Wie und wann sage ich meinen Eltern, dass ich schwanger bin?

Wie und wann sage ich meinen Eltern, dass ich schwanger bin? Ein Erfahrungsbericht über eine Variante – die bei Eltern und Freunden gut ankam.

Jedes Paar, das ein Kind erwartet, kommt an dieser Frage nicht vorbei. Wie und wann sage ich meinen Eltern und Freunden, dass ich schwanger bin? Im Internet wird viel darüber diskutiert, aber gute Lösungen sind Mangelware. Ich möchte in diesem Artikel erzählen, wie ich es meinen Eltern erzählt habe, da ich im Nachhinein sehr gutes Feedback von Freunden und den Eltern erhalten habe.

Der Entschluss – wir wollen ein Kind

Schon seit längerer Zeit dachten meine Freundin und ich über ein Kind nach. Biologisch waren wir im besten Alter und auch finanziell sowie partnerschaftlich sprach nichts gegen ein Kind. Jedoch waren wir noch nicht konsequent hinsichtlich der Umsetzung. Es fehlte der entscheidende Impuls – ein Zeichen. Nach einer Fortbildung zum Thema unerfüllten Kinderwunsch wurde uns klar, welches Glück es ist, ein Kind zur Welt zu bringen und aufwachsen zu sehen. Wir lernten, dass viele Paare den Kinderwunsch hinauszögern bis es zu spät ist und sie keine gemeinsamen Kinder mehr zeugen können. Von diesem Augenblick an war uns klar, dass wir nicht in diese Situation kommen möchten und so entschlossen wir uns, schon im nächsten Zyklus einem neuen Leben die Chance zu geben.

Juhuu, wir werden Eltern

Zum Glück kennt meine Freundin ihren Zyklus sehr gut. Sie weiß durch die symptothermale Methode ganz genau, wann sie fruchtbar ist. So nutzen wir ihre Zyklusaufzeichnungen, um zum optimalen Zeitpunkt ungeschützten Verkehr zu haben. Ohne die symptothermale Methode kann es bis zu einem Jahr dauern, bis eine Frau schwanger wird. Meine Freundin wurde prompt im ersten Zyklus schwanger. Noch bevor ein Schwangerschaftstest die leiseste Ahnung hatte, kam meine Freundin strahlend auf mich zu. Sie zeigte mir ihre Basaltemperaturkurve – ich konnte an ihrem zauberhaften Lächeln und an den 18 erhöhten Temperaturwerten erkennen, dass es geklappt hatte. Vor lauter Freude fielen wir uns in die Arme. Es war ein unbeschreiblicher Glücksmoment, an den ich sicher noch viele Jahre denken werde. Erst in diesem Augenblick erkannte ich, wie sehr ich mich darauf freute Vater zu werden.

Der Alkohol – ein Fluch und ein Segen

Natürlich war uns klar, dass meine Freundin in der Schwangerschaft keinen Alkohol mehr trinken darf, da es die Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen kann. Dieser Punkt macht es in unserer Gesellschaft sehr schwer, eine Schwangerschaft für ein paar Monate geheim zu halten. Schließlich fragen die Leute auf Partys immer nach: Warum trinkst du keinen Alkohol – ist mit dir alles in Ordnung? Man könnt zwar eine Notlüge erfinden und zum Beispiel sagen, dass man gerade Medikamente nimmt und daher keinen Alkohol trinkt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Leute nicht locker lassen.

Erste 12 Wochen abwarten

Meine Freundin wollte allerdings mit der Verkündung zumindest die ersten 12 Wochen abwarten, da es in dieser Zeit vermehrt zu einer Fehlgeburt kommen kann. Ungünstigerweise stand schon in der 10. Schwangerschaftswoche mein 30. Geburtstag an, an dem viele Freunde und Verwandten eingeladen waren. Somit war uns klar, dass hier keiner der Gäste verstehen würde, wenn meine Freundin keinen Alkohol trinkt. Aus diesem Grund beschlossen wir gezwungenermaßen, es zu meinem 30. Geburtstag zu verkünden. Ich beruhigte meine Freundin, bezüglich der Fehlgeburtenstatistik, denn schließlich bezieht sich diese Statistik auf alle Frauen. Also auch Frauen, die rauchen, älter sind oder andere Krankheiten haben. Meine Freundin half dieser Gedanke und nun ging es darum eine einfache Art zu finden, wie wir es am Besten allen Gästen gleichzeitig mitteilen konnten.

Auf der einen Seite ist der Alkohol also ein Fluch, da er so etabliert ist, dass man eine Schwangerschaft kaum verbergen kann. Auf der anderen Seite war er ein Segen, da er uns bei der Entscheidung es wirklich mitzuteilen einen Zeitpunkt und Anlass vorgab – den wir ohne diesen vielleicht nicht bekommen hätten.

Das Geburtstagsquiz

Kurz vor der Party kam mir die Idee ein Quiz über mich zu veranstalten mit persönlichen Fragen zu meinem Leben. Es war eine Art Multiple Choice Test, bei der von vielen Antwortmöglichkeiten nur eine richtig war. Beispielsweise welche Haustiere ich hatte oder mit welchem Titel ich eine Mini Playback Show in der Grundschule gewann. Das Quiz wollten wir auf dem Beamer präsentieren und entsprechend die richtige Antwort durch ein Bild auflösen. Meine Freundin kam bei der Erstellung der Powerpoint auf die Idee – eine abschließende Bonusfrage einzuführen.

Bonus-Frage: Was möchten wir euch heute zu diesem Anlass verkünden?

a) Wir heiraten!
b) Wir bekommen ein Kind!
c) Wir gehen für ein halbes Jahr nach Australien!
d) Haha, war alles nur Spaß!

Zur Auflösung der richtigen Antwort wollten wir das erste Ultraschallbild vom Frauenarzt über den Beamer einblenden …

Der entscheidende Abend

Am Tag der Feier war ich sehr nervös, niemand meiner Freunde oder Eltern wusste, dass wir ein Kind erwarten. Wir beschlossen das Quiz direkt nach dem Abendessen zu veranstalten, bevor die unangenehmen Fragen zum „Nicht-Alkohol-trinken“ entstehen können. Das Quiz kam sehr gut an. Es entwickelte sich eine spielerische Atmosphäre. Als die erste Folie auf der Wand erschien, begann mein Herz zu rasen. So ging es weiter bis zur letzten entscheidenden Frage – der Bonus-Frage.

Auflösung der Bonus-Frage

Als die Bonus-Frage aufblinkte versuchte ich, mir nicht anmerken zu lassen, welche der Antworten richtig war. So las ich die Frage vor und schaute danach ins Publikum. Was denkt ihr ist richtig? Es gab Zwischenrufe, bestimmt d) oder vielleicht doch c)? Was wollt ihr in Australien? Einige sagten jedoch ganz klar b), was mich etwas erleichterte. Schließlich löste ich die richtige Antwort der Bonus-Frage auf und zeigte das Ultraschallbild. Meine Eltern strahlten vor Freude, die Eltern meiner Freundin starrten ungläubig auf die Leinwand und wirkten etwas paralysiert.

Gratulationen und Reaktionen auf unser Baby

Es lag eine Spannung in der Luft, die kaum auszuhalten war. Auf einmal stand einer meiner Freunde auf und umarmte mich – herzlichen Glückwunsch. Mit ihm standen immer mehr auf und bildeten eine Schlange, um mir und meiner Freundin zum Kind zu gratulieren. Mir vielen in diesem Moment tausend Steine vom Herzen – die Leute hatten es gut aufgenommen. Meine Eltern tranken darauf erst mal einen Schnaps – die Eltern meiner Freundin brauchten etwa 20 Minuten – dann strahlten sie ebenfalls. Sie sagten, dass sie die Idee mit dem Quiz sehr toll fanden. Immer mehr Leute bedankten sich, dass wir es allen gleichzeitig sagen konnten und niemand der Anwesenden es vorher wusste. „Die Überraschung ist euch gut gelungen”, sagen Einige. Viele meiner Freunde haben sich nach der Party noch per SMS über die gelungene Party und die tollen News bedankt.

Fazit

Es ist sicher nicht einfach eine gute Antwort auf die Frage „Wie sage ich meinen Eltern, dass ich schwanger bin?” zu finden. Heute kann ich mit Sicherheit sagen, dass wir alles richtig gemacht haben. Erzählt man es irgendeinem zuerst, fühlen sich die anderen benachteiligt. Gerade unsere Eltern befragten sich zunächst gegenseitig, ob sie schon vorher von der Schwangerschaft wussten. Es lag Streit in der Luft, aber beide mussten es verneinen. Sie fühlten sich gleichberechtigt. Das Quiz war die optimale Möglichkeit, die Schwangerschaft zu verkünden. Es sorgte für eine lockere Atmosphäre, die nicht selbstverständlich ist. Ich selbst war sehr froh, nicht jedem Einzelnen die gleiche Geschichte erzählen zu müssen. Der Moment der Auflösung der Bonusfrage zur Schwangerschaft wird nun allen damals anwesenden Gästen als ein schöner, besonderer Moment in Erinnerung bleiben. Aus diesem Grund kann ich jedem, der in einer ähnlichen Situation ist, diese sehr schöne und effektive Lösung mit dem Quiz empfehlen.

Alles Gute wünscht euch

Marcus Krahlisch

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{ 4 comments… add one }
  • Anne
    3. September 2020, 17:25

    „Also auch Frauen, die rauchen, älter sind oder andere Krankheiten haben.“ 😂

  • Lamasus
    24. November 2014, 16:35

    Hallo,

    ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich sagen kann: „Ohne die symptothermale Methode kann es bis zu einem Jahr dauern.“ Das macht doch schon sehr den Eindruck, als könne man mit der Methode das Schwangerwerden beschleunigen.
    Und das ist leider nicht der Fall: Pro Zyklus hat man 18 % Chance auf eine Nidation, wenn man an den richtigen Tagen Geschlechtsverkehr hat, so mein Frauenarzt.
    Natürlich ist es gut, man weiß, wann der Eisprung ist – aber das allein macht noch nicht schwanger.
    Wie gesagt: 18 %.

    Da hattet ihr einfach richtig viel Glück!

    Grüße,
    Lamasus

    • Marcus Krahlisch
      24. November 2014, 18:55

      Die Studie die dein Frauenarzt erwähnt bezieht sich auf alle Frauen egal welche Methode sie anwenden. Für die symptothermale Methode gibt es zwar noch keine Studie, aber für NFP Anwender. NFP Anwender haben im Vergleich zu allen Frauen eine erhöhte Schwangerschaftsrate nach einem Jahr. Das bedeutet, dass sie in der Regel schneller innerhalb eines Jahres schwanger werden. Somit kann man nicht sagen, dass die schnelle Schwangerschaft einfach nur Glück war.

      Hier die Studie zum Vergleich: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12923157

      Das die NFP Anwendung, wegen dem „Sex zum richtigen Zeitpunkt” die Schwangerschaftsrate deutlich erhöhen kann, zeigen übrigens auch noch Studien zu der Anwendung von Zykluscomputern wie den Clearblue Fertilitätsmonitor. In der Studie wurden die Schwangerschaftsraten von Paare ohne Anwendung von Zykluscomputern mit den mit der Anwendung des Clearblue Fertilitätsmonitors verglichen. Auch hier werden mehr Frauen innerhalb von 3 Monaten schwanger, welche einen Zykluscomputer zu Bestimmung der fruchtbaren Zeit nutzen. im Vergleich zu Frauen die das eben nicht tun: http://www.fertstert.org/article/S0015-0282%2806%2903093-7/abstract?cc=y?cc=y

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