Schicken wir unsere Kinder zu früh in die Kita?

Statistik, Betreute Kinder in Deutschland unter 3 Jahren, 2006 bis 2013

Schicken wir unsere Kinder zu früh in die Kita? Warum ich mein Kind nicht ab einem Jahr in die Kita schicken werde – ein kritischer Bericht

Ab dem ersten August 2013 hat jedes Kind ab einem Jahr einen Anspruch auf einen Kita Platz. Doch ist die Kita ab einem Jahr wirklich gut für unsere Kinder oder kann sie sogar schaden? Ich beschäftige mich seit Monaten mit der Frage der Kinderbetreuung und muss nach allem was ich jetzt weiß, die Kita ab einem Jahr ablehnen. Besonders der Artikel von der Schauspielerin und Journalistin Jana Petersen in der taz hat mich nachdenklich gemacht. Ich habe mich mit Jana Petersen und ein paar anderen Eltern getroffen, um unsere persönlichen Erfahrungen und die aktuelle Situation für Familien in Deutschland auszutauschen. Meine persönlichen Schlussfolgerungen aus den ganzen Gesprächen und Recherchen zum Thema Kinder(fremd)betreuung ab einem Jahr möchte ich nun aufzeigen.

1) Gesunder Menschenverstand

Kann man ein Kind, dass weder laufen noch sprechen kann, wirklich in eine Kita zu fremden Leuten schicken? Das Kind kann seine Bedürfnisse noch nicht unmissverständlich äußern. Darüber hinaus fällt die Interaktion mit anderen Kinder noch schwer, da der Fokus des Kindes noch stark auf sich selbst liegt. Mein Gefühl und Menschenverstand sagt mir, dass es nicht richtig sein kann, das Kind mit einem Jahr in die Kita zu schicken.

Trennung von Mutter und Kind sind NICHT artgerecht

Denken wir mal an die Anfänge der Menschheit zurück. Bei den Primaten würde keine Mutter auf die Idee kommen, ihr Kind mit einem Jahr an eine völlig fremde Affengruppe abzugeben. Auch beim Menschen war es noch vor 100 Jahren anders. Wir haben in einer großen Gemeinschaft gelebt, in der die Kinder jeden aus der Gemeinschaft kannten. Wenn die Mutter arbeiten musste, wurden die Kinder nicht in fremde Hände gegeben, sondern jedes Mitglied der Gemeinschaft hatte ein Auge auf die Kinder. Die Kinder waren glücklich und zufrieden und haben sich zu sozialen selbständigen Menschen entwickelt.

Viele Menschen geben ihr Kind ab einem Jahr in die Kita

In Deutschland gilt seit etwa 10 bis 20 Jahren die ungeschriebene Regel: „Gib dein Kind mit einem Jahr in fremde Hände!” Die Folgen, die wir nun sehen, sind Trennungsängste der Mütter, Trennungsängste der Kinder und einen Anstieg der psychologischen Erkrankungen bei Kindern.

„Etwa jedes vierte Kind in Deutschland zeigt psychische Auffälligkeiten, vor zehn Jahren war es nur jedes fünfte. Zeit Online 2011

Psychologische Erkrankungen sind stark gestiegen

Fakt ist, dass mit der Zahl der betreuten Kinder in Deutschland, sich auch die Zahl der psychologischen Erkrankungen stark erhöht hat. Während 2006 noch 283 000 Kinder in Deutschland betreut wurden, sind es 2013 etwa 623 000 (tagesschau 2014). Ist das ein Zufall oder hat die Fremdbetreuung einen Einfluss auf die psychologische Gesundheit der Kinder? Natürlich sind die Probleme in Deutschland vielschichtiger, denn schließlich sind Kinder heute einer größeren Belastungen in der Schule, sowie die Eltern im Beruf ausgesetzt.

Es fehlt an guten Kinder Therapeuten

Darüber hinaus fehlt es an guten Therapeuten, die die psychologischen Auffälligkeiten früh behandeln und erkennen, sodass die Ursache mit Sicherheit nicht nur in der zu frühen Fremdbetreuung zu suchen ist. Dennoch stimmt mich die Entwicklung nachdenklich. Fast alle politischen Schritte und Planungen führen zu einer Entfremdung der Familie und Abgabe der Kinder. „Garantierter Kitaplatz mit einem Jahr, Elterngeld auf ein Jahr begrenzen, Hausaufgabenbetreuung durch Eltern und Familie abschaffen, Ganztagsschulen fördern”, dass sind die politischen Vorschläge der großen Parteien, die bei jeder Bundestagswahl als Sieger hervorgehen. Gewählt werden diese Parteien von einer Gesellschaft, die kaum noch Kinder bekommt, geführt von einer Kanzlerin die keine Kinder hat. Ich sehe das ähnlich wie Jana Petersen, die in ihrem Artikel schrieb: „Es ist ein Skandal, über den sich keiner beschwert”.

In der DDR war es völlig normal, dass Kinder mit einem Jahr in die Kita gehen

Eltern, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen sind, werden nun sagen, dass es in der DDR völlig normal war, sein Kind sogar weit unter einem Jahr in die Kita zu geben. Und hat es den Kindern geschadet? Die Fragen kann man sich selbst beantworten. Ich möchte aber ganz wesentliche Unterschiede von der DDR zur heutigen Zeit aufzeigen. Erstens war die Zahl der qualifizierten Betreuer, die sich um ein Kind kümmern, in der DDR deutlich besser als in den meisten Kitas heutzutage.

Zusammenhalt für Kinder war in der DDR größer

Zweitens war der gesellschaftliche Druck, Leistung zu erbringen, und der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft ebenso viel stärker als heute. Fast alle Menschen hatten Kinder, im Fokus des Lebens stand das Miteinander und Füreinander, da es einfach weniger Möglichkeiten gab. Viele Menschen konnten im selben Ort aufwachsen, arbeiten und ihr gesamtes Leben verbringen. Die Großeltern und Freunde waren ebenfalls häufig in der Nähe. Heute im Zeitalter der Globalisierung wohnen die Kinder teilweise tausende Kilometer von den Eltern entfernt, die einzigen Bekannten sind die Kollegen im Beruf, die zum großen Teil keine Kinder haben. Das soziale Netz – die Gemeinschaft – ist einfach dünner geworden. Aus diesem Grund kann ich mir vorstellen, dass nun noch eine zusätzliche frühe Weggabe der Kinder zu massiven Problemen führen kann, gerade wenn man die Erkenntnisse der Bindungstheorie berücksichtigt.

2) Bindungstheorie

Die psychologische Bindungstheorie geht davon aus, dass alle Menschen ein angeborenes Bedürfnis haben, enge und von intensiven Gefühlen geprägte Beziehungen zu Menschen aufzubauen. Sie geht von einer emotionalen tieferen Bindung zu Bezugspersonen (Mutter, Vater, Oma, Opa, Geschwister) aus. Die Entwicklung der persönlichen Bindung erfolgt nach der Bindungstheorie in vier Phasen (Vorphase bis ca. 6 Wochen, personenunterscheidenen Phase 6. Woche bis 7. Monat, eigentliche Bindung: 7. bis 24. Monat, Zielkorrigierte Partnerschaft: ab 2-3 Jahren).

Eine wichtige Entwicklungsphase des Kindes endet erst ab 2 Jahren

Nun fällt leicht auf, dass eine wichtige Entwicklungsphase erst mit dem zweiten Lebensjahr endet. Schicken wir unser Kind also vor 24. Monaten in die Kita wird das Kind in dieser Phase von seinem Hauptbindungspartner getrennt. Im Regelfall ist das die Mutter und/oder der Vater. Diese Unterbrechung kann nach der Bindungstheorie schädlich für die Entwicklung des Kindes sein. Aus diesem Grund raten die Experten auch in Jana Petersens Artikel dazu, ein Kind frühestens mit 18 Monaten in die Kita zu geben und dann auch nur halbtags.

Qualität der Betreuung ist entscheidend

Die „Zeit“ beschreibt die Studienlage anders und sieht Kitas auch ab einem Jahr nicht grundsätzlich als schädlich an. Jedoch kommt selbst die beste Studie der Befürworter von frühen Kitas zu dem Ergebnis:

Riskant wird die Krippenbetreuung, wenn das Kind sowohl zu Hause als auch in der Krippe schlecht betreut wird.

Betreuungsschlüssel in vielen Kitas ist schlecht

Wenn wir ehrlich sind – ist jedem klar, dass Eltern, die nach 8 bis 10 Stunden Arbeit nach Hause kommen, es schwer haben noch genügend Reserven für eine gute Betreuung ihrer Kinder aufzubringen. Die Kitas können diesen Mangel auch nicht auffangen. Der Betreuungsschlüssel für Kinder unter drei Jahren in der Kita wäre idealerweise 1:3, dass heißt 3 Kinder auf einen qualifizierten Betreuer. Die Realität sieht anders aus, so zeigt die unabhängige Nubbek Studie, dass die Mehrheit der Kinder in einem Betreuungsschlüssel von bestenfalls 1:5 bis 1:9 aufgefangen werden. Die WAZ bringt die Situation der deutschen Kitas auf den Punkt:

„Weil Erzieherinnen oft zu viele Kinder gleichzeitig betreuen müssen, leidet die Qualität […]”
Silke Hoock, Qualität vieler Kindertagesstätten ist laut Studie schlecht, WAZ, 17.09.2013

Dieser Fakt ist für mich aktuell der Hauptgrund, warum ich mein Kind nicht mit einem Jahr in die Kita geben werde. In diesem Zusammenhang möchte ich Eltern, die sich mehr für die Bindungstheorie und die Risiken der Fremdbetreuung interessieren das Buch * „Mama, Papa oder Krippe?” empfehlen. Ich finde an dem Buch besonders gut, dass es Artikel von verschiedenen Fachexperten zu diesem Thema vereint und nicht nur die Meinung oder Ansicht eines bestimmten Autors.

3) Gestörtes Bindungsverhalten

Aus der Misere der mangelhaften Betreuung können viele Eltern und Erzieher Störungen im Verhalten der Kinder feststellen. Kinder mit einer sicheren intakten Bindung reagieren bei einer Trennung ihrer Hauptbezugsperson (z. B. Mutter, Vater) wie folgt:

Sie sind kurzfristig irritiert und weinen ggf., wenn die Bezugsperson den Raum verlässt, lassen sich jedoch von der Testerin trösten und beruhigen sich schnell wieder; sie spielen im Raum auch mit der Testerin; laufen der Bezugsperson bei deren Wiederkehr entgegen und begrüßen diese freudig.

Häufiges Verhalten von Kindern währen der Eingewöhnungsphase

Tatsächlich beobachten wir gerade in der „Eingewöhnungsphase” in einer Kita leider häufig folgendes Verhalten der Kinder:

Typ 1: Sie wirken bei der Trennung von der Bezugsperson unbeeindruckt; sie spielen auffallend oft für sich allein; bei der Wiederkehr der Bezugsperson bemerken sie die kaum oder lehnen sie mittels ignoranten Verhaltens ab.

Typ 2:
Sie wirken bei der Trennung massiv verunsichert, weinen, laufen zur Tür, schlagen gegen diese und sind durch die Testerin kaum zu beruhigen. Bei Wiederkehr der Bezugsperson zeigen sie abwechselnd anklammerndes und aggressiv-abweisendes Verhalten und sind nur schwer zu beruhigen.

Typ 3:
Hauptmerkmal solcher Kinder sind bizarre Verhaltensweisen wie Erstarren, Im-Kreis-Drehen, Schaukeln und andere stereotype Bewegungen; daneben treten (seltener) Mischformen der anderen Bindungsmuster wie beispielsweise gleichzeitiges intensives Suchen nach Nähe und deren Ablehnung auf.

Wikipedia Beitrag, Bindungstheorie, wikipedia.org,2013

Kind weint 8 Stunden pro Tag – Ist das noch gesund?

In meinem Bekanntenkreis gibt es viele junge Eltern, die mir von diesen drei Verhaltensweisen der Kinder berichten, sobald sie in die Kinder in die Kita oder zur Tagesmutter gehen. Die schlimmste Schilderung kam von einer Erzieherin bei einem Treffen mit anderen Eltern, die von einem Kind berichteten, das jeden Tag 6 bis 8 Stunden zur Tagesmutter gebracht wurde. Dort wurde es weinend hingebracht und weinend wieder abgeholt. Das Kind hat ununterbrochen geweint und war nicht zu beruhigen. Beide Eltern waren berufstätig, hatten zwei Autos und ein Häuschen in der Vorstadt. Für den Staat sind sie ehrenwerte Bürger, die Steuereinnahmen bringen und ihr Kind mit einem guten Fachpersonal und einem exzellenten Betreuungsschlüssel betreuen lassen. Für mich ist es einfach nur traurig – ich möchte das nicht bei meinem Kind mit ansehen. Und ich möchte auch nicht, dass mein Kind in einer Kita betreut wird, wo andere Kinder so leiden müssen.

Eingewöhnung läuft selten harmonisch ab

Ich bin kein Psychologe, aber fast jeden Tag sehe ich auf dem Spielplatz Kinder, die gerade mal ein Jahr alt in die Kita „eingewöhnt“ werden. Eine Geschichte geht mir besonders nahe. Ein Kind einer Mutter, die ich schon seit einigen Monaten kenne, weint seit zwei Wochen jeden Tag ununterbrochen in der Kita. Jedes mal als die Mutter auf dem Spielplatz sich nur einen Meter vom Kind entfernt, fängt es bitterlich an zu weinen. Es ist ein Kind, dass mir vor zwei Wochen noch völlig fidel und ansprechbar schien – heute wirkt es für mich depressiv, desorientiert und ängstlich. Was sagt die Mutter dazu? „Man muss seinem Kind Zeit geben – die Fachleute sagen, dass so ein Verhalten bis zu vier Wochen andauern kann. Das sei normal.” Tja, und was ist, wenn es nicht nach vier Wochen aufhören sollte? Hat das Kind dann schon ein Schaden genommen? Wie sieht es mit den Langzeitschäden der Kinder aus, die solche Trennungsängste durchmachen mussten? Dazu gibt es leider (noch) keine Studien.

Geld, Geld, Geld

Wenn wir ehrlich sind, geben die Eltern die Kinder ja nicht mit einem Jahr in die Kita, weil sie das wirklich möchten. Die Wahrheit ist, sie müssen Geld verdienen und ihrem Beruf nachgehen, um das Kind und sich versorgen zu können. Das Elterngeld wird nicht mehr gezahlt und so bleibt als Alternative nur Hartz IV. Viele Eltern sind also aus finanziellen Gründen gezwungen, ihr Kind mit einem Jahr in die Kita zu geben. Der Staat findet das richtig und sozial, da er somit mehr Steuereinnahmen generieren kann, die er z. B. zur Finanzierung Griechenlands und dem Erhalt der Banken einsetzen kann. Applaus, Applaus für diese familienfreundliche Politik.

Ganztags, Ganztags, Ganztags

Nach der Bindungstheorie müsste ich nun versuchen einen Halbtags-Kitaplatz ab 18 Monaten meines Kindes zu finden. Doch dies ist in Berlin nahezu unmöglich. Fast jede Kita, bei der ich nach Halbtagesbetreuung fragte, entgegnete mir: „Für ein Halbtagskind, bekommen wir weniger Geld von Senat, das können wir uns finanziell nicht leisten!” Tja, so viel dazu, einzig die Waldkitas bieten für Kinder ab 3 Jahre noch Halbtagsplätze an, aber Waldkitas sind vergleichsweise teuer und mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Eltern ohne Auto schwer zu erreichen. Weitere Vor- und Nachtteile dieser Kitaform habe ich bereits in dem Artikel „Waldkindergarten – Wunder oder Wagnis?” diskutiert.

Die eigene Erfahrung

Ich war letztens in einer Kita zur Besichtigung zum Tag der offenen Tür. Die meisten Erzieherinnen waren nicht ansprechbar und waren beschäftigt damit Aktivitäten, wie Essen verkaufen oder Luftballontiere für die Kinder zu basteln. Die Lautstärke war ohrenbetäubend, die Atmosphäre war stressig. Die Innenräume war spielzeugbeladen und alle Steckdosen ungesichert. Der Außenbereich mit Rasen und Grünfläche war für 15 bis 30 Kinder, die in dieser Kita betreut werden, viel zu klein. Ich habe es in dieser Kita nicht mehr als eine Stunde ausgehalten. Das soll ich nun meinem Kind ganztägig acht Stunden zumuten? Ich selbst bin nach 8 Stunden Lärm und in geschlossenen Räumen wirklich nicht gut drauf. Möchte ich das für mein Kind? Das traurige ist, dass die beschriebene Kita zu den besten meines Stadtbezirks gehört. Alternativen in der Nähe sind also Mangelware. Die schlimmste Kita, die ich bis jetzt besichtigt habe, hatte miserable dunkle Räume, wo kaum Licht reinfällt, rauchende Erzieher und eine Küche, die gerade mal für eine Personen ausreichen würde.

Fazit

Dieser Artikel liefert meiner Ansicht nach viele gute Gründe, sein Kind nicht mit einem Jahr in die Kita zu geben. Jedoch kann ich natürlich die Eltern verstehen, die es aus finanziellen Gründen trotzdem tun müssen, oder einfach nicht meine Ansichten teilen. Ich wünsche diesen Eltern viel Kraft und genügend Power, um ihrem Kind in den wenigen gemeinsamen Stunden das Beste zu geben. Den anderen Eltern, die ihr Kind nicht mit einem Jahr in die Kita geben, möchte ich in weiteren Artikeln über alternative Konzepte der Kinderbetreuung informieren.

Ich möchte den Artikel mit einem chinesischen Sprichwort abschließen, dass in so beeindruckend schöner Art und Weise, das größte Manko einer Fremdbetreuung auf den Punkt bringt:

„Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist.”

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{ 44 comments… add one }
  • Xx
    28. Dezember 2019, 23:08

    Ein Kind gehört zu seiner Mutter, bis es selbst äußern kann, was es nicht will.
    Ich war bis zum 3. Lebensjahr in der sogenannten Wochengrippe. Es war Folter!
    Und ich erinnere mich an diese Zeit, auch wenn Klugschwätzer mit Dr. anders
    argumentieren. Der Beitrag der fragenden Mutter ist super, denn sie hört auf ihr
    richtiges Muttergefühl. Wenn von der Layen ihre 6/o. 7 (?) produzierte Kinder
    von einer Nanny betreuen ließ, ist das nicht nur blöd, sondern auch schändlich!
    Alles Versager und Verantwortungslosigkeit!

  • laila
    16. November 2017, 13:25

    Absolut richtig. Ein Kind mit einem Jahr in fremden Händen zu geben ist was für Rabenmütter! Mit ein wenig Planung und Sparen schafft jede Familie, sich 2 Jahre Elternzeit zu leisten. Man muss nur rechtszeitig planen. Mit einem Jahr ist man noch ein Baby und man sollte bei Mama sein!

    • Christina
      15. Januar 2018, 10:56

      Hallo zusammen, sehr interessant den Beitrag und die Kommentare dazu zu lesen. Ich finde es sehr schade, dass viele hier nur die One-way Ansicht haben. Wenn man sich diese Thematik weltweit anschaut, sind viele Menschen erfolgreich und haben keine Bindungsangst etc, obwohl sie frueh in den Kindergarten abgegeben wurden sind. Ich lebe in Suedafrika und es gib hier keinen bezahlten Mutterschutz oder Elternzeit. Hier wird bis zum letzten Tag vor Entbindung gearbeitetn. Hier ganz normal! Schaedlich: Nein! Schoen: Nein! Aber machbar: Ja. Hier werden die Kinder bereits am wenigen Monaten in den Kindergarten abgegeben und werden alle dieser Kinder unfaehig fuer die Gesellschaft spaeter. Bestimmt nicht. Sind wir alle hier deswegen Rabenmuetter. Bestimmt nicht. Daher finde ich es unmoeglich, wenn es naive Muetter aus Luxuslaender andere Muetter so abstempeln. Krippen als fremde Haende zu bezeichnen finde ich auch unmoeglich. Kinder bauchen auch persoenliche Beziehungen zu ihren Betreuern auf und daher sind sich auch nicht den ganzen Tag in fremden Haenden. Wichtig ist die richtige Krippe/Kindergarten auszuwaehlen, wo Kinder persoenlich gefoerdert und betreut werden. Und auch die Kommentare dazu, wieso man sich fuer Kinder entscheidet, wenn man sie abgeben muss. Wuerden nur die Frauen, die nur zu Hause mit den Kindern, das Recht haben, Kinder in die Welt zu setzen, dann wuerde die Menschheit bald aussterben. Auch unmoeglich diese Ansicht. Ich verurteile keine Mutter fuer ihre Entscheidungen oder Erziehungsweise, aber man sollte auch nicht die Schluesse draus ziehen, Kinder die Zuhause persoenlich von der Mutter betreut werden, bessere Menschen werden oder weniger Schaden davon tragen. Der Vergleich sollte noch mal in 20 Jahren gemacht werden. Kinder brauchen Liebe, Routine und Aufmerksamkeit. Und dies bietet nicht nur eine Stay at home mom sondern auch Krippen und berufstaetige Muetter und Vaeter. Wir sollten aufhoeren Muetter fuer ihre Entscheidungen zu verurteilen, sondern die Unterschiede zu akzeptieren und respektieren. Mit dem Outcome der Kindererziehung wird sich jeder in 20 Jahren auseinander setzen und bis dahin sollte jeder sein Kind so erziehen, wie er es fuer richtig oder moeglich haelt ohne dafuer verurteilt zu werden. Studien sind auch ueberfluessig oder ist dein Kind ein Studienkind und entspricht bzw verhaelt sich genau wie eine Studie. Jedes Kind ist einzigartig und kann nicht in eine Studie gesteckt werden. Ob ein Kind agressiv etc wird oder nicht liegt nicht unbedingt ob es in die Krippe geht oder nicht, sondern was fuer Werte es von Zuhause mitbekommt und in welcher Umgebenung ein Kind aufwaechst. So viele Faktoren spielen eine Rolle, wie sich ein Kind entwickelt und nicht nur die Tatsache ob Kindergarten schlecht oder gut fuer ein Kind ist. Luxusprobleme eines Deutschen. Einfach mal den Horizont erweitern schadet einem selber nicht und kann sich auch positiv aufs Kind auswirken, wenn man kein Schubladendenken hat. Denn die meisten Kinder gucken sich dieses von ihren Eltern ab….

  • 14. August 2017, 10:05

    Hallo Marcus,
    danke für diesen ausführlichen Artikel. Ich schließe mich dem voll an. Wir Kinder aus der DDR sind fast ausnahmslos alle in die Kinderkrippe gegangen, zu DDR-Zeiten waren Krippenerzieherinnen parallel aber ausgebildete Säuglings — bzw. Kinderkrankenschwestern. Das wird oft nicht gesehen, du bist der Erste, der das überhaupt erwähnt. So konnte sowohl auf psychische als auch körperliche Beschwerden von Kindern ganz anders reagiert werden. Weiterhin gab es im Rahmen der staatlichen Erziehung auch gleichzeitig ein gut organisiertes Netzwerk von Ärzten, da fast alle Pflege, Untersuchung und Erziehung den Erziehern oblag. (zumindest sehr viel davon) Das war so gewollt, man kümmerte sich aber um gute, umfassende Fürsorge (das muss man der DDR lassen)
    Nun zum Grundsätzlichen. Wir hatten tatsächlich eine starke Bindung an die Erzieherinnen und später auch Lehrer. Im Großen und Ganzen gab es uns Kindern tatsächlich ein Gefühl von Geborgenheit und teilweise geschwisterähnliche Bindungen untereinander. Dieser Plan ging also an und für sich auf.
    Die Frage ist aber, inwieweit eine Mutter bzw. Eltern in der DDR ein Mitspracherecht in Bezug auf ihre Kinder hatten, gerade was diese (von klein auf auch ideologisch geprägte) Bindung zu Schutzbefohlenen des Staates anbetrifft. Und da muss ich sagen:Keine. Es hatte so zu sein, denn die Familie sollte nicht die Hauptprägung veranlassen.
    Das ist der Punkt, der immer ein wenig außer Acht gelassen wird, wenn es um uns DDR-Kinder geht. Natürlich haben wir uns alle soweit gut entwickelt und haben sicher auch eine gute soziale Bindung, doch es geht hier nicht darum, Urvertrauen in die Mama aufzubauen und auch nicht darum, Individualität zu entwickeln. Es ging um eine kollektive Prägung und Erziehung, warum, sollte jedem klar sein.
    Aus diesem Grund ist es für mich bis heute sehr sehr wichtig, dass unser Kind die ersten drei Jahre in keine Krippe gegangen ist, und eine ganz ureigene Kraft aus der Bindung zu Mama und Papa entwickelt, die da heisst, seine eigenen Talente und Fähigkeiten entwickeln zu können, keiner stressigen Trennungsangst ausgeliefert zu sein und sein eigenes Tempo finden zu können. Weiterhin haben wir keine Sauberkeitserziehung vollzogen, sondern auch da durfte sie sich frei entwickeln, und pünktlich mit drei Jahren war sie trocken, ohne Zwang und ohne Töpfchentraining auf Zeit.
    Ja, es ist wichtig, auch Menschen großzuziehen, die später Haltung und Rückgrat besitzen und nicht zuuuu kollektiv bei allem mitlaufen, sondern sich ihrer Selbst bewusst sind.
    Das gilt natürlich nur, wenn die Eltern dazu in der Lage sind, sich mit den Entwicklungsstufen des Kindes zu befassen und natürlich auch nur dann, wenn es ihnen finanziell möglich ist (was ja leider oft nicht so ist)
    Schlimmer ist, wenn Eltern sich mit diesen Entwicklungsschritten gleich mal gar nicht weiter auseinander setzen und diese nicht nur skeptisch sehen, sondern komplett darüber hinweg gehen, es zu ihren Gunsten hinbiegen, wie sie lustig sind und gar wirtschaftskonform basteln. Das ist ein Unding und wenn ich es richtig sehe, hieße das, es ist wichtig, dass Kinder von klein auf soziale Kontakte überallhin haben, schließlich müssen sie ja auch später flexibel sein.
    Auf jeden Fall werden sie das, sie werden so geprägt und später werden sie unter Umständen zwischen sich und anderen nicht abgrenzen können, sie werden pflegeleicht sein, nicht störrisch, sich jedem anzupassen wissen, und für die Anerkennung der Gesellschaft vor allem fleißig sein und arbeiten.
    Nicht so wie die verwöhnten gestärkten Mama-Kinder, diese Egoisten, die sich durchsetzen, auch Wut zeigen, und nur Unfug treiben bzw. Flausen im Kopf haben. ?
    Aber ich vergaß, daß ist alles ja viel zu tiefgründig und bitte, wer hat Zeit, über solche Zusammenhänge nachzudenken? Und was zum Teufel hat das mit Bindungstheorie und Krippenbetreuung u 3 zu tun? ?
    Liebe Grüße aus dem Osten, und bitte bleib auf deinem Kurs Marcus. Es ist genau so, wie du es schreibst.
    W – 39

  • Anke
    23. Juli 2017, 06:24

    Interessant, dass einige Mütter der Meinung sind sie wüssten, dass die Krippe ihren Kindern gut tut!
    Das alles schließen sie daraus, dass ihr Kind sie anlächelt, wenn sie es hinbringen, und wieder lächelt, wenn sie es abholen?!
    Mhm… reicht mir nur nicht!

    Auch dieses „Ich GLAUBE nicht…“ in einigen Sätzen.
    Glauben gehört in die Kirche und nicht in die Kindererziehung!

    Wir müssen nicht über Kinder diskutieren die dort hin müssen, weil die Eltern arbeiten gehen müssen. Die klammer ich mal aus.
    Auch wenn ich es lächerlich finde, ein Kind zu bekommen obwohl man weiß, dass man eh keine Zeit hat!

    Aber ich kenne KEINE Mutter außer mir, die zu Hause ist 3 Jahre und ihr Kind NICHT fremdbetreuen lässt.
    Egal, ob Geschwister im Haus sind oder nicht.
    DAS finde ich zB weitaus befremdlicher: Fremdbetreuen lassen bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit und/oder Geschwistern.

    Wozu?
    Erschließt sich mir überhaupt nicht.

    Und ich muss mich beinahe TÄGLICH dafür rechtfertigen, dass ich mein Kind zu Hause betreue…

    DAS ist verletzend.
    Warum?

    Weil sich Aussenstehende anmaßen zu wissen, daß fremde Leute besser für mein Kind sind als ich!

    Das ist anmaßend, kränkend und diskriminierend.
    Was bilden sich Leute ein, besser zu Wissen was gut für MEIN Kind ist mit dem ich seit 15 Monaten 24/7 zusammen bin!

    Mag sein, dass es in der Gesellschaft normal ist, ein Kind mit 12 Monaten in die Kita abzugeben, mit 4 Wochen das erste mal bei der Oma abzugeben um ins Kino zu gehen und mit 4 Monaten schon einen Babysitter zu haben fürs Kind.

    ICH will das nicht.
    Ich nehme meinen Erziehungsauftrag und meine Erziehungsarbeit sehr ernst!

    Ich bin die Mutter und wenn eine Frau nicht vollkommen verkorkst ist, wird sie sich regelmäßig hinterfragen.
    Hinterfragen was sie tut, warum sie es tut, wie sie es tut und wem sie damit eigebtlich einen Gefallen tut! Sich oder dem Kind?
    Mein Eindruck ist aber ein anderer.
    In dieser Gesellschaft herrscht ein „Das macht man aber so!“ vor!
    Furchtbar und grausam!

    Bei denen mir zugänglichen Kitas wäre der Betreuungsschlüssel auch 1:6.

    Ist MIR zb zu wenig.

    Ich jedenfalls bin es satt, als Glucke belächelt zu werden, weil mein Kind mit 15 Monaten keine Kita besucht und vor anderen Kindern nur steht und zu guckt, und mal ne Std braucht um warm zu werden.

    Soll es auch geben. Beobachter.

    Leute, die mein Kind 1 x im Monat sehen, bilden sich ein Urteil.

    Ich bin jeden Tag bei ihm, sehe, wie oft er mich mit Blicken sucht und wie oft er sich rückversichert für seine Handlungen usw.

    Diese ganze Pro/Contra Kita Sache ist einfach nervig.

    Und ich persönlich, die seit Jahren Therapie macht, stabil ist und aufgrund der Therapie sich Viel reflektiert und hinterfragt und beobachtet behaupte, hochmütig wie ich manchmal bin:

    Kranke Eltern erzeugen kranke Kinder!

    Und die meisten haben NIE hinterfragt, ob das, was mit ihnen gemacht wurde, gut oder schlecht war! NIE!

    Ich bin die einzige von ALLEN (außer den Leuten in der Gruppenthera vor 5 Jahren!) Menschen die mir jemals begegnet ist, die zB sagt:
    „Die „Klapse“ haben mir definitiv geschadet!“

    Oder

    „Ich war im Kindergarten kreuzunglücklich, jeder Tag war eine Qual und ich habe gelitten!“.

    Die meisten Leute sind damit beschäftigt, zu funktionieren und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
    Ihre Rechnungen zahlen, arbeiten.
    Der Focus liegt einfach nicht bei den Kindern.

    Geht doch mal mit offenen Augen durch die Welt:

    Wie viele der Spielplatzeltern spielen denn mit ihrem Kind?
    Ich wohne in einer Gegend mit verdammt vielen Kindern.

    Allein in meinem Block und dem daneben (3 Eingänge und 4 Stockwerke, Dorf mit 1000 Einwohnern!) und den umliegenden EFH leben über 40 Kinder.

    Es gibt ganze 2 Mütter und 2 Väter, die sich auf dem Spielplatz mit ihrem Kind beschäftigen!

    Ein Elternpaar davon sind mein Freund und ich!

    Der Rest sitzt daneben und „quasselt die Glucke vom Nest“!

    Auch da wieder das Symptom des „Ich setzen mein Kind da hin und das kommt schon klar!“

    Immer wieder fällt mir auf, wie WENIG Eltern mit ihren Kindern tun.

    Man sitzt beim Arzt. Kind will spielen aber Mami hat ja eine Freundin mitgebracht. Also: Kind wird gnadenlos wegignoriert!

    Beim einkaufen: Kind stellt fragen zu den Produkten, hält eine Sharon Frucht hoch und fragt: „Mama was ist das?“
    Und Mutti: „Xyz lass das liegen, Mama kauft das nicht!“

    Im Schwimmbad: „Eltern sonnen sich und quatschen mit anderen Erwachsenen, Kind rennt iwo rum.
    Es gibt ja einen Bademeister!

    Und nebenbei wird mein Kind von den Eltern finster angeguckt, wenn es nur wagt, sich dem anderen Kind zu nähern.

    Könnte ja spielen wollen, oder was?

    Guxkt euch um.
    Macht die Augen auf.
    Das Problem sind nicht die Kitas.
    Das Problem sind Eltern, deren Eltern sie ignoriert haben, geferbert haben, geschlagen haben und mit Worten misshandelt!
    Das Problem sind Süchte wie Alkohol und Zwänge.
    Innere Zwänge, einem Kind durch als Konsequenz getarnte Grausamkeit (immer nur in kleinen Häppchen!) das Handwerkszeug fürs Leben mit zugeben.

    LANGSAM findet ein umdenken statt.
    Es gibt Familienbetten, Langzeitstillen, Tragehilfen und von Müttern organisierte Betreuung ohne Kita.

    Aber wer aufmerksam ist sieht eine Menge Leute mit „Knacks in der Birne“, die verdammt viel falsch machen.
    Unbewusst.
    Und das ist die Gefahr.

    Die Gefahr, dass mein Kind durch die Kita Schaden nimmt ist nur dort gegeben, wo die Leute nicht unabhängig denken.
    Nicht reflektieren, nicht hinterfragen, keine Weiterbildung vorherrscht und Kinder vor allem eines müssen: funktionieren.

    Und das ist nun mal im Großteil der Gesellschaft der Fall.

    Es geht um Konditionierung.
    Nicht Erziehung.

    Ein Kind 6 Wochen einzugewöhnen in die Kita ist Konditionierung.
    Das Kind hat ja keine andere Wahl.

    Natürlich gewöhnt es sich daran.
    Es wird verdrängen, kompensieren.

    Es wird aber nicht nur zu 100% happy dort sein.
    Ich zB habe NIE vergessen, wie traurig ich in der Krippe und in der Kita war.

    Aber wer hört einem 3 jährigen Kind schon zu?

    Wer gibt den Job denn wieder ab, wenn das Kind nach 6 Wochen, 8 oder 10 noch nicht bereit ist für die Kita?

    Keine.

    Es muss. Und das spürt es.
    Es will gefallen.
    Es ist biologisch programmiert, zu gefallen und ein willfähriges Lamm für die Launen seiner Bezugsperson zu sein.

    Das sicherte der Menschen das Überleben!

    Gucken wir uns mal die misshandelten Kinder an, die zeitlebens an ihre Peiniger gebunden sind.

    An Mütter, die als Kind vom Vater missbraucht wurden zb und ihre Kinder trotzdem zu eben diesem Mann geben.

    Kinder tun allea, um zu überleben. Dazu gehört auch der Besuch in die Kita.

    Und wirklich wissen was gut war für sie, können diese Kinder später doch zu gefühlt 90% auch nicht.

    Sie kennen es nicht anders, es war immer so bla bla bla.

    Da wird dann die Einsamkeit verdrängt, die man erlitten hat.

    Wir Menschen können froh darum sein, das unser Erinnerungsvermögen erst um das 3 Lj herum einsetzt.

    Sonst könnten sich einige Eltern ganz schön was anhören von ihrem Nachwuchs!

    Ich meine sry Leute, aber Kontakt zu anderen Kindern und Erwachsenen kann ein Kind auch dann haben, wenn man sich 1 x am Tag für 2 Std mit ihm auf den Spielplatz begibt!

    Da brauch ich keine private oder staatliche Institution, die mein Kind mit anderen Kindern gleichschalten will!

    Es läuft alles darauf hinaus, auch schon für Kinder, dass sie funktionieren sollen.

    Alle das selbe Essen, Spielen, Lesen, sehen, hören, lernen.
    Alles schön vorgekaut, vorgefiltert.

    Und wehe dein 3 jähriger nimmt sich lieber ein Buch, anstatt mit den anderen 20 Kindern zu spieln.

    Dann muss man als Mutter in der Kita hören „Ihr Kind zieht sich zurück!“

    Und das wird als unnormal klassifiziert.
    Bei dem Lärm den Kinder machen wundert es mich eher, dass nicht viel mehr Kinder Bücher entdecken.

    Es gibt Normen für die Entwicklung von Kindern. Die U Untersuchungen sollen FEHLER aufspüren.

    Ebenso Kitas und Krippen.

    Überall Mütter die zur Ergo müssen, weil das Kind mit 4 3 Worte zu wenig spricht.
    Überall Mütter denen gesagt wird, ihr Kind sei nicht normal, weil es sich zB in der Kita auch mal mit sich allein befasst!
    Die Welt u auch das Netz sind voll mit solchen Berichten!

    Wie kann das Kind auch nur!
    Warum fügt es sich nicht ein?
    Warum spielt es allein?
    Liest allein?
    Malt allein?

    „Bist du unsozial!“ Kommt dann.
    Das Kind wird als Problem identifiziert!

    Assimilier dich gefälligst! XD

    Oh man, und kaum jemand merkt, dass es immer nur um eines geht: Kontrolle.

    Jemand der Arbeitet, hat ge ug zu tun. Er brauch eig. keine Kinder.
    Hat er sie doch: Gebt sie bitte ab!
    Wir, der Staat, wissen eh, was für euch am Besten ist.

    Und wehe es zeigen sich Regungen von Individualität.
    Das gehört Bitte ausgemerzt.

    Ich habe bewusst überspitzt.
    Aber es ist mein voller Ernst:
    Ihr werdet mit sowas kontrolliert.
    Vom Beginn eures Lebens bis zum Tode.
    Ihr werden in die Situation gebracht, euch zwischen dem Geld und der Arbeit entscheiden zu mpssen.

    Und ihr merkt es nicht ein mal!

    DAS ist das Problem.

    • Anke
      23. Juli 2017, 06:38

      „…zwischen dem Geld und den Kindern entscheiden zu müssen.“

      Sry, Flüchtigkeitsfehler.

      Nachtrag:

      Ich kenne eine Mege Mütter die arbeiten gehen und ihrem Kind regelmäßig erklären, warum es nicht mit zur Arbeit kann, in die Kita muss usw.

      Ich sage zu denen immer: Guckt mal auf eure Lohnzettel. DAS ist euch euer Kind nämlich wert.

      Provokativ? Ja.
      Aber ich stehe dazu, diese Meinung zu haben.

      Mein Freund war so ein „Mami hat zu tun aber der Urlaub auf den Malediven war super“ Kind.

      Er leidet bis heute.

    • Moni
      13. Oktober 2017, 23:50

      Ich bin vollkommen der Meinung, dass meinen Kindern die Kita gut tut und sie sich dort wohlfühlen und das zeigt sich nicht nur daran, wenn ich sie abhole und sie mich anlächeln, da spielen weitaus mehr Faktoren eine Rolle.
      Ich finde deine Einstellung und Entscheidung, dass du dein Kind 3 Jahre lang, 24 Stunden täglich betreust wirklich gut und ich würde dich dafür nie diskriminieren oder dich als Glucke abstempeln. Wenn du der Meinung bist, dass dies das richtige für dein Kind ist, dann ist das völlig in Ordnung und verdient Respekt. Meine Kinder sind aus meiner persönlichen Überzeugung in einer Kita.
      Was ist jedoch nicht in Ordnung finde, ist, dass man behauptet Kitas würden Kinder psychisch krank machen und ein gestörtes Bindungsverhalten hervorrufen. Hier in diesem Beitrag wird irgendeine bezahlte Studie genommen von 2011 ohne sich vorher selbst ein Bild über Kita Einrichtungen gemacht zu haben, mit Erzieherinnen gesprochen zu haben, Schnuppertage zu machen usw. Nein, es gibt ja eine Studie, da steht es drin, dass Kinder psychisch krank werden, ohne jegliche Beweise. Das ist für mich eine Diskriminierung und zwar gegenüber den Erziehern (die können ja nichts, sind überfordert, kümmern sich nicht ausreichend usw.), gegenüber Müttern, die entweder arbeiten müssen oder wollen oder gegenüber einer noch studierenden Mutter usw. Man sollte sich vorher informieren und sich verschiedene Kitas anschauen, bevor man sich ein Urteil darüber bildet, ob eine Kita für sein Kind gut ist oder nicht.
      Nun, ich habe auch eine Studie die weltweit durchgeführt wurde und hier steht genau das Gegenteil drin und diese Studie wurde über Jahre durchgeführt. So konnte Veit Roessner, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden, 2016 in einer Untersuchung von 4000 Kindern im Einschulungsalter nachweisen, dass Kinder, die schon in den ersten zwei Lebensjahren fremdbetreut werden, später seltener an psychischen Störungen leiden. Bei Jungen und Mädchen hingegen, die erst mit drei oder vier Jahren in eine Kindertagesstätte kamen, war die Wahrscheinlichkeit für psychische Auffälligkeiten wie Hyperaktivität doppelt so hoch. usw. usw.
      Auch eine Studie der London School of Economics und der Oxford University zeigte 2016: Kinder, die ganztags von ihren Müttern betreut werden, haben schlechtere Sprachkenntnisse und motorische Fähigkeiten als die Kinder, die eine Kita besuchen.
      „Das Ergebnis der Erhebung sollte Eltern zeigen, dass Kitas ihren Kindern nicht schaden werden und ihnen wahrscheinlich sogar gut tun“.
      So und welche Erkenntniss ziehe ich aus dieser Studie ? Gar keine, wenn ich nicht weiß, was für ein Konzept hinter der Kita steht. Es gibt gute und schlechte Kitas, bei den guten und qualifizierten Kitas kommt KEIN Kind zu Schaden.
      Mein Appell an Mütter, die arbeiten müssen oder wollen. Schaut euch die Kitas an, sprecht mit den Erziehern, macht Schnuppertage, prüft den Betreuungsschlüssel. Aber lasst euch keine Angst machen, eure Kinder würden erkranken und plagt euch nicht mit Vorwürfen. Wenn Ihr eine Kita gefunden habt und ihr habt ein gutes Bauchgefühl + genügend Zeit für die Eingewöhnung, kann an für sich nichts schief laufen. Und wenn Ihr eure Kinder von Geburt an, sicher an euch gebunden habt (stabiles Familienumfeld, Aufmerksamkeit den Kindern schenken, Pflege, Zuhören, Kuscheln usw.), dann habt ihr euren Kindern einen sicheren Meilenstein in die Wiege gelegt, wie soziale Kompetenz, Teamwork, Individualität, Vertrauen.
      In der Kita, wo meine Kinder unterbracht sind, kann sich jedes Kind individuell entwickeln. Da wird nichts vorgegeben. Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück, dann gibt es den Morgenkreis. Nach dem Morgenkreis kann jedes Kind entscheiden, was es gerne machen möchte, hier gibt es tolle Angebote, wie Rollenspiele, basteln, Werkstatt, Turnen oder Outdoor. Dann gibt es Thementage, wo die Kinder gemeinsam an einem Projekt arbeiten, derzeit werden Laternen für das bevorstehende Laternenfest gebastelt. Dann gibt es im Frühjahr und Herbst die Waldwoche, hier erkunden die Kinder den Wald. Wir Eltern stehen im engen Kontakt und reflektieren zusammen mit den Erziehern. Jeden Tag, wenn ich die Kinder abhole, erhalte ich einen Bericht, wie der Tag war und was die Kinder gemacht haben. Zur Bezugsperson meiner Kinder habe ich ein freundschaftliches und ehrliches Verhältnis. Wenn was nicht in Ordnung ist, dann wird das ausgesprochen und besprochen.
      Das dies nicht überall so ist, ist mir auch klar, deswegen ist die Einholung von Informationen über verschiedene Kitas und deren Konzept wichtig.

  • LG
    27. Mai 2016, 11:55

    Kurze Anmerkung vorab: In der DDR mussten alle Kinder sogar schon mit 4 Monaten (wenn es das 1. Kind war) in die Krippe. Beim 2. Kind durfte die Mutter 1 Jahr zuhause bleiben. Ich bin eines dieser Kinder, die mit 1 Jahr in die Krippe „mussten“. Mir hat es überhaupt nicht geschadet und der Rest der „DDR-Kinder“, die jetzt wohl alle allmählich auch Eltern sind/werden sicher auch nicht. Zu meinen Eltern habe ich nach wie vor ein inniges Verhältnis.
    Mein Sohn ist mit 15 Monaten in die Kita gekommen, weil ich wieder arbeiten gehen MUSSTE. Ansonsten hätten wir finanziell ganz schön zurückstecken müssen. Ich finde das ok, aber jede Mutter und jede Familie hat eben ihre eigenen Gründe und Ansichten, ob das Kind nun mit 1, 2 oder erst mit 3 in die Kita geht. Macht aber bitte den Müttern kein schlechtes Gewissen, die ihre Kinder schon früh in die „Fremdbetreuung“ geben.
    LG

    • LG
      27. Mai 2016, 12:07

      … ach ja, und ein pausenlos weinendes Kind in der Kita halte ich für ein Gerücht. Die Erzieher/innen sind besonders bei den Kleinen sehr einfühlsam und machen eine sehr sanfte und wenn es sein muss auch lange Eingewöhnung. Mein Sohn hat vor Beginn der Kita 4 Monate lang jeden Mittwoch für 2 Stunden in seiner späteren Gruppe mit meiner Anwesenheit gespielt. Die eigentliche Eingewöhnung war auch sehr sanft (Berliner Prinzip) und wenn mein Sohn geweint hat, wurde ich direkt aus dem Nebenraum geholt oder über Handy kontaktiert, um sofort zu kommen.

      Und fehlende Studien zur Psyche der Kinder, die „zu früh“ in die Kita gegeben wurden??? Fragen Sie bitte einfach alle über 30 Jährigen aus den neuen Bundesländern, wie schon oben erwähnt. DAnke

      • 18. Juni 2016, 03:19

        Es ist doch nicht normal ein Kind zu bekommen, welches man nur morgens und abends sieht und dabei noch koerperlich und geistig am Ende (durch Vollzeitarbeit) ist. Dafür schaffe ich mir doch keine Kinder an, damit völlig Fremde die Erziehung übernehmen. Was habe ich dann von meinem Kind und was hat das Kind von mir? Da sieht es die Kindergartentante mehr als mich – NEVER EVER. Da bin ich lieber eine Vollzeitmama und wir fahren nur einmal im
        Jahr in den Urlaub.

  • Hannah
    14. Dezember 2015, 19:11

    Hallo,

    Bei uns ist das Thema auch gerade sehr aktuell.
    Bevor mein Sohn auf der Welt war habe ich gar nicht groß nachgedacht da ich vor hatte weiter zu studieren war klar dass er früh in eine Betreuung muss. So nun ist er zehn Monate alt, ich setze jetzt schon das zweite Semester aus und schiebe es vor mir mich um einen kita Platz zu kümmern, jede Absage ist für mich wie eine Erleichterung, denn so habe ich quasi eine gute „ausrede“ denn in meinem Umfeld wird schon erwartet dass ich weiter studiere. Wobei ich auch viele unterstützende Kommentare höre.
    Aber
    Ich vermisse mein Studium und mein neben Job. Und da mein Mann nun auch wieder Student ist, nervt es, dass wir an der Armutsgrenze leben müssen. Leider bekommem wir weder Bafög noch sonstige Unterstützung, etwas Unterhalt von meinen Eltern aber einen Kredit müssen wir schon aufnehmen.
    Aber so ist es halt und wir wollten es ja so.

    Doch mit fehlt ein Austausch und ich finde es deprimierend dass man in unserer Gesellschaft als Mutter oft erstmal weg vom Fenster ist von daher kann ich es auch gut verstehen wenn man sein Kind früher in die Kita gibt als ein Jahr.

    • Anne Zietmann
      15. Dezember 2015, 17:47

      Du könntest dich mit Freilerner Familien austauschen… Schau mal ob es dort facebook gruppen gibt, die dir zusagen. Viel Erfolg und alles Gute 🙂

      • Hannah
        15. Dezember 2015, 20:05

        Danke, ich bin schon auf der Suche. Bis jetzt habe ich aber noch nix passendes gefunden.
        LG

  • Moni
    9. Oktober 2015, 23:05

    Durch Zufall bin ich auf diesen Bericht aufmerksam geworden und habe diesen auch aufmerksam gelesen. Da habe ich mir gedacht ich schreibe meine Sichtweise zu diesem Thema.
    Kann man ein Kind, das weder laufen noch sprechen kann in eine Kita schicken ? Ja man kann !! Den ein Kind, dass zur Welt kommt lernt seine Bezugspersonen nach und nach kennen (außer die Mutter, die kennt es bereits 9 Monate), d.h. es muss die Oma, den Opa, Freunde der Familie usw. kennen lernen und somit auch seine Bezugsperson in der Kita. Wie lernt man die Bezugsperson kennen ? Indem man diese z.B. regelmäßig besucht, deshalb gibt es auch Eingewöhnungsphasen in der Kita, wo man sich kennen lernt und so das Kind vertrauen gewinnt. Und das ist auch der Punkt, dem Kind „Vertrauen“ beizubringen und ihm von vornherein „Sicherheiten“ auf dem Weg zu geben schon wenn es im Bauch wächst, Liebe eingeschlossen. Aber zu viel des Ganzen ist meiner Meinung auch nicht gut.
    Psychologische Erkrankungen ? Nur weil ein Kind schon mit einem Jahr in die Kita geht ? Sorry, absoluter Bullshit! Die Psychologischen Erkrankungen werden wahrscheinlich daraus resultieren, weil Eltern/Mütter meinen Ihre Kinder an sich ketten zu müssen und meinen einen übertriebenen Beschützerinstinkt haben zu müssen, bis Sie dann feststellen, dass das Kind mit 3 Jahren nun doch in den Kindergarten gehen sollte und so langsam bisschen selbstständig werden sollte. Und auf einmal nach drei Jahren intensiven Beschützens, muss man sich doch vom Kind trennen und doch den Abnabelungsprozess durchführen. Was denkt das Kind jetzt , nach drei Jahren? Es schreit genauso, wenn die Mutter den Raum verlässt und zwar noch mehr, wie ein einjähriges Kind. Und wenn ich mir alle Expertenratschläge zu Herzen nehmen würde und mich hier so beeinflussen lassen würde, was will ich dann meinem Kind auf dem Lebensweg geben ? Wahrscheinlich nur Ängste und Negatives. Psychologische Erkrankungen resultieren aus meiner Sicht daraus, wenn das Kind in einem unstabilem Umfeld aufwächst oder wenn die Eltern besondere bzw. auffallende Charaktereigenschaften haben. Und dies erklärt mir deine drei Typen des gestörten Bindungsverhaltens. Entweder ist hier schon bei der Eingewöhnungsphase was schief gelaufen (zu wenig Zeit), oder die Eltern haben dem Kind von vornherein das „Urvertrauen“ nicht weitergegeben. Den das Fundament für eine stabile, selbstbewusste Persönlichkeit wird zu einem großen Teil in den ersten Monaten gelegt. Wer selbst als Baby und Kind eine sichere, liebevolle Bindung zu seinen Eltern erlebt hat und Urvertrauen in die Welt, in die Menschen und sich selbst entwickeln konnte, hat einen wertvollen Schatz für die weitere Entwicklung mitbekommen.
    Und Trennungsängste kann ein Kind nur entwickeln, wenn man es schon von vornherein mit Ängsten erzieht oder so sehr beschützt, dass es kaum mehr Luft zum Atmen hat.
    Wir leben außerdem in einem ständigen gesellschaftlichen Wandel, es wäre schlimm, wenn die Welt plötzlich stehen bleibt und wir keine neuen Herausforderungen mehr annehmen, weil alles was neu kommt blöd ist. Sollen wir jetzt im Zeitalter stehen bleiben oder ins alte zurück kehren ? Ich sage nein. Die Beruflichen Herausforderungen werden immer größer und wir sollten unsere Kinder so gut wie möglich darauf vorbereiten, anstatt versuchen davor wegzulaufen.
    Dann habe ich gelesen, dass wenn man sein Kind vor dem 24. Monat in die Kita bringt, dann sei es vom Hauptbindungspartner getrennt ? Ja , aber wie lange ? Sicherlich nicht Wochen oder Monate, wenn dann sprechen wir hier von Stunden. Wie ist das, wenn eine Mutter einen wichtigen Arzttermin hat und anschließend noch einkaufen will und vielleicht noch kurz einen Kaffee trinken will mit einer Freundin ? Viele geben manchmal/vielleicht auch öfters Ihr Kind vor dem 24. Monat zur Oma, d.h. das Kind ist auch vom Hauptbindungspartner getrennt. Und jetzt soll das Kind Bindungsstörungen aufweisen ? Ist es falsch, sein Kind vor dem 24. Monat für paar Stunden zur Oma abzugeben ? Ich denke nein. Ein Kind sieht die Bezugsperson in der Kita täglich. Sehen aber alle Kinder Ihre Omas täglich ? Wann also „fremdelt“ das Kind eher ?
    Mein Kind ist mit 6 Monaten in die Kita gekommen, allerdings in eine private Einrichtung. Ich habe mehrere Kitas angeschaut und beobachtet und die richtige für uns gefunden. Ich arbeite Vollzeit 8 Std, manchmal sind es auch 10 Std. und wenn ich mein Kind von der Kita abhole, dann glaube mir, habe ich die Zeit und die Kraft mit Ihr was zu unternehmen bis wir gemeinsam Abendessen und sie dann ins Bett geht. Alle, die das nach Ihrem 8 Std. Job nicht machen, sind einfach nur Faul.
    Jeder Mensch, der sich für ein Kind entscheidet, muss wissen, Kinder kosten Geld. Es gibt im Leben Gute und Schlechte Dinge und die wird es immer geben. Es gibt gute Restaurants und es gibt schlechte und so gibt es gute Kitas mit gutem Betreuungsschlüssel und schlechte. Die einen kosten mehr, die anderen weniger. Die Unterschiede werden immer bleiben und jeder muss nach dem Besten jagen. Und jeder hat die Möglichkeit zu entscheiden in welche Kita man sein Kind anmelden möchte. Und wenn man sein Kind nicht in eine Kita anmelden will, wo andere Kinder angeblich leiden müssen, ja dann bitte, dann melde es nicht an und anstatt zu jammern, suche eine Alternative.
    Und wenn du dich beschwerst, dass es in Berlin keine guten Kitas gibt bzw. nicht solche die gerade zu deiner Lebenssituation passen, dann zieh doch in ein anderes Bundesland. Dein Kind scheint dir ja so wichtig zu sein, dann tue es doch für dein Kind.
    Und das einjährige Kind, das du in deinem Bericht erwähnst, dass eingewöhnt wird und sofort schreit wenn es die Mutter nicht sieht. Glaubst du, dass dir das nicht passieren kann, auch wenn du dein Kind später in die Kita gibst ?
    Ich hatte die Möglichkeit in Elternzeit zu gehen (sogar für drei Jahre) , ich habe es aber aus Überzeugung nicht gemacht. Mein Kind ist jetzt 18 Monate, Sie ist total lebensfroh, Sie kann viele Dinge die andere Kinder in Ihrem Alter noch nicht können, Sie hat Spaß daran mit anderen Kindern zu spielen, zu toben usw. Wenn wir einkaufen gehen, begrüßt sie die Menschen auf der Straße. Ich sehe keinerlei Bindungsstörungen, psychische Störungen oder Sonstiges. In unserem Freundeskreis, sind fast alle Kinder mit einem Jahr in die Kita gekommen und alle sind normal und sozial. Das einzige was wir feststellen, ist, dass wenn wir auf den Spielplatz mit unseren Kindern gehen, dann freunden die sich sofort mit anderen an und spielen gemeinsam und die Kinder die mit einem Jahr immer noch nicht in die Kita gehen, aber mit der Mutter auf den Spielplatz, die verbringen meistens die Zeit bei der Mutter und nicht am Spielplatz und der drum rum spielenden Meute. Das habe ich schon oft beobachtet und jetzt frage ich mich, ob das wohl Verhaltensstörungen sind oder doch nur Schüchternheit ? Oder liegt hier ein gestörtes Bindungsverhalten vor ?
    In den wichtigen Situationen des Lebens meines Kindes, werde ich immer die Mutter/Bindungsperson/Hauptbezugsperson sein und bleiben. Wenn mein Kind krank ist – bin ich da. Wenn mein Kind seinen ersten Schultag hat – bin ich da. Wenn mein Kind den ersten Liebeskummer hat – bin ich da. Wenn meine Tochter heiratet und ein Brautkleid sucht – bin ich da. Wenn Sie zum Altar läuft – begleitet von Ihrem Vater – und ich bin da. Usw.
    Viele mögen mich jetzt als Rabenmutter bezeichnen, aber ich bin stolz eine zu sein. Raben sind in Wahrheit liebevolle und hingebungsvolle Eltern, besonders in den ersten Lebenswochen, wenn die Kleinen noch völlig hilflos sind. Rabenmütter erziehen Ihre Jungen aber früh zur Selbstständigkeit, indem sie sie aus dem Nest „ins kalte Wasser“ werfen – sie dabei aber aus dem Hintergrund beobachten und, wo es nötig ist, helfend eingreifen.

    • phero
      9. September 2016, 08:47

      Sehr zutreffend! Sehe ich genauso 🙂 Vielen Dank für den ausführlichen Post!!

    • Hanni
      1. November 2016, 13:36

      Es geht hier nicht darum, dass ein Kind mit einem Jahr nicht auch andere Bezugspersonen als die Eltern haben kann. Aber die Situation und Betreuung in deutschen Kitas gewährleistet das leider nicht, weil zu viele Kinder und überarbeietete Betreuer keine stabile Bezugsperson abgeben. Punkt. Und normal oder natürlich finde ich es eher, wenn so kleine Kinder nicht auf alle zurennen und mit allen gleich spielen, sondern sich der Nähe der Bezugsperson vergewissern.

      • kyra
        4. Dezember 2017, 19:58

        Ja sehe ich auch so. Sicher gebundene Kinder lassen sich nicht so ohne weiteres von Fremden betreuuen. Das muß schon langsam aufgebaut werden. Klar gibt es diese Kinder, die ohne zu murren bei einer ihr völlig Fremden Person bleiben. Dann handelt es sich entweder um sehr junge Babies, die noch nicht fremdeln oder aber um Kinder, die sich das Protestieren schon abgewöhnt haben.

  • Nely
    3. Juli 2015, 12:10

    Ich finde Deinen Artikel ziemlich rückständig und normativ. Vor allem die biologistische Argumententation mit Bezug auf Affen und „früher“ nervt total, vor allem weil jede Kultur sie zu jeder Zeit zur Legitimation ihrer jeweiligen Handhabung verwendet und sie damit willkürlich erscheint. M.E. können sich Menschen an extrem viel anpassen und anstatt Deine Zeit zu verschwenden und Hetze gegen Eltern zu betreiben, die selbst entscheiden möchten, wann sie ihr Kind wohin geben könntest du dich echten Problemen widmen, die tatsaechlich zu psychischen Traumata führen wie Mißbrauch, Krieg, Flucht oder Folter. Ich persönlich gebe meinen Sohn mit sechs Monaten in die Krippe und ich verurteile Dich nicht, weil Du es anders machst.

    • nicole
      2. August 2015, 23:45

      sollten sie das aktuelle geschehen ein wenig im blick haben, ist es unschwer zu erkennen, dass das thema wahlfreiheit schon lange vom tisch ist.
      eltern die ihr kind einer fremdbetreuung „entziehen“ müssen sich leider oft den vorwurf gefallen lassen ihrem kind chancen zu nehmen was sozialisation, bildung, sprachentwicklung ect. anbetrifft.
      der einzige grund warum uns eine frühe fremdbetreuung trotz des bitteren nachgeschmacks und den warnungen unseres bauches so mundet ist unser konsumzwang.
      welche traumata die fehlende nestwärme auslösen könnte , darüber können wir in ein paar jahren wieder reden.
      wenn ein staat plötzlich anfängt, den eltern ihre erziehungskompetenzen absprechen zu wollen, sollte man sich als kritischer mensch schon noch fragen dürfen mit welchem ziel er das tut.wer zieht seinen nutzen daraus?
      die meisten totalitären systeme, welcher gesinnung auch immer, waren stets bemüht die allerjüngsten frühstmöglich unter kontrolle zu bringen. und wenn uns die geschichte eines gelehrt haben dürfte, dann dass es keineswegs um das wohl dieser kinder oder deren familien ging.
      wirs sind in allen bereichen dermassen obrigkeitstreu geworden, dass uns schon gar nicht mehr in den sinn kommt, dass irgendwer irgendwas nicht zu unserem besten tun könnte.
      wir haben alles in fremde hände gegeben.sind nur scheinbar frei.
      und wenn unser gewissen oder der gesunde menschenverstand sich dann doch mal meldet ist ablenkung ja nicht weit.
      seien sie lieber dankbar dafür, dass es noch menschen gibt, die sich unter massiven einschränkungen, sei es finanzieller oder auch gesellschaftlicher art trauen auf ihren bauch zu vetrauen und sich eben nicht damit zufrieden geben, was sogenannte experten ihnen erzählen.
      seien sie dankbar dafür, das manche hirne noch nicht im app und vergnügungssumpf ertrunken sind.
      nirgends ist der vergleich mit der natur angebrachter als bei der kindererziehung.
      schlafen im eigenen bett ? weg von den eltern ? ich befürchte da war die sterberate höher als beim sids, der uns heute dazu veranlasst wider unsere instinkte zu handeln.
      man macht es eben weil man es so macht und weil alle es tun.

      ein kollektiver wahnsinn, den wir nicht mal mehr als solchen wahrnehmen.
      pessimistische grüsse von einer dreifachen mutter, die ihren mittleren sohn (wider des expertenrates der durchfall und die bauchschmerzen würden sich schon irgendwann legen das sei immer so )NICHT in den kindergarten zwingt.

  • karoline
    11. Juni 2015, 12:00

    Thank you for this well-written article, which has confirmed exactly what I believe!

  • Julia
    5. Mai 2015, 21:20

    Wie Cereja schon schrieb: „4. Es wäre wichtig und könnte wirklich helfen, sich weiter für eine qualitativ hochwertige Betreuung in den Kitas einzusetzen, für angemessene Betreuungsschlüssel, liebevolles und gut ausgebildetes Fachpersonal, würdige Rahmenbedingungen, damit die Erzieherinnen tatsächlich Bildungsarbeit leisten können…“

    Dies ist ein der größten Probleme! Ich bin selbst Erzieherin und würde mein Kind NIE IM LEBEN unter 2 Jahren in die Fremdbetreuung geben! Und ich finde es schlimm, dass sich immer Kinder, Eltern und Kitas nach dem Arbeitsmarkt richten müssen (am besten 24- Std.- Betreuung 365 Tage im Jahr) damit auch alle Eltern fein arbeiten gehen können- ich bin der Meinung, dass sich auch der Arbeitsmarkt ändern muss! Und Kinder unter einem Jahr gehören aus bindungstheoretischer Sicht zu den engsten Beziehungspersonen, sprich: DEN ELTERN!

  • lalia
    26. April 2015, 01:35

    Jede Mutter sollte das Recht haben 1) ab Feststellung der Schwangerschaft freigestellt zu werden 2) drei Jahre lange bei kompletter Lohnzahlung das eigene Kind zu betreuen.
    Alles andere ist Menschenausbeutung.
    Mütter, lasst euch krankschreiben! So lange es geht!

  • Claudia
    15. April 2015, 13:42

    Toller Artikel. Einfach nur ein toller Artikel.

    Danke.

  • Cereja
    12. April 2015, 14:22

    Auch wenn ich es begrüße, wenn sich Eltern endlich trauen, das staatliche Bildungs(!)- und Betreuungssystem für unsere Kleinsten zu kritisieren und die offensichtlichen Qualitätsmängel in manchen (nicht allen!) Einrichtungen anzusprechen, so bin ich doch enttäuscht über die Schlüsse, die in dem Artikel daraus gezogen werden. Die Einseitigkeit des Artikels und die Haltung, die auch in Ihren weiteren Kommentaren zwischen den Zeilen mitschwingt (korrigieren Sie mich gern, wenn ich sie aufgrund meiner eigenen Betroffenheit falsch verstanden habe) ärgern mich aus mehreren Gründen sehr:

    1. Der von Jana beschriebene Fall wird von Ihnen sofort als „nicht der Regelfall“ abgetan. Ich kann hier erst einmal nur meine eigene Erfahrung dagegen halten: In den zahlreichen Familien meines Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreises kenne ich ausnahmslos Kinder, die nach einer kürzeren oder längeren, einfacheren oder schwierigeren Eingewöhnungszeit sehr gerne in die Kita gehen, sich fast immer auf die Erzieherinnen, die anderen Kinder und die vielen Angebote freuen, die sie dort bekommen. Dass dennoch an dem ein oder anderen Tag der Abschied von Mama/Papa/Oma/Opa mal schwerer fällt oder auch mal Tränen fließen, ist doch klar. Selbst die älteren Kinder und auch wir Großen haben doch unsere Tage, an denen uns zum Heulen zumute ist und wir lieber gleich im Bett bleiben wollen, oder? Aber dann trotzdem den Hintern aus dem Bett zu schwingen und das Leben anzunehmen, gehört genauso zur Realität, wie das wohlverdiente Wochenende und der gemeinsame Urlaub nach getaner Arbeit.

    2. Solche Artikel wie die Ihren bringen viele Mütter in ein Dilemma, da sie eben arbeiten MÜSSEN, um ihre Familie zu ernähren. Ich bin eine solche Mutter (mit einem sehr glücklichen kleinen Mädchen und einem Partner, der noch studiert). Wenn ich Ihren Artikel nun wirklich sehr ernst nehmen würde, dann käme ich zu dem Schluss, dass ich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hätte, nämlich die Wahl zwischen einem Leben in Armut mit glücklichem Kind oder aber ein Leben, in dem wir zwar nicht völlig verarmt sind, aber eben mit einem todunglücklichen Kind, das wochenlang nur noch weinen wird und später mit einiger Wahrscheinlichkeit psychisch schwer gestört sein wird, klarkommen müssen.

    3. Es gibt etwa so viele denkbare Fälle, wie es Familien, Kitas und daraus resultierende Konstellationen gibt (wie kann man da überhaupt von einem „Regelfall“ sprechen). Genauso wie es vielleicht schüchterne und introvertierte Kinder gibt, die in ihrem liebevollen Heim bis zu einem gewissen Alter besser aufgehoben sind, gibt es doch zahlreiche, die von der Auseinandersetzung mit anderen Kindern nur profitieren und die in der Kita so viel lernen, wie sie es zu Hause niemals könnten. Und dann gibt es tatsächlich noch die sehr traurigen Fälle, die noch in der schlechtesten Kita viel besser aufgehoben sind als zu Hause, weil es selbst dort zumindest eine einigermaßen verlässliche Tagesstruktur gibt, regelmäßige Mahlzeiten und die Kinder nicht verprügelt werden!

    4. Es wäre wichtig und könnte wirklich helfen, sich weiter für eine qualitativ hochwertige Betreuung in den Kitas einzusetzen, für angemessene Betreuungsschlüssel, liebevolles und gut ausgebildetes Fachpersonal, würdige Rahmenbedingungen, damit die Erzieherinnen tatsächlich Bildungsarbeit leisten können und die Kleinen glücklich sind!

    Insofern möchte ich für eine differenziertere Sichtweise auf dieses hochkomplexe Thema plädieren!
    Mit vielen Grüßen

    • Sandra
      12. Januar 2019, 18:21

      Danke für diesen Kommentar. Ich gebe meine dann 16 Monate alte Tochter in eine Kita und habe gegoogelt über ‚Kita U2 verwerflich‘ und bin auf diesen sehr einseitig geschrieben Artikel gestoßen, einer Sichtweise ohne wissenschaftliche Belege, mit sehr viel ich Botschaft und Emotionalität. Bashing ohne Ende und ziemlich BEwertend. Komischerweise haben alle Mütter hier, die ihr Kind früh abgeben nichts gegen Mütter, die lange zu Hause bleiben. Aber umgekehrt ist es der Fall. Zudem sind die Mehrheit der Kommentare hier schon von Müttern, die sich mit diesem Thema detailliert auseinander gesetzt hat. Und keiner von uns schreibt einen ‚ihr Mütter Überbehütet eure Kinder und lasst nicht los‘ Artikel

  • Sophie
    9. April 2015, 18:17

    Also bei uns in Frankreich gehen fast alle Kinder ab 4-6 Monaten in die KITA. Nach dem Mutterschutz von 4,5 Monaten mit vollem Gehalt bekommt man, wenn man will noch 6 Monate lang 900 euro, dann ist Schluss. Da entscheiden sich die meisten nach dem Mutterschutz wieder arbeiten zu gehen. In Deutschland habt ihr es viel besser mit 2 Jahren und trotzdem bekommt ihr fast keine Kinder?? Unsere Kinder sind nicht alle gestört, blos weil sie in die kita gehen. Vielleicht bekommt ihr sie zu spät und deshalb steigt das Risiko für Krankheiten.

    • Kathi
      12. April 2015, 02:49

      Hi Sophie,

      die Familie meiner Mutter kam ursprünglich aus Frankreich und ich bin schon ein paar mal drüben gewesen. Mein Französisch ist leider trotzdem recht mies 😉

      Ich denke einen großen Unterschied macht die Qualität der Betreuung aus und die ist in Deutschland ( zum Teil ) einfach unter aller Sau. Lediglich einigen private Alternativen würde ich mein Kind anvertrauen, aber die sind recht teuer und viele können sich das nicht leisten, zudem gibt es auch leider nicht sehr viele davon. Ich bin geshockt was manche zum Teil unter guter Kinderbtreuung verstehen. Grade in der Krippe werden oft die Kinder einfach nebeneinander gelegt und liegen dann stundenlang da, weil 5-9 Kinder pro Erzieherin fast nie eingehalten werden kann. Irgendwer fehlt immer. Es gibt auch immer 1 – 2 Kinder, die viel weinen, sodass die Erzieherinnen sich gar nicht ausreichend um die anderen Kinder kümmern können, selbst wenn sie es wollten.

      In Frankreich werden viele Kinder privat betreut ( soweit ich weis ), es kostet zwar viel Geld, aber die Plätze sind wenigstens da. In Deutschland hast du zum Teil ( je nachdem wo du wohnst ) 1-2 Jahre Wartezeit oder du wirst gleich weg geschickt, weil in den nächsten Jahren alle Plätze bereits vergeben sind.

      Nichts gegen Frankreich und wir Deutschen haben auch den Ruf unfreundlich zu sein, 😉 aber in meinen Frankreichbesuchen musste ich feststellen, dass das wohl das am wenigsten hilfsbereite, freundliche Land war indem ich jemals war und ich war schon in einigen. Leider. Natürlich trifft das nicht auf alle Franzosen zu, aber ich fühl mich mit den Menschen dort nicht wohl. Und da es immer wieder auf Platz 1 der unfreundlichsten Länder der Welt gewählt wird ( Deutschland nimmt sich da allerdings nicht viel! ) bin ich mit meiner Wahrnehmung wohl nicht allein. Irgendwo wird das schon seinen Ursprung haben.

      Ich hoffe ich hab dir jetzt nicht vor den Kopf gestoßen und ich weis, dass es so bei euch funktioniert, aber ich hab Zweifel ob das auch wirklich so gut ist.

      LG!

    • kyra
      3. Dezember 2017, 22:00

      Mein Schwägerin ist Französin. Sie musste ihren Sohn mit 4 Monaten in die Krippe geben.Bindungstheoretisch gesehen katastrophal. Sie hat es nicht gerne gemacht und hätte, wenn es andere Unterstützung gegeben hätte, anders gehandelt. So geht es vielen Frauen, wird aber nur ungern thematisiert. Und ja, ich finde die Depressionsrate in Frankreich bemerkenswert hoch.

  • Ninchen
    27. Februar 2015, 21:31

    Hallo,
    ich kann Eure Diskussionen nur zu gut nachvollziehen. Bei uns (ein sehr kleines und wohlhabendes Dorf) will uns die Politik gerade eine Ganztagsgrundschule aufzwingen. Ich habe meine drei Kinder im Kiga und in der 2. Klasse, die gehen dort bis 13 Uhr hin. Das ist natürlich Luxus. Dafür kann ich mir vieles nicht mehr leisten, Urlaube, teuer Klamotten…. Ich würde sie nie in eine Ganztagsschule geben. Wir haben hier einen tollen Hort mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung für die Eltern, die es brauchen. Soll doch jede Familie für ihre eigenen Bedürfnisse und nach ihrem eigenen Lebensmodell entscheiden dürfen. Aber eine gezwungene Ganztagsschule? Irgendwann wird den Kindern die Nabelschnur durchgeschnitten und dann werden sie weggegeben. Die klassische Familie scheint auszusterben, nicht zuletzt dank der Kindergeldpolitik.
    Ich selbst habe so viel Literatur darüber gelesen, dass Kinder vor 3 sich gar nicht von der Mutter lösen sollten. Ich bin selbständig, habe probiert, alles richtig zu machen.. die Kinder gestillt, so lange sie es brauchten…(18 bzw. 20 Monate), nur stundenweise selbständig gearbeitet… und als mir das alles über den Kopf wuchs eine private Nanny (Ersatz-Oma) für zwei Vormittage engagiert.. und so reingefallen. Die Kinder wurden gefoltert, gequält, missbraucht…
    Durch diese Erfahrung haben sich mir schon viele andere Menschen geöffnet, was so alles passiert mit kranken Kreaturen, die sich an Kindern vergreifen oder ihre Macht missbrauchen.
    Ich kann nur meine Meinung sagen. Unsere Gesellschaft muss sich dringend ändern. Sonst kriegen wir irgendwann die Quittung.
    Ich wünsche Euch, dass Ihr alle auf Euer Gefühl hört. Und vielleicht mal ein paar Jahre zurücksteckt. Sie werden so schnell groß.

  • Tom Jones
    24. Februar 2015, 15:36

    was ist denn das für eine krude Argumentation?

    1. Wenn Studien zitiert werden dann nur aus dem Zusammenhang und nicht selektiv Argumente verwenden

    2. Herr KRAHLISCH, haben Sie Ihre Kinder Vollzeit mehrere Jahre betreut oder Ihre Hausfrau?

    Beste Grüße
    Tom Jones

    • Marcus Krahlisch
      24. Februar 2015, 15:57

      Keines von beiden. Wir sind beide selbständig und haben uns die Betreuung geteilt. Ich habe sehr viel Zeit mit meinem Sohn verbracht und arbeite hauptsächlich nachts, wenn der kleine schläft. Ich stehe zu meinen Artikel und Argumenten. Das es nicht alle so sehen ist mir klar, sonst wäre die aktuelle Politik in der Frage der Fremdbetreuung nicht so einseitig auf Kita/Tagesmutter und Co. ausgerichtet;) Ebenso beste Grüße zurück @Tom Jones

    • nicole
      2. August 2015, 23:51

      „oder ihre hausfrau ?“ entlarvende formulierung.

  • Sonja Martin
    20. Februar 2015, 08:09

    Hallo. Tja, ich muss meinen einjährigen Sohn in die kita bringen, da ich nunmal wieder arbeiten muss. Vom Gehalt meines Mannes können wir nicht leben, das Landeserziehungsgeld wäre auch nur ein tropfen auf dem heißen Stein. Deshalb sehe ich das Problem hier beim Staat und nicht bei den Eltern. Mein Mann geht voll zeit Schicht arbeiten. Aber im sozialen Bereich sind die Löhne nunmal so bescheiden dass man davon keine Familie ernähren kann. Jeden Tag frage ich mich ob es nicht doch anders geht, dann lese ich solche Artikel und zweifel stark an mir als Mutter. Verurteilen ist leicht…

    • Hanna
      3. April 2015, 23:44

      Der Autor des Artikels verurteilt dich doch nicht. Er beschreibt doch ganz klar, wie mangelhaft die politische Seite in dieser Situation ist.

  • Froh und munter
    3. Februar 2015, 17:33

    Letztlich muss es doch jeder so machen wie er kann und möchte. Jeder und jede sollte dabei die Lebensweise und Meinung des anderen tolerieren. Ich finde es auch in Ordnung, wenn sich Eltern (Vater oder Mutter) bewusst dafür entscheiden beim Kind zu bleiben. Andersrum finde ich es auch nicht verwerflich, wenn Kinder mit einem Jahr in die Kita gehen. Auch seitens der Politik sollte es für beide Möglichkeiten ausreichend Unterstützung geben.

    Soweit ich das jetzt beurteilen kann, entwickelt sich meine Tochter ganz normal. Sie geht seit einem Jahr in die Kita und ist jetzt zwei geworden. Sie fühlt sich wohl und geht gerne dorthin (bisher konnte ich keine Auffälligkeiten feststellen). Ich hätte nicht zwangsläufig arbeiten müssen, aber ich habe es so gewollt, da ich das Elterngeld nicht auf zwei Jahre aufteilen wollte. Außerdem lief im Mutterschutz mein Vertrag aus und zu lange wollte ich aus dem Beruf nicht raus sein. Für mich war es richtig wieder nach einem Jahr anzufangen. Auch weil ich wieder etwas anderes machen wollte, als nur Kindererziehung und Haushalt.

    Nun zum Beitrag:
    Aus eigener Beobachtung weiß ich, dass die Eingewöhnung bei zwei- oder dreijährigen Kindern ebenso in die Hose gehen kann! Für mich persönlich hat das nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Persönlichkeit des Kindes und der Bindung zu den Eltern. Ob die dann gut oder schlecht ist, lasse ich dabei jetzt außen vor. Aber jedes Kind ist anders.

    Zitat: Wir haben in einer großen Gemeinschaft gelebt, in der die Kinder jeden aus der Gemeinschaft kannten. Wenn die Mutter arbeiten musste, wurden die Kinder nicht in fremde Hände gegeben, sondern jedes Mitglied der Gemeinschaft hatte ein Auge auf die Kinder. Die Kinder waren glücklich und zufrieden und haben sich zu sozialen selbständigen Menschen entwickelt.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Wenn ich mein Kind in die Kita gebe, kommt erst die Eingewöhnung. Das Kind lernt die Umgebung, die Erzieher und die anderen Kinder kennen. Ja verwandt sind sie nicht, das ist richtig. Aber ist die Institution mit all den Beschäftigten dort dann noch als *fremd* einzustufen? Es ist doch eine Gemeinschaft?!? Ich halte diesen Gedanken für sehr fraglich.

    Klar, wenn die Kita überfüllt ist, der Betreuungsschlüssel schlecht und die sonstigen Bedingungen nicht der Hit, kann ich verstehen, dass man sich etwas anderes wünscht. Zum Glück sind die aufgezählten Punkte nicht überall katastrophal.

    VG

    • linda
      3. September 2015, 21:14

      Sehr guter Beitrag. Ich persönlich habe auch nur positive Erfahrungen mit Kita Betreuung ab einem Jahr gemacht. Jeder sollte ohne schlechtes Gewissen selbst entscheiden, was das Beste ist.

  • Jana
    19. Dezember 2014, 10:23

    Meine Tochter ist jetzt 16 Monate und ging genau mit einem Jahr in die Kita. Ich bin derweil in der Bibliothek und schreibe meine Doktorarbeit. Mein KInd ist zwischen 6 und 7,5 std. (von ca. 9 Uhr bis max. 16.30 Uhr) täglich in der Kita.
    Die Eingewöhnung lief sehr sanft ab und mein Kind hat nicht geweint, wenn ich wegging. (Ich stand am Gartentor und habe das länger beobachtet). Im Gegenteil, es spielte vergnügt im Sand. Derzeit ist der Betreuungsschlüssel in der Kita 1:4.
    Heute ist es so, dass sich morgens bereits auf die Kita freut, z.B. ihre Schuhe holt. Wenn ich sie abhole, lässt sie alles liegen und kommt sofort zu mir. Ich denke wir haben eine sehr enge Bindung aneinander.
    Man kann das also nicht so pauschal sagen, dass ein Kind nicht auch mit einem Jahr in die Kita gehen kann. Mein Kind ist glücklich. Zu Hause nur mit mir haben wir uns beide gelangweilt, auch weil man nicht jeden Tag viele Aktionen haben kann. Für uns ist das so eine sehr gute Lösung.

    • Marcus Krahlisch
      19. Dezember 2014, 13:18

      Liebe Jana, es freut mich sehr, dass es für dich und dein Kind mit der Kita ab einem Jahr gut zu laufen scheint. Allerdings bist du nicht der Regelfall. Was ist mit den Eltern, die trotzdem ihr Kind wochenlang in der Kita weint aus beruflichen Gründen, in die Kita geben müssen. Was ist mit den Vätern und Müttern, die über 10 Stunden im Schichtdienst arbeiten und nach der Arbeit platt sind und sich nicht ausreichend um das Kind kümmern können? Können diese Eltern noch eine gesunde Bindung zu ihrem Kind aufbauen? Eltern müssen in Deutschland meiner Ansicht nach wieder ohne finanzielle Zwänge entscheiden können, wie lang ihr Kind zuhause betreut werden kann. Die Zwangspolitik, die alle Kinder pauschal nach einem Jahr in der Kita sieht, ist meiner Meinung nach nicht vertretbar. Unser Sohn ist meiner Beobachtung nach erst frühestens ab 15 Monaten für eine längere und regelmäßige Fremdbetreuung bereit gewesen. Unter enormen finanziellen Einbußen und viel Verzicht haben wir es ihm ermöglicht erst mit 2 Jahren in eine Betreuung zu gehen. Immer noch gibt es viele Tage an denen mein Sohn mir ganz klar sagt, ich möchte heute zuhause bleiben. Aus finanziellen Gründen kann ich ihm diesen Wunsch leider nicht immer erfüllen, das tut mir als Vater schon weh und ich glaube nicht, dass es nur mir so geht.

  • verena
    11. November 2014, 21:30

    Ich bin einfach nur traurig und verunsichert. Meine Kinder gehen auch in die Kita…beide bereits mit einem Jahr.

    • Marcus Krahlisch
      12. November 2014, 02:11

      Liebe Verena, viele Eltern geben ihr Kind wegen der Arbeit mit einem Jahr in die Kita. Einige Kinder kommen gut damit zurecht, andere dagegen weniger. Dennoch kannst du vielleicht selbst auch noch jetzt entscheiden wie oft und wie lange deine Kinder durch die Kita betreut werden. Müssen es wirklich immer acht Stunden pro Tag sein? Wie viel Zeit verbringst du sonst aktiv mit deinen Kindern? Wie reagieren die Kinder, wenn du sie abgibst und wieder abholst? Du selbst bist für die Bindung zu deinem Kind verantwortlich, die Studienlage sagt klar, dass die Kinder uns brauchen. Aus diesem Grund sollten wir als Eltern darauf achten, dass wir in dieser Zeit auch so viel Zeit wie eben möglich mit unseren Kindern verbringen.

  • Ulrike Schonhardt
    7. August 2014, 13:07

    Ich bin dankbar und froh für diesen sehr guten Artikel !
    Danke !
    Kinder brauchen, für eine gesunde emotionale und geistige Entwicklung in den ersten Lebensjahren, ihre Eltern. Da lernen sie verlässliche Bindung, erfahren Liebe, Geborgenheit, Sicherheit. Kleinste Kinder lernen dadurch hochqualifiziert liebesfähige und intelligente Mitmenschen zu werden – was für ein Geschenk für die Gesellschaft !!! Kinder sind im übrigen ein Geschenk Gottes, das wir hüten dürfen…und nicht vermarkten.

  • jasmin oelsner
    21. Juli 2014, 16:54

    Guter Artikel

    Ich habe auch eine 1 jährige Tochter,meine bekannten sagen ich sollte sie unbedingt in den kindergarten geben,das wäre gut für sie.
    Ich denke nicht so..ein 1 jähriges Kind gehört zu seine Mutter,nicht zu fremden Menschen.ich habe 3 weitere kinder alle sind mit 3 jahren in den kindergarten gekommen.das reicht voll und ganz.wozu bekommt man kinder wenn man sie in den kindergarten geben will zum teil auch ganz tags.die Mütter kann und will ich nicht verstehen..
    Dieser Artikel hat Meinung nochmal bestätigt

    Vielen dank dafür
    Lg

  • Enid
    23. September 2013, 19:40

    Umfangreicher Artikel, der mir aus dem Herzen spricht! Es gibt auch so viel Literatur hierzu, die sollte neben den klassischen Wir-werden-Eltern-Büchern auch mal gelesen werden. (Klein)Kind und Bindungsperson kummunizieren täglich hunderte Male nonverbal – und selbst bei einer guten Fremdbetreuung werden 2/3 dieser Kommunikationsversuche schlicht übersehen. Eine Kollegin berichtete auch, dass ihr Sohn damals schrie, als er abgegeben wurde und wieder schrie, als er von der Mutter abgeholt wurde. Eine Psychologin meinte zu ihr, dass das Kind beim Abholen die Mutter dafür „bestraft“, dass sie es erst überhaupt abegeben hat.
    Meine Schwester bringt ihr Zweitkleinste (5 Jahre) Mo-Do halbtags in die Kita, den Freitag hat sie sich gewünscht zu Hause zu bleiben. Die KiTa ist auch sehr laut, es gibt kaum Freifläche und die Kindergärtnerinnen machen auch nichts besonderes mit den Kindern, was die Eltern nicht auch machen könnten.
    Ein Aspekt ist auch noch das Essen: die aktuelle Quarks-Sendung deckt auf, dass unsere Kinder in den „Einrichtungen“ (wie es im Osten passenderweise heißt) u. Schulen verkochtes, damit vitaminverlorenes und 4 Stunden warm gehaltenes Essen bekommen! Oder auch mal Nudeln mit Ketchup als „Highlight“, wie in der KiTa meiner Nichte.. wenn man nicht alles selber macht! Leider wird der Einverdiener-Haushalt langsam immer seltender, die Löhne sind zu niedrig, um weniger als 40 Stunden oder gar nicht „arbeiten“ (Kindererziehung zählt ja nicht bei uns als Arbeit) gehen zu können. Und das ist ja das Schlimme – die Wahlfreiheit schwindet.
    Setzt die Löhne rauf, macht Kinder zu einer Selbstverständlich (nicht zu einer „Option“) und verpflichtet die Arbeitgeber dazu, den jungen Eltern ein gute Vereinbarkeit von Familie u. Beruf zu schaffen. Nicht die konsumorientierte Wirtschaft prägt und trägt die zukünftigte Gesellschaft, sondern die Familien!

  • 23. September 2013, 19:03

    Wir gehören zu den Eltern, die ihr Kind mit 1. Jahr in eine Betreute Spielgruppe (ähnlich Kinderkrippe) „stecken“. Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen. Ich bin noch bis Juni 2014 in Elternzeit und ursprünglich sollte unser Sohn erst mit 2 Jahre in die Kinderkrippe kommen. Ich konnte mir bis im Februar diesen Jahres nicht vorstellen, den Kleinen früher abzugeben.

    Ich habe mich im ersten Lebensjahr viel mit anderen Müttern getroffen, ausgetauscht, die Kinder lagen zusammen auf Spieldecken und wir haben eine Krabbelgruppe besucht. Nun war bei all diesen Müttern nach einem Jahr die Elternzeit um, nicht weil sie wollten, sondern weil sie aus finanziellen Gründen müssen.

    Ich wäre also täglich mit meinem Kind Zuhause gesessen. Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mich mit Haushalt und Kind langweile. Aber es ist auf eine anstrengende Art langweilig, wenn man mit einem Kleinkind Zuhause sitzt. Schließlich ist der Tag lang und man kann nicht ständig ein Aktionprogramm liefern.

    Familie ist bei uns ebenfalls in der Nähe und dafür bin ich sehr dankbar, allerdings sind hier, bis auf einen Opa, alle noch berufstätig.

    Dazu kam, dass ich bereits in der Schwangerschaft mit Beschäftigungsverbot Zuhause war und meinen Job so langsam vermisste.

    Daher entschieden wir uns unseren Sohn doch früher im Kindergarten unterzubringen. Es handelt sich dabei um eine Gruppe aus 10 Kindern im Alter von 1-3 Jahre. Es sind zwei Erzieherinnen und als 3. Person ist ein Praktikant oder FSJler anwesend. Betreut wird unser Kleiner dort 3 x für 5 Std. Das fand ich dann doch ausreichend, wo ich, wie gesagt, noch in Elternzeit bin und nur zwei Vormittage Arbeiten gehe.

    Ganztags finde ich bei so kleinen Kindern und eigentlich auch bei größeren Kindern doch sehr heftig. Bis man das Kind vom Kindergarten abholt ist schon fast wieder Schlafenszeit. Da bleibt ja kaum noch Raum um als Familie Zeit zu verbringen.

    Ich finde es allerdings erschreckend, wenn ich lese, wie die Betreuung gerade in den größeren Städten zu sein scheint. Hier bei uns sind solche Modelle wie die betreute Spielgruppe (2 oder 3 Mal/Woche für 5. Std.) oder Kinderkrippe halbtags (4 Std. oder 6 Std.) an der Tagesordnung.

    LG

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