Tripper Ausfluss: Symptome, Ursachen und Behandlung

Tripper Ausfluss ist ein Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion. Hier erfährst du mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung.

Tripper (Gonorrhoe) ist eine durch sexuell übertragbare Funktion, von der etwa 1 % der Weltbevölkerung betroffen sind. In Deutschland zählt man laut Eurosurveillance Report etwa 11 bis 25 Erkrankte pro 100.000 Einwohner. Gerade bei Kinderwunsch ist es wichtig, eine Tripper-Infektion frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, denn unbehandelt kann sie bei Männern und Frauen laut aktueller Studienlage zur Unfruchtbarkeit führen. Eine Möglichkeit, eine Infektion schnell zu bemerken, ist, deutliche Symptome wie den Tripper Ausfluss zu erkennen. In diesem Beitrag erfährst du deshalb alles Wichtige über die Symptome, Ursache und Behandlung einer Tripper-Infektion.

Was ist Tripper Ausfluss?

Aktuell gibt es drei Flüssigkeiten, die das Aussehen und die Konsistenz des Ausflusses maßgeblich bestimmen. Erstens die Scheidenflüssigkeit aus den Epithelzellen der Vagina, welche sauer ist und dich vor gefährlichen Infektionen und Erkrankungen schützen soll. Zweitens den schwach basischen Zervixschleim aus dem Gebärmutterhals, welcher die Spermien ernährt, missgebildete Spermien herausfiltert und sich zyklisch verändert. Zuletzt gibt es noch den Erregungsschleim aus den bartholinischen Drüsen, welcher nur bei sexueller Erregung produziert wird und als natürliches Gleitgel fungiert.

Normaler gesunder Ausfluss

Der normale gesunde Ausfluss hat je nach Zyklusphase eine weißliche, gelbliche bis transparente Farbe. Er ist geruchsneutral und verursacht im Normalfall keine Schmerzen. Vermischt sich der Ausfluss mal mit Menstruationsblut oder Blut aus Zwischenblutungen, so kann er auch rötlich oder bräunlich erscheinen. Zum Eisprung nimmt der Wassergehalt im Schleim stark zu, sodass viele Frauen spinnbaren und transparenten Schleim beobachten. Falls man den Schleim zusammen mit der Temperatur im Zyklus beobachtet und in ein Zyklusblatt einträgt, kann man aus der Temperaturkurve und dem Schleimverlauf den Eisprung bestimmen.

Tripper Ausfluss bei der Frau

Tripper Ausfluss ist eine sexuell übertragbare Infektion, die durch Gonokokken Bakterien verursacht wird. Es handelt sich um eine Entzündung der Harnröhre, des Gebärmutterhalses, des Enddarms oder des Rachens, die mit eitrigem Ausfluss einhergeht. Der Tripper Ausfluss bei Frauen hat eine gelblich-grünliche Farbe und ist häufig von Schmerzen in der Harnröhre beim Wasserlassen begleitet. Ebenso können ein Juckreiz im Genitalbereich und ungewöhnliche Zwischenblutungen im Zyklus auftreten. 

Gefährliche Infektion der Eileiter kann zur Unfruchtbarkeit führen

Tripper ist besonders gefährlich, wenn die Bakterien auf die Eileiter übergreifen. Dies kann zu einem Aufstieg der Krankheitserreger in die Gebärmutter und die Eierstöcke führen. Infolgedessen kann es zu Eileiterentzündungen, Unfruchtbarkeit und ektopischen Schwangerschaften kommen.

Nicht alle Tripper-Erkrankungen werden bemerkt

Bei einem Großteil der Frauen verläuft eine Tripper-Infektion allerdings ohne deutliche Beschwerden. Deshalb kann die Erkrankung leicht übersehen und unbehandelt weitergegeben werden.

Tripper Ausfluss beim Mann

Zur Vollständigkeit möchten wir erwähnen, dass auch der Mann einen eitrigen, gelblichen, grünen Tripper Ausfluss beim Wasserlassen aus der Harnröhre bekommen kann. Er tritt vor allem morgens auf, da sich über Nacht das Sekret in der Harnröhre ansammelt. Manchmal ist der Ausfluss auch blutig. Auch beim Mann treten Schmerzen im Beckenbodenbereich sowie ein übermäßiger Harndrang auf. Beim Mann können Prostata und die Samenleiter von der Infektion befallen sein sowie unbemerkt und unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen.

Geschwollene Hoden

In manchen Fällen schwillt ein oder beide Hoden an und sind druckempfindlich. Dies liegt daran, dass sich die Entzündung über die Nebenhoden und die Samenleiter bis in die Hoden ausbreiten kann.

Geh bitte zum Arzt, sobald Tripper Symptome auftreten

Der Tripper Ausfluss und andere Symptome treten meist wenige Tage nach einer Infektion mit Gonokokken auf. Bei Frauen bleibt die Infektion aufgrund milder Symptome häufig unbemerkt. Ohne Behandlung kann die Infektion zu ernsthaften Komplikationen wie Unfruchtbarkeit führen. Somit ist eine rechtzeitige Diagnose und Therapie wichtig. Tripper Ausfluss ist für gewöhnlich einfach mit Antibiotika behandelbar.

Wie wird Tripper Ausfluss übertragen?

Tripper Ausfluss wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Der Erreger, das Bakterium Neisseria gonorrhoeae, gelangt dabei von der infizierten Person auf die Schleimhäute der Geschlechtsorgane oder des Rektums des Sexualpartners. 

Tripper kann auch oral übertragen werden

Auch durch Oralverkehr kann Tripper übertragen werden, wenn die Bakterien mit dem Mund in Kontakt kommen. Ebenso ist eine Ansteckung durch Analsex möglich.

Babys können an Tripper erkranken

Selten kommt es vor, dass eine infizierte Mutter den Tripper-Erreger während der Geburt auf ihr Kind überträgt. Die Bakterien können dann beispielsweise die Augen des Babys befallen und eine Entzündung verursachen.

Tripper Symptome bei Männern

Bei Männern äußert sich ein Tripper Ausfluss häufig durch folgende Symptome:

Ausfluss aus der Harnröhre

Der Ausfluss ist meist gelblich-grünlich, eitrig und dickflüssig. 

Brennen beim Wasserlassen

Durch die Entzündung in der Harnröhre kommt es zu einem brennenden Schmerz beim Urinieren. Der Harndrang ist häufiger als üblich.

Diagnose von Tripper

Eine Tripper-Erkrankung lässt sich durch verschiedene Tests nachweisen. Der wichtigste ist dabei der Nachweis der Gonokokken, die die Krankheit verursachen. 

Urinproben und Abstriche

Dafür können Urin- und Abstrichproben untersucht werden. Bei Männern wird hierfür meist ein Abstrich aus der Harnröhre entnommen. Bei Frauen erfolgt der Abstrich üblicherweise aus dem Gebärmutterhals. Die Proben werden dann im Labor auf Gonokokken untersucht. 

Bluttests

Daneben können auch Bluttests durchgeführt werden, um Antikörper gegen Gonokokken nachzuweisen. Allerdings zeigt ein positiver Bluttest nur an, dass man irgendwann einmal infiziert war. Er sagt nichts darüber aus, ob aktuell eine Infektion vorliegt.

Ultraschalluntersuchungen

Zur Abklärung können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall angewendet werden, um mögliche Komplikationen auszuschließen. Insgesamt stellt der direkte Nachweis der Bakterien allerdings die wichtigste Diagnosemethode dar.

Selbsttests für Zuhause

Mittlerweile gibt es auch schon sehr gute *Selbsttests für Zuhause, um einen Verdacht auf Tripper zu untersuchen. Natürlich können diese eine ärztliche Diagnostik nicht ersetzen, aber sie unterstützen oder ergänzen.

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Wie kann man Tripper behandeln?

Tripper lässt sich mit Antibiotika behandeln. Die am häufigsten verwendeten Antibiotika sind Ceftriaxon und Ciprofloxacin. Diese Antibiotika werden in Form von Tabletten oder Injektionen verabreicht. 

Dauer der Antibiotika Behandlung

Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 7 bis 10 Tage. Wichtig ist, dass die gesamte verschriebene Medikation eingenommen wird, auch wenn die Symptome schon vorher abgeklungen sind. Nur so kann eine vollständige Ausheilung sichergestellt werden. Parallel zu jeder Antibiotika-Behandlung und auch in den Wochen danach sollte ein Darmaufbau mit Darmbakterien erfolgen. Eine Antibiotikaeinnahme allein schädigt sonst nachweislich die Darm-Bakterien und ist wiederum für weitere Infektanfälligkeit verantwortlich.

Hausmittel gegen Tripper

Die klassische Behandlung mit Antibiotika ist ohne Frage die sicherste und schnellste Therapie. Jedoch kann man durch die Einnahme von natürlichen antibakteriellen Lebensmitteln wie dem Essen von ein bis drei Knoblauchzehen auf nüchternen Magen die Infektion unterstützen.

Ping-Pong-Effekt vermeiden

Auch der Sexualpartner bzw. die -partnerin sollte behandelt werden, selbst wenn keine Symptome vorliegen. Dadurch kann eine Ping-Pong-Übertragung zwischen dem Paar verhindert werden. Während der Behandlung sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.

Kontrolluntersuchungen nach Behandlung

Nach Abschluss der Behandlung sollte zur Sicherheit eine Kontrolluntersuchung erfolgen, um auszuschließen, dass noch Erreger vorhanden sind. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr in dieser Zeit kann es erneut zu einer Ansteckung kommen.

Komplikationen

Tripper kann bei falscher oder fehlender Behandlung schwere Komplikationen verursachen. Die häufigsten Komplikationen sind:

Chronische Infektionen

Eine unbehandelte Tripper-Infektion kann zu einer chronischen Infektion führen, die monatelang oder sogar jahrelang andauert. Bei Männern kann sich die Infektion in der Prostata oder den Nebenhoden ansiedeln. Bei Frauen können chronische Infektionen die Eileiter und den Gebärmutterhals befallen. Chronische Infektionen verursachen meist keine Symptome, können aber zu Unfruchtbarkeit führen.

Unfruchtbarkeit

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann eine unbehandelte Tripper-Infektion die Fortpflanzungsorgane schädigen und so zu Unfruchtbarkeit führen. Bei Männern können Entzündungen der Nebenhoden oder Prostata die Spermienproduktion beeinträchtigen. Bei Frauen kann eine Entzündung der Eileiter zu einer Blockade führen, die eine Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter verhindert.

Prostatitis

Wenn sich die Bakterien in der Prostata ansiedeln, kann dies zu einer schmerzhaften Prostatitis führen. Typische Symptome sind Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und Schmerzen im Dammbereich. Eine Prostatitis durch Gonokokken muss mit Antibiotika behandelt werden, um dauerhafte Schäden zu verhindern.

Wie kann man dem Tripper Ausfluss vorbeugen?

Um eine Ansteckung mit Tripper zu verhindern, gibt es einige wichtige Vorkehrungen, die man treffen sollte:

Kondome beim Sex

Einen guten Schutz vor einer Übertragung von Tripper und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bieten Kondome. Sowohl Frauen als auch Männer sollten beim Vaginal- und Oralverkehr immer Kondome verwenden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Regelmäßige STD Tests

Falls man sexuell aktiv ist, insbesondere mit wechselnden Partnern, ist es wichtig, sich regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten testen zu lassen – auch wenn keine Symptome vorliegen. So können Infektionen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Frauen sollten zusätzlich jährliche gynäkologische Untersuchungen mit Abstrich durchführen lassen.

Safer Sex kann Ansteckungsrisiko mindern

Durch Safer Sex Praktiken wie die korrekte Kondomverwendung und regelmäßige Tests kann das Risiko einer Ansteckung mit Tripper deutlich reduziert werden. Prävention ist der beste Schutz vor einer Infektion.

Ausblick

Gonokokken entwickeln zunehmend Resistenzen gegen gängige Antibiotika. Dies macht die Behandlung von Tripper zukünftig schwieriger. Besonders gefährlich ist die Resistenz gegen Ceftriaxon und Cefixim, da dies die einzigen verbliebenen Antibiotika sind, die noch oral verabreicht werden können.

Neue Antibiotika wegen resistenter Stämme

Aufgrund der Resistenzen werden derzeit neue Behandlungsmethoden für Tripper erforscht. Ein Ansatz ist die Entwicklung neuer Antibiotika, die gegen resistente Gonokokken-Stämme wirksam sind. Allerdings ist die Neuentwicklung von Antibiotika zeitaufwendig und teuer. 

Antikörpertests

Andere vielversprechende Ansätze sind die Verwendung von Antikörpern, Impfstoffen oder dem Einsatz von Phagen. Phagen sind Viren, die gezielt Bakterien abtöten können. Sie stellen eine natürliche Alternative zu Antibiotika dar. Bislang konnte noch keines dieser alternativen Behandlungsverfahren Tripper zuverlässig heilen. Die Forschung auf diesem Gebiet wird jedoch intensiv weitergeführt.

PCR-Tests 

Neue Diagnoseverfahren auf Basis der PCR-Technologie könnten zudem helfen, Tripper schneller und genauer zu identifizieren. Dies würde eine gezieltere Behandlung ermöglichen und die Entstehung von Resistenzen eindämmen. Insgesamt ist absehbar, dass neue medizinische Ansätze nötig sein werden, um Tripper auch in Zukunft erfolgreich behandeln zu können.

Fazit

Der meist gelbliche grünliche Tripper Ausfluss ist eine ernste, aber behandelbare sexuell übertragbare Krankheit. Obwohl Tripper heutzutage mit Antibiotika gut behandelbar ist, sollte die Krankheit nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Unbehandelt kann Tripper zu ernsthaften Komplikationen wie Unfruchtbarkeit und Eileiterentzündung bei Frauen sowie Prostatitis und Sterilität bei Männern führen. 

Frühzeitige Erkennung entscheidend

Deshalb ist es sehr wichtig, die Symptome von Tripper frühzeitig zu erkennen und schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto geringer ist das Risiko bleibender Schäden. Zusätzlich sollten auch die Sexualpartner informiert werden, damit sie sich ebenfalls testen und gegebenenfalls behandeln lassen können. 

Verantwortungsvoller Umgang mit dem Ausfluss

Mit einem verantwortungsvollen Umgang und der richtigen medizinischen Versorgung kann Tripper ohne Langzeitfolgen ausgeheilt werden. Prävention durch Safer Sex und regelmäßige Untersuchungen sind der beste Schutz vor dieser global stark verbreiteten Infektionskrankheit.

Hinweise

Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Bitte informieren Sie sich bei Fragen und zur Behandlung und Diagnostik bei einer Ärztin oder einem Arzt deines Vertrauens.

Quellen

[1] U. Marcus, O. Hamouda, W. Kiehl: Reported incidence of gonorrhoea and syphilis in East and West Germany 1990–2000 – effects of reunification and behaviour change. In: Eurosurveillance. 10, Nr. 43, 25. Oktober 2001.

[2] Chemaitelly H, Harfouche M, Blondeel K, Matsaseng TC, Kiarie J, Toskin I, Abu-Raddad LJ. Global epidemiology of Neisseria gonorrhoeae in infertile populations: protocol for a systematic review. BMJ Open. 2019 May 22;9(5):e025808. doi: 10.1136/bmjopen-2018-025808. PMID: 31122971; PMCID: PMC6538097.