Grüner Ausfluss – Was tun?

Grüner Ausfluss

Grüner Ausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Ist Grüner Ausfluss ein schlechtes Zeichen? Wir zeigen, welche Ursachen es für grünlichen Ausfluss gibt und was du zur Behandlung und Vorbeugung tun kannst.

Viele Frauen beobachten ihren Ausfluss, um die fruchtbaren Tage im Zyklus zu bestimmen. Hierbei können die verschiedensten Farben auftreten. Wir haben darüber in unserem Beitrag die 25 häufigsten Zervixschleimarten ausführlich beschrieben. Doch was passiert, wenn grüner Ausfluss auftritt? Ist grünlicher Ausfluss ein schlechtes Zeichen? Wir zeigen die Hauptursachen für grünlichen Ausfluss auf und stellen Behandlungsmöglichkeiten und Maßnahmen zur Vorbeugung vor.

Was ist normaler Ausfluss?

Der normale Ausfluss ist ein Vaginalsekret, dass sich aus drei verschiedenen Komponenten zusammensetzt.

#1 Zervixschleim

Erstens tritt aus der Vagina regelmäßig der Zervixschleim aus, der in speziellen Drüsen des Gebärmutterhalses (Krypten) gebildet wird. Dieser Zervixschleim verändert seine Konsistenz und sein Aussehen im Laufe des weiblichen Menstruationszyklus.

#2 Kapillarflüssigkeit der Epithelzellen

Zweitens gibt es die Kapillarflüssigkeit der Epithelzellen der Vagina.

#3 Erregungsschleim

Zuletzt kannst du während sexueller Aktivität Erregungsschleim, auch Lubrikation genannt, beobachten. Dieser Schleim wird vorwiegend in den Bartholinischen Drüsen gebildet. Insgesamt ist der Ausfluss eher sauer und hat normalerweise einen pH Wert von 3,8 bis 4,4. Seine Hauptaufgabe ist es, Krankheitserreger wie Bakterien etc. von der Vagina und der Gebärmutter fernzuhalten.

Ist grüner Ausfluss normal?

Normaler Ausfluss kann verschiedene Farben haben. Der häufigste Ausfluss ist weißlich, transparent oder gelblich. Vermischt sich der Ausfluss mit Blut kann auch noch bräunlicher oder rötlicher Ausfluss aussehen. Grüner Ausfluss ist somit nicht ganz so üblich und sollte daher auf jeden Fall genauer angesehen werden.

Grüner Ausfluss – Welche Ursachen gibt es?

Grüner Ausfluss steht häufig für eine Erkrankung oder Infektion. Falls neben dem grünlichen Schleim noch weitere Symptome wie Jucken, Brennen, starke Blutungen oder Schmerzen sowie übler Geruch auftreten, solltest du in jedem Fall schnell eine ärztliche Praxis aufsuchen und die Ursachen abklären lassen. Schauen wir uns nun an, wie grüner Ausfluss entstehen kann.

#1 Grüner Ausfluss durch Trichomonaden

Trichomonas vaginalis ist ein einzelliger Parasit, der eine Entzündung der Vagina verursachen kann. Er wird in der Regel durch Geschlechtsverkehr übertragen. Hier tritt häufiger gelblich bis grünlicher, schaumiger und übel riechender Ausfluss auf. Weitere Symptome einer Erkrankung durch Trichomonaden ist intensiver Juckreiz in der Vagina gepaart mit leichten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Häufig werden Trichomonaden mit Antibiotika behandelt. HeilpraktikerInnen kennen auch natürliche Behandlungsmethoden wie Knoblauch Bäder, Granatapfelsaft, Naturjoghurt Kur und vieles mehr.

#2 Grüner Zervixschleim durch Tripper

Bei einer Bakterieninfektion mit Gonorrhoe (Tripper) kann ebenfalls schaumiger grüner Ausfluss auftreten. Neben dem grünen Schleim können weitere Symptome wie Stechen und Brennen beim Urinieren auftreten. Auch Tripper wird sexuell übertragen und die meisten Symptome treten jedoch erst ein bis drei Wochen nach der Infektion auf. Ob man wirklich Tripper hat, kann man mit einem *Gonorrhoe Test selbst zu Haus herausfinden. Deine Hautärztin oder Hautarzt wird einen Tripper vermutlich mit Antibiotika behandeln. Eine alleinige Behandlung durch eine Heilpraktikerin ist nicht zu empfehlen, da die Mittel hier begrenzt sind. Jedoch gibt es viele heilpraktische Mittel, die die Symptome mildern und somit den Heilungsprozess unterstützen können. Außerdem ist es sehr wichtig, parallel neben einer Antibiotikaeinnahme auch einen Darmbakterien-Aufbau in Begleitung mit einer Heilpraktikerin durchzuführen.

#3 Bakterielle Vaginose und grüner Ausfluss

Es gibt eine große Zahl von Bakterien, die grünlichen Ausfluss verursachen können. Die genaue Abklärung einer bakteriellen Vaginose sollte daher durch eine Ärztin erfolgen. Auch hier sind wieder Schmerzen beim Sex, Entzündungen des Vaginalbereiches, Brennen und Juckreiz die Symptome. Eine Behandlung der bakteriellen Infektionen erfolgt meist mit Antibiotika.

#4 Grüner Schleim in den Wechseljahren

Wie wir bereits in unserem Beitrag „Vorzeitige Wechseljahre Symptome erkennen” haben wir darüber geschrieben, dass in den Wechseljahren der Östrogenspiegel sinkt. Je weniger Östrogene im Körper sind, desto weniger Zervixschleim wird in den Wechseljahren produziert. Wird weniger Zervixschleim produziert, haben es Krankheitserreger einfacher, Infektionen im vaginalen Bereich zu verursachen. Folglich kann in den Wechseljahren vermehrt grüner Ausfluss auftreten. Hier ist unsere Empfehlung, nicht nur zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen, um die Ursachen für den grünlichen Ausfluss zu abzuklären. Schließlich liegt die Ursache hier im Östrogenabfall. Diesen kann man durch eine natürliche Hormontherapie oder eine Hormonersatztherapie behandeln.

# 5 Gesunder, grüner Ausfluss

Gesunder grüner Ausfluss – Geht das? Ja, in ganz selten Fällen ist grüner Ausfluss auch harmlos und nicht auf eine Krankheit zurückzuführen. In Foren wird heiß darüber diskutiert, ob es bestimmte Lebensmittel gibt, die grünen Ausfluss auslösen. Ebenso gibt es Medikamente und Vitaminpräparate, die den Ausfluss grün färben können. Normalerweise treten in diesen Fällen keine weiteren typischen Symptome wie Jucken, Brennen oder Schmerzen im Vaginalbereich auf. Ebenso verflüchtigt sich in diesem Fall die Färbung des grünlichen Ausflusses sehr schnell wieder.

Grünlicher Ausfluss Behandlung und Vorbeugung

Falls du also einmal grünen Ausfluss beobachten kannst, empfehlen wir dir zu einer Ärztin oder zu einem Arzt zu gehen. Doch du kannst schon einiges im Vorfeld tun, um grünlichem Ausfluss vorzubeugen.

#1 Benutze beim Sex Kondome

Trichomonaden und Tripper sind Geschlechtskrankheiten, die grünen Ausfluss hervorrufen und durch Sex übertragen werden. Benutzt du Kondome beim Sex, so können sich solche Krankheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht übertragen. Folglich bist du mit Kondomen besser gegen Geschlechtskrankheiten und somit auch vor grünlichem Ausfluss geschützt.

#2 Übertriebene oder falsche Intimhygiene

Ja, es ist kein Geheimnis, dass bakteriell verursachte Scheideninfektionen infolge übertriebener Intimhygiene entstehen können. Lauwarmes Wasser zur täglichen Reinigung sowie täglich Unterwäsche wechseln reicht völlig aus. Ebenso treten sie bei Tampon-Gebrauch häufiger auf. In unserem Artikel „Alternative Menstruationshygiene” zeigen wir Möglichkeiten auf, den Wunsch nach Hygiene und Sauberkeit mit dem natürlichen Schutz der Vagina zu verbinden.

#3 Vorzeitige Wechseljahre Test

Falls typische Symptome für die Wechseljahre wie unregelmäßige Zyklen, immer mehr trockene Tage ohne Zervixschleim, Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen auftreten, ist es zu empfehlen einen Wechseljahre Test zu machen. *Wechseljahre Hormontests kann man sowohl in einer ärztlichen Praxis  als auch zu Hause durchführen. Ist das Ergebnis positiv, kann man entsprechende Behandlungsmöglichkeiten in Absprache mit ÄrztInnen oder HeilpraktikerInnen durchführen.

#4 Zervixschleim verbessern

Es ist eigentlich ganz einfach. Umso mehr hochqualitativen Zervixschleim wir produzieren, je geringer ist die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Schließlich tötet der Ausfluss Krankheitserreger ab und sorgt dafür, dass sich Krankheitserreger nicht so leicht im Vaginalbereich ansiedeln können. In unserem Beitrag Zervixschleim verbessern – Wie geht das? zeigen wir Möglichkeiten auf, die natürliche Produktion des Schleimes zu steigern.

Grüner Ausfluss – Wann zum Arzt?

Grüner Ausfluss allein ist meist schon ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmen kann. Jedoch sollte eine Frau auf jeden Fall eine gynäkologische Praxis aufsuchen, wenn neben grünlichem Schleim noch weitere Symptome auftreten:

#1 Übler Geruch

Gesunder Ausfluss ist nahezu geruchlos. Riecht der Ausfluss dagegen unangenehm faulig oder fischig, ist dies ein Anzeichen für eine Erkrankungen. In einer gynäkologischen Praxis wird dann ein Abstrich durchgeführt, um die Ursachen herauszufinden. Anschließend kann man die Erkrankung meist schnell durch die Einnahme bestimmter Medikamente beheben.

#2 Jucken, Brennen und Schmerzen

Tritt grüner Ausfluss begleitet von einem Jucken, Brennen und Schmerzen im Vaginalbereich auf, dann ist es Zeit der Sache auf den Grund zu gehen und eine ärztliche Praxis aufzusuchen. Infektionen und sexuell übertragbare Erkrankungen sind hier meist die Ursache.

#3 Ungewöhnliche Blutungen außerhalb der Periode

Treten nach dem Sex oder außerhalb der Periode ungewöhliche Zwischenblutungen in Kombination mit dem grünlichen Schleim auf, so kann dies ein Anzeichen einer Erkrankung sein. Hier sollte man ebenso zum Arzt gehen, um die Ursachen der Blutungen festzustellen.

Fazit

Grüner Ausfluss ist ein Warnzeichen und steht meist für eine Infektion oder Geschlechtskrankheit. Diese ist immer ärztlich abzuklären. Neben der klassischen Schulmedizin, gibt es auch alternative Behandlungsmöglichkeiten. Infolge der erhöhten Resistenz der Antibiotika ist die Naturheilkunde häufig eine gute Ergänzung oder Alternative. Ebenso kann man vorbeugend eine Menge dafür tun, dass es gar nicht erst zu grünem Ausfluss kommt. Hierbei wären die Benutzung von Kondomen sowie eine natürliche Intimhygiene zu nennen. Falls du gerade Probleme mit grünem Ausfluss hast, so wünschen wir eine schnelle Genesung und alles Gute. 🍀

Quellen

[1] Lidia Lasch, Sabine Fillenberg, Basiswissen Gynäkologie und Geburtshilfe: Mit 153 Abbildungen (Springer-Lehrbuch), Springer; 1. Aufl. 2017 Edition (30. Dezember 2016)

[2] Toni Weschler, Familienplanung: Das Standardwerk zur natürlichen Empfängnisverhütung, Kontrolle der Fruchtbarkeit sowie Erfüllung des Kinderwunsches, mvg Verlag (5. Dezember 2016)

[3] Elisabeth Raith-Paula , Petra Frank-Herrmann , Günter Freundl , Thomas Strowitzki, Natürliche Familienplanung heute, Modernes Zykluswissen für Beratung und Anwendung, Springer Verlag 2013

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