Schwanger werden mit PCO, wie geht das? Erfahre hier, wie andere Frauen trotz PCOS Symptome sich ihren Traum vom Wunschkind erfüllt haben.
Kann ich trotz der Diagnose PCO natürlich schwanger werden? Diese Frage bekomme ich als Fruchtbarkeitsexpertin sehr häufig gestellt und die Antwort lautet JA. Ich habe schon unzählige Frauen mit PCO auf ihrem Weg zum Wunschkind begleitet. Ich weiß, dass es möglich ist, trotz PCO schwanger zu werden. In diesem Artikel möchte ich dir aufzeigen, wie das funktionieren kann. Der erste Schritt um trotz PCOS schwanger zu werden, ist, erstmal genau zu verstehen, was PCO ist und was die „Diagnose PCOS“ für deinen Zyklus und deine Fruchtbarkeit bedeutet. Anschließend werde ich dir einen Weg aufzeigen mit dem schon sehr viele Frauen auf natürlichem Weg schwanger geworden sind.
Was ist PCO?
PCO ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen geschlechtsreifer Frauen. ExpertInnen gehen davon aus, dass etwa 4 bis 12 Prozent der Frauen von dem polyzystischen Ovarsyndrom (PCO oder PCOS) betroffen sind. Trotz dem das PCO-Syndrom sehr häufig auftritt, bleibt es bei vielen Frauen unerkannt. Aus diesem Grund möchte ich im Folgenden typische Symptome für PCO aufzeigen, damit du selbst schauen kannst, ob es Sinn macht, sich in einer ärztlichen Praxis genauer untersuchen zu lassen.
PCOS Symptome
Nun, bei Frauen mit Diagnose PCOS, treten drei typische Symptome und Beobachtungen häufiger auf:
Zystenbildung
Frauen mit PCOS bilden oft viele gut sichtbare Zysten in ihren Eierstöcken – die Zysten können im Ultraschall als schwarze Punkte erkannt werden. Je mehr Zysten vorhanden sind, desto mehr Einfluss gibt es in der Regel auf das hormonelle Gleichgewicht und damit auf den Zyklus – womit wir beim zweiten Symptom angekommen wären.
Monsterzyklen
In der Regel treten bei Frauen mit PCOS ungewöhnlich lange Zyklen auf, in denen die Eireifungsphase extrem verlängert ist. Normalerweise reicht die Spannweite eines Zyklus vom 23 bis 35 Tagen, das heißt bei den meisten Frauen tritt diese Zykluslänge typischerweise auf. Bei Frauen mit PCOS sind teilweise Zyklen von mehr als 100 Tagen keine Seltenheit.
Erhöhter Spiegel an männlichen Hormonen
Bei Frauen mit PCOS sind im Hormonbluttest häufiger ein Anstieg der männlichen Hormone – der Androgene – beobachtbar. Manchmal zeigt es sich auch bereits infolge des erhöhten Androgenspiegels äußerlich, z. B. darin, dass die betroffene Frau übermäßig viele Haare auf dem Körper und Rücken hat. Selten wird eine Gewichstzunahme beobachtet.
Kann man trotz PCOS schwanger werden?
Die Chancen auf natürlichem Weg trotz PCOS schwanger zu werden, stehen übrigens gar nicht so schlecht, denn Studien aus dem Jahr 2014 zeigen, dass eine 44 jährige Frau mit PCOS genauso häufig kinderlos ist, wie eine Frau ohne PCOS. Jedoch zeigt die Studie auch einen großen Unterschied auf – nämlich, dass eine Großfamilie von mehr als drei Kindern deutlich unwahrscheinlicher ist, wenn die Frau PCOS hat.
Die Ursachen dafür sind total logisch. Wenn man davon ausgeht, dass ein durchschnittlicher Zyklus einer gesunden Frau etwa 30 Tage dauert, dann produziert eine Frau ohne PCOS etwa 400 gesunde Zyklen, in denen sie Schwanger werden kann, im gesamten Leben. Stellen wir uns nun vor, dass der Zyklus einer Frau nicht 30 Tagen sondern z. B. 60 Tage dauert. Dann hat diese Frau folglich nur noch 200 gesunde Zyklen im Leben, um schwanger zu werden. Die Zahl der Zyklen, in denen sie schwanger werden kann, hat sich somit halbiert. Berücksichtigt man nun, dass viele Frauen erst ab 30 Jahren versuchen, zum ersten Mal schwanger zu werden, wird die Zahl der fruchtbaren Zyklen, die noch bleiben, nochmals enorm reduziert.
Wie kann man trotz PCOS schwanger werden?
Nun, es ist ganz logisch. Wenn ich PCOS habe, bleiben mir weniger Zyklen als gesunden Frauen, um schwanger zu werden. Also macht es total Sinn, jeden Zyklus effektiv zu nutzen und das Maximum aus dem Potential der natürlichen Fruchtbarkeit herauszuholen. Und genau hier kommt NFP häufiger erfolgreich zum Einsatz, denn mit NFP lassen sich in jedem Zyklus die hochfruchtbaren Tage sowie der Eisprung effektiv bis auf wenige Tage eingrenzen. Somit verpasst man dank NFP keinen Eisprung und keine fruchtbare Phase und kann jeden Zyklus nutzen. Ich habe auf diesem Weg schon unzählige Schwangerschaften gesehen und möchte mit euch den Zyklus von Briana einmal genau betrachten, die vor einigen Jahren PCOS diagnostiziert bekam. Briana hat NFP mit unserem eBook und unserem Videokurs „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?“ erlernt.
Zyklusbeispiel
Der Zyklus beginnt mit der Blutung und weist eine typische verlängerte Eireifungsphase auf. Doch dann plötzlich um den 47 Tag herum steigt die Temperatur und auch der Schleim macht einen typischen Umschwung, sodass sie anhand der NFP Regeln, die auch in unserem eBook ausführlich beschrieben sind, den Eisprung bestimmen konnte. Sie hatte natürlich zum optimalen Zeitpunkt also kurz vor dem Eisprung Sex, um schwanger zu werden. Da die Blutung ausbleibt – macht sie am 63. Zyklustag einen SS-Test, der positiv ausfällt 😉 . Sie ist im ersten NFP-Zyklus schwanger geworden und schreibt uns folgendes Feedback:
„Liebe Anne, lieber Marcus,
ich schreibe euch diese Mail weil ich es immer noch nicht glauben kann. Ich bin schwanger! Und ihr habt wesentlich dazu beigetragen, dafür möchte ich euch schon einmal von Herzen danken. Kurz zu meiner Geschichte: Ich habe seit ca. 2 Jahren die Pille abgesetzt und hab ganz lange meine Periode nicht bekommen. Und wenn dann nur alle 2 bis 3 Monate. Der Frauenarzt stellte PCO fest. Aber für uns war klar, dass der Weg zur Kinderwunschklinik der Falsche ist. Ich habe mich dann mit der NFP-Methode befasst und bin ich durch Zufall auf euren YouTube-Kanal gestoßen und war sehr fasziniert. Ich habe mich dann zu eurem Online-Videokurs Kinderwunsch „Wann bin ich fruchtbar?“ angemeldet und bin sehr froh, dass ich diesen mitgemacht habe. Es ist eine Bereicherung für mich. Auch euer eBook habe ich gelesen, ich fand es super verständlich geschrieben.
Ich habe dann im März (letzte Periode am 25.03.) so richtig mit der Eintragung und Beobachtung angefangen. Am 09.05. hatte ich einen ganz normalen Frauenarzttermin und stellte fest, dass eine Eizelle herangereift ist. Dies stimmte mit dem Zervixschleim überein, den ich der Frauenärztin, bevor sie den Ultraschall gemacht hat, aufgezeigt habe. Der Eisprung muss dann nach diesem Tag stattgefunden haben. Und tatsächlich es hat geklappt.
Vielen herzlichen Dank
Euer Fruchtbarkeitsfan“
Briana
Mein Fazit
Nun, was können wir aus dem Zyklus von Briana lernen? Ja, es ist möglich trotz PCO und langen Zyklen schwanger zu werden. Auch Studien zeigen, dass Frauen mit PCOS gute Chancen haben, ein Kind zu bekommen. Die Chancen zum schwanger werden mit PCO stehen nicht schlecht, wenn man seine Zyklen optimal nutzt. Hierzu ist NFP ein wichtiges Tool. Um NFP so gut wie möglich zu erlernen und richtig anzuwenden, empfehlen wir immer einen Kurs zu besuchen oder ein gutes Buch zu lesen. Das Beispiel zeigt aber auch sehr schön, dass der Besuch beim Arzt oder Ärztin und die Anwendung von NFP kein Widerspruch ist, sondern auch eine sinnvolle Ergänzung sein kann. Denn die Diagnostik der Schulmedizin ist sehr gut – nur so konnte zweifelsfrei PCOS diagnostiziert werden. Schwanger geworden ist die Frau, aber dank NFP ohne Reproduktionsmedizin und ohne Medikamente oder Hormontherapie wie es die Schulmedizin in solchen Fällen empfiehlt. Natürlich kann man von diesem Fall nicht auf die Allgemeinheit schließen, aber dieser Fall zeigt, welches unglaubliche Potential die natürliche Fruchtbarkeit und deren Beobachtung hat. In diesem Sinne wünsche ich euch alles Gute auf eurem Weg zum Wunschkind!
Deine Anne
Hallo,
Ich habe dank PCO überhaupt kein Zyklus. Es reift keine Eizelle ohne Medikamente heran,bzw.es gibt kein Eisprung. So einfach ist es also nicht immer, da hilft auch NFP nichts. Und leider auch keine 3künstlichen Befruchtungen!
Hast du wirklich gar keine Blutung – nie im Leben gehabt? Oder eher 100 bis 300 Tage Zyklen? Woher weißt du das du keinen Eisprung hast? Hat dein Arzt wirklich jeden Tag Ultraschall gemacht, sonst kann er das leider nicht feststellen? Ob du einen Eisprung hast oder nicht lässt sich nicht mit Hormonbluttests und auch nicht mit ein- bis zwei Mal Ultraschall im Zyklus feststellen. Man braucht hier eine Tag für Tag Untersuchung, doch das ist gerade bei PCOS sehr teuer und wird daher nicht durchgeführt. Solange die eine Blutung hast, hast du erstmal einen Zyklus und den lohnt es sich zu beobachten. Durch Zyklusbeobachtung kann man jedoch feststellen ob man einen Eisprung hat oder nicht, in dem man die Temperatur misst und den Zervixschleim dokumentiert. Aus unserer Sicht wäre es mehr als sinnvoll man die Temperatur zu messen und den Zervixschleim zu dokumentieren, schließlich kann dir die Aufzeichnung verraten wie es hormonell in deinem Körper aussieht und das jeden Tag. Die Zyklusdokumentation ist viel preisweiter als der Ultraschall, aber ist ähnlich zuverlässig in der Diagnostik. Aus diesem Grund setzen auch Reproduktionsmediziner NFP in der Zyklusdiagnostik ein – wir haben hierzu Dr. med. Gnoth interviewt:
https://trainyabrain-blog.com/2014/11/nfp-bei-kinderwunsch-interview-mit-pd-dr-gnoth/
Der Zervixschleim ist ein Marker für das Östrogen, die Temperatur für das Progesteron. Progesteron und Östrogen sind die wichtigsten Hormone im Eierstock zur Regulation des Zyklus. Bei PCO ist auch noch der AMH Wert interessant, dessen Höhe den Schwergrad der PCO Erkrankung beschreiben kann. Viele Frauen mit PCOS versuchen es mit Medikamenten wie Clomifen schwanger zu werden – meist ohne Erfolg. Alternativtherapie wäre eine Ernährungsumstellung so wie es wissenschaftlich bei PCOS sinnvoll ist, ebenso gehen viele Frauen zum Osteopathen um sich dort Unterstützung zu holen. Wir wünschen Dir alles gute auf deinem Weg zum Wunschkind LG Anne und Marcus