Ist rötlicher Zervixschleim ein Eisprungzeichen?

Rötlicher Zervixschleim

Rötlicher Zervixschleim © Natürliche Fruchtbarkeit

Ist rötlicher Zervixschleim ein Eisprungzeichen? Wir zeigen dir, wie du deinen rötlichen Ausfluss richtig deuten und den Eisprung bestimmen kannst.

Viele Frauen, die ihren Zervixschleim beobachten, fragen sich, was er nun bedeutet. Bei spinnbaren und transparenten Zervixschleim fällt den meisten Frauen das noch leicht, weil die Anzeichen so klar auf Eisprung stehen. Doch bei rötlichen Zervixschleim ist es nicht so einfach, weil er in verschiedenen Zyklusphasen auftreten kann und die meisten Frauen dadurch sehr verunsichert sind. Ist der rötliche Zervixschleim ein Eisprungzeichen? Diese Frage möchten wir in dem heutigen Artikel für dich beantworten und dir zeigen, wie du deinen Eisprung sicher bestimmen kannst.

Rötlicher Zervixschleim in der Zeit der Periode

Die meisten Frauen haben zwischen 2 und 7 Tage ihre Periode. Doch die Stärke der Blutung variiert hier sehr stark. So kann es passieren, dass gegen Ende der Periode schon Zervixschleim produziert wird, jedoch zeitgleich auch noch Menstruationsblut austritt. Das Gemisch sieht dann wie rötlicher Zervixschleim aus und hat meist nichts mit dem Eisprung zutun, da die meisten Frauen erst nach dem 13. Zyklustag ihren Eisprung haben. Dieser rötliche Ausfluss ergibt sich eher als Überlagerung der Menstruationsblutung mit dem Zervixschleim.

Ovulationsblutung und rötlicher Ausfluss

Eisprungsblutung und roter ZervixschleimEs ist tatsächlich so, dass während des Eisprungs Zwischenblutungen auftreten können. Diese können sich mit dem zu dieser Zeit meist starken transparenten und spinnbaren Zervixschleim vermischen und zu rötlichen Zervixschleim führen. Dieser rötliche Zervixschleim infolge der Ovulationsblutung ist ganz klar ein Eisprunganzeichen.

Rötlicher Zervixschleim zur Eisprungzeit ist relativ selten

Ovulationsblutung

Ovulationsblutung Umfrage im NFP Forum © Natürliche Fruchtbarkeit

Ein rötlicher Zervixschleim infolge einer Ovulationsblutung ist allerdings relativ selten. In einer Umfrage im NFP Forum gaben etwa 60% der Frauen an, noch nie eine Eisprungsblutung beobachtet zu haben. Somit haben auch die Mehrheit der Frauen noch keinen rötlichen Zervixschleim in dieser Phase gesehen. Jedoch gibt es immerhin 16% der Frauen, die gelegentlich rötlichen Zervixschleim in der hochfruchtbaren Phase beobachten können. Nur 4% der Frauen, die sich an dieser Umfrage beteiligten, können das Phänomen der Eisprungsblutung in jedem Zyklus beobachten.

Roter Ausfluss zur Eisprungzeit dauert nicht lange

Ovulationsblutung-Dauer

Ovulationsblutung Dauer in Tagen – Umfrage NFP Forum © Natürliche Fruchtbarkeit

Ganz entscheidend ist, dass eine Eisprungsblutung meist nicht sehr lang dauert. So gaben in einer weiteren Umfrage im NFP Forum etwa 29% der Teilnehmenden an, dass sie nur 1 bis 2 Tage rötlichen Zervixschleim beobachten konnten. Nur 2% können solche Zwischenblutungen zur Eisprungzeit mehr als sechs Tage beobachten. In dieser Umfrage konnte ebenso 59% gar keine Erfahrungen zur Eisprungsblutung angeben, weil sie diese noch nie beobachtet haben. Dies zeigt, wie selten das Phänomen wirklich ist.

Meist nur schwache Zwischenblutungen zur Eisprungzeit

Meiner Erfahrung nach sind die Blutung in der Eisprungzeit meist schwächer als eine Menstruationsblutung. Es kann an diesen Tagen meist ein hellroter oder bräunlicher Zervixschleim beobachtet werden.

Ursachen der Eisprungsblutung sind noch ungeklärt

Die Ursachen der Eisprungsblutung sind noch nicht abschließend geklärt. Viele ForscherInnen vermuten stärkere Schwankungen der Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron als Ursache für die Zwischenblutungen in der Eisprungzeit.

Einnistungsblutung und rötlicher Zervixschleim

Die dritte Möglichkeit, wo rötlicher Zervixschleim auftreten kann, ist bei Einnistungsblutung. Diese Einnistungsblutung geschieht in der Regel etwa eine Woche nach dem Eisprung. Sie entsteht, weil sich Gebärmutterschleimhaut bei der Einnistung der Eizelle löst und abblutet. Vermischt sich diese Zwischenblutung mit dem Zervixschleim, der zu dieser Zeit von vielen Frauen immer noch produziert wird, so kann es ebenso zu rötlichem Zervixschleim kommen.

Ist rötlicher Zervixschleim ein Eisprunganzeichen?

Nun hast du schon gemerkt, dass man nicht pauschal sagen kann, ob ein rötlicher Zervixschleim ein Eisprungzeichen ist. Ebenso tritt der rötliche Zervixschleim nur sehr selten in der Eisprungzeit auf, sodass du eine andere Möglichkeit brauchst, deinen Eisprung zu bestimmen. Wir empfehlen dir hierzu die NFP Methode, die unserer Ansicht nach aktuell die beste Methode zur Bestimmung der fruchtbaren Tage ist.

Eisprung zu 91% sicher bis auf 4 Tage eingrenzen

Wann ist der Eisprung - Basalkurve

Wann ist der Eisprung auf der Basalkurve © Gnoth, Christian & Frank-Herrmann, Petra & Bremme, M & Freundl, Guenter & Godehardt, Erhard. (1996). How do self-observed cycle symptoms correlate with ovulation?. Zentralblatt für Gynäkologie. 118. 650-4.

Bei der NFP Methode wird die Basaltemperatur und der Zervixschleim im Zyklusverlauf beobachtet und dokumentiert. Die Basaltemperatur muss hierzu zwingend mit einem geeigneten Basalthermometer gemessen werden, welches die Temperatur bis auf 0,05°C genau messen kann. Damit du gleich das richtige Basalthermometer für dich verwendest, haben wir eine Liste mit den 7 besten NFP Thermometern für dich zusammengestellt. Die Qualitätsstufe vom Zervixschleim wird nach Empfinden und Aussehen des Zervixschleims bestimmt. So bedeutet z. B. die Kombination aus nass gefühlt und spinnbar gesehen, die Qualitätsstufe S+. Trägt man die Qualitätsstufe vom Zervixschleim sowie die Messpunkte der Basaltemperatur in ein Zyklusblatt ein, so erhält man eine Temperaturkurve mit Schleimverlauf. Diese kann man nach den NFP Regeln auswerten und den Eisprung zu 91% genau bis auf 4 Tage genau eingrenzen. Hast du an diesen vier Tagen eine Zwischenblutung, so hängt diese mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Eisprung zusammen und du kannst deinen rötlichen Zervixschleim als Eisprungzeichen deuten.

NFP kann helfen den Zervixschleim richtig zu deuten

Viele Frauen möchten nicht länger im Dunkeln tappen und ihren Zervixschleim deuten, indem sie Forenbeiträge lesen und Fragen in sozialen Netzwerken stellen. Viele möchten lieber, ihre fruchtbaren Tage und ihren Eisprung zuverlässig und sicher mit einer geprüften Methode bestimmen. Immer mehr Frauen werden erst über 30 Jahre zu ersten Mal Mutter und versuchen ab einem Alter von 35+ natürlich schwanger zu werden. Natürlich ist diesen Frauen absolut klar, dass sie keine Zeit zu verlieren haben. Schließlich tickt die biologische Uhr und der Kinderwunsch wurde lang genug, meist aus beruflichen Gründen, hinten angestellt. Für Orakeln bleibt hier keine Zeit mehr. Es braucht eine geprüfte Methode, mit der man nachweislich eine höhere Chance zum Schwangerwerden hat.

Mit NFP werden in Studien 81% der Frauen innerhalb von 6 Monaten schwanger

Die NFP Methode liefert das, was sich die Frauen wünschen, nämlich eine hohe Schwangerschaftsrate innerhalb von 6 oder 12 Monaten. In Studien wurden 81% der Frauen, die NFP zur Bestimmung der fruchtbaren Tage nutzen, innerhalb von nur 6 Monaten schwanger. Im Vergleich dazu werden nur 60% der Frauen ohne Methode im gleichen Zeitraum schwanger. Somit bringt es etwas, die fruchtbaren Tage mit einer professionellen Methode zu bestimmen, wenn man schwanger werden möchte. Auch bei Frauen und Paaren mit eingeschränkter Fruchtbarkeit und nach langer Wartezeit kann NFP helfen, auch hier war die Schwangerschaftsrate in Studien deutlich erhöht.

Zyklusdiagnostik betreiben

Ab einem Alter von 35 Jahren steigen Zyklusbesonderheiten wie Gelbkörperschwäche, Ovarialinsuffizienz uvm. statistisch an. Es ist sehr wichtig diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, damit sie dir beim Schwanger werden nicht im Weg stehen. Mit der NFP Methode kannst du selbst Zyklusdiagnostik betreiben und somit die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch eingrenzen. Dies ist möglich, weil man mittlerweile eine NFP Datenbank mit über 40.000 Zyklen von ca. 2000 Frauen gesammelt hat. Aus diesen Zyklen weiß man genau wie ein gesunder fruchtbarer Zyklus zum Schwanger werden aussieht. Ebenso weiß man wie die Zyklen von Frauen mit PCOS, Gelbkörperschwäche, Eireifungsstörungen etc. ausschauen. Ein ausführliches Kapitel zur Zyklusdiagnostik mit Fallbeispielen zum Selbststudium findest du in unserem Buch.

Zervixschleim endlich richtig deuten und NFP erlernen

Willst du deinen Zervixschleim endlich richtig deuten und die NFP Methode erlernen? In unserem Buch „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?“ findest du eine Schritt für Schritt Anleitung in die NFP Methode inkl. Übungszyklen + Lösungen. Natürlich erklären wir in dem Buch auch, wie du den Zervixschleim richtig beobachten und deuten kannst und wie man die Basaltemperatur korrekt misst. Als Bonus zu unserem Buch haben wir ein 30-minütiges Video über die häufigsten Fragen zum Zervixschleim gedreht, wo wir alle Fragen von NFP AnfängerInnen beantworten. Dieses Video enthält sehr wichtige Informationen, dass schon vielen Frauen geholfen hat, die letzten Unsicherheiten bei der Schleimbeobachtung zu beseitigen. Wir sind uns sicher, dass du nach dem Lesen unseres Buches und Schauen des Bonus Videos ganz sicher deinen rötlichen Zervixschleim richtig deuten kannst.

Fazit

Rötlicher Zervixschleim kann ein Eisprungzeichen sein, wenn er im zeitlichen Zusammenhang mit einer Ovulationsblutung bzw. Eisprungblutung steht. Dies ist jedoch sehr selten der Fall, da viele Frauen noch nie eine Eisprungsblutung beobachtet haben. Häufiger kann der rötliche Zervixschleim auch in den letzten Tagen der Menstruation, kurz vor der Periode oder eben nach einer Einnistungsblutung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut eintreten. Richtig deuten kannst du den rötlichen Zervixschleim nur, wenn du genau weißt, in welcher Zyklusphase du dich befindest. Aus diesem Grund empfehlen wir bei Kinderwunsch, die NFP Methode anzuwenden, mit der man sowohl die fruchtbaren Tage als auch den Eisprung sicher bestimmen kann. Meist lohnt sich der Aufwand, da laut Studien Frauen mit der NFP Methode eine höhere Chance zum Schwangerwerden aufweisen. Ich möchte den Artikel mit einem passenden Zitat abschließen, das ich auf Instagram gefunden habe, und etwas abgewandelt habe:

„Die Schnecke produziert Schleim um ans Ziel zu kommen. Frauen mit Kinderwunsch machen das auch.”

In diesem Sinne möchte ich dich ermutigen, deinen Zervixschleim zu beobachten und deine Basaltemperatur zu messen. Alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind wünsche Ich dir.

Quellen

[1] Gnoth, Christian & Frank-Herrmann, Petra & Bremme, M & Freundl, Guenter & Godehardt, Erhard. (1996). How do self-observed cycle symptoms correlate with ovulation?. Zentralblatt für Gynäkologie. 118. 650-4.

[2] C. Gnoth, D. Godehardt, E. Godehardt, P. Frank‐Herrmann, G. Freundl, Time to pregnancy: results of the German prospective study and impact on the management of infertility, Human Reproduction, Volume 18, Issue 9, September 2003, Pages 1959–1966, https://doi.org/10.1093/humrep/deg366

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