Wie kann ich meinen Zervixschleim verbessern, um leichter schwanger zu werden. Hier findest du 5 Wege die Qualität deines Schleimes zu optimieren.
Frauen, die versuchen schwanger zu werden, möchten gern alles gaaaanz genau wissen und verstehen. Am liebsten würden sie alles dafür tun, um so schnell wie möglich schwanger zu werden. Viele wissen, dass der Zervixschleim eine bedeutende Rolle beim Schwangerwerden spielt. Da ist es natürlich naheliegend, dass dieser die best mögliche Qualität aufweisen soll. Um jedoch zunächst erst einmal einschätzen zu können, ob die Qualität deines Zervixschleims ausreicht, um schwanger zu werden und auf welche Kriterien du dabei achten kannst, erkläre ich dir im Folgenden.
Ist mein Zervixschleim Ok? Beziehungsweise verbesserungswürdig?
Die Frage, die sich mir als erstes stellt, ist: wie kommst du auf diese Idee, dass dein Zervixschleim nicht in Ordnung sein könnte? Und wenn es wirklich so wäre, woher weißt du konkret, ob er verbesserungswürdig ist? Zunächst einmal: sobald du Zervixschleim beobachten kannst, kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schwanger werden. Der Zervixschleim ist basisch und hat die Aufgabe, die Spermien vor dem sauren Vagina-Millieu zu schützen und sie zu ernähren, damit sie im Körper der Frau auf den Eisprung warten können. Die Spermien sind im Zervixschleim maximal 3 bis 5 Tage befruchtungsfähig.
Die beste Schleimqualität ist bei jeder Frau anders
Die individuell beste Schleimqualität kann sich von Frau zu Frau und von Zyklus zu Zyklus unterscheiden, sie spielt in der Regel keine so große Rolle. Fruchtbar ist man schon ab Kategorie f, also wenn man Zervixschleim am Scheideneingang fühlen aber nicht sehen kann. Die beste Schleimqualität ist Kategorie S+, bei der du beispielsweise nassen, transparenten, spinnbaren Schleim am Vulvina-Eingang beobachten kannst. Der Unterschied für die Spermien in den Kategorien ist hierbei nicht viel mehr als Fastfoodessen (Kategorie f) und einem 5-Sterne Menü (Kategorie S+).
Wirkliche Verbesserung ist erstrebenswert, wenn…
Eine wirkliche „Schleim-Verbesserung“ solltest du anstreben, wenn du gar keinen Schleim im Zyklus fühlen oder sehen kannst oder wenn du nach den symptothermalen Methoden-Regeln aufgrund von Schleimchaos die fruchtbaren Tage im Zyklus sich nicht bestimmen kannst. Meist zeigt der Zyklus dann aber auch noch andere Symptome, wie eine zu kurze Gelbkörperphase – sodass sich durch Zyklusdiagnostik häufig nicht nur die Ursache am Zervixschleim festmachen lässt. Meine Einschätzung zu dieser Thematik als langjährige Fruchtbarkeitsexpertin ist so: In fast allen Fällen ist die Zervixschleim-Produktion – so wie sie individuell vorhanden ist – optimal, um damit natürlich schwanger zu werden. Jedoch lässt sich der Zervixschleim und seine Qualität schon von außen etwas beeinflussen und im Folgenden werde ich dir zeigen, wie das geht.
1. Zervixschleim verbessern durch Wasser trinken
Fruchtbarer Schleim besteht zu einem hohen Anteil aus Wasser. Vor allem an den fruchtbaren Tagen um den Eisprung herum können viele Frauen wässrigen, spinnbaren und transparenten Schleim beobachten. Eine ganz logische und einfache Maßnahme den Zervixschleim zu verbessern, ist, einfach ausreichend und gut zu trinken. Wasser ist hier natürlich das beste Getränk, da es am besten vom Körper aufgenommen werden kann und für nahezu alle Prozesse im Körper positiv ist.
Wasserqualität spielt eine Rolle
Die Qualität und Verpackung des Wassers, das du trinkst, spielt auch eine Rolle. Wasser aus Plastikflaschen kann beispielsweise wegen den Weichmachern eher unfruchtbar machen. Optimal wäre es natürlich Quellwasser als Glasflaschen zu trinken, aber das ist natürlich nicht immer möglich. Eine gute Lösung ist mit Sicherheit Wasser aus einer guten Filteranlage (Umkehr-Osmose Filter) zu trinken. Die dritte Option ist einfach nur natürliches Mineralwasser aus Glasflaschen zu trinken. Auch die Menge des aufgenommen Wasser spielt eine große Rolle. ErnährungsexpertInnen empfehlen etwa zwei bis drei Liter Wasser pro Tag zu trinken. Diese Empfehlung kann ich aus meinen Erfahrungen gern weitergeben.
2. Vermeide Alkohol, Kaffee oder kofeeinhaltige Getränke
Da der Zervixschleim zu einem großen Anteil aus Wasser besteht, sind alle Getränke, die Wasser aus dem Körper entziehen, nicht positiv für die Fruchtbarkeit und für deinen Zervixschleim. Es gibt auch zahlreiche Studien zu dem Thema, dass der Lebensstil und vor allem Kafeekonsum die Fruchtbarkeit extrem beeinflussen können. Das Ärzteblatt schreibt hierzu folgendes:
„Ein starker Kaffee- oder auch Teekonsum gehörte neben Rauchen, Alkohol, Übergewicht und sozialer Deprivation zu den fünf Lebensstilfaktoren, die in einer vielbeachteten Studie die Zeit bis zum Erzielen einer Schwangerschaft um mehr als den Faktor 7 verlängerte (Fertil Steril 2004; 81: 384-92).”
3. Zervixschleim verbessern mit Tee
Es gibt mittlerweile viele Tees für den Kinderwunsch auf den Markt, die damit werben, dass sie die Fruchtbarkeit verbessern können. Bisher sind meine Erfahrungen zu diesem Thema sehr gespalten. Leider erlebe ich es sehr häufig, dass durch eine pauschale Einnahme von Zyklustee bzw. sonstigem Kinderwunschtee, die Fruchtbarkeit nicht unbedingt optimal unterstützt wird. Es kann sogar dazu kommen, dass der Zyklus sich völlig destabilisiert und das Schwangerwerden sogar noch erschwert wird.
Bitte nutze Tee in Absprache mit deiner Heilpraktikerin
Beispielsweise nahm eine Frau mit wirklich tollen Musterzyklen aus Panik, weil sie nach vier Monaten immer noch nicht schwanger wurde, einen Zyklustee ein. Dieser enthielt u.a. ein Gemisch aus Frauenmantel und Mönchspfeffer. Natürlich machte sie das wie viele Frauen heutzutage ohne eine entsprechende Begleitung mit einer Heilpraktikerin oder ähnlichem. Anschließend destabilisierte sich ihr Zyklus, die Temperaturkurve war auffällig unruhig und die Hochlage zum Schwangerwerden zu kurz. Solche Erfahrungen musste ich leider häufig machen, deshalb kann ich von der pauschalen Einnahme von Kinderwunschtees klar abraten. Meiner Ansicht nach sollte man dieses Thema mithilfe einer Ernährungsberatung, heilpraktischen- oder TCM-Therapie, welche auf Kinderwunsch spezialisiert ist, behandeln.
Zyklusdiagnostik ist in Begleitung speziellen Tee-Sorten empfehlenswert
Aus NFP Sicht sollte vor der Anwendung spezieller Tees eine Zyklusdiagnostik mit NFP erfolgen, hierbei schaut man sich den Zyklusverlauf von mindestens zwei aufeinander folgenden Zyklen an. Ist hier etwas am Zyklus auffällig, kann man dies durch die Einnahme von therapeutischen Tees, Massagen oder anderen heilpraktischen Behandlungen gezielt behandeln und somit positiv auf die Fruchtbarkeit einwirken. Geschieht die Behandlung des Zyklus und damit auch des Zervixschleimes in Begleitung von FachexpertInnen wie einer Ärztin, einer Heilpraktikerin, Ernährungsberaterin oder TCM-Therapeutin, habe ich überwiegend positive Erfahrung mit dem Einsatz von Tees zur Verbesserung des Zervixschleimes gemacht.
4. Zervixschleim natürlich verbessern durch Ernährung
Die Steigerung der Fruchtbarkeit bzw. des Zervixschleimes durch Ernährung ist ein eigenes Thema für sich. In meinem Buch „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?” habe ich im Bonusteil des eBooks „Gesunde Ernährung für den Zyklus” beschrieben, welche Nahrungsmittel bei einer gesunden Frau förderlich für den Zyklus sind. Hierbei muss man natürlich darauf achten, dass die Ernährung in der ersten Zyklushälfte die Östrogenproduktion unterstützt, welche direkt mit der Zervixschleimproduktion zusammenhängt. Je mehr Östrogen man produziert, desto besser ist in der Regel auch die Zervixschleim-Qualität.
Förderung der Östrogen-Produktion nur in erster Zyklushälfte sinnvoll
Die Förderung des Östrogens ist allerdings nur in der ersten Zyklushälfte – also vor dem Eisprung – sinnvoll, da nur in dieser Phase die Eizellenreifung und die Zervixschleimbildung gefördert wird. Nach dem Eisprung bildet sich aus den Eibläschen, die infolge der Eirreifung entstanden sind, der Gelbkörper. Der Gelbkörper ist eine eigene Drüse, die nun Progesteron produziert. Folgreich sind nach dem Eisprung eher progesteronfördernde Lebensmittel sinnvoll. Nun ist klar, dass du dich ohne NFP kaum optimal ernähren kannst – da du ja gar nicht weißt, in welcher Zyklusphase du dich gerade befindest. So passiert es häufiger, dass Frauen östrogenhaltige oder progesteronhaltige Tees, Fruchtbarkeitsmittel und Speisen zu sich nehmen und der natürliche Ablauf des Zyklus gestört wird. Durch die Anwendung der NFP Methode und das Wissen über die entsprechenden Lebensmittel, welche die jeweilige Zyklusphase unterstützen, bist du aus meiner Sicht daher klar im Vorteil.
Greife nicht in einen gesunden Zyklus ein
Allerdings gilt auch hier wieder: Du muss nicht eingreifen, wenn du einen natürlichen guten Zyklus hast. Meiner Ansicht nach solltest du erst wirklich etwas ändern, wenn der natürliche Zyklus Auffälligkeiten zeigt, wie zum Beispiel eine verkürzte Gelbkörperphase oder eine stark verlängerte Eireifungphase, häufige Zyklen ohne Eisprung etc.
5. Zervixschleim verbessern mit Grapefruitsaft
Es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Grapefruitsaft die Fruchtbarkeit bzw. den Zervixschleim verbessern kann. Allerdings gibt es tatsächlich Frauen, die auf Youtube Selbstexperimente mit ihrem Zervixschleim gemacht haben, bei denen herauskam, dass der Zervixschleim in der Qualität besser wurde. Hinzu kommen unzählige Kommentare, die diese Haltung bestätigen. Ich persönlich kann nicht sagen, ob der Zervixschleim durch Grapefruitsaft verbessert werden kann. Ich habe es bis jetzt nicht ausprobiert 😉 . Allerdings ist Grapefruitsaft sehr gesund und enthält viel Vitamin C, das nachweislich wie alle Antioxiantien die Fruchtbarkeit erhöhen kann.
Grapefruit Saft blockiert Östrogenabbau
Betrachtet man den Verdauungsprozess der Frau, könnte man schon einen Zusammenhang zwischen dem Grapefruitsaft herstellen. In der Regel fließt das mit Nährstoffen versorgte Blut bis zur Leber. Die Leber bildet wichtige Enzyme, die sogenannten Zytochrome, die den Abbau von Giftstoffen unterstützen. Ein spezielles Zytochrom ist das CYP2A4, das auf die Zerstörung von Steroidhormonen also u.a. auch Östrogenen ausgerichtet ist. Grapefruit Saft enthält Abwehrstoffe (Furocumarine), die vom Blut aufgenommen und in die Leber gesandt werden. Infolge der Furocumarine wird die Bildung von CYP2A4 blockiert und der Körper kann das Östrogen nicht so gut abbauen. Somit bleibt das Östrogen im Körper und der Spiegel ist kurzfristig für ein paar Stunden erhöht.
Östrogenproduktion und Zervixschleim-Bildung hängen zusammen
Östrogene sind die wichtigsten Hormone, die für die Zervixschleimproduktion mitverantwortlich sind. Nach dieser Theorie, wäre es somit durchaus denkbar, dass man mit Grapefruitsaft eventuell die Zervixschleim Qualität verbessern. Aus meiner Sicht ist Grapefruitsaft gesund und kann dem Kinderwunsch nicht schaden, sodass es einen Versuch wert ist.
6. Zervixschleim verbessern mit ACC akut Hustenlöser
Das Team von US-Wissenschaftler Jerome H. Check fand 1982 in einer Studie heraus, dass Zervixschleim durch Hustenlöser mit dem Wirkstoff Guaifesin verbessert werden kann. Weitere Studien zu diesem Thema konnte ich leider nicht finden. Es gibt allerdings Erfahrungsberichte in Foren von Frauen, die auf Hustenlöser schwören und angeben, damit schwanger geworden zu sein. Die bekannte Website Babycenter.de hat einen Artikel zu dem Thema verfasst – dort steht, dass die Zutat Guaifesin den Zervixschleim verdünnt. Die Schleimlöser, das darf man nicht vergessen, sind eigentlich nicht dafür da, sondern eher für die Lösung von Verstopfungen und Broncialhusten gedacht. Nun, da der Schleimlöser auf alle Schleimhäute im Körper im gleichem Maße wirkt, kann es auch den Zervixschleim dünner machen. In einigen Fällen kann eine diese Brausetabletten, an einem geeigneten Zyklustag angewendet, wohl wirklich einen positiven Effekt haben. Viele Frauen schwören auch auf den ACC Hustenlöser mit Acetylcystein – es gibt hierzu viele Erfahrungsberichte. Trotzdem empfiehlt die Babycenter Seite nur den Wirkstoff Guaifenesin und rät aus medizinischen Gründen der Verträglichkeit bei Kinderwunsch von anderen Wirkstoffen ab. Natürlich ist vor der Einnahme eines Medikaments immer eine ärztliche Konsultation zu empfehlen.
7. Mit Clomifen den Zervixschleim verbessern?
Clomifen ist ein Arzneistoff zur Auslösung des Eisprungs. Im Netz hält sich stark das Gerücht, dass die Einnahme von Clomifen den Zervixschleim verbessern soll. Schaut man sich die Studienlage an, kommt es zu einem ganz anderen Ergebnis. Studien zeigen nämlich, dass durch Clomifen sich zwar die Ovulationsrate erhöht, aber die Zervixschleimrate sich verringert. In der Fachliteratur spricht man von einem Antiöstrogenen Effekt, dass dem Wirkstoff Clomiphencitrat nachgesagt wird. Wir haben schon gelernt, dass der Östrogenspiegel mit der Zervixschleimproduktion zusammenhängt. Somit gilt je weniger Östrogene im Körper, desto weniger Zervixschleim. So ist klar, wenn Clomifen den Östrogenspiegel herabsetzt, dass auch die Qualität und Menge vom Zervixschleim sich zwangsläufig verschlechtern muss. Auch Clomifen sollte nur in ärztlicher Absprache angewendet werden. Zur reinen Verbesserung des Zervixschleimes ist dieser Wirkstoff jedoch nicht geeignet.
8. Spezielle Gleitmittel zur Zervixschleim Verbesserung
Bisher konnte ich keine Studie finden, die zeigt, dass spezielle Gleitmittel den Zervixschleim verbessern können. Viele Firmen werben mit speziellen Gleitmitteln für den Kinderwunsch vor allem um die Beweglichkeit und Vitalität der Spermien zu verbessern. Aus der Studienlage kann derzeit nicht geschlossen werden, dass die Gleitmittel einen positiven Effekt haben. Ganz im Gegenteil – die Studien zeigen, dass zahlreiche Gleitmittel die Qualität der Spermien deutlich herabsetzen können und zu einer geringeren Beweglichkeit führen. Wenige Gleitgele zeigten eine positiven Effekt bei der Beweglichkeit, aber dafür starben mehr Spermien und der positive Effekt wurde aufgehoben.
Am Zervixschleim den Eisprung erkennen
Der Zervixschleim ist ohne Zweifel das wichtigste Eisprungzeichen um schwanger zu werden, da er sich vor dem Eisprung deutlich in Menge, Aussehen und Konsistenz verändert. Jedoch kann man mit dem Zervixschleim allein nicht feststellen, ob ein Eisprung tatsächlich stattgefunden hat oder wann der Eisprung tatsächlich vorbei ist. Dies kann man nur mit NFP erreichen, wenn man den Schleim in Kombination mit der Messung der Basaltemperatur im Zyklusverlauf zur Bestimmung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage nutzt.
Fazit
Um wirklich zu wissen, ob dein Zervixschleim „normal“, optimal oder verbessert werden sollte, lässt sich abschließend nur im individuellen Einzelfall klären. Allerdings kannst du dir durch entsprecher Literatur so einiges an wichtigem Wissen dazu aneignen. Falls du zu der Erkenntnis gelangst, dass du deinen Zervixschleim verbessern müsstest, um schwanger zu werden, gibt es zahlreiche natürliche Wege wie zum Beispiel die Umstellung der Ernährung, die deine Zervixschleim-Produktion positiv unterstützen. Bei der Einnahme von Medikamenten etc. wie Clomifen sollte man sehr vorsichtig sein, denn diese können unter Umständen kontraproduktiv für den Schleim sein. Solltest du allerdings regelmäßig vor und bei jedem Eisprung eine gute bis sehr gute Qualität deines Zervixschleims beobachten, würde ich empfehlen, einfach nur weiter deinen Zyklus zu beobachten und nichts hinsichtlich der Verbesserung deines Zervixschleims zu unternehmen. Nutze lieber die natürliche Sprache deines Zervixschleims, um den optimalen Zeitpunkt zum Schwangerwerden herauszufinden.