Welche Vorteile & Nachteile hat die symptothermale Methode? Eine ausführliche PRO- & CONTRA Liste mit Erklärungen und Quellen findest du hier.
Die symptothermale Methode (STM) ist eine Methode der Empfängnisregelung, mit der man die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Menstruationszyklus bestimmen kann. Das Wissen um die fruchtbare Zeit kann die Frau entweder zur Verhütung oder für den Kinderwunsch nutzen. In diesem Artikel findest du die Vor- und Nachteile der Methode. Ausführlichere Infos über die symptothermale Methode findest du in unserem Artikel „Symptothermale Methode Kompakt.“
Symptothermale Methode – Vorteile
Schauen wir uns nun genauer an, welche Vorteil die symptothermale Methode mit sich bringt.
Frei von gesundheitlichen Nebenwirkungen
Die symptothermale Methode hat keine Nebenwirkungen, da sie nicht aktiv in den Zyklus eingreift. Hierbei basiert die Bestimmung der fruchtbaren Tage allein auf der Zyklusbeobachtung und Dokumentation der Körperzeichen Zervixschleim und Basaltemperatur sowie der anschließenden Auswertung nach den Regeln der Arbeitsgruppe NFP.
Sehr sicher, wenn die Regeln richtig angewendet werden
Bei perfekter Anwendung hat die symptothermale Methode nach den Regeln der Arbeitsgruppe NFP einen Pearl Index von 0,4 (Frank-Herrmann 2007). Das bedeutet, dass nur eine von 250 Frauen, die die symptothermale Methode zur Verhütung anwenden, innerhalb eines Jahres schwanger werden.
Für jede Frau geeignet
Entgegen der Aussagen vieler Experten im Internet ist die Methode nahezu für jede Frau anwendbar. In Studien der Sektion Natürliche Fertilität waren 94,5 % der Zyklen auswertbar, was bedeutet, dass die Frau nahezu in jedem Zyklus ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmen kann.
sehr preiswert
Vergleicht man die sicheren Verhütungsmethoden miteinander, ist die symptothermale Methode die preiswerteste Methode der Welt. Rechnet man die einmaligen Kosten, wie das Basalthermometer für etwa 6-20 Euro sowie die Literatur (ca. 15-40 Euro) und Beratungskosten heraus, kostet die Methode nur wenige Cent im Monat in der Betreibung.
Beginn immer möglich
Egal, ob die Frau gerade erst die hormonelle Verhütung abgesetzt hat oder nicht – mit der symptothermalen Methode kann sie jederzeit beginnen!
Jederzeit und überall anwendbar
Die Basaltemperatur und der Zervixschleim können an jedem Ort der Welt aufgezeichnet werden. Darüber hinaus kann die Eintragung der Körperzeichen auch bequem mit einem App auf dem Smartphone, Online in einer Zyklusverwaltung oder per Hand in ein Zyklusblatt durchgeführt werden. Dies macht die Methode sehr praktisch.
geringer Aufwand in der Beitreibung
Die Pille muss zur Verhütung, abgesehen von der 7-tägigen Pillenpause, jeden Tag genommen werden. Frauen, die die symptothermale Methode anwenden, müssen nur ca. 9 bis 14 Tage ihre Temperatur und Zervixschleim dokumentieren. Dies ist einer der Gründe dafür, dass etwa 90 Prozent der Anwenderinnen mit der symptothermalen Methode zufrieden sind.
Eröffnet Verständnis und fördert Wissen über die Fruchtbarkeitsvorgänge im weiblichen sowie im männlichen Körper
Die meisten Frauen erfahren den Zyklus meist nur als zeitliche Abfolge zwischen zwei Regelblutungen. Mit der symptothermalen Methode lernen die Frauen sich selbst besser kennen.
Fördert Bewusstsein für die gemeinsame/partnerschaftliche Verantwortung im Punkt Fruchtbarkeit
Es gibt keine Methode, bei der die Verantwortung der Verhütung gleichwertiger verteilt werden kann. Schließlich kann die Frau die Messung der Basaltemperatur und die Beobachtung des Zervixschleims – und der Mann die Zyklusauswertung und Eintragung übernehmen. Der Mann und die Frau können sich gemeinsam die Aufgaben und Kosten der Verhütung teilen – dies ist bei anderen Verhütungsmethoden nicht möglich.
Für Verhütung und Kinderwunsch einsetzbar
Aus den vorangegangen Erläuterungen sollte klar geworden sein, dass es mit der symptothermalen Methode möglich ist, die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Dies lässt sich natürlich auch für den Kinderwunsch nutzen, denn die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden, steigt natürlich bei gutem Schleim und ungeschütztem Verkehr in der fruchtbaren Zeit.
Krankheiten und Zyklusstörungen erkennen
Frauen, die ihren Zyklus beobachten, erkennen Zyklusstörungen eindeutig. Wenn Zyklusstörungen auftreten, kann dann gezielter an den Frauenarzt herangetreten werden. Dieser erspart sich durch die dokumentierte Beobachtung eventuell unangenehme Untersuchungen und kann gezieltere Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten erörtern.
Nachteile der NFP Methode
Keine Verhütungsmethode ist perfekt. So hat auch die symptothermale Methode ihre Nachteile, welche wir uns nun genauer anschauen möchten.
Muss erlernt werden (drei Zyklen Lern- und Erprobungsphase)
Um die symptothermale Methode sicher anzuwenden, sollte jede Frau etwa drei Zyklen Lern- und Erprobungsphase einplanen. In dieser müssen die Regeln, die Deutung des Zervixschleims, das Messen der Basaltemperatur und ihre Störungen verstanden und erlernt werden. Dies wird von den meisten Frauen als Mehr-Aufwand gesehen. Jedoch ist der Besuch eines NFP Einführungskurses, mit 4 Terminen á 2 Stunden, für eine lebenslange sichere Anwendung der symptothermalen Methode vertretbar.
Nimmt beide Partner in die Pflicht
Natürlich sollte der Partner die Methode unterstützen. Ein gemeinsames Gespräch über das Sexualverhalten in der fruchtbaren Zeit bleibt nicht aus. Allerdings kann eine Beziehung stark gewinnen, wenn beide Partner bereit sind, aufeinander einzugehen.
Gelegentlich wirken sich Stress, Erkrankungen und ungesunde Lebensweise erschwerend auf die Zyklusbeobachtung aus
Natürlich kann ein Zyklus durch äußere Veränderungen gestört sein. Beispielsweise ist es für Frauen, die in Schichten arbeiten, etwas schwieriger ihre Zyklen auszuwerten, jedoch nicht unmöglich. In diesem Fall kann ein NFP Berater sicher helfen. Dieser ist in schwierigen Fällen geschult Sonderregelungen usw. zu vermitteln, die diese Zyklen ebenso auswertbar machen.
Aufruf an den Leser
Dieser Blog setzt sich aktiv für die Verbreitung von natürlichen Methoden für den Kinderwunsch und Verhütung ein. Derzeit wissen nur 4 Prozent in Deutschland, dass die symptothermale Methode eine echte Alternative zur hormonellen Verhütung ist. Du kannst zur Verbreitung beitragen, indem du diesen Artikel verlinkst, ein Like in einem sozialen Netzwerken vergibst oder mit anderen Personen über dieses Thema sprichst.
Natürliche Grüße senden euch
Marcus Krahlisch (Text) und Anne Zietmann (Grafik)