7 Alternativen zum Kindergarten

7-Kita-alternativenFür alle Eltern, die ihre Kinder (noch) nicht in die Kita schicken möchten, zeige ich  7 Alternativen zum Kindergarten auf.

Nicht alle Kinder möchten von anderen Personen fremdbetreut werden. Die Wiener Krippen Studie und NICHD Studie zeigen eindeutig auf, dass die Fremdbetreuung für Kinder unter 3 Jahren nicht die beste Option ist. In Österreich ist es völlig normal erst ab 3 Jahren sein Kind in einem Kindergarten zu geben. Jedoch ist völlig klar, dass die meisten Eltern arbeiten müssen und somit Alternativen zum Kindergarten brauchen. Aus diesem Grund habe ich in diesem Artikel die 7 besten Alternativen zum Kindergarten für dich zusammengefasst.

Kindgarten Alternative 1: Co-Working Spaces

Arbeiten und gleichzeitig für das Kind da sein, das ist in einer gewöhnlichen Kita nicht möglich. Für Eltern, die nicht an einem festen Arbeitsplatz gebunden sind, könnte Co-Working das Unmögliche möglich machen. Die Idee von Co-Working ist einfach – zwei Eltern mieten sich einen Arbeitsplatz und wechseln sich gegenseitig mit der Kinderbetreuung ab. Wenn die Kinder ihre Eltern brauchen wird eine Arbeitspause eingelegt. Damit die Arbeit auch erledigt ist, gibt es moderate Öffnungszeiten von 9 bis 22 Uhr und in bestimmten Kernzeiten ehrenamtliche Helfer, sodass die Eltern auch mal genügend Ruhe zum Arbeiten haben.

Co-Working als Kita Alternative noch nicht so verbreitet

Leider ist das Konzept noch nicht so stark verbreitet und es erfordert auch, dass man das nötige Kleingeld für die Miete des Work-Spaces hat, dennoch kann das Konzept für erfolgreiche Selbständige etwas sein. Der bekannteste Eltern – Kind – Co Working Space ist das Rockzipfel in Leipzig. Interessant ist auch die Facebook Community CoworkToddler, wo man sich auch privat einen Co-Working Space organisieren und mit Gleichgesinnten austauschen kann.

Kita Alternative 2: Leih-Großeltern

Viele Eltern haben die Großeltern ihrer Kinder nicht in der Nähe, würden ihr Kind aber gern von älteren vertrauten Menschen betreuen lassen. Viele Großeltern haben kinderlose Kinder und möchten sich gern um Kinder kümmern. Diese beiden Bedürfnisse treffen bei dem Konzept der Leih-Großeltern zusammen. So gibt es mehrere Websites, die beide verbindet. Eltern finden also Großeltern, die sich gern um Kinder kümmern und in der Nähe wohnen. Großeltern können sich registrieren und Anfrage von suchenden Eltern entgegen nehmen. Momentan ist das Problem, dass es viel zu wenige Leih-Großeltern gibt und daher lange Wartelisten existieren. Der Vorteil ist jedoch, dass Leih-Großeltern nichts kosten und wirklich mit dem Herzen dabei sind. Ich habe ein Portal mal ausprobiert – meist wird man am Ende aufgefordert seine Daten zu hinterlassen (E-Mail).

Leihoma viele berichten positive Erfahrungen

Ich konnte bei meinen Recherchen viele positive Erfahrungsberichte zum Thema Leihoma und Leihopa finden. Man muss sich allerdings bewusst sein, dass Leih-Großeltern keine klassischen Babysitter sind. Sie müssen wie Großeltern in die Familie integriert werden. Bei einigen geht das Vertrauensverhältnis sogar soweit, dass die Kinder in den Sommerferien mehrere Tage bei den Leihgroßeltern verbringen und mit ihnen zahlreiche Ausflüge unternehmen. Das finde ich schon beeindruckend und rührend. Die ausführlichen Erfahrungsberichte könnte ihr zum Beispiel auf der Seite Leihomaservice nachlesen.

Alternative zum Kindergarten 3: Fitnessstudio

Eine dritte Alternative zur Kita könnte das Fitnessstudio um die Ecke sein. Wer seine Kinder vorwiegend abgibt, um mal Ruhe von der Arbeit oder der Kinderbetreuung zu haben, ist bei einem Fitnessstudio richtig. Hier kann man sein Kind solange man trainiert (Geräte, Kurse) oder entspannt (Wellness, Sauna) möchte in die Kinderbetreuung geben. In der Regel hat die Fitness Kinderbetreuung einen guten Betreuungsschlüssel von 1:1 bis 1:9, je nachdem welche Trainingszeiten man wählt. Die Kinder können ab der achten Lebenswoche in die Kinderbetreuung gegeben werden, sobald es Probleme gibt, kann die Kinderbetreuung die Eltern ausrufen lassen. So kann man immer für sein Kind da sein, wenn es einen braucht. Die Nachteile sind, dass man natürlich an die Betreuungszeiten des Fitnessstudios gebunden ist und sich nicht alle Eltern den monatlichen Beitrag leisten können. Allerdings kann es sich lohnen, wenn die Eltern sowieso die Angebote des Fitness Studios regelmäßig nutzen wollen.

Kita Alternative 4: Tagesmütter

Tagesmütter sind gute Alternativen zum Kindergarten. In Berlin kann man sich mithilfe des Jugendamtes und Kita Gutschein eine Tagesmutter zu günstigen Preisen ca. 50 bis 100 Euro im Monat organisieren. In anderen Regionen ist die Betreuung in der Regel wesentlicher teurer. Teilweise bieten die Tagesmütter auch eine Halbtageskinderbetreuung an. Die meisten Tagesmütter nehmen maximal 5 bis 6 Kinder. Der Betreuungsschlüssel und die Qualität der Betreuung kann durchaus besser als in der Kita sein. Ungelernte Tagesmütter, welche keine Ausbildung als Erzieher haben, können maximal 3 Kinder aufnehmen. Mehr Informationen zu Tagesmüttern findet man auf tagesmutter.com

Persönlich keine gute Erfahrungen mit Tagesmutter

Ich habe in Berlin gelebt und zeitweise keinen Kita Platz bekommen. Auf Anfrage beim Jugendamt bekam ich mehrere potentielle Tagesmütter empfohlen. Nach 2 bis 3 Treffen mit verschiedenen Tagesmüttern entschied ich mich für eine Tagesmutter bei der mein Kind beim ersten Eindruck positiv reagierte. Nach guten zwei Wochen kippte die Stimmung und mein Kind wollte nicht mehr hingehen. Wir mussten den Versuch mit der Tagesmutter leider abbrechen. Eine Freundin von mir sah die Tagesmutter immer auf das Smartphone schauend, uninteressiert auf dem Spielplatz sitzen. Sie hatte einfach keinen guten Draht zu den Kindern. Im Netz auf Es gibt im Netz positive Erfahrungsberichte mit Tagesmüttern. Es scheint auf jeden Fall eine große Rolle zu spielen, ob die Chemie zwischen den Kindern und den Eltern passt.

Kita Alternative 5: Freilern Dörfer und Eltern-Kind-Gruppen

Bei meinem ersten Artgerecht Treffen habe ich von Freilern Dörfern erfahren. Bei diesem Projekt, das gerade in der Entstehung ist, wollen sich mehrere Familien zusammentun und Dörfer zu gründen, um die Kinder gemeinsam großzuziehen und die Bildung selbst zu übernehmen. Auch ein Freilerner Dorf könnte eine sehr sinnvolle Alternative zur Kita sein, denn wenn 40 Familien sich gemeinschaftlich um die Kinderbetreuung kümmern ist keine Kita mehr nötig. Wer Interesse hat an dieser Idee mitzuwirken, kann sich auf freilernerdorf.de informieren.

Eltern-Kind-Gruppe – meine Erfahrungen

Falls ihr nicht gleich ein Freilerner-Dorf gründen wollt und trotzdem eine Alternative sucht, ist die Eltern-Kind-Gruppe vielleicht eine Option. Persönlich habe ich eine Zeit von etwa einen bis zwei Jahren eine Eltern-Kind-Gruppe mit etwa 3 bis 4 Familien aufgebaut. Hier teilen sich mehrere Eltern die Kinderbetreuung in ihrer Stadt. Dies hat zumindest in Berlin, wo sehr viele Menschen leben recht gut funktioniert. In der Regel kannten alle Eltern, die Kinder und hatten mit der Zeit eine Bindung zu allen Kindern aufgebaut. Jedoch sind wir nicht an den Punkt gekommen, wo ein Elternpaar auf mehrere Kinder aufpasst. Es musste bei uns immer ein Elternteil pro Familie anwesend sein. Bei flexiblen Arbeitszeiten konnte man sich so trotzdem mit der Arbeit organisieren, auch wenn es nicht immer leicht war. Jedoch waren die Kontakte für die Kinder sehr positiv und auch das Verhältnis mit den Eltern entwickelte sich schnell zu Freundschaften, die bis heute bestehen.

Kita Alternative 6: Babysitter

Babysitter können eine Alternative zur Kita sein. Beispielsweise wenn die Eltern sich untereinander gut mit der Kinderbetreuung abwechseln können, aber für die gemeinsame Zeit ab und zu eine Kinderbetreuung brauchen. Doch wie findet man einen wirklich guten Babysitter in seiner Nähe? Hier ist das Portal Kinderfee.de eine interessante Anlaufstelle, man kann bundesweit in vielen Städten einen Babysitter suchen. Die guten Babysitter sind im Portal weiter oben gelistet, sodass man leicht eine kompetente, zuverlässige SitterInnen findet. Zudem gibt es für das Kind auch einen Versicherungsschutz, was bei den meisten Babysitters nicht der Fall ist. Die Preise hängen von den Qualifikationen und Preisvorstellungen des Babysitters ab.

Kita Alternative 7: Kinderhotel

Ein Kinderhotel kann eine sehr gute Alternative zur Kita für Eltern sein, die nur für ein paar Stunden pro Woche eine Kinderbetreuung benötigen. Es gibt hier sehr unterschiedliche Konzepte und Preisangaben. Allerdings ist es mit Sicherheit eine gute Lösung, wenn man mal keinen Babysitter organisieren kann. In der Regel können die Kinder in einem sehr großen Zeitfenster – teilweise sogar 24 Stunden pro Tag – in die Betreuung gegeben werden. Die Eltern müssen dafür nicht in dem Hotel übernachten. Generell sind Kinderhotels, aber auch eine gute Möglichkeit für Eltern um mal preisgünstig Urlaub in einer anderen Stadt zu machen. Leider gibt es noch keine gute bundesweite Plattform, in der man sich einen Überblick verschaffen kann. Es lohnt daher mehr, selbst bei in einer bekannten Suchmaschine im Internet nach „Kinderhotel” in seiner Nähe zu suchen. Im Raum Berlin habe ich die folgenden Kinderhotels gefunden.

Noch mehr Alternativen zum Kindergarten?

Falls du noch andere Alternativen zum Kindergarten kennst, kannst du gern ein Kommentar unter diesem Artikel schreiben. Je mehr Eltern für sich Alternativen zum Kindergarten finden können, desto besser. Wir leben in einer Welt in der artgerechtes Aufwachsen von Menschen fast nicht möglich ist, denn entweder geben wir unsere Kinder an fremde Menschen in einer Kita ab und gehen etwa 8 Stunden oder mehr pro Tag arbeiten, oder die Mütter bleiben in der Regel allein ohne Community mit dem Kind zu Hause. Beides ist nach Ansicht von dem Kinderarzt, Wissenschaftler und Buchautor Herbert Renz-Polster nicht gut für die Entwicklung unserer Kinder. Er antwortet in einem sehr interessanten Interview mit Nicola Schmidt von Artgerecht-Projekt in der taz auf die Frage „Was würden Sie als erstes tun, wenn Sie Familienminister wären?”:

„Ich würde auf jeden Fall dafür sorgen, dass die sozialen Netze, die kleine Kinder mittragen, gestärkt werden. Wir brauchen nicht irgendwelche Krippen, sondern Krippen, die für unreife Menschen funktionieren. Kleine Kinder brauchen vertraute, stabile Verhältnisse.”
Dr. Herbert Renz Polster, „Baut euch einen Stamm auf!“, taz 2010

Die Familienministerin Schröder, die jetzt ihren Ministerjob zugunsten ihrer Tochter aufgibt, ist ein klares Beispiel dafür, dass Kinder und Karriere sich oft im Weg stehen. Wir brauchen neue Ideen, wie in diesem Artikel, damit sich Eltern wieder ein soziales Netz schaffen können, um Familie und Beruf wieder vereinbar zu machen.

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{ 7 comments… add one }
  • 7. Februar 2024, 17:04

    WOW! Was für ein toller Beitrag. Besonders die Freilerner-Dörfer fand ich spannend. Wisst ihr, was sich daraus entwickelt hat?

    Mit einigen anderen Familien habe ich das „Familiendorf Würzburg“ gegründet, das seit 2019 besteht. Es ist eine Eltern-Kind-Gruppe, wie ihr sie oben beschreibt. Jedoch nutzen wir den Oberbegriff „Gemeinschaftliche Kinderbetreuung“ (oder GeKi).
    Wir betreuen keine Kleinkinder, sondern frühestens ab zwei, eher ab drei Jahren (das hängt vom Kind ab). Jüngere Kinder können gerne schon früher mit ihren Eltern an der GeKi teilnehmen und so natürlich in die Betreuung hineinwachsen.
    Ich bin so begeistert von der Thematik, dass ich ein Buch zu dem Thema: „Gemeinschaftliche Kinderbetreuung“ geschrieben habe, um mehr Menschen auf diese Option aufmerksam zu machen.
    Aus meiner Sicht ist es eine sehr artgerechteste Weise ein Kind zu begleiten: Es gibt eine feste Gemeinschaft, jeder kennt jeden, die Kids haben Spielkameraden und die Eltern sind vor Ort und im Bedarf für ihr Kind erreichbar.
    Ich bin ein absoluter Fan!

    Weitere Infos: https://geki.hewb.de/

  • Laura
    27. September 2017, 22:35

    Hallo! Ich bin total froh über euren Blog und eure Artikel! Ich habe leider auch den Fehler gemacht, der Herde hinterher zu laufen, und mein Kind mit einem Jahr in eine Kita einzugewöhnen. Es war schrecklich. Es ging uns allen schlecht, und mein Sohn war ständig krank. Ich versuchte es trotzdem noch zwei mal (Angst vor Armut, innerer Zwang), und bin jetzt, wo er 3 ist, und jetzt allmählich ein ’natürliches‘ Kita Leben für ihn hätte beginnen können und sollen, mit ihm zu Hause. Er will nicht mehr. Nur Waldkindergarten. Ich auch! Alles andere geht nicht mehr. Finde das auch genauso krass wie ihr, in was für furchtbare Etablissements Eltern ihre Kinder inzwischen aus finanziellen Gründen stecken (müssen!). Ja: Raucher, Lärm, Konsum, Lieblosigkeit. Wenn man Glück hat nur 1 / 4. Drei Jahre hat es bei mir gedauert, um wieder so zu mir zu kommen. Das tut mir so leid für meinen Sohn!!! Ich habe auch immer wieder den Traum, Selbstlerndörfer / Kindergärten zu gründen. So toll das bei euch zu lesen, dass das auch anderen Menschen so geht. Uff! Die Propaganda anti liebevoll-zu-Hause-Kinder ist nämlich mittlerweile so massiv! Fühle mich auch alleine gelassen, hilflos, aus der Gesellschaft gefallen, weil ich dieses Abgeschiebe inzwischen so falsch finde – und der gesellschaftliche Druck auch vieler anderer (kaputter?!) Eltern dazu so groß ist! Angst machen mir dabei nur die Finanzen und die Rente – neben dem aktuellen Zustand der politischen Welt. Wir brauchen wirklich mehr geliebte Kinder, damit die Welt für alle wieder schöner und lebenswerter wird. Vielen lieben Dank für euren Blog!!!

  • Julia
    21. März 2015, 10:34

    Hm, ich weiß nicht so genau, was ich von diesen Alternativen halten soll?!
    Der Artikel(„Schicken wir unsere Kinder zu früh in die Kita?“), der mich zu diesen Alternativen geführt hat, urteilt doch darüber, dass es sich bei Kita um „fremde Betreuungspersonen“ handelt. Was genau ist jetzt am Babysitter, an den Leih-Großeltern,an der Tagesmutter, am Fitnessstudio, am Kinderhotel anders??? Auch da sind es fremde Menschen. Es ist doch so, dass es in den Kitas Eingewöhnungen gibt. Die Kinder und auch Eltern, sowie Betreuer bekommen die Möglichkeit sich an die „fremden“ zu gewöhnen, sie als Bezugsperson anzunehmen. Das gleiche muss doch auch beim Babysitter, bei den Leihgroßeltern, im Kinderhotel usw. geschehen?! So und abschließend noch die Frage, „vertraute, stabile Verhältnisse“ kann man die in einem Fitnessstudio aufbauen??? Ehrlich, die Alternativen Freilerndörfer und Co-Working-Places sind die einzigen Alternativen, wo es möglich ist, dass Eltern sich trotz Arbeit mit um ihre Kinder kümmern… die anderen sind einfach mal … für mich nicht nachvollziehbar, wenn es darum geht, dass Kinder keine Fremdbetreuung haben sollen.

    • Marcus Krahlisch
      21. März 2015, 11:11

      Es geht in meinem Artikel auch um die Frage wie oft, wie lange und ab wann Kinder abgegeben werden. Ich urteile nicht darüber, sondern äußere nur meine eigene Meinung. Ein Fitnessstudio kann eine Alternative sein, da die Betreuer in der Regel immer die gleichen sind und der Betreuungsumfang maximal 2 bis 3 Stunden pro Tag umfasst. Dies sind für Kinder ab 18 Monaten vertretbare Werte. Das Fitness Studio kann den Eltern eine Entspannung liefern, die sie vielleicht benötigen. Leihgroßeltern sind auch etwas anderes als eine Massenbetreuung in der Kita, wenn die Leih-Großeltern von Anfang an also direkt nach der Geburt vorhanden sind ist die Eingewöhnung mit der von richtigen Großeltern vergleichbar. Wenn du bessere Vorschläge hast, dann bitte her damit!

      • Julia
        21. März 2015, 11:27

        Ich habe meine beiden Töchter mit 13 Monaten zu Tageseltern (4-5 Kinder zur gleichen Zeit) gegeben, d.h. es gab einen Betreuungsschlüssel 1 zu 2. Dass das nicht bei allen machbar und möglich ist, ist klar. Mittlerweile sind meine Töchter beide in der Kita (die große in einer sehr kleinen Einrichtung, mit insgesamt nur 28 Kindern, die Kleine in einer riesigen Kinderaufbewahrung mit 130 Kindern). Beide fühlen sich wohl. Die Gruppengröße bei der jüngeren Tochter beträgt derzeit 8 Kinder im Krippenbereich.Ab Sommer wechselt sie in eine größere Gruppe.
        Ich meinte mit meinem Kommentar auch keinesfalls, dass es falsch ist, sich nach Alternativen umzuschauen, aber es ist und bleibt eine Fremdbetreuung, wo Kinder sich nicht zwangsläufig wohler fühlen, egal ob es sich um 3 oder 10 Stunden Betreuung handelt. Das Argument, Betreuer im Fitnessstudio sind immer die gleichen, gilt im übrigen auch für die Kita. Meistens ist es so, dass Kinder die Möglichkeit haben sich zwischen mehreren Erziehern eine Hauptbezugsperson zu entscheiden, weil es eben unterschiedliche Sympathien(auch zw. Erzieher und Kind) gibt. Massenbetreuung klingt sehr negativ. Ich habe zwei sehr interessierte, aufgeweckte Mädels, die sich schon im Babyalter an anderen Kindern orientiert haben und weniger mit Erwachsenen zu tun haben wollten. Für die beiden ist es eine gute Wahl gewesen, sie in die Betreuung zu geben. Also meine Kinder fühlen sich wohl in den Massen von anderen Kindern. Dass es sicher auch Kinder gibt, die eher ruhige Verhältnisse wollen ist auch klar. Ich bin dafür, dass jeder den für sich passenden Weg findet, was in der heutigen Gesellschaft nicht leicht ist. Diejenigen, die Alternativen suchen, finden sicher auch welche. Für mich wären die oben genannten nur nicht die passenden.

      • Anne Zietmann
        21. März 2015, 14:50

        „Ich bin dafür, dass jeder den für sich passenden Weg findet, was in der heutigen Gesellschaft nicht leicht ist.“

        Das sehe ich auch so… 🙂

  • 1. November 2013, 22:43

    Es muss doch noch was anderes geben…

    Als Suchworte hatte ich „Alternative zur Kita“ eingegeben und bin schnell auf diese Seite gestoßen. Seit wir unseren Nachzügler bekommen haben, der jetzt schon 3 J. alt ist, bin ich neu ins Nachdenken gekommen über alles, was mit Kinder bekommen, haben und mit ihnen leben zusammenhängt. Und immer wieder frage ich mich: es muss doch auch anders gehen, es muss etwas anderes geben, als das was (fast) alle für normal halten – weil meine Intuition und der gesunde Menschenverstand mich darauf hinweisen. Meine ersten drei Kinder (sie sind jetzt fast 18, 15 und 13 Jahre alt) kamen jeweils mit 15 Monaten in eine Kita, weil ich nach den 2 Urlaubssemestern, die ich mir jedes Mal genommen hatte, irgendwann mal weiter studieren musste. Beim 4. Kind habe ich diesen Druck zum Glück nicht mehr und bin froh, dass ich meinen Sohn nicht zwangsläufig in eine institutionalisierte Fremdbetreuung geben muss.
    Allerdings – wie bei „Artgerecht“ gut nachzulesen ist – ist es auch nicht natürlich und für Mutter und Kind irgendwann stressig, immer nur zu zweit zu sein. Man sucht als Mutter Entlastung, es muss ja gar nicht soo viel sein…
    Ich hatte das Glück, dass in meinem Freundes- und Bekanntenkreis einige Frauen kurz vor oder nach mir schwanger wurden und nun dadurch eine ganze kleine Bande neuer Erdenbürger quasi gemeinsam groß werden kann – wenn man sich dafür die Strukturen schafft…
    In einem wöchentlich stattfindenden Mutter-Kind-Treff entstand bei einigen die Überlegung, ob wir Mütter uns nicht gegenseitig etwas entlasten und bei der Betreuung unserer Kinder abwechseln könnten. So entstand eine Gruppe, in der wir an 4 Tagen in der Woche jeweils für 4 Stunden unsere Kinder betreuten. Immer 2 Erwachsene (entweder 2 Mütter oder 1 Mutter + eine bezahlte Zusatzkraft) kümmerten sich um ca. 3-6 Kinder. Die Betreuung fand in den Wohnungen der Eltern statt. Wir haben das 1 Jahr lang gemacht (die Kinder waren ungefähr im Alter von 2-3,5 Jahren) und können es nur weiter empfehlen! Es war für alle eine sehr bereichernde Zeit und hat uns ermutigt, weiterhin nach Alternativen zu suchen.
    Seit März diesen Jahres bin ich nun mit einer anderen Familie dabei, einen Naturkindergarten aufzubauen, da ich das hier in der Stadt noch für die sinnvollste Art von Kita halte, wenn es denn schon Kita sein muss. Bis es soweit ist und der Kindergarten startklar ist, wird es eine neue Eltern-Kind-Gruppe geben, sie formiert sich gerade…
    Bei Fragen zu unserer damaligen und heutigen Eltern-Kind-Gruppe kann man sich gern an mich wenden. Die Kontaktdaten findet man auf der Homepage unseres Naturkindergarten-Projektes.

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