Schwanger nach Fehlgeburt – Was tun? Wir zeigen dir, was wichtig ist zu wissen, damit deine Chancen steigen, dass deine nächste Schwangerschaft positiv verläuft.
Immer wieder kommen Frauen auf uns zu, die eine Fehlgeburt erlitten haben und nun wieder schwanger werden möchten. Diese Frauen haben in der Regel sehr große Angst bei einer Schwangerschaft ihr Baby nochmals zu verlieren. Sie denken dabei z. B. an Promis wie Kelly Brook, die ihren Kinderwunsch nach zwei Fehlgeburten gänzlich eingestellt hat. Jedoch verfolge ich einen anderen Ansatz und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Eine Fehlgeburt passiert meist nicht ohne Grund, findet man die Hauptursachen einer Fehlgeburt heraus, lässt sie sich auch meist vermeiden. Ich möchte an dieser Stelle klarstellen, dass ich keine Ärztin bin und daher alles, was ich schreibe, nur der Information dient und keine Diagnose oder ärztliche Beratung ersetzen kann. Jedoch kann ich dir in diesem Artikel aus meinen umfassenden Erfahrungen mit Frauen berichten, die ich auf ihrem Weg zum Wunschkind begleitet habe.
Was ist eine Fehlgeburt?
Fehlgeburt ist eine medizinische Bezeichnung für ein Verlust des/der Babys vor der 24. Schwangerschaftswoche, bei dem das Gewicht des Kindes in der Regel weniger als 500 Gramm betrug. Man kann bei der Fehlgeburt, noch den Frühabbort, bei dem ein Schwangerschaftsabbruch vor der 12. Schwangerschaftswoche geschieht und den Spätabort (ab der 12. bis 24 SSW) unterscheiden. Als Totgeburt bezeichnet wird es aus medizinischer Sicht erst, wenn das Kind über 500 g schwer war. Viele Frauen sagen dazu lieber „stille Geburt“ als Totgeburt. Der Frühabort macht etwa 80% der Fehlgeburten aus, daher möchte ich mich schwerpunktmäßig in diesem Artikel darauf konzentrieren.
Wie hoch ist das Risiko, erneut eine Fehlgeburt zu erleiden?
Die meisten Studien [1] sehen das Risiko einer erneuten Fehlgeburt bei ca. 15 bis 20% an. Hier spielen viele Faktoren mit rein, ein entscheidender Faktor ist auch das Alter. Je älter die Frau ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit nochmals eine Fehlgeburt zu erleiden. Das Risiko für eine Frühgeburt – dass also die Geburt schon vor der 37. Schwangerschaftswoche stattfindet – ist nach einer Fehlgeburt abermals erhöht.
Warum die Fehlgeburt Statistik für dich nicht interessant ist?
Ich persönlich habe bis jetzt mit dem Ansatz, die Ursache für die Fehlgeburt zu finden und zu bearbeiten, sehr gute Erfahrungen gemacht. Eine Statistik sagt nichts über deinen individuellen Fall aus. Wenn du genau hinschaust, warum hier eine Fehlgeburt geschehen ist und wie du die Risiken senken kannst, hast du schon dein bestes getan. Es kann auch sinnvoll sein, alles was du liest, einmal anders herum zu formulieren. Aus meiner Sicht verlieren nicht 20% ihr Kind nach einer Fehlgeburt erneut, sondern 80% bekommen danach ein gesundes Baby und du gehörst mit großer Wahrscheinlichkeit zu diesen Frauen.
Die 5 häufigsten Ursachen für eine Fehlgeburt
Aus meinen umfassenden Erfahrungen, konnte ich bisher fünf Ursachen ausmachen, die eine Fehlgeburt besonders wahrscheinlich machen und die es sich lohnt genauer anzuschauen, wenn man nicht nochmals eine Fehlgeburt erleiden möchte.
(1) Gelbkörperschwäche und Fehlgeburt
Bei einer Gelbkörperschwäche ist die zweite Zyklushälfte nach dem Eisprung zu kurz, um die Gebärmutterschleimhaut ausreichend vorzubereiten sodass die Einnistung der befruchteten Eizelle erfolgreich stattfinden kann. Studien [2] zeigen und meine Erfahrungen zeigen klar, dass Fehlgeburt und Gelbkörperschwäche zusammenhängen. Das heißt, dass Frauen, die eine Gelbkörperschwäche haben, statistische gesehen, häufiger Fehlgeburten erleiden.
Viele Frauen wissen nicht, dass sie eine Gelbkörperschwäche haben
Ein großes Problem ist, dass die meisten Frauen gar nicht wissen, dass sie eine Gelbkörperschwäche haben. Sie bleibt häufig unerkannt und so erleiden diese Frauen immer wieder Fehlgeburten. Eine Frau kam sogar zu mir, die über drei Fehlgeburten hintereinander erlebt hatte. Alle diese Fehlgeburten wären mir großer Wahrscheinlichkeit vermeidbar gewesen, wenn die Gelbkörperschwäche noch vor der ersten Fehlgeburt behandelt worden wäre. Als dies geschah, wurde die Frau problemlos schwanger und schließlich Mutter.
Gelbkörperschwäche selbst diagnostizieren
Viele Frauen haben schon mal von der NFP Methode gehört, bei der Zervixschleim und Basaltemperatur im Zyklus in einem Zyklusblatt oder einer App dokumentiert werden, um die fruchtbaren Tage im Zyklus zu bestimmen. Was die meisten nicht wissen, ist, dass die NFP Methode noch viel mehr kann. Mit NFP kannst du eine Gelbkörperschwäche selbst diagnostizieren und deren Schweregrad abschätzen. Auch andere Zyklusbesonderheiten wie Ovarialinsuffizienz, PCOS, Endometriose und vieles mehr lassen sich am Zyklus erkennen. Jetzt fragst du dich sicher, wie das möglich ist? Es ist eigentlich ganz einfach. In einer statistischen Datenbank in Heidelberg hat man über 40.000 NFP Zyklen von über 2000 Frauen gesammelt. Mithilfe der mathematischen Statistik wissen wir ganz genau, wie ein gesunder normaler Zyklus aussieht. Andersherum geht aus dieser Datenbank auch ganz genau hervor, wie ein typischer Zyklus bei Gelbkörperschwäche, PCOS oder Endometriose aussieht. Somit kannst du eigenständig mittels dieser Zyklusdiagnostik die Ursachen eingrenzen, warum es bis jetzt nicht funktioniert hat.
Wie kann ich die Zyklusdiagnostik erlernen?
In unserem eBook „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?“ haben wir eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung in die symptothermale Methode mit Übungszyklen + Lösungen verfasst. Dort lernst du nicht nur, wie du die fruchtbaren Tage und den Eisprung bestimmen kannst, sondern es gibt auch ein ausführliches Kapitel zur Zyklusdiagnostik. In diesem Kapitel gehen wir ausführlich an Fallspielen von realen Frauen darauf ein, wie du unter anderem eine Gelbkörperschwäche selbst diagnostizieren kannst. Abgerundet wird das Buch durch 15 Erfahrungsberichte von Frauen, die mit NFP trotz Endometriose, Gelbkörperschwäche, Hashimoto, Zykluschaos nach Pille, Schichtarbeit, PCOS und vielem mehr schwanger geworden sind.
Gelbkörperschwäche natürlich oder schulmedizinisch behandeln
Gut natürlich ist klar, dass wenn du eine Gelbkörperschwäche haben solltest, du diese erstmal natürlich oder schulmedizinisch behandeln musst, um natürlich schwanger zu werden. Hier solltest du auf jeden Fall Fachleute wie HeilpraktikerInnen und ÄrztInnen hinzuziehen. Ich habe selbst eine Gelbkörperschwäche mit NFP diagnostiziert und habe diese erfolgreich zusammen mit meiner Ärztin und Heilpraktikerin behandelt. Heute bin ich Mutter von zwei gesunden Wunschkindern und habe bisher keine Fehlgeburt erlebt.
(2) Psychologische Ursachen einer Fehlgeburt
Dass mentaler Stress während der Kinderwunschzeit eher negativ ist, ist in Studien [3] bereits umfassend bekannt. Ebenso gibt es Studien [4], die klar zeigen, dass mentaler Stress die Chance einer Fehlgeburt erhöhen kann. Dies ist auch das, was ich in meiner Erfahrung gesehen haben. Frauen, die beruflich viel Stress haben z. B. in Schichtarbeit arbeiten etc., hatten in meinen Coachings auffällig häufiger eine Fehlgeburt erlebt als Frauen ohne starken beruflichen oder anderen Stress. Ebenso kann ein langer unerfüllten Kinderwunsch zu einer Depression [5] und einer Negativ-Gedanken-Spirale führen.
Stoppe ungünstige Gedankenmuster
Viele Frauen in der Kinderwunschzeit erwarten, dass sie jeden Zyklus schwanger werden. Sie können es nicht abwarten. Die Frauen bestimmen zwar ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage mit der NFP Methode, machen sich aber dann jeden Zyklus nach dem Eisprung verrückt, ob sie denn nun schwanger geworden sind oder nicht. Ebenso machen Sie jeden Tag nach dem Eisprung einen Schwangerschaftstest, sie orakeln mit Ovulationstests usw. Kommt dann die Periode, gibt es eine riesen Enttäuschung…. Aber – die Wahrscheinlichkeit pro Zyklus schwanger zu werden, beträgt bei optimalen Bedingungen maximal 30%. Je älter du bist, desto geringer ist diese Chance pro Zyklus schwanger zu werden.
Chance pro Zyklus schwanger zu werden beträgt maximal 30%
Es besteht also zu 70% in jedem Zyklus die Chance, dass du enttäuscht wirst und nicht schwanger bist. Selbst mit NFP werden in Studien [6] „nur“ ca. 81% der Frauen nach 6 Monaten schwanger und 92% nach einem Jahr. Ohne konkrete Methode sind werden durchschnittlich sogar nur 60% innerhalb von 6 Monaten schwanger. Also macht es keinen Sinn, jeden Zyklus eine Schwangerschaft zu 100% zu erwarten. Bitte plane mindestens 6 bis 12 Monate für eure Kinderwunschzeit ein. Eine ständige Erwartungshaltung und Dauer-Hibbeln bringt für gewöhnlich nichts außer Stress pur. Stress ist nicht gut für die Fruchtbarkeit und kann die Chancen einer Fehlgeburt erhöht. Falls du dir also selbst solche Art von Stress machst, stoppe diese mentalen Gedankenmuster so gut es geht und arbeite eher daran, den Stress so gering wie möglich zu halten.
Plane deine Entspannung in deiner Gelbkörperphase ein
Nach dem Eisprung bereitet sich der Körper auf die mögliche Einnistung vor. Was er da absolut nicht braucht, ist Stress und Hibbeln. Es ist besser in dieser Zeit gezielte Entspannung einzuplanen. Mach alles was dir gut tut, aber körperlich nicht zu anstrengend ist. Viele Frauen gehen in dieser Zeit mal in die Sauna, gehen Shoppen oder gönnen sich eine Fruchtbarkeitsyoga Meditation, wie die von Yogalehrerin Julia Glesti auf unserem Youtube Kanal.
Verarbeite deine Fehlgeburt
Mit diesem Punkt haben viele Frauen große Probleme. Sie haben die erlebte(n) Fehlgeburt(en) noch nicht verwunden und die Trauerarbeit noch nicht gemacht und so werden sie auch nicht schwanger oder erleben immer und immer wieder eine Fehlgeburt. Fast alle Frauen, die erfolgreich nach einer Fehlgeburt schwanger geworden sind, haben diese sehr aufwendig und teilweise sogar mit Unterstützung von Psychologen oder Mentalcoaches vearbeitet. Ich bin selbst keine Psychologin und die mentale Verarbeitung einer Fehlgeburt ist nicht mein Fachgebiet. Jedoch habe ich für dich Mental Coach Doris Lehnhard auf Youtube interviewt, die in ihrem Video ganz einleuchtend erläutert, wie du eine Fehlgeburt am besten mental verarbeitest.
Nutze den Mutter-Embryo-Dialog und lade dein Kind ein
Ein ganz anderer Ansatz zum Schwanger werden und bleiben, ist der Mutter-Embryo Dialog. Hierbei ist die Idee, dass du auch zu deinem Embryo im Bauch schon eine Bindung aufbauen kannst. In der Theorie ist eine Fehlgeburt umso geringer, je besser die mentale und körperliche Bindung zwischen Mutter und Kind ist. Wir haben zu diesem Thema die Fachärztin für Psychiatrie Dr. med. Auhagen Stephanos interviewt, die uns mehr über den Mutter-Embryo-Dialog berichtet und erklärt, wie diese Methode beim Schwangerwerden und -bleiben helfen kann.
(3) Fehlende Nahrungsergänzung
Im Gespräch mit vielen Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, stellte ich oft fest, dass ihnen wichtige Nährstoffe und/oder Vitamine beim Schwangerwerden gefehlt haben.
Fülle deinen Folsäure Haushalt auf
Zur Folsäure gibt es verschiedene Meinungen. Es gibt sowohl WissenschaftlerInnen, die in Studien [7] herausfanden, dass ein Folsäuremangel die Chance eine Fehlgeburtenrate zu bekommen erhöht, als auch welche, die sagen, es spielt keine Rolle. Was zweifelsfrei feststeht ist, dass die Missbildungsrate bei Kindern bei Folsäuremangel [8] erhöht ist. Aus diesem Grund solltest du in jedem Fall schon vor deiner Schwangerschaft Folsäure zu dir nehmen. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass viele Frauen, die eine Fehlgeburt hatten, keine Folsäure zu sich genommen haben. Bei der Auswahl der Folsäure solltest du auf möglichst natürliche Produkte achten, die auch vegan hergestellt sind wie z. B. von der *Firma natural elements.
Achte auf dein Vitamin D
Eine interessante Neuentdeckung ist, dass auch Vitamin D Mangel und Fehlgeburt zusammenhängen können. So konnte man in Studien [9] zeigen, dass Frauen mit einer vorherigen Fehlgeburtserfahrung nach abschließender Einnahme von Vitamin D3, mit größerer Chance schwanger wurden und blieben. Ob du einen Vitamin D Mangel hast, kannst du bei deinem Arzt testen lassen. Wir haben hierzu auf Youtube den Gesundheitsblogger Artur Thomalla interviewt, der ausführliche persönliche Erfahrungen mit Vitamin D gemacht hat.
(4) Alter und Eizellqualität
Einige Studien zeigen klar, dass die Fehlgeburtenrate für Frauen ab 35 Jahren stark ansteigt. Dies hat meiner Erfahrung nach auch mit der Eizellqualität zutun. Viele Frauen wissen nicht, dass sie ihre Eizellen bereits vor der eigenen Geburt in sich getragen haben. Somit hast du, wenn du 35 Jahre alt bist, auch schon über 35 Jahre alte Eizellen. Jedoch gibt es einmal die numerale Fruchtbarkeit nach dem Alter und die biologische Fruchtbarkeit nach dem Zustand unseres Körpers und unserer Eizellen. Wir können heute die biologische Uhr nicht zurückdrehen, aber die Qualität der Eizellen erhöhen bzw. auf einem hohem Niveau halten. Wie das funktioniert erfährst du in dem Buch von Dr. Darja Wagner: „*Die Qualität der Eizellen verbessern”
(5) Genetische Ursachen
Im letzten Punkt ist es wichtig zu verstehen, warum es zu einer Fehlgeburt kommt. Höchstwahrscheinlich gibt es Frauen, die häufiger zu einer Fehlgeburt neigen und dahingehend genetisch oder energetisch veranlagt sind. Als ich mit Frauen sprach, die eine Fehlgeburt erlebt haben, bemerkte ich, dass häufig auch die Oma, Mutter, Schwester oder andere engere Verwandte ähnliches erlebt hatten. Generell ist die Ursache einer Fehlgeburt in fast der Hälfte der Fälle auf spontane Chromosomenveränderungen [11] zurückzuführen. Bei unbemerkten Fehlgeburten sollen diese Chromosomenveränderungen etwa 80% ausmachen. Hast du mehr als nur eine Fehlgeburt erlebt, kannst du auch einen Gentest und eine entsprechende genetische Beratung in Anspruch nehmen.
Schwanger werden nach Fehlgeburt – Wann ist der beste Zeitpunkt
Hier vertrete ich eine andere Meinung als die Lehrmeinung, die du auf fast allen Websites finden kannst. Hier wird ziemlich umfassend in Studien belegt, dass man direkt nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden und ein Baby bekommen kann.
Jedoch müssen wir hier sehen, dass die Fehlgeburtenraten ja angeblich dann immer bei 20% + X liegen. Ich habe bisher noch nicht eine Frau betreut, die nach einer Fehlgeburt nochmals eine Fehlgeburt hatte, folglich möchte ich meine Erfahrungen hier mit dir teilen.
Es kommt darauf an, ob du mental bereit bist
Hast du deine Fehlgeburt schon mental verarbeitet und eine Trauerzeremonie vollzogen? Was machst du in schwierigen Phasen, wenn du Angst hast, dein Baby zu verlieren? Was willst du diesmal anders machen, um deinen Stress so gering wie möglich zu halten? Wenn du auf diese Fragen eine zufrieden stellende Antwort hast, bist du mental bereit und es ist ein guter Zeitpunkt, um wieder schwanger zu werden.
Bist du körperlich bereit für ein Kind
Wurde deine Gebärmutterschleimhaut ausgeschabt oder hast du eine stille Geburt erlebt? Dann wird dein Körper etwas länger brauchen, um sich davon zu erholen. Schließlich warst du schwanger und das geht ja nicht spurlos vorüber. Bei einer Ausschabung muss der Körper die Gebärmutterschleimhaut wieder aufbauen usw. Das dauert schon ein paar Monate. In der chinesischen Medizin sagt man, dass eine Frau nach einer größeren Fehlgeburt etwa sechs Monate braucht, bis sie wieder schwanger werden kann. Das scheint mir zwar etwas zu lang, aber es ist schon wichtig deinem Körper Zeit zu geben. Hast du dagegen keinerlei körperliche medizinische Eingriffe gehabt, kannst du eigentlich direkt wieder loslegen und den nächsten Versuch starten…
Hast du die Ursachen deiner Fehlgeburt gefunden und behoben?
Falls du beispielsweise eine Gelbkörperschwäche hast, macht es wenig Sinn ohne Therapie sofort wieder loszulegen. Kümmere dich in diesem Fall erstmal darum, dass die Gelbkörperschwäche behandelt wird und die zweite Zyklusphase nach dem Eisprung wieder ausreichend lang ist. Ebenso dauert es ca. zwei bis drei Monate bis der Vitamin D3, B12 oder Folsäure Haushalt wieder auf ausreichendem Level sind, wenn du einen Mangel hattest.
Versuche die Fehlgeburt positiv zu sehen
Es hilft sehr, eine Fehlgeburt mal ganz nüchtern als das zu betrachten, was sie ist. Sie geschieht meistens, um eine Schwangerschaft mit einem eventuell nicht lebensfähigen Kind zu verhindern oder aufgrund unzureichender Vorbereitung des weiblichen Körpers auf eine Schwangerschaft. Der Körper des Kindes und/oder der Frau bricht die Schwangerschaft dann vorzeitig ab, da es sonst womöglich noch zu größeren Problemen kommen könnte. Fehlgeburten sind etwas natürliches und gehören zum Kreislauf des Lebens auch dazu. Die Fehlgeburt ist somit in den allermeisten Fällen ein natürlicher Schutzmechanismus der biologisch absolut sinnvoll ist – Ausnahmen sind Fehlgeburten, die aufgrund von Unfällen passiert sind. Die Natur hat es so eingerichtet, dass möglichst nur gesunde Kinder zur Welt kommen, die eine hohe Überlebensfähigkeit haben und sich fortpflanzen können. Wir dürfen daher auch positiv mit einer Fehlgeburt umgehen und sie als Schutzmechanismus des Körpers und nicht als Unfähigkeit des Körpers, schwanger zu bleiben, betrachten. Hier lautet die entscheidende Frage: Was muss ich tun, damit mein Körper mich nicht mit einer Fehlgeburt „schützen“ muss?
Fazit
Fehlgeburten sind ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers. Sie können geschehen und gehören zum Leben dazu. Die Wahrscheinlichkeit eine erneute Fehlgeburt zu erleben beträgt etwa 10 bis 20%. Jedoch kannst du deine Chancen, dass dein Baby bleibt, erhöhen. Wenn du die 5 wichtigsten Ursachen für eine Fehlgeburt in den Griff bekommst, hast du meiner Erfahrung nach sehr gute Chancen. Nutze die Zyklusdiagnostik, um eine mögliche Gelbkörperschwäche rechtzeitig zu entdecken. Reduziere deinen mentalen Stress und arbeite deine Fehlgeburt mental auf. Sorge dafür, dass du keinen Mangel an Folsäure und Vitamin D hast, damit dein Kind mit großer Wahrscheinlichkeit gesund bleibt und verbessere deine Eizellqualität. Falls du dann noch eine erhöhte genetische Veranlagung für einen Abort hast, suche eine genetische Beratung von einer Fachärztin oder einen Facharzt auf. Alles in allem sehe ich gute Chancen, wenn du an den Ursachen deiner Fehlgeburt(en) arbeitest, natürlich schwanger zu werden und ein gesundes Kind zu empfangen. Ich möchte diesen Artikel mit einem Zitat von dem berühmten deutschen Romanautor Vinzenz Erath beenden, der einst sagte:
„Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.“
In diesem Sinne wünsche ich dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind
Quellen:
[1] Magnus MC, Wilcox AJ, Morken NH, Weinberg CR, Håberg SE. Role of maternal age and pregnancy history in risk of miscarriage: prospective register based study. BMJ. 2019 Mar 20;364:l869. doi: 10.1136/bmj.l869. PMID: 30894356; PMCID: PMC6425455.
[2] Shah D, Nagarajan N. Luteal insufficiency in first trimester. Indian J Endocrinol Metab. 2013 Jan;17(1):44-9. doi: 10.4103/2230-8210.107834. PMID: 23776852; PMCID: PMC3659905.
[3] Rooney KL, Domar AD. The relationship between stress and infertility. Dialogues Clin Neurosci. 2018 Mar;20(1):41-47. doi: 10.31887/DCNS.2018.20.1/klrooney. PMID: 29946210; PMCID: PMC6016043.
[4] Xu Z, Zhao J, Zhang H, et al. Spontaneous miscarriages are explained by the stress/glucocorticoid/lipoxin A4 axis. J Immunol. 2013;190(12):6051-8. doi:10.4049/jimmunol.1202807
[5] Kolte AM, Olsen LR, Mikkelsen EM, Christiansen OB, Nielsen HS. Depression and emotional stress is highly prevalent among women with recurrent pregnancy loss. Hum Reprod. 2015;30(4):777-82. doi:10.1093/humrep/dev014
[6] C. Gnoth, D. Godehardt, E. Godehardt, P. Frank‐Herrmann, G. Freundl, Time to pregnancy: results of the German prospective study and impact on the management of infertility, Human Reproduction, Volume 18, Issue 9, September 2003, Pages 1959–1966, https://doi.org/10.1093
[7] George L, Mills JL, Johansson AL, et al. Plasma folate levels and risk of spontaneous abortion. JAMA. 2002;288(15):1867-73. doi:10.1001/jama.288.15.1867
[8] Gindler J, Li Z, Berry RJ, et al. Folic acid supplements during pregnancy and risk of miscarriage. Lancet. 2001;358(9284):796-800. doi:10.1016/s0140-6736(01)05969-4
[9] Mumford, SL, et al. Association of preconception serum 25-hydroxyvitamin D concentrations with livebirth and pregnancy loss: a prospective cohort study. The Lancet Diabetes & Endocrinology. https://doi.org/10.1016/S2213-8587(18)30153-0
[10] Elise de La Rochebrochard, Patrick Thonneau, Paternal age and maternal age are risk factors for miscarriage; results of a multicentre European study, Human Reproduction, Volume 17, Issue 6, June 2002, Pages 1649–1656, https://doi.org/10.1093/humrep/17.6.1649
[11] Literatur – Larsen EC, Christiansen OB, Kolte AM, Macklon N. New insights into mechanisms behind miscarriage. BMC Med. 2013 Jun 26;11:154. – Kurzversion der S1-Leitlinie 015/050: Diagnostik und
Therapie beim wiederholten Spontanabort (12/2013)
[12] Wyss, P. et al.: Relevance of the miscarriage-new pregnancy interval. J Perinat Med., Vol. 22, Issue 3, p. 235-241. 1994.
[13] Voigt, M. et al.: Zum Einfluss von vorausgegangenen Schwangerschaftsabbrüchen, Aborten und Totgeburten auf die Rate Neugeborener mit niedrigem Geburtsgewicht und Frühgeborener sowie auf die somatische Klassifikation der Neugeborenen. Zeitschrift Geburtshilfe Neonatologie, 2008.
[14] Maconochie, N. et al.: Risk factors for first trimester miscarriage-results from a UK-population-based case-control study. British Journal of Obstetrics and Gynaecology. 114 (2), pp. 170-186. 2007.