Basaltemperatur im Schichtdienst – Wie sieht sie aus? Wir zeigen, wie du aus deiner Temperaturkurve trotz Schichtarbeit den Eisprung bestimmen kannst.
Etwa 15 % der Menschen in Deutschland arbeiten in Schichtarbeit und haben somit eine regelmäßige Veränderung des Tag-und-Nacht-Rhythmus. Diese Veränderungen im Körper bei Schichtarbeit können einen Einfluss auf die gemessene Basaltemperatur haben. Somit stellen sich viele Frauen, die in Schichten arbeiten, die Fragen: Wie verändert sich die Basaltemperatur im Schichtdienst? Was kann ich tun, um meinen Eisprung trotz Schichtarbeit aus der Temperaturkurve zu bestimmen? In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, welchen Einfluss der Schichtdienst auf die Basaltemperaturkurve haben kann. Ebenso geben wir dir unsere besten Tipps, wie du den Eisprung mit Zervixschleim und Basaltemperatur im Schichtdienst bestimmen kannst.
Basaltemperatur im Schichtdienst – Wie sieht sie aus?
Bevor wir konkret werden und uns einen typischen Zyklus bei Schichtarbeit ansehen, erkläre ich kurz noch den natürlichen Verlauf der Körpertemperatur.
Zirkadianer Rhythmus der Basaltemperatur
Zirkadianer Rhythmus – Temperatur © Natürliche Fruchtbarkeit
Die Basaltemperatur im Schichtdienst ist meist durch die unterschiedlichen Aufstehzeiten beeinflusst. Schließlich gibt es den zirkadianen Rhythmus, der unsere Körperfunktionen in Abhängigkeit von der Uhrzeit bzw. Sonnenstrahlung beeinflusst. So ist die Basaltemperatur in der Nacht, wenn es dunkel ist, weiter unten, weil wir schlafen und die Körperfunktionen heruntergefahren sind. Am Morgen steigt sie hingegen wieder, weil der Körper hochfährt. Nach dem Mittag fällt sie normalerweise wieder und wir erleben das bekannte Nachmittagstief. Am Abend steigt die Basaltemperatur, dann wieder an und viele von uns erleben ein kleines Hoch. Anschließend fährt der Körper vor dem Schlafengehen die Körperfunktionen wieder runter und die Basaltemperatur fällt. Misst man also die Basaltemperatur im Schichtdienst, so bekommt man durch die unterschiedlichen Aufstehzeiten auch meist Veränderungen in der Basaltemperaturmessung, auf die man angemessen reagieren muss. Schließlich hängt die gemessene Basaltemperatur auch von der Messzeit ab.
Wochenend-Syndrom
Den zirkadianen Rhythmus und dessen Auswirkungen können die meisten Frauen tatsächlich an der Basaltemperaturkurve sehen. Mal angenommen, eine Frau steht unter der Woche für die Arbeit um 6 Uhr morgens auf und legt sich um 9 Uhr wieder nieder. In diesem Fall können viele Frauen am Wochenende eine deutlich erhöhte Temperatur erleben. Diese erhöhten Werte werden dann nach den NFP Regeln ausgeklammert und nicht in die Wertung genommen. In der Praxis kann man dann trotzdem aus der Temperaturkurve den Eisprung bestimmen, weil man im Idealfall nur 9 Temperaturwerte für die Auswertung braucht. In vielen Fällen der Schichtarbeit lassen sich somit einfach die erhöhten Temperaturwerte ausklammern und man kann trotzdem auswerten und die fruchtbaren Tage im Zyklus sicher bestimmen.
Wochenend-Syndrom der Basaltemperatur im Schichtdienst © Natürliche Fruchtbarkeit
Schwierige Temperaturkurve bei Schichtarbeit
In unserem Praxisbeispiel arbeitet eine Frau in der Frühschicht und Nachtschicht. Die Basaltemperatur wird immer direkt nach dem Aufwachen gemessen und so muss die Frau in der Frühschicht gegen 5 Uhr messen und in der Spätschicht gegen 13 Uhr. Gemäß dem zirkadianen Rhythmus liegen die Temperaturwerte in der Frühschicht deutlich unter den Werten der Spätschicht. Jedoch kann man hier durch Ausklammern der Werte der Nachtschicht und den Werten am Wochenende die Temperaturkurve mit den klassischen Methoden nicht mehr auswerten. Aus diesem Grund braucht man spezielle Regeln zur Schichtarbeit, die man explizit nur in unserem „E-Book WANN BIN ICH FRUCHTBAR?” nachlesen kann. Mit diesen speziellen Schichtarbeit-NFP-Regeln ist es möglich, die Basaltemperatur im Schichtdienst auszuwerten und den Eisprung und die fruchtbaren Tage sicher zu bestimmen.
Temperaturkurve bei Schichtarbeit © Natürliche Fruchtbarkeit
II NFP-Methode und Schichtarbeit – Wie gut ist sie wirklich?
Nun existieren über die NFP Methode unzählige Halbwahrheiten im Netz, sodass ich auf diese genauer eingehen möchte, um zu zeigen, wie gut die Methode wirklich ist.
Eisprung bis auf 4 Tage eingrenzen
Bei der NFP Methode werden Eisprung-Anzeichen wie der Zervixschleim und die Basaltemperatur im Zyklusverlauf beobachtet und in ein Zyklusblatt oder eine App eingetragen. Darauf kann man aus der Temperaturkurve und dem Schleimverlauf den Eisprung zu 91 % sicher bis auf vier Tage genau eingrenzen.
Man muss nicht immer zur gleichen Uhrzeit messen
Entgegen zahlreicher Darstellungen zur NFP Methode muss man für die Anwendung der Methode nicht immer zur gleichen Uhrzeit messen. Somit kann man sich einige ausgeklammerte Werte leisten, da man im Idealfall nur 9 bis 10 korrekt gemessene Temperaturwerte benötigt, um die Temperaturkurve auswerten zu können. Nach den NFP Regeln wird die Basaltemperatur im Schichtdienst direkt nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen für drei Minuten gemessen. Vor der Messung muss man nur eine Stunde geruht oder geschlafen haben, sodass eine Anwendung der NFP-Methode auch im Schichtdienst meist problemlos möglich ist.
80 % der Zyklen bei Schichtarbeit auswertbar
// GRAFIK AUSWERTBARKEIT ZYKLEN
In einer Studie analysierte man, in wie vielen Zyklen man prozentual den Eisprung bestimmen kann. Hierzu wurden in der Untersuchung über 9000 Zyklen von tausenden Frauen betrachtet. Im Ergebnis konnten die Frauen in 94,5 % der Zyklen ihren Eisprung mit der NFP Methode bestimmen. Bei Schichtarbeit waren immerhin noch 80 % der Temperaturkurven auswertbar. Folglich sieht man schon, dass die Bestimmung der fruchtbaren Tage bei Schichtarbeit schwieriger ist. Jedoch sind 80 % immer noch eine gute Quote, wenn man bedenkt, dass der beste Ovulationstest der Welt, der Clearblue fortschrittlich und digital gerade mal in 80 % der Zyklen zuverlässig den Eisprung anzeigen kann.
Automatisierte Temperaturmessung bei Schichtarbeit
Nun habe ich persönlich schon einige Frauen, die in Schichtarbeit arbeiten, auf ihrem Weg zum Wunschkind begleitet. Aus Erfahrung weiß ich, dass nicht alle Frauen Lust und Motivation haben, spezielle Regeln zur Schichtarbeit bei der NFP Methode zu erlernen. Die Schichtarbeit ist meist schon so fordernd, dass viele Frauen sich am liebsten wünschen, ihre Temperaturkurve würde sich von allein über Nacht messen. Dieser Traum ist heute schon Realität, denn es gibt Messgeräte, mit denen du die Temperaturkurve automatisiert messen kannst, wenn du möchtest.
trackle Messchip
Der trackle ist beispielsweise ein Messchip, der über Nacht in einer Silikonhülle mit Rückholband in die Vagina eingesetzt wird. Dort misst der trackle immer die tiefste Temperatur. Die Temperaturdaten können dann via Bluetooth auf die trackle App auf dem Handy übertragen werden. Auch den Zervixschleim kannst du in die trackle Zyklus-App eintragen und den Eisprung nach den bekannten NFP Regeln bestimmen. Bei der Anwendung des trackle sind keine Schichtarbeit-NFP-Regeln notwendig, weil die tiefste Temperatur automatisiert und unabhängig vom zirkadianen Rhythmus gemessen werden kann. Ich habe den trackle persönlich über 10 Zyklen getestet und konnte in 6 davon den Eisprung sicher mit dem trackle eingrenzen. Kaufst du den *trackle über unsere Website erhältst du 10 % Rabatt, wenn du den Rabattcode ZYKLUSCOMPUTER bei der Bestellung eingibst.
Fazit
Die Basaltemperatur im Schichtdienst zu messen ist eine große Herausforderung, da sie durch den zirkadianen Rhythmus beeinflusst werden kann. Mit speziellen Regeln zur Schichtarbeit kann man mit der NFP-Methode in 80 % der Zyklen den Eisprung sicher bestimmen. Dank neuer Messgeräte kann man die Basaltemperatur heute automatisiert vaginal messen und via Bluetooth auf eine App übertragen. Auf diese Weise kann fast jede Frau heute die NFP Methode im Schichtdienst praktizieren und ihren Eisprung bestimmen.
Doch egal, ob du im Schichtdienst arbeitest oder eben nicht, ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind.
