Die 10 wichtigsten Fruchtbarkeitszeichen: Erfahre, wie du deinen Körper besser verstehen und deine Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen kannst.
Viele Paare wünschen sich sehnlichst ein Baby. Wenn der Kinderwunsch aber länger unerfüllt bleibt, macht man sich häufig Gedanken und Sorgen, ob alles in Ordnung ist.
Die Fruchtbarkeit der Frau hängt von vielen Faktoren ab. Einer der wichtigsten ist es, den eigenen Zyklus und die fruchtbaren Tage zu kennen. Es gibt verschiedene Zeichen, an denen man erkennen kann, dass man gerade in den fruchtbaren Tagen ist und die Chance auf eine Empfängnis höher ist. In diesem Artikel werden die 10 deutlichsten Fruchtbarkeitszeichen bei Kinderwunsch vorgestellt. So lässt sich leichter einschätzen, wann der richtige Zeitpunkt für die Familienplanung ist.
Die 10 wichtigsten Fruchtbarkeitszeichen
Diese 10 wichtigsten Fruchtbarkeitszeichen sollte jede Frau kennen, wenn sie umgehend schwanger werden möchte.
#1 Zervixschleim
Der Zervixschleim, auch als Fruchtbarkeitsschleim bezeichnet, ist ein wichtiges Fruchtbarkeitszeichen. Im Verlauf des Zyklus ändert sich Konsistenz, Menge und Beschaffenheit des Schleims.
Je dichter der Eisprung, desto höher ist der Wassergehalt im Schleim
Nach der Menstruation ist der Schleim zähflüssig und trüb. Mit dem Eisprung steigt der Wassergehalt im Schleim. Bei vielen Frauen wird er durchsichtiger, elastischer und dehnbarer, ähnlich wie rohes Eiweiß. Wenn man zwei Finger auseinander zieht, kann sich der Schleim bis zu 10 cm ziehen, ohne zu reißen. Dieser Eiweißschleim ist ein Zeichen hoher Fruchtbarkeit.
Nach dem Eisprung nimmt die Schleimqualität wieder ab
Kurz vor dem Eisprung und an den fruchtbarsten Tagen ist die Menge an Schleim am größten. Nach dem Eisprung wird der Schleim wieder zähflüssiger und nimmt ab. Der Zervixschleim kann so die fruchtbaren Tage anzeigen und ist ein wichtiges Symptom bei Kinderwunsch.
#2 Basaltemperatur
Die Basaltemperatur ist die Temperatur des Körpers direkt nach dem Aufwachen, bevor man aufsteht oder aktiv wird. Sie wird mithilfe eines speziellen Basalthermometers gemessen, welches die Temperatur auf zwei Nachkommastellen genau anzeigt.
Körpertemperatur steigt kurz nach dem Eisprung
Die Basaltemperatur ist ein wichtiges Fruchtbarkeitszeichen, da sie über den Eisprung Aufschluss gibt. Nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur um ca. 0,2 bis 0,5 Grad an und bleibt bis zum Einsetzen der nächsten Periode auf diesem erhöhten Niveau. Der Temperaturanstieg wird durch das nach dem Eisprung ausgeschüttete Progesteron verursacht.
Eisprung zu 91 % sicher bestimmen
Misst man die Basaltemperatur im Zyklus und dokumentiert zusätzlich seinen Zervixschleim in einer App oder einem Zyklusblatt, dann kann man den Eisprung mit der NFP Methode zu 91 % sicher bis auf vier Tage bestimmen. Wie das genau funktioniert, erkläre ich dir in meinem Buch „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?”. Dort findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in die NFP Methode inklusive Übungszyklen und Lösungen sowie Erfahrungsberichte von Frauen, die mit NFP schwanger geworden sind. Die Basaltemperatur ist ohne Frage eines der verlässlichsten Fruchtbarkeitszeichen.
#3 Muttermund
Alternativ zum Zervixschleim kann man auch die Öffnung vom Gebärmutterhals, den Muttermund, beobachten. Die meiste Zeit im Zyklus ist der Muttermund hart und geschlossen. Dies ist auch gut, denn so werden Krankheitserreger und Keime von der Gebärmutter ferngehalten. Zum Eisprung wird der Muttermund jedoch weicher und öffnet sich, sodass die Spermien durch den Muttermund hindurch schwimmen können. Anschließend durchqueren sie die Gebärmutter, bis sie schließlich im Eileiter landen und die Eizelle sich kurz nach dem Eisprung mit einer der Spermien verschmelzen kann. Nach dem Eisprung wird der Muttermund wieder härter und schließt sich allmählich wieder. In der Umgangssprache wird der Muttermund aufgrund seiner Wirkungsweise auch gern „Tor des Lebens“ bezeichnet, was ich persönlich als sehr treffend empfinde.
#4 Mittelschmerz
Der Mittelschmerz ist ein Fruchtbarkeitszeichen, das laut aktuellen Studien nur etwa 40 % der Frauen im Zyklus beobachten können. Es handelt sich um leichte bis mittelstarke, ziehende Schmerzen im Unterleib, die im Zeitraum von neun Tagen vor bis vier Tage nach dem Eisprung im Menstruationszyklus auftreten.
Ursache für den Mittelschmerz ist noch nicht genau geklärt
Die Ursachen für das Auftreten des Mittelschmerzes im Zyklus sind noch nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch eine Theorie, nach welcher der Mittelschmerz entsteht, wenn das Eibläschen beim Eisprung platzt und etwas Blut austritt. Dieser Vorgang löst kleine Entzündungen im Beckenbereich aus, die Schmerzen verursachen. Die Schmerzen treten meist einseitig auf, da der Eisprung in der Regel nur auf einer Seite des Körpers stattfindet.
Mittelschmerz hat ganz unterschiedliche Dauer und Intensität
Der Mittelschmerz beginnt oft plötzlich und hält zwischen wenigen Stunden bis zu zwei Tagen an. Die Intensität der Beschwerden ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche spüren kaum etwas, bei anderen ist der Schmerz so stark, dass sie in ihrer Bewegung eingeschränkt sind.
An Tagen mit Mittelschmerz ist man meistens besonders fruchtbar
Tritt der Mittelschmerz auf, ist die Frau besonders fruchtbar. Jetzt sind die Bedingungen für eine Verschmelzung von Eizelle und Spermie optimal. Daher ist dies der beste Zeitpunkt, um den Geschlechtsverkehr gezielt zur Schwangerschaft „einzusetzen“ 😉💕.
#5 Brustkribbeln und Brustspannen
Sehr selten berichten Frauen von einem Brustkribbeln, dass kurz vor dem Eisprung auftreten kann. Genaue Zahlen und Studien gibt es zu diesem Fruchtbarkeitszeichen nicht. Vermutlich entsteht, dass Brustkribbeln durch die vermehrte Östrogenproduktion, um den Eisprung herum.
Brustspannen oder Brustkribbeln
Nach dem Eisprung etwa ein bis zwei Wochen vor der nächsten Regelblutung tritt jedoch ein Brustspannen auf, welches ein klares Anzeichen für das Eintreten der nächsten Periode ist. Ebenso kann es als Zeichen interpretiert werden, dass der Eisprung nun vorbei ist. Das Brustkribbeln ist im Vergleich dazu eher ein positives Gefühl, wie der Name es schon sagt. Das Brustspannen kann auch zu leichten bis stärkeren Schmerzen führen, die man durch Massagen und Wärme mildern kann.
Ursachen für das Brustspannen
Die Ursache hierfür liegt im Hormon Progesteron, das nach dem Eisprung vermehrt produziert wird. Progesteron regt die Brustdrüsen zur Vorbereitung einer möglichen Schwangerschaft an. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Durchblutung und Schwellung der Brüste. Ist eine Schwangerschaft eingetreten, steigt der Progesteronspiegel weiter an. Sinkt er hingegen vor der nächsten Periode wieder ab, können die Brüste vor der Menstruation schmerzempfindlicher werden.
Brustspannen zeigt an, dass der Eisprung vermutlich vorbei ist
Brustspannen sind daher ein relativ verlässliches Anzeichen für einen erfolgten Eisprung. Treten sie einige Tage nach dem Eisprung auf, ist die Fruchtbarkeit in diesem Zyklus erhöht. Frauen mit Kinderwunsch können dies als positives Signal werten. Allerdings sagt es nichts darüber aus, ob eine Befruchtung tatsächlich stattgefunden hat.
#6 Erhöhte Libido
Viele Frauen bemerken in der Zeit um den Eisprung herum einen deutlichen Anstieg der Libido. Logischerweise konnte man auch in Studien zeigen, dass die Sexualität der Frauen kurz vor dem Eisprung größer und mit der Höhe der LH-Konzentration und des Östrogenspiegels (Estradiol) in Verbindung steht.
Libido und Östrogenspiegel hängen zusammen
Kurz vor dem Eisprung erreicht sowohl das LH- als auch das Estradiol seinen Höhepunkt in seiner Konzentration im Körper. Hierbei ist das Estradiol dafür verantwortlich, dass die Schleimhäute anschwellen und die Durchblutung der Geschlechtsorgane zunimmt. Dies führt zu einer gesteigerten Empfindsamkeit und Erregbarkeit, die sich in einer höheren Libido äußert. Oftmals ist dieser Libidoanstieg ein verlässliches Fruchtbarkeitszeichen, da er meist ein bis zwei Tage vor dem Eisprung auftritt. Wenn du also plötzlich deutlich mehr Lust auf Sex verspürst als sonst, kann das ein gutes Anzeichen dafür sein, dass in den nächsten 48 Stunden dein Eisprung bevorsteht.
Eisprungträume als Anzeichen für erhöhte Libido
Ich persönlich habe in einem Selbstexperiment in über 10 Zyklen festgestellt, dass ich vermehrt erotische Träume zur Eisprungzeit hatte. Dies halte ich für ein weiteres Anzeichen dafür, dass ein Anstieg der Libido kurz vor dem Eisprung ein Fruchtbarkeitszeichen ist.
Habe Sex an Tagen, wenn du große Lust hast
Achte in dieser Zeit besonders auf deinen Körper und deine Fruchtbarkeitszeichen. Der Libidoanstieg zeigt dir, dass deine Fruchtbarkeit auf ihrem Höhepunkt ist. Wenn du einen Kinderwunsch hast, ist dies der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr, um die Chancen auf eine Empfängnis zu erhöhen.
#7 Stimmungsschwankungen
Viele Frauen bemerken in den Tagen vor dem Eisprung deutliche Stimmungsschwankungen, die auch in Studien dokumentiert wurden. Der Grund dafür sind die hormonellen Veränderungen im Zyklus. In der ersten Zyklushälfte (Follikelphase) steigt der Östrogenspiegel kontinuierlich an, um die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen. Kurz vor dem Eisprung erreicht er seinen Höhepunkt.
Östrogenspiegel hat Einfluss auf die Psyche
Der rasche Östrogenspiegel-Anstieg kann sich auch auf die Psyche auswirken. Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit besonders sensibel und emotionale Achterbahnfahrten sind keine Seltenheit. Wut, Traurigkeit und Reizbarkeit können plötzlich übermannen. Sobald der Eisprung erfolgt ist, sinkt der Östrogenspiegel schlagartig ab. Das kann zu abrupten Stimmungsaufhellungen führen. Manche Frauen fühlen sich danach ausgeglichener und entspannter.
Stimmungsschwankungen können Eisprung-Anzeichen sein
Stark ausgeprägte Stimmungsschwankungen vor dem Eisprung können also ein Zeichen für eine hohe Fruchtbarkeit sein. Allerdings kann die Intensität von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Wer seine Launenhaftigkeit kennt, kann Veränderungen gezielt beobachten und so den Eisprung erahnen.
#8 Eisprungblutung
Nur bei rund 40 % der Frauen treten relativ regelmäßig Zwischenblutung in der Nähe des Eisprungs auf, welche man passender Weise auch Eisprungblutungen nennt.
Ursachen für Eisprungblutung noch nicht abschließend geklärt
Die Ursachen für die Eisprungblutung sind noch nicht restlos geklärt. Jedoch gibt es hierzu eine gängige Theorie. Hiernach entsteht die Ovulationsblutung dadurch, dass sich nach dem Eisprung der unbefruchtete Follikel zurückbildet. Dabei kann es zu einer leichten Verletzung und Blutung der Eileiterwand kommen.
Die sogenannte Eisprungblutung tritt meist ein bis zwei Tage nach dem Eisprung auf. Sie ist oft nur sehr gering, manchmal sieht man nur einen roséfarbenen Schleimabgang. Die Blutung hält in der Regel nur wenige Stunden an.
Leichte Zwischenblutung kann ein Eisprung-Anzeichen sein
Wenn du in deinem Zyklus einen leichten Blutabgang bemerkst, kann das ein Zeichen sein, dass gerade der Eisprung stattgefunden hat und die Chance auf eine Befruchtung nun besonders hoch ist. Achte in den folgenden Tagen auch auf andere Fruchtbarkeitszeichen wie Brustspannen oder Mittelschmerzen. Die Eisprungblutung zeigt dir, dass dein Körper funktioniert und du dich in den fruchtbaren Tagen deines Zyklus befindest. Beobachte deinen Körper und lerne, die natürlichen Fruchtbarkeitszeichen zu erkennen.
#9 Schärfung der Sinne
In einigen Fällen haben Frauen während des Eisprungs leicht geschärfte Sinne wie Geruchs- oder Geschmackssinn. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt und die Studien sind widersprüchlich, aber es scheint, dass die Sinne in irgendeiner Weise mit dem Fortpflanzungssystem verbunden sind.
#10 Positiver Ovulationstest
Eines der eindeutigsten Anzeichen für den bevorstehenden Eisprung sind Ovulationstests. Dieser klassische Urinteststreifen misst das luteinisierende Hormon (LH), das kurz vor dem Eisprung seine maximale Konzentration (LH-Peak) erreicht. In der Praxis und in Studien kann die LH-Konzentration zum Eisprung zwischen 6 und 100 mIU pro ml schwanken. Im Durchschnitt liegt der LH-Peak bei 44 mIU pro ml. Mit dem David One Ovulationstest kannst du die LH-Konzentration direkt ablesen, deinen individuellen LH-Peak und damit den Eisprung bestimmen.
Verkehr zum LH-Peak empfehlenswert
Das LH steht in der Verbindung mit der Auslösung des Eisprungs. Etwa 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung findet in der Regel der LH-Peak statt. Somit sollte man bei einem positiven LH-Test Sex haben, um schwanger zu werden. Weitere Studien zeigen, dass man genau zu dieser Zeit also ein bis zwei Tage vor dem Eisprung durch Sex die höchste Chance hat, schwanger zu werden.
Fazit
Es gibt eine Reihe von Fruchtbarkeitszeichen, auf die Frauen bei Kinderwunsch achten können, um die fruchtbaren Tage im Zyklus zu ermitteln. Die Basaltemperatur und der Zervixschleim sind zwei der verlässlichsten Anzeichen, da sie direkt mit dem Eisprung in Zusammenhang stehen. Ein Anstieg der Basaltemperatur zeigt an, dass der Eisprung stattgefunden hat. Feuchter, spinnbarer Zervixschleim weist auf den Beginn der fruchtbaren Tage hin.
Viele Anzeichen zeigen den Eisprung an
Weitere Fruchtbarkeitszeichen sind der Mittelschmerz, das Brustkribbeln, Stimmungsschwankungen, eine erhöhte Libido, die Schärfung der Sinne, die Eisprungblutung und Ovulationstests. Diese körperlichen und seelischen Veränderungen treten in der Regel in der Zeit um den Eisprung herum auf.
Ein Eisprung-Anzeichen kommt selten allein
Am besten ist es, die verschiedenen Fruchtbarkeitszeichen miteinander zu kombinieren, um die fruchtbarsten Tage für den Geschlechtsverkehr zur Empfängnis zu bestimmen. Ein Tagebuch, in dem Basaltemperatur, Zervixschleim und weitere Symptome notiert werden, kann dabei helfen. Letztendlich sollten sich Paare mit einem Kinderwunsch nicht zu sehr unter Druck setzen, sondern den natürlichen Zyklus der Frau beobachten und die Chancen rund um den Eisprung nutzen. 🤗🍀🫄🏽
Quellen
[1] Brott NR, Le JK. Mittelschmerz. 2023 May 1. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan–. PMID: 31747229.
[2] Harvey AT, Hitchcock CL, Prior JC. Ovulation disturbances and mood across the menstrual cycles of healthy women. J Psychosom Obstet Gynaecol. 2009 Dec;30(4):207-14. doi: 10.3109/01674820903276438. PMID: 19842789.
[3] Bullivant SB, Sellergren SA, Stern K, Spencer NA, Jacob S, Mennella JA, McClintock MK. Women’s sexual experience during the menstrual cycle: identification of the sexual phase by noninvasive measurement of luteinizing hormone. J Sex Res. 2004 Feb;41(1):82-93. doi: 10.1080/00224490409552216. PMID: 15216427.
[4] Bullivant SB, Sellergren SA, Stern K, Spencer NA, Jacob S, Mennella JA, McClintock MK. Women’s sexual experience during the menstrual cycle: identification of the sexual phase by noninvasive measurement of luteinizing hormone. J Sex Res. 2004 Feb;41(1):82-93. doi: 10.1080/00224490409552216. PMID: 15216427.