Ausfluss und Juckreiz – Wann tritt er auf?

Ausfluss und Juckreiz

Ausfluss und Juckreiz © Natürliche Fruchtbarkeit

Ausfluss und Juckreiz – wann tritt er auf? Wir teilen unsere Erfahrungen, was ein Jucken und Brennen im Vaginalbereich bedeuten kann.

Einige Frauen beobachten ihren Ausfluss im Zyklus, um die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Plötzlich tritt ein Juckreiz und Brennen im Verlaufe deines Menstruationszyklus auf und du fragst dich, was dieser Ausfluss und Juckreiz zu bedeuten hat? In diesem Beitrag zeigen wir die häufigsten Ursachen für vaginalen Juckreiz in Kombination mit dem Ausfluss auf und teilen hier eine Erfahrung an einem realen Zyklus. 

Ausfluss und Juckreiz – das sind die Ursachen

Ein gesunder Ausfluss ist meist von weißlicher bis transparenter Farbe und ist weder mit Schmerzen noch mit Juckreiz verbunden. Nur bei Zwischenblutungen oder in Begleitung der Menstruation kann der Ausfluss mal rötlich oder bräunlich sein. Ebenso ist gesunder Ausfluss so gut wie geruchlos und die meisten Frauen bemerken maximal ein Gefühl der Nässe im Slip, wenn sehr viel Ausfluss aus der Vagina rinnt. In den meisten Fällen ist ein Jucken und Brennen im Ausfluss ein Anzeichen für eine Erkrankung oder Infektion. Aus diesem Grund solltest du dringend einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen für den Ausfluss und Juckreiz zu bestimmen. Die häufigsten Ursachen sind:

#1 Bakterielle Vaginose

Normalerweise besteht ein Großteil des Ausflusses aus der Scheidenflüssigkeit, welche in den Kapillaren und den Epithelzellen der Vagina gebildet ist. Sie enthält Milchsäurebakterien und andere Bakterien in einem bestimmten Gleichgewicht und einem sauren Milieu, um Krankheitserreger abzuwehren. Gerät dieses saure Scheidenmilieu (pH 3,8 bis 4,4) aus dem Gleichgewicht, so können sich unerwünschte Bakterien vermehren. So kann es anschließend zu einer bakteriellen Vaginose kommen, welche häufig mit einem grauen bis gelblichen Ausfluss mit stark fischigem Geruch verbunden ist. Natürlich können hier auch Juckreiz und Ausfluss in Kombination auftreten. 

#2 Scheidenpilz

Durch Stress, Antibiotika oder andere Erkrankungen kann es zu einer Infektion der Scheide mit Hefepilzen wie den Candida albicans kommen. Scheidenpilz kann auch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Typisch für Scheidenpilz ist Ausfluss und Juckreiz in der Vagina. Hierbei sieht der Ausfluss meist bröselig, krümelig weiß bis gelblich wie Hüttenkäse aus. 

#3 Trichomonaden

Die Trichomonaden sind einzellige Parasiten, die in der Regel durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Personen, die Chlamydien, Syphilis oder HIV haben, haben ein deutlich höheres Risiko, sich mit Trichomonaden anzustecken. Bei einer Trichomonaden Infektionen können Schmerzen und ein Brennen beim Wasserlassen auftreten. Zudem ist ein gelblich-bräunlicher Ausfluss normal, der scharf und unangenehm riecht.

#4 Tripper 

Infolge von Sexualverkehr können die Bakterien Gonorrhoeae übertragen, die zu einer Tripper Infektion führen. Hierbei kommt es meist zu einer Entzündung der Harnhöre und des Enddarms, der mit eitrigem Ausfluss einhergehen kann. Häufig hat der Ausfluss eine gelbgrüne Färbung. Ebenso können ein Juckreiz im Genitalbereich sowie ungewöhnliche Zwischenblutungen im Menstruationszyklus auftreten. 

#5 Genitalherpes

Selten ist Ausfluss und Juckreiz infolge einer Genitalherpes Infektion zu spüren. Hierbei werden Herpesviren beim Geschlechtsverkehr übertragen. Genitalherpes ist meist mit Beschwerden wie einem Kribbeln sowie Ausfluss mit Juckreiz verbunden. Klassisch sind auch schmerzender Ausschlag mit roten Rand und wunde Stellen im Genitalbereich bei einer Genitalherpes Erkrankung. 

Weitere Erkrankungen

Natürlich gibt es zahlreiche andere Erkrankungen, die einen Ausfluss und Juckreiz auslösen können. Es bedarf immer einer spezifischen Untersuchung eines Arztes oder einer Ärztin, um die Folgen der Erkrankung zu klären.

Ausfluss und Juckreiz – wie erfolgt die ärztliche Diagnostik?

In einer ärztlichen Praxis kann die Ursache von Ausfluss und Juckreiz schnell geklärt werden. In einer ausführlichen Anamnese wird geklärt, welche Erkrankung vorliegen könnte und ob neben dem Ausfluss mit Juckreiz noch weitere Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Schmerzen im Beckenboden eingetreten sind. 

Vaginaler Abstrich

Nach dem Vorgespräch wird meist ein vaginaler Abstrich und Bluttests durchgeführt, um die Krankheitserreger zu identifizieren. Die meisten Krankheitserreger können dann unter dem Mikroskop oder im Labor nachgewiesen werden. 

pH-Test

Weitere Untersuchungen wie ein pH-Test können Aufschluss darüber geben, ob ein Ungleichgewicht der Bakterien im Genitalbereich vorliegt. 

Behandlung

Meist existiert für die meisten Erkrankungen direkt ein Medikament, was nach der Einnahme für schnelle Besserung sorgt. Alternativ gibt es beispielsweise bei Scheidenpilz auch natürliche Methoden mit Naturjoghurt, um die Therapie zu unterstützen.

Selbstdiagnostik

Für den Fall, dass du keine Ärztin oder keinen Arzt in der Nähe aufsuchen möchtest, gibt es auch schon spezielle Tests für Zuhause, die auf 9 häufige vaginale Erkrankungen testen können. Darunter zählen auch Scheidenpilz, Genitalherpes, Tripper, Chlamydien, Trichomonas vaginalis und weitere. Hierzu wird wie beim Arzt ein Vaginalabstrich durchgeführt und in ein Testlabor geschickt. Die Testergebnisse werden dann per Mail oder auf einer App zugesandt, sodass man schnell weiß, welche Erkrankung vorliegt. Anschließend kann man auch beim Arzt ein Rezept für Medikamente erhalten oder eine natürliche Behandlung, wenn möglich, vornehmen. 

Ausfluss und Juckreiz Erfahrungen

Kommen wir jetzt zu einer Frau, die uns freundlicherweise ihren Zyklus bereitgestellt hat. Sie hat in diesem Zyklus Ausfluss und Juckreiz gehabt. Nun erkläre ich den Zyklus etwas genauer und teile ihre Erfahrungen.

Ausfluss und Juckreiz - Erfahrungen

Ausfluss und Juckreiz – Erfahrungen © Natürliche Fruchtbarkeit

Zyklusbeginn und Zyklusdauer

Die Blutung startete am 10. Dezember 2018 und ging ganze fünf Tage. Sie leitete den Zyklus ein, der am 9. Januar 2019 endete. Er war somit 31 Tage lang und hatte eine ganz normale Länge.

Ausfluss und Juckreiz infolge vom Scheidenpilz

Die besagte Frau hatte den ganzen Zyklus schon etwas Ausfluss und Juckreiz beobachtet. Einen Test in einer gynäkologischen Praxis ergab, dass sie Scheidenpilz hat. Sie entschied sich, Vaginalzäpfen zur Therapie des Scheidenpilzes zu nehmen. Daraufhin besserten sich die Symptome. Jedoch kam die Krankheit wieder, weil die Zäpfchen zu früh abgesetzt wurden. Im nächsten Zyklus möchte sie die Natur-Tampon-Methode in Begleitung anwenden.

Später Eisprung wegen Scheidenpilz

Eine solche Erkrankung kann auch einen gewissen Einfluss auf den Zyklus haben. Zwar hat die Frau auch eine PCOS-Erkrankung, die ganz sicher einen Einfluss auf den Zyklus hat, jedoch ist der Scheidenpilz nicht förderlich. Der Eisprung wird mit NFP Methode anhand der gemessenen Temperaturkurve und dem Schleimverlauf bestimmt. Anhand dieser Methode fand der Eisprung zu 91 % sicher im Zeitraum vom 1. bis 4. Januar 2019 statt. Falls du auch deinen Eisprung mit der NFP bestimmen möchtest, empfehle ich dir mein Kinderwunsch-Starter-Set. Dort erhältst du alle Infos, um sofort mit der NFP Methode zu starten.

Zu kurze Gelbkörperphase

Die Gelbkörperphase beginnt kurz nach dem Eisprung und geht bis einen Tag vor der nächsten Periode. Sie war leider nur sieben Tage lang und damit zu kurz, sodass sich auch eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann. In den nächsten Zyklen wird es darum gehen, die Gelbkörperphase zu stärken, um eine natürliche Schwangerschaft zu ermöglichen. Sie muss mindestens 10 bis 16 Tage lang sein, damit die Gebärmutterschleimhaut ausreichend gut für eine Einnistung vorbereitet ist.

Fazit

Ausfluss und Juckreiz sind ein Anzeichen für eine Erkrankung. Die Ursachen können sehr vielfältig sein, daher sollte man bei solchen Symptomen eine ärztliche Untersuchung erwägen. Ebenso existieren zahlreiche Selbsttests für Zuhause, wo man ganz leicht ohne Arztbesuch die häufigsten Ursachen eingrenzen kann. Eine ärztliche Beratung oder Behandlung ersetzt diese Tests jedoch nicht. Meist kann man Geschlechtskrankheiten und andere Infektionen leicht durch Medikamente behandeln und eine Beckenentzündung und damit verbundene Unfruchtbarkeit vermeiden.

Ausfluss und Juckreiz vermeiden

Natürlich ist es immer besser, dafür zu sorgen, den Ausfluss und Juckreiz gar nicht erst zu bekommen. Achte auf die richtige Intimhygiene ohne chemische Mittel, setze Naturbinden und Menstruationstassen, während der Menstruation ein, lebe monogam bzw. am besten mit einem Geschlechtspartner oder verwende Kondome, um dich vor STIs zu schützen. Ebenso kann es helfen, sich gesund zu ernähren und das Immunsystem zu stärken.

Doch egal, ob du nun Ausfluss und Juckreiz im Zyklus beobachtest oder nicht, ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind.

Quellen

Torrone EA, Morrison CS, Chen PL, Kwok C, Francis SC, Hayes RJ, Looker KJ, McCormack S, McGrath N, van de Wijgert JHHM, Watson-Jones D, Low N, Gottlieb SL; STIMA Working Group. Prevalence of sexually transmitted infections and bacterial vaginosis among women in sub-Saharan Africa: An individual participant data meta-analysis of 18 HIV prevention studies. PLoS Med. 2018 Feb 27;15(2):e1002511. doi: 10.1371/journal.pmed.1002511. Erratum in: PLoS Med. 2018 Jun 26;15(6):e1002608. PMID: 29485986; PMCID: PMC5828349.

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