Sind Brustschmerzen nach dem Eisprung ein schlechtes Zeichen? Wir zeigen dir, ob die Schmerzen in der Brust nach der Ovulation schaden oder nicht.
Viele Frauen in Kinderwunsch Foren beobachten regelmäßig Brustschmerzen nach dem Eisprung und fragen sich nun, ob dies ein schlechtes Zeichen ist. Kommt es hier häufiger zu einer Fehlgeburt oder kann man in einem solchen Zyklus schlechter schwanger werden? Wie kommt es dazu, dass die Brust schmerzt und was bedeutet das für den Kinderwunsch. All diese Fragen möchten wir in diesem Artikel beleuchten und dir zeigen, was dir Brustschmerzen nach dem Eisprung verraten.
Was sind Brustschmerzen?
Brustschmerzen, werden in der NFP Fachsprache auch „Brustsymptom“ genannt. Die Brustschmerzen treten typischerweise nach dem Eisprung auf. Das Brustsymptom fühlt sich wie ein andauernder Schmerz in der Brust an, welcher vor allem bei Berührung oder dem Tragen enger Kleidung, auftreten kann. Ebenso spüren einige Frauen die Brustschmerzen nach Eisprung auch beim Schlafen auf dem Bauch. Hierbei kann es so stark schmerzen, dass das Liegen auf dem Bauch unangenehm bis unmöglich ist. Die Brust ist dann meist sehr angespannt und fühlt sich hart an. Hierbei kann die Brust infolge des Brustsymptoms relativ groß erscheinen, weil in ihr dann mehr geschwollene Milchdrüsen aktiv sind.
Warum treten Brustschmerzen nach dem Eisprung auf?
Die Brustschmerzen sind meist ein Nebeneffekt der Progesteronphase im Menstruationszyklus. Das viele Progesteron im Körper der Frau führt dazu, dass die Milchdrüsen verstärkt angeregt werden und vom Körper für den Fall der Fälle vorbereitet werden. Hierbei geht der Körper immer in positiver Hoffnung davon aus, dass in jedem Zyklus eine Schwangerschaft mit anschließender Stillzeit erfolgen kann. Somit sind die Brustschmerzen so etwas wie eine sehr frühe Vorbereitung auf die Stillzeit, in der die Brustdrüsen ja gebraucht werden.
Treten Brustschmerzen immer nach dem Eisprung auf?
Wenn es sich um die wirklichen Brustschmerzen handelt, die vom Progesteron hervorgerufen werden, ja – dann treten diese Brustschmerzen immer erst nach dem Eisprung auf, weil auch das Progesteron erst nach dem Eisprung vermehrt im Körper freigesetzt wird. Es ist also an die Bedingung geknüpft, dass Progesteron im Körper sehr viel vorhanden ist. Dies ist in der Gelbkörperphase nach dem Eisprung der Fall. Umfragen im größten Anwenderforum für Natürliche Familienplanung, dem NFP Forum, ergaben, dass 60% der befragten Frauen angaben, die Brustschmerzen nach dem Eisprung zu beobachten. Einige Frauen beobachten die Brustschmerzen schon ab dem Eisprung und nur 5% geben an, dass sie das Brustsymptom in der Eisprungzeit beobachten können. Dies könnte aber auch mit dem Brustkribbeln verwechselt werden, über das wir schon einen ausführlichen Artikel geschrieben haben.
Sind Brustschmerzen ein Zeichen für das Ende der fruchtbaren Tage?
Jetzt könnte man natürlich sagen, dass das Brustsymptom immer nur nach dem Eisprung auftritt und damit das Ende der fruchtbare Tage bestimmen kann? Dem muss ich erstmal klar widersprechen und auch klar sagen, warum das Brustsymptom bzw. Brustschmerzen für sich allein nicht genügen, um das Ende der fruchtbaren Phase einzugrenzen.
Brustschmerzen treten nicht bei allen Frauen in jedem Zyklus auf
In einer Umfrage aus dem NFP Forum wird deutlich, was das Problem beim Brustsymptom ist. Zwar haben die meisten Frauen schon irgendwann mal das Brustsymptom beobachtet, aber es tritt nicht jeden Zyklus auf. Bei einigen Frauen – ca. 13% – ist es noch nicht aufgetreten und somit können die Brustschmerzen kein Symptom bei allen Frauen für die zweite Hochlage sein.
Nur mit Basaltemperatur und Zervixschleim lässt sich der Eisprung eingrenzen
Wir brauchen also Eisprungzeichen bzw. Symptome, die jede Frau in jedem Zyklus beobachten kann und die dann auch noch eine perfekte Trefferquote von fast 100% haben. Tja und diese Eisprungzeichen sind die Basaltemperatur und der Zervixschleim. Mit diesen beiden Eisprungzeichen lassen sich in nachweislich 94,5% der Zyklen die fruchtbaren Tage bestimmen und der Eisprung bis auf 4 Tage zu 91% genau eingrenzen. Dies ergaben Studien von deutschen WissenschaftlerInnen, die die symptothermale Methode (NFP), schon seit vielen Jahren untersuchen. Aus diesem Grund möchten wir allen Frauen, die schwanger werden möchten empfehlen, die fruchtbaren Tage mit Basaltemperatur und Schleim zu bestimmen. Was du dafür brauchst, erfährst du in meinem Kinderwunsch Starter Set.
Brustsymptom kann ein Leben retten
Ein Fall hat mich besonders berührt und mir klar gemacht, wie wichtig es ist, die Basaltemperatur und den Zervixschleim zu beobachten. Eine Frau bestimmte mit NFP ihre fruchtbaren Tage und schrieb mir, dass sie auch vor dem Eisprung Brustschmerzen verspürt und das diese besonders heftig sind. Ich erklärte ihr, das zyklusbedingte Brustschmerzen nur in der Gelbkörperphase nach dem Eisprung auftreten. Somit mussten die Brustschmerzen woanders her kommen und sie solle dringend zum Arzt gehen. Das tat die Frau dann und bei ihr wurde Brustkrebs im Anfangsstadium festgestellt. Die Frau konnte dank NFP ohne OP mit Medikamenten behandelt werden und ist heute wohl auf. Wir alle wissen, dass Brustkrebs auch tödlich sein kann, somit hat NFP ihr Leben gerettet. Hätte sie sich allerdings nur auf das Brustsymptom verlassen und keine weiteren Eisprungzeichen beobachtet, hätte sie das niemals festgestellt. Aus diesem Grund können wir dich nochmals nur ermutigen, den Zervixschleim UND die Basaltemperatur zu beobachten.
Nur Brustschmerzen zu beobachten, bringt bei Kinderwunsch nicht viel
Der wichtigste Grund nicht nur die Brustschmerzen nach dem Eisprung zu beobachten ist, dass es dir bei Kinderwunsch nicht so viel bringt. Wenn du schwanger werden möchtest, dann möchtest du in der Regel wissen, wann du fruchtbar bist. Nur so kannst du an den fruchtbaren Tagen Sex haben, um deine Chance schwanger zu werden, zu steigern. Beobachtest du nur das Brustsymptom nach dem Eisprung nützt dir das für den Kinderwunsch eher wenig, weil du damit die fruchtbaren Tage nicht eingrenzen kannst.
NFP steigert Schwangerschaftsrate
Beobachtest du dagegen Basaltemperatur und Zervixschleim, hast du bessere Chancen, schwanger zu werden. Dies ergab eine Studie aus dem Jahr 2003. Hier wurden 81% der Frauen, die NFP zur Bestimmung der fruchtbaren Tage nutzen, nach nur 6 Monaten schwanger. Ohne NFP werden im Vergleich nur 60% der Frauen in 6 Monaten schwanger. Somit lohnt es sich wirklich NFP zu machen und den Zervixschleim und die Basaltemperatur zu beobachten. Wie man das konkret macht, erfährst du in meinem Buch „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?“. Hier bekommst du eine Schritt für Schritt Anleitung in die symptothermale Methode inkl. Übungszyklen und Lösungen. Ebenso erhältst du ein Kapitel zur Zyklusdiagnostik, mit dem du die Ursachen, warum du bisher nicht schwanger geworden bist, eingrenzen kannst. Am Ende enthält das Buch noch 15 motivierende Erfahrungsberichte von Frauen, die mit NFP schwanger geworden sind.
Ist es schlimm, Brustschmerzen nach dem Eisprung zu haben?
Naja das kommt drauf an. Was heißt schlimm? Wenn die Schmerzen für dich unerträglich sind, dann ist es natürlich schlimm und sehr unangenehm. Es helfen auch nur wenige Dinge, um diese Schmerzen zu lindern. Dazu mehr im nächsten Abschnitt. Aber die Frage ist ja auch, ist es schlimm hinsichtlich des Schwangerwerdens, wenn du Brustschmerzen nach dem Eisprung hast? Nein, es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Brustschmerzen die Chancen, schwanger zu werden, negativ beeinflusst.
Brustschmerzen sind ganz normal
Es gibt immer wieder Frauen, die Brustschmerzen haben und trotzdem ganz normal auf natürlichem Wege schwanger werden. Es ist sogar so, dass das Brustsymptom ein Schwangerschaftsanzeichen sein kann, wenn es bleibt, obwohl die Periode schon einsetzen sollte.
Ich hatte Brustschmerzen nach dem Eisprung und bin trotzdem schwanger geworden
Ich bin ein positives Beispiel dafür, dass es trotz Brustschmerzen nach dem Eisprung mit dem Schwangerwerden klappen kann. Ich habe auch immer regelmäßig Brustschmerzen in meiner Phase nach dem Eisprung gehabt. Ich konnte schon die Uhr darstellen. Jedes Mal kurz nach dem Eisprung fing es an und hielt bis zum Zyklusende an, also bis zum Beginn der nächsten Menstruation. Und ich bin auch problemlos schwanger geworden. Interessant ist, dass ich nach der ersten Schwangerschaft erstmal lange keine Brustschmerzen mehr hatte. Also vielleicht liegt es daran, dass ich dann das erste Mal gestillt habe und die Brustdrüsen ausreichend ausgereift und eingeübt waren? Wer weiß? Dazu gibt es leider nicht genug Studienmaterial. Somit kann ich nur vermuten, woran es liegt.
Was hilft, die Brustschmerzen zu lindern?
Nun da ich selbst fast jeden Zyklus Brustschmerzen nach dem Eisprung hatte, habe ich auch viel ausprobiert, um sie zu mildern. Positiv haben sich bei mir die folgenden Maßnahmen ausgewirkt:
warm duschen, baden, kühlen, viel ausruhen und leichte Massagen im Brustbereich. Probiere einfach ein paar Sachen aus, um zu sehen, was dir am besten hilft.
Deuten Brustschmerzen nach dem Eisprung auf eine Zyklus-Besonderheiten hin?
Manche vermuten, dass Brustschmerzen nach dem Eisprung auf eine Gelbkörperschwäche hindeuten könnten. In meinem speziellen Fall war es teilweise wirklich so, dass ich nach dem Absetzen der Pille eine ganze Weile lang eine geschwächte Gelbkörperschwäche hatte. Die Gelbkörperschwäche war bei mir fast immer zu kurz für mehrere Jahre. Mit der Zeit und nach einer natürlichen Behandlung durch meine Ärztin und Heilpraktikerin, wurde es besser und ich konnte problemlos schwanger werden. Wissenschaftlich gesehen, ist nicht geklärt, ob Brustschmerzen nach dem Eisprung und Gelbkörperschwäche zusammenhängen, daher würde ich sagen, dass man dies nicht allgemein sagen kann.
Ist es gut oder schlecht Brustschmerzen nach dem Eisprung zu haben?
Eigentlich sehe ich die Brustschmerzen nach dem Eisprung als etwas Gutes an. Schließlich kannst du so noch sicherer sein, wenn eine Basaltemperatur es anzeigt, dass du tatsächlich in der Gelbkörperphase nach dem Eisprung bist. Ebenso bereitet sich der Körper durch das Brustsymptom ja auf eine mögliche Schwangerschaft bzw. die Stillzeit vor. Irgendwann muss der Körper das ja auch mal üben, also ist es doch eigentlich etwas schönes. Nun ich betrachte meine Körperzeichen immer als etwas spannendes, so möchte ich persönlich meine Brustschmerzen nicht missen und ich war sehr traurig und aufgeregt, dass ich sie nach der ersten Schwangerschaft plötzlich nicht mehr beobachten konnte. Aber auch das ist natürlich und ok. 🙂
Fazit
Grundsätzlich sind Brustschmerzen nach dem Eisprung nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, wenn du schwanger werden möchtest. Klar, können die Brustschmerzen nach Eisprung wirklich etwas unangenehm sein. Dies könnte doch in der Gelbkörperphase etwas weniger gut gelaunt machen. Allerdings ist die gute Nachricht, dass du schwanger werden kannst und dein Körper sich vermutlich mit diesem Körperzeichen auf deine bevorstehende Stillzeit und Schwangerschaft vorbereitet.
Brustsymptom tritt nach dem Eisprung auf
Überdies tritt das Brustsymptom nachweislich wirklich vorwiegend nach dem Eisprung auf und du hast ein zusätzliches Zeichen für die Gelbkörperphase. Das kann dir vor allem in der Anfangsphase der Zyklusbeobachtung helfen, wenn du dir vielleicht noch etwas unsicher bist darüber, ob dein Eisprung jetzt wirklich schon war, ob du den Temperaturanstieg und deinen Zervixschleim wirklich richtig ausgewertet hast oder nicht etc.
Brustsymptom allein für Kinderwunsch nicht relevant
Das Brustsymptom allein ist jedoch für die Kinderwunschzeit relativ bedeutungslos. Es ist daher auch kein Problem, wenn du niemals Brustschmerzen nach dem Eisprung beobachten kannst. Die wichtigsten Eisprungzeichen bei Kinderwunsch bleiben Basaltemperatur und Zervixschleim. Aus diesem Grund empfehlen wir, diese zu beobachten und die fruchtbaren Tage zu bestimmen. In diesem Sinne wünsche ich DIR alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind!
Servus, ich bin etwas vewirrt.. ich bin per Zufall auf diese Plattform gestoßen. L, da ich wissen wollte, ob ich an einem Progesteron-Mangel leide. Nach meinem Eisprung an Tag 12/13 (Regelmäßige Perioden an Tag 25/26), habe ich geschwollene und druckempfindliche Brüste und eine leichte Form von PMS . Ich habe in einem anderem Forum gelesen, dass der Körper zu viel prolaktin ausschüttet und zu wenig Progesteron in der 2ten Zyklushälfte bildet, was zu führt, dass die Gebärmutterschleimhaut zum Zyklusende nicht weiter aufrecht erhalten werden kann und die Periode einsetzt. Sprich es kommt zwar zur Einistung aber durch den Abfall von Progesteron wird die Schwangerschaft quasi in Form von der Menstruation beendet. Hier lese ich jetzt genau das Gegenteil, dass das gut sein soll, das man nach dem Eisprung dieses „Brustsyndrom“ hat und es eine Möglichkeit besteht schwanger zu werden. Ich bin wie gesagt, etwas vewirrt und würde gerne erfahren, ob das stimmt oder ob ich mich da jetzt komplett verrückt mache. LG Resa
Brustschmerzen sind grundsätzlich etwas Normales. Führen Sie doch einfach ein Zyklusmonitoring beim Frauenarzt durch, dann können sie direkt erfahren wie hoch das Progesteron Level in der zweiten Zyklushälfte ist. Ebenso können sie die Basaltemperatur messen und eine Gelbkörperschwäche selbst feststellen. Mehr Infos zu diesem Thema finden sie in unserem Artikel über Progesteronmangel: https://trainyabrain-blog.com/2022/01/progesteron-bei-kinderwunsch-kann-es-helfen/
Hallo, danke für deinen tollen Artikel.
Du fragst dich, warum du nach der ersten Schwangerschaft keine Brustschmerzen mehr nach dem Eisprung hattest. in der Stillzeit schüttet man vermehrt Prolaktin aus, welches die Progesteronausschüttung hemmt, daher könnte es sein, dass deine Brustschmerzen in dieser Zeit nicht auftraten.
Danke für den Bericht
Bei mir stimmt es mit dem Bericht überein. Gut ist das ich jetzt weiß dass ein Eisprung statt gefunden hat da die Ovus nicht wirklich positiv waren. Die Brustschmerzen jetzt zeigen mir aber das ich wohl einen hatte. Am Montag hatte ich fürchterliche Bauchschmerzen und jetzt am Mittwoch sind die Schmerzen da. Würde passen.
Hallo , kurze Frage,
Also ich habe bis jetzt immer nur das Gegenteil gehört , dass die Brustschmerzen von Östrogendominanz kommen, weil das Östrogen eine Wassereinlagerung verursacht. Nun wie weiss man denn jetzt ob es Östrogen oder Progesteronbedingte Schmerzen sind?
Lg