Die 7 wichtigten Eisprung-Symptome

Eisprung-SymptomeDie 7 wichtigsten Eisprung-Symptome von Basaltemperatur bis Zervixschleim und wie du sie nutzen kannst, um schnell schwanger zu werden.

Es gibt viele Eisprung-Symptome, aber es gibt nur wenige, mit denen man wirklich den Eisprung sicher eingrenzen kann. Heute möchte ich dir die 7 wichtigsten Eisprung-Symptome vorstellen, mit denen du den Eisprung am besten bestimmen kannst. Die Grundidee ist einfach: Je besser du erkennst, wann du wirklich fruchtbar bist, desto leichter kannst du durch Sex zum richtigen Zeitpunkt natürlich schwanger werden. Aus diesem Grund macht es absolut Sinn, die wichtigsten Eisprunganzeichen zu beobachten.

#1 Erhöhte Basaltemperatur

temperaturkurve Eisprung

Eisprung in der Temperaturkurve mit Hoch- und Tieflage © Natürliche Fruchtbarkeit

Falls du jeden Tag eine Basaltemperatur mit einem geeigneten Basalthermometer misst, wirst du folgendes beobachten können. Der Zyklus beginnt mit der Menstruation und ist ab dann in der Eireifungsphase. In dieser Phase ist die morgendliche Basaltemperatur vergleichsweise niedrig, deshalb nennt man sie auch Tieflage. Kurz nach dem Eisprung wirst du einen Anstieg der Basaltemperatur bemerken. Anschließend bleibt die Basaltemperatur nach dem Eisprung weiterhin erhöht bis erneut die Menstruation einsetzt. Somit findet der Eisprung in der Nähe vom Temperaturanstieg statt. Die Phase nach dem Eisprung in der die Basaltemperatur dauerhaft erhöht ist, nennt man Gelbkörperphase oder Hochlage.

Merke:

Ein Zyklus, in denen ein Eisprung stattgefunden hat, ist biphasisch und hat eine Tieflage und Hochlage der Basaltemperatur. Der Eisprung findet meist kurz vor dem Temperaturanstieg statt. Die Tieflage der Basaltemperatur wird in Fachkreisen, als Eireifungsphase bezeichnet. Die Hochlage ist die Gelbkörperphase, in der die Gebärmutterschleimhaut auf die erfolgreiche Einnistung der Eizelle vorbereitet wird.

#2 Spinnbarer Zervixschleim

Der Zervixschleim ist eines der wichtigsten Eisprung-Symptome. Die Basaltemperatur hat nämlich einen Nachteil. Sie steigt meist erst nach dem Eisprung an. Aus diesem Grund ist die Basaltemperatur nicht so gut geeignet, um den Eisprung vorherzusagen. Die Temperatur kann den Zeitpunkt des Eisprungs also nur im Nachgang bestätigen. Das ist natürlich nicht optimal, da du ja am besten kurz vor dem Eisprung Sex haben möchtest, um schwanger zu werden. Aus diesem Grund ist die Temperaturmethode bei Kinderwunsch nicht die beste Option, da sie die fruchtbaren Tage nur anhand der Basaltemperaturkurve bestimmt.

Hochfruchtbare Tage frühzeitig erkennen

Der Zervixschleim verändert sich dagegen sehr stark vor dem Eisprung. Dies liegt daran, dass dieser mit dem Hormon Östrogen verbunden ist, welches bei der Eireifung gebildet wird. Bis zum Eisprung bilden die Eibläschen Östrogene und verändern damit den Wassergehalt im Zervixschleim, damit die Spermien besser zum Uterus gelangen können. Je mehr Östrogene im Blut sind, desto wässriger ist der Zervixschleim. Kurz vor dem Eisprung erreicht der Östrogen-Spiegel seinen Höhepunkt, weshalb auch der Schleimhöhepunkt meist kurz vor dem Temperaturanstieg stattfindet. Ein typischer Verlauf des Zervixschleimes bis zum Eisprung kann hier eingesehen werden:

Zervixschleim Ovulation Verlauf

Zervixschleim vor und nach der Ovulation © Natürliche Fruchtbarkeit

Merke:

Der Wassergehalt im Zervixschleim nimmt bis zum Eisprung kontinuierlich zu. Viele Frauen können zum Eisprung und an den Tagen davor daher spinnbaren, wässrigen Zervixschleim beobachten. Der maximale Wassergehalt im Zervixschleim ist von Zyklus zu Zyklus und von Frau zu Frau verschieden, doch alle Frauen können die individuelle Zunahme des Wassergehaltes im Zervixschleim beobachten und als Eisprungzeichen nutzen.

#3 Muttermund

Bei Krankheit, Badeurlaub oder nach einer OP kann es sein, dass einige Frauen ihren Zervixschleim nicht so gut beobachten können. Ebenso gibt es Frauen, die große Probleme haben, ihren Zervixschleim im Zyklus richtig zu deuten. Für diese Frauen lohnt es sich eventuell, den Muttermund zu beobachten. Dieser verändert sich ebenso wie der Zervixschleim kurz vor dem Eisprung. Kurz nach der Periode fühlt sich der Muttermund für gewöhnlich hart und geschlossen an. Dies soll unter anderem verhindern, dass Spermien und Keime in die Gebärmutter gelangen. Zum Eisprung hin öffnet sich der Muttermund und wird vergleichsweise weich. Somit wird die Tür für die Spermien zur Gebärmutter und damit zu den Eileitern freigemacht. Der Muttermund wird daher in der Umgangssprache auch als Tor des Lebens bezeichnet. Der Muttermund wird in der Regel mit einem Finger, einmal pro Tag hinsichtlich Öffnungsgrad, Härte und Position abgefühlt.

#4 Mittelschmerz im Zyklus

Mittelschmerz Eisprung Umfrage

Mittelschmerz in der Eisprungzeit © Umfrage NFP Forum

Beim Mittelschmerz handelt es sich um Schmerzen, wie zum Beispiel Rücken- oder Unterleibsschmerzen, die in der zeitlichen Nähe des Eisprungs stattfinden. Der Mittelschmerz ist eher eines der unsicheren Eisprung-Symptome, da nur 40% diese Eisprungschmerzen überhaupt beobachten können.

Eisprungschmerzen sind selten

Die anderen 60% können den Mittelschmerz zwar beobachten – jedoch auch nicht jeden Zyklus. Dies ist der Grund, warum man die Basaltemperatur, den Zervixschleim und den Muttermund als die sicheren Eisprung-Symptome und den Mittelschmerz zu den unsicheren Symptome zählt.

Starke Abweichung vom Mittelschmerz zum Eisprung

In meinem Beitrag „Zeigt der Mittelschmerz den Eisprung an?” zeige ich zudem, dass der Mittelschmerz bis zu 9 Tage vor und 4 Tage nach dem Eisprung stattfinden kann. Dies macht den Mittelschmerz für die Bestimmung der fruchtbaren Tage zu ungenau. Als Nebenzeichen in Kombination zu Basaltemperatur, Zervixschleim und Muttermund kann er jedoch helfen, noch mehr Sicherheit zu bekommen, dass der Eisprung wirklich stattgefunden hat.

# 5 Eisprungblutung ein seltenes Eisprung-Anzeichen

Noch seltener können Frauen in der Nähe des Eisprungs spezielle Zwischenblutungen beobachten, welche infolge von Hormonschwankungen in der Nähe der Ovulation auftreten. Umfragen des NFP Forums zeigen, dass nur 17% der befragten Frauen überhaupt schon eine Ovulationsblutung beobachten können. Nur 3% der Frauen können sie jeden Zyklus beobachten. Aus diesem Grund ist auch die Eisprungsblutung kein sicheres Eisprungzeichen. Tritt jedoch eine Zwischenblutung in der Nähe des Eisprungs auf, so kann ich dir empfehlen an diesen Tagen Sex zu haben, um schwanger zu werden.

#6 Eisprungträume zum Eisprungtag

Bei meiner Zyklusbeobachtung fiel mir auf, dass meine Träume sich in der Zeit um den Eisprung verändern und ich tatsächlich auch erotische Träume bei mir beobachten konnte. Diese erotischen Träume traten vermehrt in der Nähe meines Eisprungs auf. In meinem Eisprung-Traum-Experiment konnte ich in über 16 Zyklen zeigen, dass ich in etwa 50% der Zyklen einen Eisprung-Traum in der Nähe des Eisprungs beobachten konnte. Somit sind für mich Eisprung-Träume ähnlich relevante Eisprung-Symptome wie die Ovulationsblutung und der Mittelschmerz.

#7 Positiver Ovulationstest

Ovulationstest vor Eisprung

Ovulationstest vor und nach dem Eisprung © Natürliche Fruchtbarkeit

Ovulationstests haben den Vorteil, dass sie in jedem Zyklus durchgeführt werden können. Sofern du den richtigen LH Test mit der richtigen Sensitivität verwendest, zeigt ein Ovulationstest in der Regel 48 bis 24 Stunden vor dem Eisprung ein positives Resultat. Diese kurze Zeitspanne setzt viele Paare beim Sex unter Druck, weil es bei schon länger andauerndem unerfüllten Kinderwunsch schwierig werden kann bei „Sex auf Knopfdruck” in Stimmung zu kommen. Für mich haben Ovulationstests bisher nicht so gut funktioniert, weil meine maximale LH Konzentration unterhalb von 10 miU/ml liegt. Für mich sind somit hochsensible LH Tests bisher die einzige Option. Wie du deine optimale Sensitivität findest, habe ich meinem Beitrag „Schwanger werden mit LH Tests” ausführlich dargestellt.

Eisprung zu 91% bis auf 4 Tage genau eingrenzen

Eisprung eingrenzen - symptothermale Methode

Eisprung eingrenzen mit der symptothermalen Methode © Gnoth, Christian & Frank-Herrmann, Petra & Bremme, M & Freundl, Guenter & Godehardt, Erhard. (1996). How do self-observed cycle symptoms correlate with ovulation?. Zentralblatt für Gynäkologie. 118. 650-4.

Natürlich ist es großartig diese 7 Eisprung-Symptome zu betrachten und mit ihrer Hilfe schwanger zu werden. Noch besser ist jedoch eine gesicherte NFP Methode anzuwenden, mit der man den Eisprung zu 91% bis auf 4 Tage genau eingrenzen kann. Bei der NFP Methode werden die fruchtbaren und unfruchtbare Tage mithilfe der Eisprung-Symptome Zervixschleim und Basaltemperatur bestimmt. Ersatzweise kann zum Zervixschleim auch das Muttermund-Symptom verwendet werden. Auf diese Weise kann man den Eisprung gesichert bis auf wenige Tage genau eingrenzen.

Erhöhte Schwangerschaftsrate durch NFP

Am besten ist jedoch, dass man durch die Anwendung der NFP Methode die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, steigern kann. In Studien wurden 81% der Frauen schwanger, wenn sie NFP für 6 Monate in der Kinderwunschzeit nutzten. Im Gegensatz dazu werden nur 60% der Frauen in einem halben Jahr schwanger, wenn sie keine Methode nutzen, um schwanger zu werden. Auch bei Frauen und Paaren, die schon mindestens ein Jahr und bis zu 8 Jahre auf ihr Wunschkind warten, kann die NFP Methode helfen. Auch hierzu wurden Studien mit erhöhter Schwangerschaftsrate nach nur 8 Monaten durchgeführt.

Zyklusdiagnostik bei Kinderwunsch

Der dritte Vorteil der NFP Methode ist die Zyklusdiagnostik. Hierbei macht man sich zu Nutze, dass man in Heidelberg über 40.000 Zyklen von über 2000 Frauen gesammelt hat. Aus diesen Zyklen weiß man genau, wie die optimalen Zyklen zum Schwangerwerden aussehen. Ebenso weiß man genau, wie Zyklen mit Einschränkungen wie PCOS, Endometriose, Gelbkörperschwäche oder Ovarialinsuffizienz aussehen. Somit kann man mit etwas Kenntnis seines Zyklus an der Temperaturkurve und am Schleimverlauf Zyklusbesonderheiten, die dem Kinderwunsch im Weg stehen könnten, erkennen. Ich habe auf diesem Weg meine Gelbkörperschwäche festgestellt und bin heute Mutter von zwei Wunschkindern.

Du möchtest auch die NFP Methode erlernen?

Falls du lernen möchtest, wie du die NFP Methode zur Bestimmung des Eisprungs und der fruchtbaren Tage zum Schwangerwerden nutzen kannst, dann empfehle ich dir mein eBook „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?”. Dort findest du eine Schritt für Schritt Anleitung mit Übungszyklen und Lösungen, Tipps für den Alltag, ein ausführliches Kapitel zur Zyklusdiagnostik, Erfahrungsberichte und vieles mehr.

Mein Fazit

Hättest du gedacht, dass es so viele Eisprung-Symptome gibt? Zusammenfassend lässt sich sagen:

Wenn du schwanger werden möchtest, habe ungeschützten SEX an Tagen um den Temperaturanstieg herum, an Tagen mit deiner individuell besten Zervixschleimqualität, an Tagen mit weichem/offenen/hochstehenden Muttermund, an Tagen mit Mittelschmerz, an Tagen mit Zwischenblutungen in der Nähe des Eisprungs, an Tagen nach erotischen Eisprungträumen und an Tagen mit positiven Ovulationstests.

NFP ist die beste Methode den Eisprung einzugrenzen

Noch besser ist es, einfach die NFP Methode anzuwenden, weil du dort einfach fundiert und logisch vorgehst und den Eisprung sicher bestimmen kannst. Studien zeigen, dass mit der NFP Methode in 94,5% der Zyklen der Eisprung und die fruchtbaren Tage sicher und eindeutig bestimmt werden können. Auch bei Schichtarbeit und unregelmäßigen Zyklen können immer noch in knapp 80% der Zyklen, Eisprung und fruchtbare Tage sicher eingrenzt werden. Im Gegensatz zu Zykluscomputern, die bei langen Zyklen versagen, hat die NFP Methode auch bei sehr langen Zyklen von über 100 Tagen Länge wie z. B. bei PCOS kein Problem. Es gibt keine Zykluslänge, die NFP nicht kann. So verwundert es nicht, dass immer mehr Frauen die symptothermale Methode erfolgreich anwenden, um natürlich schwanger zu werden. In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind!

Deine Anne

Quellen

[1] Elisabeth Raith-Paula, Natürliche Familienplanung heute, Springer Verlag 2020, ISBN 978-3-662-59310-3

[2] Gnoth, Christian & Frank-Herrmann, Petra & Bremme, M & Freundl, Guenter & Godehardt, Erhard. (1996). How do self-observed cycle symptoms correlate with ovulation?. Zentralblatt für Gynäkologie. 118. 650-4. 

[3] C. Gnoth, D. Godehardt, E. Godehardt, P. Frank‐Herrmann, G. Freundl, Time to pregnancy: results of the German prospective study and impact on the management of infertility, Human Reproduction, Volume 18, Issue 9, September 2003, Pages 1959–1966, https://doi.org/10.1093/humrep/deg366

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