Gelber Ausfluss – Was bedeutet er?

Gelber AusflussGelber Ausfluss im Zyklus – Was bedeutet das? Wir zeigen die häufigsten Ursachen von gelblichem Vaginalschleim im weiblichen Menstruationszyklus auf.

Kürzlich schrieb mir eine Frau in sozialen Netzwerken, dass sie gelblichen Vaginalschleim beobachten kann. Sie fragte mich: „Was soll mein gelber Ausfluss bedeuten? Muss ich jetzt zum Arzt gehen?” Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, da man schauen muss, woher der gelbe Ausfluss stammt. Ebenso ist es wichtig, ob gelber Ausfluss vor der Periode oder in der Schwangerschaft aufgetreten ist. In diesem Beitrag schauen wir uns die häufigsten Ursachen für gelblichen Ausfluss auf, damit du deinen gelblichen Vaginalschleim richtig deuten kannst.

Was ist Ausfluss und wie entsteht er?

Der Ausfluss ist ein Sekret, das aus der Vagina austritt. Es ist eine Mixtur von dem Zervixschleim, der im Gebärmutterhals entsteht, und den Epithelzellen sowie der Kapillarflüssigkeit der Vagina. Während der sexuellen Erregung kann noch zusätzliche Flüssigkeit entstehen, die in den Bartholinischen Drüsen gebildet wird. In der Fachsprache wird dieser sexuelle Erregungsschleim auch Lubrikation genannt. Jede Frau zwischen ungefähr 11 und 50 Jahren produziert durchschnittlich 5 ml Ausfluss pro Tag, wobei sie vor dem Eisprung meist vermehrt spinnbaren und transparent Ausfluss beobachten können. Dies liegt dann meist am Zervixschleim, dessen Menge um den Eisprung stark zunimmt. Gesunder Ausfluss ist normalerweise geruchlos, sein PH-Wert liegt meist zwischen 3,8 bis 4,4 und daher im leicht sauren Bereich einzuordnen.

Was bedeutet gelber Ausfluss?

Natürlich kann sicher der Ausfluss in der Konsistenz und Farbe unterscheiden. Beispielsweise entsteht bräunlicher Ausfluss, wenn sich Zervixschleim und älteres Blut bzw. Gewebe der Gebärmutterschleimhaut vermischt. Gelber Ausfluss können nur sehr wenige Frauen regelmäßig beobachten und es gibt verschiedene Ursachen, warum dieser gelbliche Vaginalschleim auftreten kann.

Gelber Ausfluss vor der Periode ohne Beschwerden

Generell muss man unterscheiden, ob gelber Ausfluss ohne oder mit Beschwerden auftritt. Falls gelber Ausfluss ohne Jucken und Brennen oder üblen Geruch ist meist ungefährlich. Hierbei handelt es sich meist um ganz gewöhnlichen Zervixschleim. Dieser ist ganz natürlich und birgt kein Risiko.

Jucken und Brennen und Gelber Ausfluss

Tritt gelber Ausfluss jedoch zusammen mit Brennen und Jucken der Vagina oder weiteren Symptomen auf, so ist das ein Warnzeichen. Häufig entsteht hier gelber Ausfluss, weil eine Immunreaktion gegen einen Erreger stattfindet. In diesem Fall wird der gelbliche Ausfluss durch eine Ansammlung von Leukozyten an der infizierten Körperstelle ausgelöst. Die häufigsten Erreger, die gelblichen Schleim hervorrufen können, sind Chlamydien, Tripper oder Trichomonaden. Diese Infektionskrankheiten möchte ich nun in den nächsten Abschnitten ausführlicher diskutieren.

Gelber Ausfluss – das sind die häufigsten Ursachen

Schauen, wir uns nun an, welche Ursachen und Erkrankungen zu gelblichem Ausfluss führen können.

#1 Pilzinfektion

Bei einer Scheidenpilzinfektion kann es zu gelblichen Ausfluss kommen. Manche Frauen beobachten, aber auch grün-gelblichen oder weißen, bröckeligen Schleim. Wichtig ist jedoch, dass bei einer solchen Infektion meistens Beschwerden wie starker Juckreiz und Brennen in der Vagina beim Urinieren in Begleitung auftreten.

Ursachen vom Scheidenpilz

Die Ursachen einer Scheidenpilzinfektion sind vielfältig. Sie können zum Beispiel durch übertriebene oder falsche Intimhygiene, Stress, hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft oder vorausgegangene Antibiotikabehandlung entstehen.

Behandlung vom Scheidenpilz

Normalerweise behandelt man Scheidenpilze mit Medikamenten, die du mit einem ärztlichen Rezept in der Apotheke bekommen kannst. Ein Hausmittel ist Naturjoghurt – wie das funktioniert, erfährst du in unserem Artikel: „Hilft Naturjoghurt gegen Scheidenpilz?“.

#2 Chlamydien

Chlamydien sind Bakterien, die verschiedene Krankheiten auslösen können. Für die Kinderwunschzeit ist es mit Sicherheit am schlimmsten, wenn die Clamydien-Infektion die weiblichen Geschlechtsorgane befallen und im ungünstigsten Fall sogar die Unfruchtbarkeit droht. Eine von viele Symptomen bei Clamydien ist jedoch gelber Ausfluss. Dieser tritt jedoch meist zusammen mit Brennen und Jucken in der Vagina, Ziehen im Unterleib, Blutungen und Schmerzen beim Verkehr oder blutigem Ausfluss auf.

Ursachen für eine Chlamydieninfektion

Eine der häufigsten Ursachen für die Übertragung von Chlamydien ist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Nun ist ungeschützer Sex nunmal notwendig um natürlich schwanger zu werden. Man kann allerdings vor dem Kinderwunsch einen Test beim Arzt machen, ob eine Chlamydien Infektion besteht.

Behandlung von Chlamydien

Für eine entsprechende Behandlung ist es wichtig, dass die Chlamydien schnell erkannt werden. Das ist allerdings aufgrund der sehr unterschiedlichen Symptomatik nicht so einfach. Die Therapie umfasst meist die Gabe von speziellen Antibiotika, die die Chlamydien abtöten. Wir empfehlen hierzu eine Therapie auf jeden Fall mit einer Ärztin oder einem Arzt deines Vertrauens zu beginnen.

#3 Trichomonadeninfektion

Trichomonaden sind Geißeltierchen, die eine Infektion an den Geschlechtsorganen und Harnwegen erzeugen können. Diese Parasiten können bei einer Infektion zu gelb-grünlichen Ausfluss führen, der mit einem starken Geruch begleitet wird. Manchmal ist der Ausfluss auch dünn und schaumig und unterscheidet sich somit stark von dem normalen Erscheinungsbild, den der Ausfluss im Zyklus annehmen kann. Wie bei fast allen Infektionen ist auch ein Juckreiz und Brennen an und in der Vagina sehr häufig zu beobachten.

Ursachen für eine Trichomonaden Infektion

Meist wird eine Trichomonaden-Infektion durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Auch geringe Hygiene und Sauberkeit können zu einer Infektion führen. Die Trichomonaden-Infektion ist mit Abstand die häufigste Infektionskrankheit bei jungen sexuell aktiven Frauen.

Behandlung Trichomonaden

Meist werden Trichomonaden wie fast alle Infektionskrankheiten mit Medikamenten und Antibiotika durch FachärztInnen behandelt. Die Heilungschancen sind hier in der Regel sehr hoch.

#5 Medikamente

Nun ist es so, dass bestimmte Medikamente bei uns gelben Ausfluss wahrscheinlicher machen. Beispielsweise haben viele unter der Pille häufiger Scheidenpilz, was ja eine häufige Nebenwirkung ist. Auch längere oder häufige Therapien mit Antibiotika können die Abwehrkräfte in der Vagina schwächen und Infektionen wahrscheinlicher machen.

#6 Wechseljahre

In den Wechseljahren nimmt meist die Menge vom Ausfluss ab. Nun soll uns der Ausfluss vor Infektionen schützen. Folglich werden Infektionen im Vaginalbereich in den Wechseljahren wahrscheinlicher.

#7 Stress

Vermehrter Stress hat einen negativen Einfluss auf die allgemeinen Abwehrkräfte des Körpers. Viele Psychologen sehen psychosozialen Stress sogar als die Hauptursache für eine bakterielle Vaginose an.

#8 Falsche Intimhygiene

Einigen Frauen verstehen die Zusammenhänge der Vaginalflora nicht und reinigen ihren Intimbereich übertrieben mit Seife und Duschgel. Dadurch kann das sensible Abwehrsystem der Vaginalflora durcheinander gebracht werden. Der Säuregrad der Vagina wird vermindert und Krankheitserreger wie Bakterien haben es leichter in die Vagina einzudringen und sich dort zu vermehren.

Bitte suche ärztlichen Rat, wenn Symptome einer Infektion auftreten

Wir bitten Dich bei Anzeichen einer Infektion wie Jucken, Brennen etc. zum Arzt oder zu deiner Ärztin zu gehen. Gerade im Hinblick auf eine mögliche Infektion mit Chlamydien sollte man sowas immer abklären lassen.

Gelber Ausfluss in der Schwangerschaft

 

Während der Schwangerschaft ist die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion erhöht. Zum Schutz wird hier meist vermehrt Zervixschleim ausgestoßen. Ab dem zweiten Trimester können Frauen hier den sogenannten Weißfluss beobachten, der die Frauen in der Regel gut vor einer Infektion schützt. Vielen Frauen ist weißer Ausfluss auch schon von der Pubertät bekannt.  In der Schwangerschaft ist weißlicher Ausfluss normal – gelblicher Ausfluss ist in dieser Zeit eher ungewöhnlich und kann somit ein Anzeichen für eine Infektion sein. Somit solltest du in der Schwangerschaft wachsam sein, da es in der Schwangerschaft häufiger zu einer Hefepilzinfektion, Vagininose oder Störung des Bakterienhaushalts kommen kann. Für die Behandlung von Infektionen in der Schwangerschaft gibt es spezielle Medikamente, die du bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt erhalten kannst.

Ausfluss und Eisprung

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Der Ausfluss bzw. Zervixschleim bietet nicht nur Schutz vor Infektionen. Häufig wird er auch zur Bestimmung des Eisprungs bei Kinderwunsch genutzt. In Kombination mit der Basaltemperatur kann man den Eisprung mit der NFP Methode bis auf wenige Tage genau eingrenzen. Außerdem kann die Beobachtung von Zervixschleim und Basaltemperatur viele Vorteile bringen. Schließlich können Frauen, die regelmäßig ihren Zervixschleim und ihre Basaltemperatur dokumentieren, besser zwischen gesunden und krankhaften Ausfluss unterscheiden. Falls du die NFP Methode schnellstmöglich erlernen möchtest, empfehlen wir dir unser Kinderwunsch Starter Set. Dort findest du alles, was du brauchst, um sofort mit NFP zu beginnen.

Fazit

Gelber Ausfluss ist in den meisten Fällen ungefährlich, sofern keine weiteren Symptome auftreten. Spürst du jedoch zusätzlich Symptome wie Brennen, Jucken oder einen unangenehmen Geruch an der Vagina, können Infektionen wie Scheidenpilz, Chlamydien oder eine Trichomonadeninfektion dahinter stecken. In diesem Fall solltest du deine Ärztin oder deinen Arzt des Vertrauens aufsuchen und die Ursachen abklären sowie eine entsprechende Behandlung durchführen. Wird die Infektion früh erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut.

Basaltemperaturkurve beobachten ist sinnvoll

Falls du dich gerade in der Kinderwunschzeit befindest, ist es generell sinnvoll, den Ausfluss in Kombination mit der Basaltemperatur zu beobachten. Auf diese Weise kannst du den Eisprung bestimmen, um deine Chancen schwanger zu werden, zu erhöhen. Ebenso kennen sich Frauen, die ihren Schleim und Basaltemperatur dokumentieren, meist so gut aus, dass sie Anzeichen für Infektionen frühzeitig erkennen und somit schneller reagieren können. Ich möchte diesen Beitrag mit einem Zitat von dem bekannten Unternehmer und Motivationstrainer Jim Rohn beenden, welcher einst sagte:

„Kümmere dich um deinen Körper. Er ist der einzige Ort, den du zum Leben hast.“

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Beobachten von deinem Zervixschleim.

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