Trichomoniasis Ausfluss: Ursachen, Symptome und Behandlung

Trichomoniasis Ausfluss

Trichomoniasis Ausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Trichomoniasis Ausfluss ist ein Anzeichen für eine sexuell übertragbare Infektion. Hier erfährst du mehr über Symptome, Ursachen und Behandlung.

Trichomoniasis ist eine durch den Parasiten Trichomonas vaginalis verursachte sexuell übertragbare Infektion (STI). Sie ist eine der häufigsten STIs, von der etwa 170 Millionen Menschen weltweit betroffen sind. Der Parasit befällt die Harnwege und Genitalien bei Männern und Frauen. Bei Frauen verursacht Trichomoniasis eine Entzündung der Vagina und des umliegenden Gewebes. Bei Männern kann der Parasit Prostatitis und Entzündungen der Harnröhre hervorrufen. Meist bleibt die Infektion jedoch unbemerkt. Die rechtzeitige Behandlung von Trichomoniasis ist sehr entscheidend, da diese Erkrankung zur Unfruchtbarkeit führen kann. Eine der deutlichsten Anzeichen einer Erkrankung ist der Trichomoniasis Ausfluss. In diesem Beitrag erfährst du deshalb alles Wichtige über die Symptome, Ursachen und Behandlung einer Trichomoniasis-Infektion.

Symptome und Trichomoniasis Ausfluss bei Frauen

Generell bezeichnet man als Ausfluss einer Frau alle körpereigenen Flüssigkeiten, die aus der Vagina austreten. Meistens setzt sich der Ausfluss aus drei Komponenten zusammen. Erstens die saure Scheidenflüssigkeit aus den Kapillaren und Epithelzellen, die den Körper von Krankheitserregern wie Pilzen, Bakterien und Viren schützen. Zweitens der basische Zervixschleim aus dem Gebärmutterhals, welcher die Spermien filtert, schützt und ernährt und sich zyklisch verändert. Zuletzt gibt es noch den Erregungsschleim aus den bartholinischen Drüsen, welcher als natürliches Gleitgel ausschließlich bei sexueller Erregung austritt.

Trichomoniasis Ausfluss

Trichomoniasis verursacht bei Frauen typischerweise einen vaginalen Ausfluss, Juckreiz und Brennen beim Wasserlassen. 

Gelb-grünlicher Ausfluss

Grüner Trichomoniasis Ausfluss

Grüner Trichomoniasis Ausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Der vaginale Ausfluss bei Trichomoniasis ist meistens grünlich-gelb gefärbt, schaumig und riecht unangenehm. Die Konsistenz des Ausflusses wird als schleimig oder wässrig beschrieben. Der Ausfluss kann auch blutig sein. Im Vergleich zu einer normalen vaginalen Feuchtigkeit ist der Ausfluss bei Trichomoniasis deutlich stärker und anhaltender.

Juckreiz

Viele Frauen mit Trichomoniasis leiden an Juckreiz im Genitalbereich. Der Juckreiz kann von leicht bis stark ausgeprägt sein. Er kann sich auf die Vagina, die Vulva oder den Dammbereich konzentrieren. Der Juckreiz wird vermutlich durch die Entzündung verursacht, die die Trichomonadeninfektion in der Vagina auslöst.

Brennen beim Wasserlassen

Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen sind ein weiteres häufiges Symptom von Trichomoniasis bei Frauen. Das Brennen kann leicht bis stark ausgeprägt sein und tritt meistens beim Urinieren auf. Es kann aber auch unabhängig vom Wasserlassen anhaltend vorhanden sein. Die Ursache ist vermutlich die Entzündungsreaktion auf die Infektion.

Symptome für Trichomoniasis bei Männern

Die meisten Männer zeigen keine Symptome bei einer Infektion mit Trichomonaden. Wenn Symptome auftreten, können diese Folgenden wahrgenommen werden:

Trichomonaden Ausfluss bei Männern

Männer können einen gelb-grünlichen, eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre bekommen. Dieser tritt häufig morgens auf. Der Ausfluss kann geruchlos sein oder einen unangenehmen Geruch haben.

Brennen beim Wasserlassen

Eine Trichomonaden-Infektion kann ein Brennen beim Wasserlassen verursachen. Dies geschieht, wenn der Urin die gereizte Harnröhre passiert.

  • Juckreiz oder Irritation an der Eichel
  • Beschwerden an der Prostata oder Blase

Die Symptome sind meist mild und viele Männer suchen deswegen keine ärztliche Hilfe auf. Unbehandelt kann die Infektion jedoch chronisch werden und  Komplikationen verursachen. Deshalb sollten auch symptomlose Männer behandelt werden, wenn bei der Partnerin eine Trichomonaden-Infektion festgestellt wurde.

Übertragung

Trichomoniasis wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Der Erreger Trichomonas vaginalis kann beim Vaginalverkehr, Oralverkehr oder Analsex von einem Partner zum anderen gelangen. 

Auch über Sexspielzeuge übertragbar

Eine Übertragung ist auch über gemeinsam benutzte Sexspielzeuge möglich, wenn diese nicht korrekt gereinigt wurden. Der Erreger kann bis zu drei Stunden auf Spielzeugen überleben.

Sexspielzeuge vor dem Gebrauch reinigen

Deshalb ist es wichtig, Kondome zu verwenden und Sexspielzeuge nach der Benutzung gründlich zu reinigen, um die Übertragung von Trichomoniasis zu verhindern.

Risikofaktoren für Trichomoniasis Ausfluss

Der Trichomoniasis Ausfluss kommt häufiger bei Personen vor, die ein erhöhtes Risiko für eine Infektion haben. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:

Mehrere Sexualpartner

Da Trichomoniasis durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, haben Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern ein höheres Risiko. Je mehr Partner bzw. Partnerinnen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, mit infizierten Personen in Kontakt zu kommen.

Schwaches Immunsystem

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind anfälliger für Infektionen aller Art, auch für Trichomoniasis. Chronische Erkrankungen, Stress, schlechte Ernährung u.a. können das Immunsystem beeinträchtigen. Bei einem geschwächten Immunsystem kann der Körper Infektionserreger wie Trichomonaden schlechter abwehren.

Komplikationen und Folgen von Trichomoniasis Ausfluss

Trichomoniasis kann schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Die häufigsten Komplikationen sind:

Erhöhtes Risiko für eine HIV-Infektion

Studien haben gezeigt, dass Frauen mit Trichomoniasis Ausfluss ein bis zu zweifach erhöhtes Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren. Die Entzündung der Vagina und die Mikroverletzungen erleichtern es HIV in den Körper einzudringen.

Frühgeburt bei Schwangeren

Trichomoniasis erhöht bei Schwangeren das Risiko für Frühgeburten und ein geringes Geburtsgewicht des Babys. Laut Schätzungen sind 30-50% der Frühgeburten auf eine Trichomoniasis zurückzuführen. Die Infektion kann über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen werden und Entzündungen auslösen, die zu vorzeitigen Wehen und einer Frühgeburt führen können.

Unfruchtbarkeit

In Studien konnte man zeigen, dass unfruchtbare Männer und Frauen häufiger an Trichomoniasis erkrankt sind. Somit gehen die WissenschaftlerInnen davon aus, dass Trichomoniasis und Unfruchtbarkeit zusammenhängen.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Trichomoniasis frühzeitig erkannt und behandelt wird, um diese schwerwiegenden Komplikationen zu verhindern. Alle schwangeren Frauen sollten auf Trichomoniasis untersucht werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen.

Diagnostik von Trichomoniasis 

Bei einem Verdacht auf eine Trichomoniasis Erkrankung oder bei Auftreten von Trichomoniasis Ausfluss sollte umgehend eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen. Folgende Untersuchungen können dabei zum Einsatz kommen:

Mikroskopische Untersuchung

Die mikroskopische Untersuchung von Vaginalabstrichen oder Urin ist eine häufig verwendete Methode zum Nachweis von Trichomonas vaginalis. Durch die Betrachtung der Probe unter dem Mikroskop können die charakteristischen, sich bewegenden Flagellaten direkt sichtbar gemacht werden. Die Untersuchung sollte möglichst zeitnah nach der Probenentnahme erfolgen, da die Erreger außerhalb des menschlichen Körpers nur kurz überleben. Die Sensitivität der mikroskopischen Diagnostik ist abhängig von der Qualität der Probenentnahme sowie der Erfahrung des untersuchenden Arztes.

PCR-Test  

Die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist ein sehr genauer Test zum Nachweis von Trichomonas vaginalis über dessen DNA. Hierbei wird eine Probe auf spezifische Genabschnitte des Erregers untersucht. Der PCR-Test gilt als sehr zuverlässig mit einer hohen Sensitivität und Spezifität. Er kann auch dann noch Erreger nachweisen, wenn diese nur in geringer Zahl vorhanden sind. Allerdings ist der PCR-Test teurer als die mikroskopische Untersuchung und wird daher nicht als Standarddiagnostik eingesetzt. Bei unklaren Befunden kann der PCR Test jedoch eine wertvolle Ergänzung sein.

Trichomoniasis Test für Zuhause

Es gibt mittlerweile *umfangreiche STI-Tests, die auf die Geschlechtskrankheiten Tripper, Chlamydien und Trichomoniasis prüfen. Hierzu macht man einen vaginalen Abstrich und sendet die Testergebnisse an ein Labor. Das Labor liefert innerhalb von 24 Stunden nach Ankunft des Tests ein Ergebnis, was online einsichtig ist. Natürlich ist es besser, eine ärztliche Praxis aufzusuchen, aber man bekommt nicht immer schnell genug einen Termin. Aus diesem Grund ist es manchmal besser, schnell einen Trichomoniasis-Selbsttest durchzuführen.

Hinweis

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Behandlung von Trichomoniasis Ausfluss

Die wichtigste Behandlung für Trichomoniasis ist die Gabe von Antibiotika. Metronidazol ist das am häufigsten verwendete Antibiotikum und wird entweder als einzelne hohe Dosis oder über einen Zeitraum von sieben Tagen verabreicht. Metronidazol ist effektiv bei der Beseitigung der Parasiten. 

Beide Sexualpartner müssen behandelt werden

Es ist wichtig, dass auch der Sexualpartner behandelt wird, auch wenn keine Symptome vorliegen. Beide Partner sollten etwa sieben Tage nach Abschluss der Behandlung auf eine mögliche Neuinfektion getestet werden, bevor der Geschlechtsverkehr wieder aufgenommen wird.

Einige der wichtigsten Punkte zur Behandlung von Trichomoniasis sind:

  • Metronidazol ist das Antibiotikum der ersten Wahl und hochwirksam
  • Sowohl der infizierte Patient als auch der Sexualpartner müssen behandelt werden
  • Ein Folgetest 7 Tage nach Therapieabschluss wird empfohlen
  • Geschlechtsverkehr sollte erst nach negativem Kontrolltest wieder aufgenommen werden

Verhütung bei Trichomoniasis Ausfluss

Um eine Übertragung von Trichomoniasis zu verhindern, gibt es einige wichtige Maßnahmen, die beachtet werden sollten:

Verwende Kondome in der Heilungsphase

Kondome schützen sehr effektiv vor einer Übertragung der Erreger, da sie den direkten Kontakt von Schleimhäuten verhindern. Bei korrekter und konsequenter Anwendung senken Kondome das Risiko einer Ansteckung daher erheblich. Gerade in der Heilungsphase ist die Verwendung von Kondomen sehr wichtig.

Kein Geschlechtsverkehr bis zur Heilung

Solange eine Infektion aktiv ist, besteht die Gefahr einer Übertragung auf den Partner. Geschlechtsverkehr sollte daher erst wieder stattfinden, wenn die Infektion durch eine geeignete Behandlung vollständig ausgeheilt wurde. Beide Partner sollten nach Abschluss der Therapie ein Kontrollscreening durchführen lassen, um sicherzugehen, dass keine Erreger mehr nachweisbar sind.

Durch das konsequente Befolgen dieser Maßnahmen lässt sich eine Weiterverbreitung von Trichomoniasis zuverlässig vermeiden. Eine offene Kommunikation und gegenseitige Rücksichtnahme zwischen den Partnern ist dabei sehr wichtig.

Fazit

Trichomoniasis Ausfluss ist meist von gelblich-grünlicher Farbe und verursacht häufig ein Jucken und Brennen im Genitalbereich. Er ist in den meisten Fällen gut behandelbar und heilbar. Mit der richtigen medikamentösen Behandlung klingen die Symptome in der Regel innerhalb weniger Tage ab. 

Mitbehandlung des Partners ist wichtig

Wichtig ist allerdings, dass der Partner mitbehandelt wird, auch wenn er keine Symptome zeigt. Nur so kann eine erneute Ansteckung verhindert werden. Zudem sollten Betroffene nach Abschluss der Therapie eine Kontrolluntersuchung durchführen lassen, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig ausgeheilt ist.

Regelmäßig testen lassen

Auch Menschen ohne Symptome sollten sich regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen, wenn sie häufig den Partner wechseln. So können Infektionen frühzeitig entdeckt und behandelt werden. Durch verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität und Offenheit gegenüber dem Partner oder der Partnerin können die Risiken deutlich minimiert werden.

Behandlungsmöglichkeiten und Erfolgsaussichten stehen gut

Trichomoniasis Ausfluss ist zwar unangenehm, aber dank guter Behandlungsmöglichkeiten muss die Diagnose niemanden verunsichern. Mit etwas Achtsamkeit und Vorsorge kann eine Ansteckung häufig verhindert werden.

Quellen

[1] Zhang Z, Li Y, Lu H, Li D, Zhang R, Xie X, Guo L, Hao L, Tian X, Yang Z, Wang S, Mei X. A systematic review of the correlation between Trichomonas vaginalis infection and infertility. Acta Trop. 2022 Dec;236:106693. doi: 10.1016/j.actatropica.2022.106693. Epub 2022 Sep 15. PMID: 36116548.

[2] Masha SC, Cools P, Sanders EJ, Vaneechoutte M, Crucitti T. Trichomonas vaginalis and HIV infection acquisition: a systematic review and meta-analysis. Sex Transm Infect. 2019 Feb;95(1):36-42. doi: 10.1136/sextrans-2018-053713. Epub 2018 Oct 19. PMID: 30341233; PMCID: PMC6580735.

[3] Van Gerwen OT, Craig-Kuhn MC, Jones AT, Schroeder JA, Deaver J, Buekens P, Kissinger PJ, Muzny CA. Trichomoniasis and adverse birth outcomes: a systematic review and meta-analysis. BJOG. 2021 Nov;128(12):1907-1915. doi: 10.1111/1471-0528.16774. Epub 2021 Jun 27. PMID: 34036690; PMCID: PMC9704755.

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