Rotklee bei Kinderwunsch

Rotklee bei Kinderwunsch

Rotklee bei Kinderwunsch © Natürliche Fruchtbarkeit

Kann Rotklee bei Kinderwunsch helfen? Wir zeigen anhand von Studien auf, ob die bekannte Heilpflanze die Fruchtbarkeit positiv beeinflusst.

Rotklee ist eine pflanzliche Heilpflanze, die schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Inzwischen ist Rotklee auch in der modernen Medizin keine Unbekannte mehr. Rotklee enthält sogenannte Phytoöstrogene, die dabei helfen sollen, hormonelle Ungleichgewichte auszugleichen und die Follikelreifung, den Eisprung sowie die Spermienqualität bei Männern zu verbessern. Doch stimmt das wirklich? In diesem Artikel zeigen wir auf, ob Rotklee bei Kinderwunsch helfen kann und in welcher Form man Rotklee zu sich nehmen kann.

Was ist Rotklee?

Rotklee (Trifolium pratense) ist eine mehrjährige krautige Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae). Sie ist in gemäßigten Klimazonen in Europa, Asien und Nordamerika heimisch und wächst auf Wiesen, Weiden und grasreichen Waldlichtungen.

Rosafarbene Blüten geben Rotklee seinen Namen

Rotklee ist eine niedrigwachsende Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Sie besitzt kriechende oberirdische Ausläufer und bildet fingerförmig dreiteilige Blätter aus. Die Blüten sind rosafarben und bilden köpfchenförmige Blütenstände.

Reich an Phytoöstrogenen und Vitaminen bei Kinderwunsch

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Rotklee sind Isoflavonoide wie Biochanin A, Formononetin und Genistein sowie Cumarine. Außerdem enthält die Pflanze Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen sowie Vitamine, besonders Vitamin C.

Kann Rotklee bei Kinderwunsch helfen?

Rotklee

Rotklee © Bild von 5892437 auf Pixabay

Bei meiner Recherche konnte ich nur wenige Studien finden, die die Wirkung bei Kinderwunsch unterstützen. Das liegt vor allem daran, dass Rotklee noch nicht oft in ihrer Wirkung bei Kinderwunsch untersucht wurde. Trotzdem gibt es Hinweise dafür, dass Rotklee bei Kinderwunsch helfen kann, die ich nun zusammentragen möchte.

#1 Unterstützung der Eizellreifung

Nun ist es unstrittig, dass Rotklee Phytoöstrogene enthält. Ebenso wissen wir sicher, dass Phytoöstrogene die Wirkung von körpereigenen Östrogenen nachahmen können. Auf diese Weise können Phytoöstrogene den Menstruationszyklus regulieren und den Eisprung fördern. Ich konnte zwar keinen direkten Zusammenhang zwischen Rotklee und der Eizellreifung finden, jedoch fand ich eine Studie mit 36 Frauen, die selten eine Blutung und einen Eisprung hatten. Unter der Einnahme von Phytoöstrogenen für sechs Monate konnte man zeigen, dass viele Frauen ihren Eisprung und ihre Menstruation wieder zurückbekommen. Natürlich sind weitere Studien nötig, aber die Forscher sehen ein Potential von Phytoöstrogenen bei der Behandlung von Amenorrhoe und chronischer Anovulation.

#2 Verbesserung der Spermienqualität

Rotklee enthält unbestritten viel Vitamin C, welches in Studien nachweislich die Produktion von Spermien unterstützen kann. Hierbei bekamen unfruchtbare 13 Männer im Alter von 25 bis 35 Jahren über einen Zeitraum von zwei Monaten zweimal täglich Vitamin C. Im Ergebnis verbesserten sich sowohl die Anzahl als auch die Beweglichkeit der Spermien. Somit gehen Forscher davon aus, dass die Einnahme von Vitamin C die Spermienbildung fördern kann. Weitere interessante Studien fand ich unter der Einnahme von Rotklee zur Besserung der Hormonwerte der Prostata. Somit kann man schon sagen, dass Rotklee wahrscheinlich förderlich für die Fruchtbarkeit von Männern ist.

#3 Rotklee und seine Wirkung in den Wechseljahren

In den Wechseljahren besteht ein höheres Risiko an Knochenerkrankungen wie Osteoporose zu erkranken, weil deutlich weniger Östrogen produziert wird. In Studien untersuchte man den Einfluss der täglichen Einnahme von Rotklee bei 60 Frauen in den Wechseljahren über einen Zeitraum von 12 Wochen. Im Ergebnis konnte man zeigen, dass sich die Knochengesundheit bei Frauen unter der Einnahme von Rotklee verbesserte.

Einnahme und Dosierung von Rotklee bei Kinderwunsch

In der Regel werden die Rotkleeblüten im Zeitraum vom Mai bis September geerntet. Anschließend kann man Rotklee als Zutat in Getränken und Salaten verwendet werden.

Rotklee als Nahrungsergänzungsmittel

In Deutschland gibt es Rotklee in Form von Tropfen oder Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen. Ebenso kann man sich einen leckeren Rotklee-Tee in der Follikelphase zubereiten. Die empfohlene Dosierung von Rotklee hängt von dem verwendeten Produkt ab und sollte dem Beipackzettel entnommen werden. Die meisten Experten empfehlen maximal eine Dosierung von 500 bis 1000 mg pro Tag, was etwa zwei bis drei Tassen Rotklee Tee täglich entspricht.

Risiken und Nebenwirkungen von Rotklee bei Kinderwunsch

In den meisten Untersuchungen sind kaum Nebenwirkungen bekannt, dennoch möchte ich hier einige Hinweise geben. Bei empfindlichen Personen kann Rotklee Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auslösen. Selten kommt es zu allergischen Reaktionen wie Hautausschlag. Bei längerer Einnahme in hohen Dosen kann Rotklee die Leber belasten.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Rotklee kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen, die über bestimmte Enzyme im Darm abgebaut werden. Dazu gehören unter anderem die Anti-Baby-Pille, Blutverdünnungsmittel und Medikamente gegen Depressionen, Bluthochdruck und Diabetes. Bei Einnahme solcher Medikamente ist ärztlicher Rat erforderlich.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangere und stillende Frauen sollten Rotklee nur nach Rücksprache mit dem Arzt und in geringen Mengen einnehmen, da die Auswirkungen auf das Ungeborene bzw. gestillte Kind nicht ausreichend erforscht sind.

Bitte konsultiere vorab einen Arzt oder eine Ärztin

Bei jedem Präparat sollte man sich vorab von einer Heilpraktikerin oder Ärztin sowie Heilpraktiker oder Arzt beraten lassen, um Wechselwirkungen und Risiken der Rotklee-Einnahme abzuklären. Die Einnahme sollte zudem dokumentiert werden, damit der Arzt im Zweifelsfall die Ursache von Nebenwirkungen abklären kann. Die Dosierung sollte langsam gesteigert werden, um die Verträglichkeit zu testen. Bei Unverträglichkeit sollte die Dosis reduziert werden. Die empfohlene maximale Tagesdosis sollte außerdem nicht überschreiten werden.

Fazit

Rotklee ist eine natürliche Pflanze, die seit Jahrhunderten zur Förderung der Fruchtbarkeit eingesetzt wird. Die Wurzel enthält Isoflavone, die ähnlich wie Östrogene wirken und positive Effekte auf den Hormonhaushalt haben können. Für Frauen kann Rotklee bei Kinderwunsch vermutlich helfen, die Östrogen- und Progesteronwerte auszubalancieren, den Zyklus zu regulieren und die Eigenschaft des Gebärmutterschleims zu verbessern. Bei Männern kann es die Spermienqualität und die Mobilität steigern.

Rotklee allein ist kein Allheilmittel für die Fruchtbarkeit

Paaren mit Kinderwunsch kann eine Rotklee-Einnahme empfohlen werden, idealerweise für beide Partner. Jedoch ersetzt es keine medizinische Abklärung und Behandlung bei Fruchtbarkeitsproblemen. Insgesamt stellt Rotklee eine natürliche und nebenwirkungsarme Möglichkeit dar, die Zeugungskraft zu fördern. Die besten Resultate erzielt man mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und Stressreduktion zusammen mit Rotklee.

Doch egal, ob du Rotklee bei Kinderwunsch nutzt oder nicht. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind.

Hinweis

Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt keine ärztliche Therapie oder Beratung. Bitte konsultiere bei Fragen immer einen Arzt oder eine Ärztin deines Vertrauens.

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