Du hast einen unregelmäßigen Menstruationszyklus und möchtest schwanger werden? Wir zeigen dir, wie du deinen Zyklus stabilisieren kannst.
Seit ich denken kann, habe ich „unregelmäßige“ Zyklen oder besser gesagt sehr schwankende Zyklenlängen, was bei einer Schilddrüsenunterfunktion auch nicht selten ist. Die Zykluslängen gelten zwischen 23-35 Tagen als völlig normal. Meine Zyklen waren innerhalb der letzten zwei Jahre (2020+2021) zwischen 25 und 37 Tage lang und hatten verschiedenste Auffälligkeiten. Doch jetzt ist wirklich etwas Unglaubliches passiert. Ich hatte den ersten „perfekten“ Zyklus seit meiner Aufzeichnungen, die ich im Jahr 2009 begonnen habe. Früher hatte ich eine klassische Gelbkörperschwäche, die ich dank NFP anhand der verkürzten Temperaturhochlage an der Basaltemperaturkurve erkannt habe. Doch jetzt habe ich einen perfekten Zyklus erlebt, der sogar noch 28 Tage lang war. Wie es dazu kam und wie ich meinen Zyklus stabilisieren konnte, erfährst du in diesem Artikel.
Meine Zyklus Geschichte kurz erklärt
Ich habe meinen Zyklus bekommen als ich 13 Jahre alt war und nach meinen Erinnerungen hatte ich Zyklen, die ungefähr zwischen 25 und 35 Tage lang waren. Viel mehr Informationen weiß ich nicht mehr über meinen Zyklus von damals, da ich keine weiteren Aufzeichnungen gemacht habe außer einen Menstruationskalender. Daher weiß ich nicht, wann genau mein Eisprung war oder wie lang meine Gelbkörperphase und die Follikelphase war. An was ich mich allerdings noch sehr gut erinnern kann, ist, dass meine Menstruation extrem schmerzhaft und stark war. Ich hab es teilweise ohne Schmerztabletten nicht ausgehalten und nur noch geheult.
Hormonelle Verhütung mit der Pille
Dann habe ich mit 16 Jahren angefangen, die Pille zu nehmen. Somit war mein natürlicher Zyklus überlagert von künstlichen Hormonen. Mit ein paar Unterbrechungen habe ich die Pille dann weiter genommen bis ich 23 Jahre alt war. Also ungefähr sieben Jahre lang. Ich weiß es nicht mehr genau, aber während der Pillen-Einnahme hatte ich, glaube ich, nicht so starke Beschwerden während der Menstruation.
Zyklus nach dem Absetzen der Pille
Anschließend habe ich die Pille abgesetzt und hatte wieder schlimmere Probleme und Schmerzen während der Periode. Ich begann einige Monate danach mit meinen NFP Zyklusaufzeichnungen. Hierbei dokumentierte ich meinen Zervixschleim, meine Basaltemperatur, manchmal auch meinen Muttermund und andere Körpersignale. Ich wusste seitdem ganz genau, wann mein Eisprung ist und wie lange meine Phasen im Zyklus sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass mein Zyklus immer einen relativ späten Eisprung (zwischen dem 18. und 26. Zyklustag) und eine verkürzte Gelbkörperphase (ca. 6-12 Tage lang) hatte.
Meine erste und zweite Schwangerschaft
Darauffolgenden hatte ich meine erste Schwangerschaft Februar bis Oktober 2012. Danach folgte ein Stillzyklus bis Sommer 2014. Ab dann hatte ich wieder meinen typischen Zyklus mit relativ späten Eisprüngen (ab Tag 18) und verkürzten Gelbkörperphasen. Es folgte eine zweite Schwangerschaft von September 2016 bis Juni 2017. Anschließend hatte ich einen sehr langen Stillzeitzyklus bis Januar 2020, in der ich auch keinen Zyklus hatte. Meine erste Menstruation nach dieser Geburt setzte beim Jahreswechsel 19/20 ein – bis Juni 2020 habe ich allerdings noch gestillt.
Nach der Geburt bis heute
Seit dem Januar 2020 veränderte sich mein Zyklus relativ deutlich. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits 34 Jahre alt und hatte, wie gesagt, hatte ich noch nie einen Temperaturanstieg (Phase des Eisprungs) vor dem 18. Zyklustag und immer eine relativ oder zu kurze Gelbkörperphase. Plötzlich geschah das für mich Unfassbare! Plötzlich rückte mein Eisprung einige Tage nach vorn. Den frühesten Temperaturanstieg hatte ich bisher am 11. November 2021. Das war in diesem Zyklus mein 15. Zyklustag. Es war der früheste Temperaturanstieg, den ich je aufgezeichnet habe seit 2009. (Stand: Dezember 2021)
Gelbkörperschwäche und verlängerte Eireifungsphase
Es gibt eine interessante Studie, bei der herauskam, dass je länger die Eireifungsphase ist, desto kürzer ist die Gelbkörperphase. Auf mich persönlich trifft diese Studie auch voll zu. Schließlich hatte ich ja immer eine verlängerte Eireifungsphase kombiniert mit einer relativ kurzen Gelbkörperphase. In einigen Lebensphasen, zum Beispiel nach Absetzen der Pille und nach einer Geburt, hatte ich sogar eine viel zu kurze Gelbkörperphase von nur sechs bis neun Tagen. Mittlerweile hat sich meine Gelbkörperschwäche nach der Therapie allerdings wieder auf mindestens 10 Tage stabilisiert.
Mein perfekter Zyklus
Nun nach so vielen Jahren mit einer Gelbkörperschwäche und einer verlängerten Eireifungsphase beginnt sich mein Zyklus immer mehr zu stabilisieren. Ich hatte wirklich den perfekten Zyklus wie im Lehrbuch. Mein Eisprung war höchstwahrscheinlich am 14. Tag, weil die Wahrscheinlichkeit des Eisprungs einen Tag vor dem Temperaturanstieg am höchsten ist. Und mein Temperaturanstieg war ja am 15. Tag. Anschließend war die Gelbkörperphase genau 14 Tage lang und somit mein gesamter Zyklus 28 Tage lang. So ein Zyklus hatte ich wirklich noch nie. Interessant ist, dass mir das nie aufgefallen wäre, wenn ich nicht NFP gemacht hätte. Schließlich hatte ich früher auch schon öfter mal Zykluslängen von 27-30 Tage. Allerdings war mein Eisprung immer relativ spät und somit die Gelbkörperphase viel kürzer als 14 Tage.
Temperaturhochlage muss mindestens 10 Tage lang sein
Wichtig zu wissen ist, dass eine Temperaturhochlage mindestens zehn Tage lang sein muss, um eine Schwangerschaft entstehen zu lassen. Diese Hochlage kann zwischen 10 und 16 Tagen schwanken, wobei in medizinischen Lehrbüchern oft von 14 Tagen die Rede ist. Wenn diese Phase kürzer als zehn Tage ist, ist eine Schwangerschaft in diesem Zyklus quasi unmöglich.
Mein Zyklus mit NFP im Detail
Am 28. Oktober startete dieser Zyklus mit meiner Menstruation. Die Blutung dauerte vier Tage. Ab dem achten Zyklustag habe ich Zervixschleim beobachten können. Die Qualität des Zervixschleims war bis zum 15. Zyklustag gleichbleibend hoch und am 16. begann die Qualität zu sinken.
Eisprung am 15. Zyklustag
Deshalb war am 15. Zyklustag mein Zervixschleim-Höhepunkt. Die Temperatur ist auch am 15. Zyklustag angestiegen. Die höchste Wahrscheinlichkeit des Eisprungs ist ein bis zwei Tage vor dem Temperaturanstieg. Deshalb war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mein Eisprung am 14. Zyklustag. Ab dem 16. Zyklustag hatte ich zudem noch Brustspannen bis zum Ende des Zyklus. Dies bestätigt zusätzlich die Beobachtungen und Auswertungen vom Zervixschleim sowie der Basaltemperatur.
Ausreichend lange Gelbkörperphase
Interessant ist, dass ich am 26. Zyklustag eine ganz ganz leichte einmalige Schmierblutung hatte. An dem Tag dachte ich schon, dass meine Tage kommen, weil ich ja sonst nie so eine lange Gelbkörperphase habe. Aber zu meiner Überraschung kam dann erst nach zwei Tagen der richtige Beginn meiner Blutung. Somit waren es wirklich genau 14 Tage Temperatur-Hochlage. Echt Wahnsinn und für mich immer noch unglaublich. Diese Erfahrung hat mir wieder einmal gezeigt, wie stark der menschliche Körper sein kann. Die spannende Frage ist nun aber, wie ist das möglich gewesen? Warum ausgerechnet jetzt?
Zyklus stabilisieren – Meine besten Tipps
Nachdem ich dir meine Geschichte erzählt habe, möchte ich dir nun zeigen, wie ich es geschafft habe, meinen Zyklus zu stabilisieren.
Behandle die Ursache deiner Zyklusstörungen
Bei mir kam die verkürzte Hochlage bzw. Gelbkörperschwäche zu einem großen Teil aus meiner Schilddrüsenerkrankung, durch Auswirkungen der langjährigen Pilleneinnahme und nach den Geburten meiner Söhne. Hier kannst du den klassischen medizinischen Weg gehen und darauf achten, dass die Dosis der L-Thyroxin Tabletten immer gut eingestellt ist. Dies verbessert in der Regel auch den Zyklus. Jedoch wollte ich das kurz vor meiner 2. Schwangerschaft nicht mehr und habe beschlossen, gemeinsam mit meiner Heilpraktikerin und Ärztin natürliche Wege zu gehen. Hierzu gehörten eine Vitamin D und B12 Kur, spezielle Schilddrüsen Globuli, TCM, Akupunktur und vieles mehr. Mittlerweile kann ich ganz ohne Medikamente leben und habe keine nennenswerten Symptome meiner Erkrankung mehr. Meine Blutwerte lasse ich natürlich regelmäßig checken. Mehr zu diesem Thema habe ich in meinem Beitrag: „Schwanger werden trotz Hashimoto und Gelbkörperschwäche” verfasst. Hast du auch eine Krankheit oder Zyklusstörung, die deinen Zyklus beeinflussen kann? Dann gehe das umgehend an und informiere dich über alternative Behandlungsmethoden in Absprache mit deiner Ärztin oder Heilpraktikerin.
Wegzug aus Deutschland auf die Kanaren
Seitdem ich aus Deutschland weggezogen bin, habe ich automatisch zwei positive Dinge für meinen Zyklus getan. Erstens habe ich seit dieser Zeit viel weniger Stress und elektronische Strahlenbelastung – dies ist natürlich alles positiv für den Zyklus. Zweitens werde ich durch die vermehrten Sonnenstunden sehr gut durch Vitamin D versorgt, wobei ich zusätzlich trotzdem noch Vitamin D Tropfen zu mir genommen habe. Falls du noch in Deutschland wohnst, kannst du im Winter mehr Urlaub machen oder *Vitamin D in Form von Tropfen als Nahrungsergänzungsmittel supplementieren.
Mentale Blockaden und unaufgearbeitete Themen
Generell spielt es glaube ich auch mental eine Rolle, ob man seine Träume lebt und verwirklicht und Blockaden in seinem Leben löst. Macht man einfach so weiter, kann der Zyklus sich nicht gut regulieren. Ich habe hierzu einiges ausprobiert und mich mit meinen persönlichen Themen beschäftigt. Eine sehr gute Methode hierfür war auch Soulresponding, worüber ich auch mal ein Youtube Video gemacht habe.
Stromstecker zur Reduktion von elektrischer Strahlung
Ich bin fest davon überzeugt, dass die W-LAN und sonstige Strahlenbelastung relativ groß ist. Hier auf den Kanaren ist das wenig der Fall. In Deutschland habe ich jedoch nur allein in meinem Wohnhaus 28 W-LAN Netze um mich herum gehabt. Um W-LAN und andere elektrische Strahlung abzuschirmen habe ich ein *spezielles Gerät, dass ich in die Steckdose stecke. Diese schirmt die Strahlung ab und hat mir wirklich geholfen meine Belastung zu reduzieren. Ich konnte mit diesem Gerät besser schlafen und leben.
Gesunde Ernährung
Auch in Deutschland habe ich schon sehr auf meine Ernährung geachtet. Hier auf den Kanaren gibt es frisches regionales Gemüse und Obst auf dem Markt. Dies ist natürlich teilweise auch in Deutschland möglich. Auch meine Ernährung habe ich hinsichtlich meiner Schilddrüse verändert und bin z. B. bei den Kohlenhydraten überwiegend zu Vollkornprodukten übergegangen. Als Veganerin sublimiere ich zusätzlich noch Vitamin B12, was sehr wichtig bei dieser Ernährungsform ist. Allerdings kannst du auch einen B12 Mangel haben, wenn du nicht vegan lebst.
Mönchspfeffer und andere Mittel
Als ich in Deutschland war, habe ich auch noch Mönchspfeffer ausprobiert. Diesen habe ich vorwiegend in Form von Mönchspfeffertee zu mir genommen. Ich hatte zwar für die Anwendungszeit von zwei Monaten einen stabilen Zyklus. Jedoch hatte ich auch Nebenwirkungen infolge der Anwendung. Ebenso kann man solche Mittel nicht lange nehmen, sie sind eher für kurzfristige Zyklusstabilisierungen gedacht und können die Ursache nicht wirklich beheben. D.h., wenn du mit der Anwendung aufhörst, kommen höchstwahrscheinlich auch deine Beschwerden wieder. Meine umfassenden Erfahrungen habe ich dem Beitrag „Meine Mönchspfeffer Erfahrung” niedergeschrieben.
Zyklus stabilisieren nach dem Absetzen der Pille
Etwa 50% haben einen ganz gewöhnlichen Zyklus nach dem Absetzen der Pille. Die andere Hälfte der Frauen spürt Auswirkungen auf den Zyklus sogar noch nach einem Jahr oder länger. In den meisten Fällen reguliert sich dein Zyklus nach dem Absetzen innerhalb von 12 Monaten von allein. Falls dem nicht so ist, solltest du eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen und die Ursachen abklären lassen. Hast du es wegen deines Kinderwunsches besonders eilig, musst du Wege suchen, deinen Zyklus auf natürlichem Weg zu stabilisieren. Ich habe zu meinem Buch, “WANN BIN ICH FRUCHTBAR?” ein Bonus Video gedreht, in dem ich meine 5 besten Wege den Zyklus nach Absetzen der Pille zu stabilisieren, vorstelle. Dieses Bonus Video gibt es beim Kauf des Buches gratis mit dazu!
Yoga und Fruchtbarkeitsyoga
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich mit zwei kleinen Kindern nicht immer regelmäßig dazu komme, Yoga zu betreiben. Trotzdem weiß ich, dass wenn ich regelmäßig Yoga mache, sich mein Zyklus und meine allgemeine Gesundheit verbessert. Bei Kinderwunsch empfiehlt es sich Fertility Yoga oder Fruchtbarkeitsyoga zu betreiben, das den natürlichen Ablauf des Zyklus unterstützt. Auf Youtube habe ich die bekannte Yoga Lehrerin und Youtuberin Julia Glesti zu diesem Thema interviewt.
Fazit
Ja, es ist möglich, deinen Zyklus zu stabilisieren. Auf deinem Weg wirst du dich mit einer gesünderen Lebensweise, weniger Stress und mit mentalen Problemen auseinander setzen. Zentraler Schlüssel ist auch die NFP Anwendung, mit der du selbst leicht überprüfen kannst, ob dein Zyklus gesund und fruchtbar ist. Schließlich kann man auch einen regelmäßigen Zyklus haben und trotzdem eine Gelbkörperschwäche besitzen. Sowas findet man nur raus, wenn man seinen Zyklus mit NFP beobachtet und Zyklusdiagnostik betreibt. In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind!
DEINE ANNE