Die 10 häufigsten Ausfluss Arten

Ausfluss Arten

Ausfluss Arten © Natürliche Fruchtbarkeit

Die 10 häufigsten Ausfluss Arten, welche im Zyklus bei der Bestimmung der fruchtbaren Tage auftreten können, erfährst du in diesem Artikel.

Nicht selten bekomme ich E-Mails von Frauen, welche sich große Sorgen machen, weil sie diesen oder jeden Ausfluss beobachtet haben. Häufig kommt die Frage: „Ist dieser Scheidenausfluss normal?” Wieso hat der Vaginalschleim diese oder jede Farbe? Bin ich krank? Was hat das zu bedeuten? Kann ich, trotzdem ich solchen Vaginalausfluss habe, überhaupt natürlich schwanger werden? Die Antwort heißt in 99% der Fälle ja! Schließlich besteht der Ausfluss zu einem hohen Anteil aus Zervixschleim, der im Gebärmutterhals gebildet wird, und die Spermien ernährt. Ohne diesen besonderen Ausfluss – dem Zervixschleim – kann man also nicht natürlich schwanger werden. Die Spermien interessiert dabei weniger, welche Farbe er hat. Jedoch muss man bei der Scheidenausfluss Beobachtung schon aufpassen, da er auch ein Hinweis für Erkrankungen sein kann. In diesem Artikel stellen wir daher die 10 häufigsten Ausfluss Arten zusammen, welche bei der Bestimmung der fruchtbaren Tage auftreten können.

Woraus besteht Ausfluss?

Ausfluss Herkunft

Herkunft vom Zervixschleim in den Krypten der Gebärmutter © Natürliche Fruchtbarkeit

Bevor wir die Top 10 der wichtigsten Ausfluss Arten diskutieren, schauen wir uns kurz an, was Ausfluss eigentlich ist und woraus er besteht. Gewöhnlicher Scheidenausfluss hat drei Komponenten.

#1 Kapillarflüssigkeit der Vagina

Ein Komponente des Ausflusses ist die Kapillarflüssigkeit der Vagina, die in der Regel ein saures Milieu von einem PH Wert um die 3 bis 4 hat. Dieses saure Milieu soll Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze u.a. von der Vagina und Gebärmutter abhalten, was auch meist gelingt. Somit hat der Vaginalausfluss eine Schutzfunktion vor Krankheiten, was natürlich sehr wichtig ist.

#2 Zervixschleim aus dem Gebärmutterhals

Die zweite Komponente, aus der Ausfluss besteht, ist der Zervixschleim, welcher in speziellen Drüsen (Krypten) im Gebärmutterhals gebildet wird. Dieser Zervixschleim verändert sich abhängig von den Zyklusphasen und kann daher zur Bestimmung der fruchtbaren Tage im Zyklus sowie zur Eingrenzung der Ovulation genutzt werden. Er hat die Funktion, Spermien im Körper befruchtungsfähig zu halten, weil sie im Schleim ernährt werden und nur mit dieser Energie den weiten Weg bis zum Eileiter und der befruchteten Eizelle zurücklegen können. Im sauren Milieu der Vagina würden die Spermien nicht lange überleben können und der Zervixschleim stellt ein basisches Milieu her, in dem sie überleben können. Ebenso filtert der Zervixschleim missgebildete bzw. ungeeignete Spermien heraus, was einer der Gründe ist, warum 97% der Kinder gesund zur Welt kommen.

#3 Sexueller Erregungsschleim

Während sexueller Erregung stoßen einige Frauen eine Art Erregungsschleim aus, welcher in den bartholinischen Drüsen gebildet wird. Dieser Erregungsschleim, auch Lubrikation genannt, ist eine Art natürliches Gleitmittel das unter anderem den Sexualverkehr angenehmer und lustvoller machen soll. Natürlich tritt dieser Art von Erregungsschleim nur auf, wenn man sexuell erregt ist, sodass das Aussehen des Ausflusses in den meisten Fällen eher vom Zervixschleim und der Kapillarflüssigkeit geprägt ist.

Die 10 häufigsten Ausfluss Arten und deren Bedeutung

Schauen wir uns die 10 häufigsten Ausfluss Arten und deren Bedeutung an, damit du deinen Scheidenausfluss künftig leichter deuten kannst.

#1 Roter Ausfluss

Roter Ausfluss

Roter Ausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Der natürliche Zyklus beginnt mit einer Menstruationsblutung von ungefähr 2 bis 7 Tagen. Vermischt sich rotes Blut mit meist milchig weißen Vaginalschleim, so entsteht roter Ausfluss. Meist ist dieser völlig unproblematisch und ist eine ganz normale Folge der Regelblutung. Rötlicher Vaginalschleim kann jedoch auch zu anderen Zyklusphasen auftreten, da es z. B. Eisprungblutungen zum Eisprung oder Einnistungsblutungen vor der Periode gibt, welche dazu führen, dass sich Blut mit dem Vaginalausfluss mischt. Es kommt bei der Deutung von rötlichen Ausfluss ganz wesentlich darauf an zu wissen, wann der rote Vaginalschleim im Zyklus aufgetreten ist. Mehr dazu haben wir in unserem Beitrag „Ist roter Ausfluss ein Eisprung-Anzeichen?“ verfasst.

#2 Brauner Ausfluss

Brauner Ausfluss ist ganz ähnlich zu deuten, wie roter Scheidenausfluss. Jedoch deutet ein bräunlicher Ausfluss darauf hin, dass sich hier älteres Blut mit dem Vaginalausfluss mischt. Wir sehen daher bräunlichen, rötlichen Vaginalschleim häufiger vor der Periode. Schließlich hat sich hier über einen längeren Zeitpunkt eine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut, die sich dann als Vorankündigung der Periode in Form von leichten Blutungen lösen kann. Mehr zu diesem Thema haben wir in unserem Beitrag „Brauner Ausfluss vor der Periode – Bin ich jetzt schwanger?” geschrieben.

#3 Rosa Ausfluss

Sehr interessant ist die Interpretation von rosafarbenen Vaginalschleim, da es sich hier um eine Mischung von einer sehr schwachen, frischen Blutung mit dem weißlich, milchig Zervixschleim handelt. Häufiger tritt ein solcher rosafarbener Schleim bei schwachen Zwischenblutungen auf, die sich infolge von Hormonschwankungen im Zyklus ergeben. Typischer ist dieser Schleim bei Schmierblutungen vor der Periode sowie bei Eisprungs- oder Einnistungsblutungen, welche in der Regel schwächer als die gewöhnlichen Menstruationsblutungen sind.

#4 Milchiger und weißer Ausfluss

Die Kapillarflüssigkeit der Vagina, die eine große Komponente vom sichtbaren Ausfluss ist, enthält Milchsäurebakterien. Diese Milchsäurebakterien sorgen auch für eine milchig, weiße Färbung des Ausflusses. Es handelt sich somit bei milchigem oder weißem Vaginalausfluss, um einen ganz normalen Schleim, bei dem der Kapillare Schleim dominiert. Solch ein milchiger Ausfluss wird vor allem kurz nach der Periode, nach dem Eisprung in der Pubertät oder in der Schwangerschaft beobachtet, da hier im Besonderen der Schutz vor Krankheitserregern im Fokus steht. Mehr zu diesem Thema in unserem Beitrag: „Milchiger Ausfluss – Schwanger oder Periode?“

# 5 Gelber Ausfluss

gelber ausfluss

Gelber Ausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Falls du gelben Vaginalausfluss im Zyklus beobachtest, musst du vorsichtig sein. Klar, kann gelber Ausfluss beschwerdefrei auftreten. Häufiger ist gelber Ausfluss ein Anzeichen für eine Scheideninfektion oder eine Geschlechtskrankheit. Hierbei treten neben dem gelblichen Schleim noch weitere Symptome wie Brennen, Jucken, die Rötung der Vagina sowie übler Geruch des Vaginalsekretes auf. In diesem Fall solltest du dringend eine gynäkologische Praxis kontaktieren. Zum Thema gelben Ausfluss haben wir einen ausführlichen Fachartikel geschrieben, den ich Frauen ans Herz lege, wenn sie gerade gelben Schleim beobachten.

#6 Grüner Ausfluss

Grüner Ausfluss verhält sich ähnlich wie gelber Vaginalausfluss. Diese Art von Scheidenausfluss ist sehr selten gesund. Klar kann grüner Ausfluss in selten Fällen durch verschiedene Lebensmittel ausgelöst werden. Der Normalfall ist jedoch eine Krankheit wie z. B. die Trichomonaden, Tripper oder die Bakterielle Vaginose, die auf grünen Vaginalausfluss hindeuten. Auch hier treten vermehrt andere Symptome wie Jucken, Brennen, übler Geruch oder Schmerzen im Vaginalbereich auf. Natürlich sollte man bei grünlichem Vaginalschleim eine ärztliche Untersuchung vornehmen lassen und die Ursachen abklären lassen. Unseren ausführlichen Beitrag zum grünen Ausfluss empfehlen wir allen Frauen, die diesen gerade beobachten.

#7 Wässriger Ausfluss

Wässriger Ausfluss

Wässriger Ausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Der Wassergehalt im Zervixschleim nimmt zum Eisprung hin zu. Die Folge ist, dass der Zervixschleim in der Regel immer wässriger, transparenter und spinnbarer wird. Somit können viele Frauen zur Eisprungzeit eher wässrigen und spinnbaren Vaginalschleim beobachten. Dieser wässrige Ausfluss ist ein klares Eisprung-Anzeichen und großartige Nachrichten für alle Frauen, die potentiell schwanger werden möchten. Nicht jede Frau muss wässrigen Zervixschleim haben, da das Aussehen des Schleimes von Frau zu Frau und Zyklus zu Zyklus variieren. Trotzdem ist es bei jeder Frau so, dass um den Eisprung herum der Wassergehalt im Zervixschleim am größten ist. Was dann für ein Vaginalsekret dabei herauskommt, ist unterschiedlich.

Eisprung sicher bestimmen

Möchtest du deine fruchtbaren Tage sicher bestimmen, so empfehlen wir dir neben dem Ausfluss noch deine Basaltemperatur zu messen. Auf diesen Weg kannst du den Eisprung zu 91% sicher bis auf wenige Tage genau eingrenzen. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag „Wann ist der Eisprung?”

# 8 Klumpiger Ausfluss

Tritt klumpiger meist auch weißer oder trüber Scheidenausfluss auf, dann ist man meist noch weit vom Eisprung weg, da der Wassergehalt im Schleim noch nicht so groß ist. Nur wenige Frauen können klumpigen Vaginalschleim zur Eisprungzeit beobachten. Ebenso kann klumpiger Ausfluss noch kurz vor der Periode auftreten, da sich der Schleimpfropf in Vorbereitung der Menstruation löst. Meist ist klumpiger Vaginalschleim ein gutes Zeichen für den Beginn der fruchtbaren Tage.

#9 Klebriger Ausfluss

Frauen, die ihren Zervixschleim schon mal intensiver beobachtet haben, wissen ganz genau, dass dieser klebrig und auch die Konsistenz von Eiweiß haben kann. Das ist völlig normal. Erstens muss der Schleim ein zusammenhängendes Gebilde sein, da er sonst seine Filterfunktion missgebildeter Spermien nicht wahrnehmen kann. Schaut man sich Zervixschleim unter dem Mikroskop an, so wird man feststellen, dass dieser je nach Zyklusphase eine andere Struktur hat. So ist er klebriger und undurchlässiger, wenn der Eisprung noch weiter weg ist. Dies soll den Eintritt von Spermien in den Eileiter vor dem Eisprung verhindern. Zum Eisprung verändert sich die Struktur derart, dass die Spermien wie auf Autobahnen über den Gebärmutterhals und Gebärmutter zum Eileiter und der befruchteten Eizelle gleiten.

# 10 Weißfluss

In der Frühschwangerschaft ist der Weißfluss eine Art milchig, weißer Ausfluss häufiger zu beobachten. Schließlich geht es in dieser Phase nicht mehr um das Schwangerwerden, sondern um den Schutz vor Krankheitserregern, die der Mutter und dem Baby schaden könnten. Folglich ist die Kapillarflüssigkeit der Vagina der dominante Teil des Schleimes, der infolge der Milchsäurebakterien eher weißlich ist. Die hohe Menge an Weißfluss ist nötig, weil eine Frau in der Schwangerschaft ein höheres Risiko für eine Infektion in sich trägt. Mehr zum Thema Weißfluss kannst du in unserem Beitrag „Ausfluss in der Schwangerschaft” nachlesen.

Fazit

Ausfluss kann verschiedene Farben und Konsistenzen annehmen. Der Vaginalausfluss ist zunächst weißlich – da der Wassergehalt im Schleim zum Eisprung steigt, kommt es dann beispielsweise zu wässrigem Ausfluss. Dieser wässrige Zervixschleim ist dann ein klares Eisprung-Anzeichen. Vermischt sich Blut mit dem Schleim, so kann roter, bräunlicher oder rosafarbener Ausfluss entstehen. Die Interpretation dieses rötlichen Vaginalschleimes ist besonders interessant, da sie auf eine Einnistungsblutung oder Ovulationsblutung hindeuten können. In der Regel ist der Scheidenausfluss etwas normales und falls keine weiteren Beschwerden auftreten, ist er auch meist völlig ungefährlich. Nur selten können Frauen gelben oder grünlichen Ausfluss beobachten, der meist auf eine Erkrankung hindeutet. Treten Schmerzen im Vaginalbereich, Jucken, Brennen, Rötungen der Vagina oder übelriechender Schleim auf, dann sollte man eine gynäkologische Praxis aufsuchen und die Ursachen abklären lassen.

Dieser Artikel dient nur der Information und ersetzt keine ärztliche/homöopathische Therapie oder Diagnostik. Im Zweifelsfall suche dir also bitte eine individuelle persönliche und fachliche Beratung.

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