Regelschmerzen lindern – Wie geht das?

Regelschmerzen lindern

Regelschmerzen lindern © Natürliche Fruchtbarkeit

Wie kann man auf natürlichem Weg Regelschmerzen lindern? Ich stelle dir unsere besten Tipps zur Reduktion von Periodenschmerzen vor.

Nach aktuellen Studien leiden rund drei Viertel aller Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren ein bis zwei Tage pro Zyklus an Regelschmerzen. Hierbei treten die Periodenschmerzen auf, wenn sich die Gebärmutter zusammenzieht, um die Gebärmutterschleimhaut auszustoßen. Die Regelschmerzen sind sehr vielfältig und können sowohl im Bauch, im unteren Rücken oder im Beckenboden- sowie im Leistenbereich auftreten. In diesem Artikel spreche ich über die Hauptursachen von Menstruationsbeschwerden und gebe meine besten Tipps, wie du Regelschmerzen lindern kannst. 

Was sind die Hauptursachen für Regelschmerzen?

Man kann keine Periodenschmerzen bekämpfen, wenn man deren Ursache nicht versteht. Aus diesem Grund möchte ich kurz die Hauptursachen für Periodenschmerzen vorstellen, die man aktuell in der Fachsprache in primäre und sekundäre Regelschmerzen eingeteilt hat.

#1 Primäre Regelschmerzen

Die primären Regelschmerzen sind Schmerzen und Krämpfe im Unterleib, die während der Menstruation durch das natürliche Zusammenziehen der Gebärmutter entstehen. Sie haben keine offizielle krankheitsbedingte Ursache. Die Schmerzen können von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt sein oder gar nicht vorhanden sein, wodurch die spannende Frage auftaucht: Warum haben manche Frauen oft oder immer Schmerzen während der Menstruation und manche gar keine? Dann gibt es vielleicht doch eine Ursache dafür? Außerdem können auch weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen auftreten. Primäre Regelschmerzen treten meist bei jungen Frauen auf und können mit der Zeit abnehmen oder ganz verschwinden. Bei einigen Frauen verschwinden die Regelschmerzen auch nach der Geburt des ersten Kindes. 

#2 Sekundäre Regelschmerzen

Die sekundären Regelschmerzen sind Schmerzen, die während der Menstruation auftreten und durch eine zugrunde liegende Erkrankung verursacht werden. Im Gegensatz dazu treten primäre Regelschmerzen scheinbar ohne erkennbare Ursachen auf. Mögliche Ursachen für sekundäre Regelschmerzen sind Endometriose, Myome, Ovarialzysten oder -tumore, Adenomyose, Beckenstauung, entzündliche Beckenerkrankungen, sexuell übertragbare Infektionen und Verhütungsmittel wie die Spirale. Die Symptome von sekundären Regelschmerzen können von Frau zu Frau unterschiedlich sein und können auch von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen begleitet werden. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn du vermutest, dass du an sekundären Regelschmerzen leidest. In einer gynäkologischen Praxis kannst du eine genaue Diagnose bekommen, um eine geeignete Behandlungsstrategie zu erhalten.

Regelschmerzen lindern – unsere besten Tipps

Kommen wir nun zu unseren besten Tipps, um Regelschmerzen zu lindern.

#1 Pflanzliche Ernährung

Schon lange ist bekannt, dass bei einer übermäßigen Produktion der Arachidonsäure Schmerzen verursacht werden können. Diese Säure wird vorwiegend nach dem Konsum von tierischen Produkten gebildet. In einer kleinen Pilotstudie mit 33 Frauen und starken Regelschmerzen, konnte man zeigen, dass die Schmerzen durch eine fettarme, pflanzliche Ernährung schon nach zwei Menstruationszyklen deutlich verringert waren.

#2 Magnesium und Vitamin B6

In einer Studie mit 150 Frauen im Alter von 15 bis 45 Jahren untersuchte man den Einfluss von Magnesium und Vitamin B6 auf die Linderung von Menstruationsbeschwerden. Hierzu teilte man die Frauen in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe hat Magnesium, die zweite Magnesium und Vitamin B6 und die dritte ein Placebo-Medikament eingenommen. Im Ergebnis konnte man bei der Gruppe, die Vitamin B6 in Kombination mit Magnesium eingenommen haben, eine deutliche Linderung der Regelschmerzen dokumentieren.

#3 Yoga und Entspannung 

Kann die regelmäßige Yoga-Praxis Regelschmerzen lindern? Diese Frage stellten WissenschaftlerInnen in einer Studie mit 128 Frauen. Hierzu teilte man die Frauen in zwei gleich starke Gruppen ein. Die erste Gruppe machte für drei Monatszyklen etwa drei Mal pro Woche ein 30-minütiges Yoga-Programm. Die Kontrollgruppe durfte dagegen kein Yoga in den drei Monaten ausüben. Im Ergebnis konnte auch in dieser Studie festgestellt werden, dass eine regelmäßige Yoga-Praxis zur Linderung von Menstruationsbeschwerden beitragen kann.

#4 Wärme

Häufig hilft Wärme gegen Menstruationsbeschwerden. Ich persönlich habe hier häufiger ein warmes Bad genommen oder eine Wärmflasche, um meine Regelschmerzen zu lindern. Auch ein Saunagang kann zur Entspannung und somit zur Linderung der Schmerzen beitragen. 

#5 Frauenmantelkraut

Einigen Frauen hat es geholfen, Naturheil-Tees wie den Frauenmanteltee in der Gelbkörperphase zu trinken. Ich habe zum Thema „Regelschmerzen lindern” die bekannte Heilpraktikerin und Youtuberin Aileen Moser interviewt, die sehr auf Frauenmanteltee in der zweiten Zyklushälfte setzt.

#6 TCM

Ich hatte großes Glück für unseren Kinderwunsch-Kongress, die berühmte Kinderwunsch-Medizinerin Dr. med. Annemarie-Schweizer-Arau zu interviewen. Sie entwickelte die SART Methode, welche nachweislich die Regelschmerzen bei einer Endometriose-Erkrankung lindern kann. Die SART Methode kombiniert hierbei eine psychotherapeutische Behandlung mit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

#7 Freie Menstruation und alternative Menstruationshygiene

Meine eigenen Regelbeschwerden haben sich deutlich verändert, seit ich die freie Menstruation praktiziere. Bei dieser Methode lässt man die Menstruation einfach beim Toilettengang natürlich ab. Unterwegs verwende ich ganz selten Menstruationstassen und meistens Stoffbinden, weil sich nicht überall die freie Menstruation optimal durchführen lässt. Wie die freie Menstruation ohne Tampons und Binden funktioniert, habe ich in meinem Beitrag „Menstruationsbeschwerden lindern” genauer erläutert.

Regelschmerzen – wann zum Arzt?

Solltest du so starke Regelschmerzen haben, dass du häufiger auf Schmerzmittel zugreifst, dann ist es ratsam einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Außerdem ist es ratsam, ärztlichen Rat aufzusuchen, wenn plötzlich Regelschmerzen auftreten, obwohl vorher nie welche auftraten. Ebenso macht es absolut Sinn, wenn Schmerzen im Zyklus außerhalb der Zeit der Periode auftreten. Ich hoffe, dass dir meine Tipps helfen können, deine Regelbeschwerden zu lindern und wünsche dir alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind. Als Schwangere hat man übrigens keine Regel mehr und hat somit auch nicht mit Regelschmerzen zu tun 😉 🩸 🍀. 

Quellen

Grandi G, Ferrari S, Xholli A, Cannoletta M, Palma F, Romani C, Volpe A, Cagnacci A. Prevalence of menstrual pain in young women: what is dysmenorrhea? J Pain Res. 2012;5:169-74. doi: 10.2147/JPR.S30602. Epub 2012 Jun 20. PMID: 22792003; PMCID: PMC3392715.

Armour M, Smith CA, Steel KA, Macmillan F. The effectiveness of self-care and lifestyle interventions in primary dysmenorrhea: a systematic review and meta-analysis. BMC Complement Altern Med. 2019 Jan 17;19(1):22. doi: 10.1186/s12906-019-2433-8. PMID: 30654775; PMCID: PMC6337810.

Barnard ND, Scialli AR, Hurlock D, Bertron P. Diet and sex-hormone binding globulin, dysmenorrhea, and premenstrual symptoms. Obstet Gynecol. 2000 Feb;95(2):245-50. doi: 10.1016/s0029-7844(99)00525-6. PMID: 10674588.

Fathizadeh N, Ebrahimi E, Valiani M, Tavakoli N, Yar MH. Evaluating the effect of magnesium and magnesium plus vitamin B6 supplement on the severity of premenstrual syndrome. Iran J Nurs Midwifery Res. 2010 Dec;15(Suppl 1):401-5. PMID: 22069417; PMCID: PMC3208934.

Chang HC, Cheng YC, Yang CH, Tzeng YL, Chen CH. Effects of Yoga for Coping with Premenstrual Symptoms in Taiwan-A Cluster Randomized Study. Healthcare (Basel). 2023 Apr 21;11(8):1193. doi: 10.3390/healthcare11081193. PMID: 37108027; PMCID: PMC10138357.

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