Eizellreifungsstörung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eizellreifungsstörung

Eizellreifungsstörung © Natürliche Fruchtbarkeit

Eizellreifungsstörung – Was tun? Wir zeigen die häufigsten Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei einer Störung der Eizellreifung auf.

Eine Eizellreifungsstörung, auch Oozytenreifungsstörung genannt, ist eine Funktionsstörung der Eierstöcke, bei der die Eizellen nicht normal ausreifen. Bei einer normalen Eizellreifung durchläuft die Eizelle verschiedene Reifungsstadien, bis sie schließlich befruchtungsfähig ist. Bei einer Eizellreifungsstörung ist dieser Prozess gestört. Die Eizellen reifen nicht vollständig heran oder erreichen nicht das Stadium, in dem sie für eine Befruchtung bereit sind. Häufig kann eine Eizellreifungsstörung zu verminderter oder fehlender Fruchtbarkeit führen, da keine reifen, befruchtungsfähigen Eizellen gebildet werden. Frauen mit dieser Störung haben häufig Schwierigkeiten, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. In diesem Beitrag möchten wir dir aufzeigen, woher eine Eizellreifungsstörung kommt und was du tun kannst, um trotzdem schwanger zu werden.

Ursachen von Eizellreifungsstörung

Eine Eizellreifungsstörung kann verschiedene Ursachen haben:

Genetische Faktoren 

Laut Untersuchungen haben einige Frauen aufgrund genetischer Ursachen eine Eizellreifungsstörung. Es können Mutationen in Genen vorliegen, die für die Produktion oder den Transport von Hormonen verantwortlich sind, die die Eizellreifung steuern. 

Umweltfaktoren 

Schadstoffe wie Zigarettenrauch, Alkohol oder Chemikalien können die Eierstockfunktion und Eizellreifung beeinträchtigen. Auch Strahlung oder viralen Infektionen wird eine mögliche schädliche Wirkung nachgesagt.

Hormonelle Störungen

Sind die Hormone FSH und LH, die die Eizellreifung steuern, nicht im richtigen Gleichgewicht, entwickeln sich die Eizellen nicht normal weiter. Auch Störungen in der Kommunikation zwischen Hirnanhangsdrüse, Eierstöcken und Eizellen können die Reifung blockieren.

Autoimmunerkrankungen

Bei einigen Frauen richtet sich die körpereigene Immunabwehr gegen die Eizellen und behindert so deren Reifung. 

Endometriose und PCOS

Durch Entzündungen und Zysten können Eileiter und Eierstöcke in Mitleidenschaft gezogen werden, was die Eizellreifung stören kann. Somit können Erkrankungen wie PCOS und Endometriose häufig mit einer Störung der Eireifung verbunden sein.

Eileiterverschluss

Sind die Eileiter durch Entzündungen oder Verwachsungen blockiert, können die Eizellen nicht in die Gebärmutter gelangen und reifen nicht aus.

Übergewicht

Adipositas und Insulinresistenz können zu einer verminderten Fruchtbarkeit und Eizellreifungsstörung führen. In einer Studie mit über 3600 Frauen konnte man zeigen, dass für Frauen mit einem BMI über 19,5 kg pro m² das Risiko unfruchtbar zu werden, steigt.

Rauchen 

Das Rauchen schränkt die Durchblutung der Eierstöcke ein und kann die Eizellqualität negativ beeinflussen.

Ernährung

Mangelernährung, starkes Untergewicht sowie Nährstoffmangel können ursächlich für eine gestörte Eizellreifung sein.

Alter

Mit zunehmendem Alter sinkt die Eizellqualität und -quantität, was die Wahrscheinlichkeit für Reifungsstörungen erhöht.

Symptome von Eizellreifungsstörung

Die Hauptsymptome einer Eizellreifungsstörung sind:

Unregelmäßige oder ausbleibende Perioden

Bei einer Eizellreifungsstörung reifen die Eizellen nicht normal, so dass der Eisprung ausbleibt oder unregelmäßig auftritt. Dies führt zu unregelmäßigen, ausbleibenden oder sehr langen Zyklen. Oftmals kommt es zu Oligomenorrhoe (sehr seltene Perioden) oder Amenorrhoe (vollständiges Ausbleiben der Periode). 

Unfruchtbarkeit

Da bei einer Eizellreifungsstörung die Eizellen nicht normal reifen und es zu Problemen beim Eisprung kommt, ist es für betroffene Frauen sehr schwierig auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Eine Eizellreifungsstörung ist eine der Hauptursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Viele betroffene Frauen bleiben kinderlos, wenn keine Behandlung erfolgt.

Von Zervixschleim bis Zysten

Andere mögliche Symptome sind eine veränderte Zervixschleimqualität, verstärkte Prämenstruelle Beschwerden aufgrund hormoneller Schwankungen sowie vermehrtes Wachstum von kleinen Zysten auf den Eierstöcken. psychische Belastungen wie Traurigkeit und Depressionen können ebenfalls auftreten. Insgesamt führt eine Eizellreifungsstörung durch die hormonellen Veränderungen und die damit verbundenen körperlichen und seelischen Symptome zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität bei betroffenen Frauen.

Diagnostik von Eizellreifungsstörung

Die Diagnose einer Eizellreifungsstörung erfolgt durch verschiedene Untersuchungen:

Gynäkologische Untersuchung

Der Frauenarzt führt eine ausführliche Anamnese durch, um den Zyklus der Frau und mögliche Unregelmäßigkeiten zu erfassen. Dazu gehört auch eine vaginale Untersuchung.

Hormonstatus

In einer gynäkologischen Praxis wird der Spiegel wichtiger Hormone wie FSH, LH, Östradiol und Anti-Müller-Hormon im Blut bestimmt. Diese Werte geben Aufschluss über die Eierstockreserve und können auf eine Eizellreifungsstörung hinweisen. 

Ultraschall

Mithilfe der vaginalen Sonografie können die Eierstöcke bezüglich Anzahl und Größe der Follikel beurteilt werden. Bei einer Eizellreifungsstörung finden sich häufig wenige oder kleine Follikel. Auch lässt sich die Dicke des Endometriums ermitteln.

Hormonstimulationstest

Über einen Zeitraum von 8 bis 10 Tagen werden die Eierstöcke mithilfe von Medikamenten zur Follikelreifung angeregt. Anschließend wird durch Ultraschall die Follikelentwicklung beurteilt und die Estradiolkonzentration im Blut bestimmt. Eine unzureichende Reaktion weist auf eine Eizellreifungsstörung hin.

Endometriumbiopsie 

Bei Verdacht auf eine uterine Komponente wird Gewebe aus der Gebärmutterschleimhaut entnommen, um Veränderungen festzustellen.

Zyklusdiagnostik

Dokumentiert eine Frau regelmäßig ihre Zyklen mit der NFP Methode, so kann man aus der Temperaturkurve sehen, ob und wann eine Frau einen Eisprung hatte. Ebenso kann man die Länge der Eireifungsphase bestimmen. Ist die Eireifungsphase stark verlängert oder verkürzt, so ist das ein deutlicher Hinweis dafür, dass die Eizellreifung gestört sein könnte. Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Interview mit Prof. Dr. med. Gnoth, welcher in seiner Praxis NFP zur Zyklusdiagnostik einsetzt.

Durch das kombinierte Ergebnis dieser Untersuchungen kann eine Eizellreifungsstörung diagnostiziert und die Ursache näher eingegrenzt werden.

Behandlungsmöglichkeiten einer Eizellreifungsstörung

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei einer Eizellreifungsstörung:

Behandlung mit Eisprungauslösern wie Clomifen oder Ovaria Comp

Falls Frauen infolge einer Erkrankung oder Zyklusstörung keinen Eisprung mehr bekommen, wird häufig mit Clomifen, Ovaria Comp oder einem anderen Eisprungauslöser im Zyklus gearbeitet. Umfassende Studien zeigen, dass Clomifen bei vielen Frauen wirkt und nach der Einnahme von sechs Monaten etwa 70 % der Frauen wieder einen Eisprung haben und auch die Schwangerschaftsrate steigt. Allerdings ist Clomifen meist mit einer höheren Fehlgeburtenrate verbunden.

Hormontherapie

Bei einer Eizellreifungsstörung können Hormone wie FSH oder hCG eingesetzt werden, um die Reifung der Eizellen zu unterstützen. Meist wird eine Kombination aus FSH und hCG verwendet. Die Hormone werden in einer bestimmten Dosierung und über einen definierten Zeitraum verabreicht, um den Reifungsprozess der Eizellen zu stimulieren. 

IVF mit ICSI

Die In-vitro-Fertilisation (IVF) mit intrazytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) ist oft die beste Behandlungsmethode bei einer Eizellreifungsstörung. Dabei werden hormonell mehrere Eizellen zur Reifung angeregt, die anschließend punktiert werden. Im Labor werden die gewonnenen Eizellen dann mit dem ICSI-Verfahren befruchtet, bei dem eine einzelne Spermie direkt in die Eizelle injiziert wird. So kann auch bei verminderter Eizellqualität eine Befruchtung ermöglicht werden.

Kryokonservierung

Bei wiederholten erfolglosen Zyklen kann eine Kryokonservierung (Einfrieren) von Eizellen oder Embryonen sinnvoll sein. So können in mehreren Zyklen Eizellen gewonnen, eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt für den Transfer aufgetaut und verwendet werden. 

Alternative Verfahren

Weitere Optionen sind die assistierte Befruchtung mit Donoreizellen oder eine Eizellspende. Auch eine adoptierte Schwangerschaft kann in Betracht gezogen werden. 

Ernährung

Sowohl PCOS, Endometriose als auch die anderen typischen Zyklusstörungen lassen sich auch durch eine gezielte Ernährung positiv beeinflussen. Ernährungsexpertin Britta Kaiser erzählt uns im Interview, wie sie trotz Endometriose auf natürlichem Weg durch eine Ernährungsumstellung schwanger geworden ist. Ebenso gibt es bei PCOS die Logi-Methode, welche nachweislich in Studien zu einer höheren Schwangerschaftsrate führen kann.

Akupunktur und TCM 

Gerade im asiatischen Raum deuten mehrere wissenschaftliche Untersuchungen darauf hin, dass Akupunktur die Reifung der Eizellen unterstützen kann. Infolge der Akupunktur wird die Durchblutung in den Eierstöcken angeregt. In einer Studie mit 160 Frauen, welche 20 Akupunkturbehandlungen über 10 Wochen bekamen, verbesserte sich die Eizellqualität deutlich.

Mönchspfeffer-Therapie

Schon seit über 1000 Jahren wird die Heilpflanze Mönchspfeffer zur Zyklusregulaiton eingesetzt. In Untersuchungen der Universität Stanford mit 93 Frauen, welche schon länger erfolglos versuchen schwanger zu werden, verabreichte man der Hälfte der Frauen Mönchspfeffer über einen Zeitraum von drei Monaten. Die andere Hälfte bekam ein Placebo-Medikament. Anschließend schaut man sich an, wie viele Frauen in der jeweiligen Gruppe schwanger geworden sind. Im Ergebnis wurden in drei Monaten in der Mönchspfeffer-Gruppe unglaubliche 26 % der Frauen schwanger. In der Placebo-Gruppe wurden mit 10 % deutlich weniger Frauen auf natürlichem Weg schwanger. Somit gehen die WissenschaftlerInnen davon aus, dass die Einnahme von Mönchspfeffer bei Kinderwunsch zur Zyklusstabilisierung in vielen Fällen Sinn machen kann. 

Jede Behandlung ist individuell von Frau zu Frau verschieden

Die Wahl der Behandlung erfolgt individuell nach eingehender Diagnostik und Beratung der Patientin. Elementar ist auch die psychologische Begleitung und Unterstützung. Geduld und Optimismus sind wichtig, da trotz Eizellreifungsstörung oft nach mehreren Versuchen eine Schwangerschaft erreicht werden kann.

Komplikationen

Eizellreifungsstörungen können schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen. Die bedeutsamsten sind folgende:

Unfruchtbarkeit

Da bei einer Eizellreifungsstörung die Eizellen nicht reifen, ist es für betroffene Frauen sehr schwer oder unmöglich, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch haben eine Eizellreifungsstörung als Ursache.

Erhöhtes Fehlgeburtsrisiko

Selbst wenn eine Schwangerschaft eintritt, ist das Risiko für eine Fehlgeburt stark erhöht. Die unausgereiften Eizellen führen häufig zu chromosomalen Anomalien beim Embryo, die eine normale Schwangerschaft verhindern.

Depressionen

Die Diagnose einer Eizellreifungsstörung und die damit verbundene Unfruchtbarkeit können zu starken psychischen Belastungen und Depressionen führen. Viele betroffene Frauen leiden unter dem unerfüllten Kinderwunsch. Diese psychische Komponente sollte im Rahmen der Behandlung berücksichtigt werden.

Eizellreifungsstörungen haben also massive Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und Psyche betroffener Frauen. Neben medizinischen Behandlungsmöglichkeiten ist eine sensible psychologische Betreuung sehr wichtig, um die Komplikationen abzumildern.

Vorbeugung einer Eizellreifungsstörung

Eine generelle Vorbeugung von Eizellreifungsstörungen ist nicht möglich. Die Ursachen sind sehr vielfältig und oft nicht eindeutig zu bestimmen. 

Grunderkrankungen behandeln

Bei einigen Grunderkrankungen, die Eizellreifungsstörungen begünstigen können, ist es ratsam, diese möglichst gut einzustellen. Dazu gehören:

  • Schilddrüsenerkrankungen 
  • Über- und Unterfunktion der Nebennierenrinde
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
  • Genetische Erkrankungen 

Auch ein ausgewogener Lebensstil mit ausreichend Bewegung und gesunder Ernährung kann helfen, sekundäre Ursachen einer Eizellreifungsstörung zu vermeiden oder abzumildern. 

Da viele Ursachen aber angeboren oder nicht beeinflussbar sind, gibt es keine zuverlässige Methode, Eizellreifungsstörungen grundsätzlich vorzubeugen. Bei Kinderwunsch sollten mögliche Risiken jedoch frühzeitig abgeklärt werden.

Eizellreifungsstörung – unsere Erfahrungen

Im Jahr 2017 meldete sich eine Frau mit einer Eizellreifungsstörung infolge einer PCOS-Erkrankung bei uns. Sie möchte anonym bleiben, daher nennen wir sie mit ihrem Pseudonym Briana. Ihre Zyklen dauerten häufig zwischen 50 und 100 Tagen und es war für sie sehr schwierig, einen Eisprung in ihren langen Zyklen zu bestimmen. Die Eireifungsphase in Brianas Zyklen war deutlich länger als 21 Tage. 

Schwangerschaft trotz Eizellreifungsstörung bei PCOS

Schwangerschaft trotz Eizellreifungsstörung bei PCOS © Natürliche Fruchtbarkeit

NFP und Ernährungsumstellung

Wir rieten Briana entgegen dem Mainstream nicht sofort in ein Kinderwunschzentrum zu fahren. Erstmal wollten wir mit der NFP Methode herausfinden, ob sie einen Eisprung hat oder nicht. Hierzu beobachtete Briana ihren Eisprung und die Temperaturkurve im Zyklus. Ebenso versuchte sie durch eine Ernährungsumstellung der Logi-Methode und eine gesunde Lebensweise zu ihrem Kinderwunsch beizutragen. Doch schauen wir uns den ersten NFP Zyklus von Briana mal genauer an:

Zyklusbeginn 

Der Zyklus begann mit der Periode am 25. März 2017. Wie bei der NFP Methode üblich, hat Briana fleißig ihre Temperatur gemessen und gemeinsam mit dem Zervixschleim in einem Zyklusblatt dokumentiert.

Später Eisprung und verlängerte Eireifungsphase

Aus der Temperaturkurve und dem Schleimverlauf konnte Briana den Eisprung zu 91 % sicher im Zeitraum vom 45. bis 48. Zyklustag (8. bis 11. April 2017) bestimmen. Obwohl sie ohne Frage eine Eizellreifungsstörung infolge einer verlängerten Eireifungsphase von über 40 Tagen hatte, geschah ein Wunder. Sie bekam einen Eisprung und die freigesetzte Eizelle konnte sich mit einer Spermie vereinigen.

Schwangerschaft bei Routineuntersuchung festgestellt

Briana hat nicht so richtig an eine Schwangerschaft geglaubt, weil sie es zuvor viele Jahre erfolglos versucht hat. Doch bei einer Routineuntersuchung stellte ihr damaliger Arzt fest, dass sie schwanger ist und sie schrieb freudig zu uns:

„Liebe Anne, lieber Marcus,

ich schreibe euch diese Mail, weil ich es immer noch nicht glauben kann. Ich bin schwanger! Und ihr habt wesentlich dazu beigetragen, dafür möchte ich euch schon einmal von Herzen danken. […] Am 09.05. hatte ich einen ganz normalen Frauenarzttermin und stellte fest, dass eine Eizelle herangereift ist. Dies stimmte mit dem Zervixschleim überein, den ich der Frauenärztin, bevor sie den Ultraschall gemacht hat, aufgezeigt habe. Der Eisprung muss dann an diesem Tag stattgefunden haben. Und tatsächlich hat es geklappt.

Vielen herzlichen Dank

Euer Fruchtbarkeitsfan“

Briana

Möchtest du auch NFP erlernen?

Nun ja, ich weiß, dass bei einer Eizellreifungsstörung die meisten Frauen sofort in ein Kinderwunschzentrum gehen. Es ist auch ein nachvollziehbarer Schritt, wenn man länger nicht schwanger wird. Briana hat jedoch erstmal ihrer natürlichen Fruchtbarkeit vertraut und geschaut, ob sie einen Eisprung hat oder nicht. In der Folge ist sie durch Sex zum richtigen Zeitpunkt schwanger geworden, was sehr erfreulich ist. Falls du auch mal wie Briana die NFP Methode ausprobieren möchtest, empfehle ich dir unser E-Book „Wann bin ich fruchtbar? In diesem erhältst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in die NFP-Methode, Übungszyklen und Lösungen. Überdies findest du im Buch Erfahrungsberichte von Frauen, die trotz PCOS, Endometriose u.a. Schwierigkeiten, schwanger geworden sind.

Ausblick und Forschung

Die Eizellreifungsstörung ist weiterhin Gegenstand intensiver Forschung, da die genauen Ursachen und Mechanismen der Störung noch nicht vollständig geklärt sind. Es werden jedoch stetig Fortschritte erzielt.

Reproduktion wird sich weiterentwickeln

In der Reproduktionsmedizin werden neue Verfahren entwickelt, um Frauen mit Eizellreifungsstörung zu helfen. Ein Ansatz ist die Reifung von Eizellen außerhalb des Körpers (In-vitro-Maturation). Dabei werden unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und im Labor zur Reife gebracht. Anschließend können sie für eine künstliche Befruchtung verwendet werden. Diese Methode verspricht Frauen mit Eizellreifungsstörung neue Hoffnung auf eine Schwangerschaft. 

Alternativmedizinisches Bewusstsein breitet sich aus

Jedoch entwickelt sich nicht nur die Reproduktionsmedizin, sondern auch die Alternativmedizin weiter und so werden alternative Ansätze der Behandlung mit Mönchspfeffer u.a. mehr und mehr wissenschaftlich untersucht.

Zyklusdiagnostik und Monitoring verlagern sich nach Hause

Bei der Zyklusdiagnostik und dem Monitoring geht die Entwicklung klar in Richtung einer Diagnostik zu Hause. Schon heute können Hormontests sowie die NFP-Methode zu Hause durchgeführt werden. Ebenso führt der demografische Wandel zu einem Engpass an ärztlicher Hilfe. Die Technik entwickelt sich heute auch sehr stark weiter, so kann man Temperaturdaten bequem über Nacht mit einem vaginalen Messchip messen und via Bluetooth auf das Smartphone übertragen. Auf diese Weise muss man die Messung der Basaltemperatur nicht mehr selbst machen.

Mehr Studien und Grundlagenforschung ist nötig

Auch in der Grundlagenforschung laufen weiterhin Studien, um die genauen Ursachen und Auslöser der Eizellreifungsstörung zu identifizieren. Unter anderem wird die Rolle von Hormonen, Genen und anderen Faktoren untersucht. Ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen ist wichtig, um gezieltere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und das Auftreten der Störung möglicherweise sogar verhindern zu können. Fortschritte in diesem Bereich werden in den kommenden Jahren erwartet.

Quellen

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