Gelber Scheidenausfluss richtig deuten

Gelber Scheidenausfluss

Gelber Scheidenausfluss © Natürliche Fruchtbarkeit

Gelber Scheidenausfluss – wie kann man ihn richtig deuten? Wir zeigen dir, wann gelber Vaginalausfluss auftreten kann und was er bedeutet.

In Kinderwunschforen wird das Thema Gelber Scheidenausfluss heiß diskutiert. So schrieb beispielsweise Dana45 am 18.02.2021 im urbia Forum:

„Hallo liebe Mithibblerinnen!

Ich bin heute Es+8 (vllt. auch Es+7) und merke, dass ich vermehrt gelblichen Ausfluss habe. Es brennt und juckt nichts und riecht auch nicht unangenehm. In meinen letzten Zyklen war ich eher trocken, zumindest ist mir das noch nicht aufgefallen – aber wer weiß Hat das irgendwas zu sagen? Anzeichen für Mens (bitte nicht)?“

Natürlich fragen sich hier viele Frauen, was gelber Scheidenausfluss bedeutet und ob sie eine gynäkologische Praxis aufsuchen sollten. In diesem Beitrag zeigen wir die häufigsten Ursachen für den gelben Ausfluss auf und teilen unsere Erfahrungen.

Gelber Scheidenausfluss – woher kommt er?

Grundsätzlich ist der Scheidenausfluss nichts anderes als eine Zusammenfassung aller körperlichen Flüssigkeiten, die aus der Vagina rinnen. In der Regel setzt sich der vaginale Ausfluss aus drei Flüssigkeiten zusammen. Erstens der sauren weißlichen Scheidenflüssigkeit aus den Epithelzellen und Kapillaren der Vagina, welche dem Schutz der Vagina vor Krankheitserregern dient. Zweitens dem basischen Zervixschleim aus den Krypten im Gebärmutterhals, welcher sich zyklisch verändert und die Spermien ernährt und schützt. Zuletzt gibt es noch den schwach-sauren Erregungsschleim aus den bartholinischen Drüsen, welcher nur bei sexueller Erregung produziert wird. 

Gelber Scheidenausfluss und sein Ursprung

In der Regel ist dein Ausfluss weißlich bis transparent und wenn er sich mit Blut vermischt, rötlich bis bräunlich. Bei der Entstehung vom gelben Ausfluss ist das meist ein Hinweis auf eine höhere Bildung von Leukozyten, welche durch ein hormonelles Ungleichgewicht, Stress, Rauchen wie auch Infektionen entstehen kann. In einem Menstruationszyklus sind hormonelle Schwankungen ein Stück weit normal, daher kann der gelbe Scheidenausfluss auch harmlos sein. Treten jedoch neben dem gelben Scheidenausfluss noch weitere Symptome wie ein Jucken, Brennen, Rötungen an der Vagina etc. auf, dann sollte man eine gynäkologische Praxis aufsuchen.

Gelber Vaginalausfluss – die häufigsten Ursachen

Scheidenausfluss gelb

Scheidenausfluss gelb © Natürliche Fruchtbarkeit

Natürlich kann gelber Ausfluss zahlreiche Ursachen haben, von denen ich die wichtigsten auflisten möchte. Natürlich empfehlen wir immer bei Beschwerden eine gynäkologische Praxis aufzusuchen und die Ursachen abklären zu lassen.

Scheidenpilz

Beobachtet man den gelb-grünlichen Ausfluss in Kombination mit weißen, bröckeligen Ausfluss und einem Jucken und Brennen, ist häufig Scheidenpilz der Übeltäter. Verursacht wird Scheidenpilz häufiger durch übertriebene Intimhygiene, Stress und hormonelle Veränderungen. Scheidenpilz kann mit speziellen Medikamenten und Naturheilkunde, wie beispielsweise der Naturjoghurt-Methode, behandelt werden.

Chlamydien

Fast allen Frauen und Männern sind die Bakterien Chlamydien bekannt, welche durch ungeschützten Sexualverkehr entstehen können. Hier können neben einem gelben bis eitrigen Ausfluss auch ein Jucken und Brennen, Schmerzen beim Verkehr oder ein Jucken, Brennen auftreten. Behandelt werden Chlamydien in der Regel mit speziellen Medikamenten, die der Arzt oder die Ärztin verschreibt.

Trichomonadeninfektion

Die dritte mögliche sexuell übertragbare Infektion, die gelben Ausfluss zur Folge haben kann, sind Trichomonaden. Dies sind kleine Geißeltierchen, die zu gelben bis blutigen Ausfluss, Schmerzen beim Verkehr, Blutungen sowie einem Ziehen im Unterleib führen können. Trichomonaden können durch spezielle Medikamente, welcher verschreibungspflichtig sind, behandelt werden.

Medikamente

Viele Frauen berichten, dass eine Scheidenpilzinfektion bei Pilleneinnahme häufiger ist. Dies konnte in einer Untersuchung mit 153 Patientinnen ebenso festgestellt werden. Und außerdem, dass Pillen-AnwenderInnen ein  deutlich höheres Risiko für eine Scheidenpilzerkrankung hatten.

Wechseljahre und Schwangerschaft

In den Wechseljahren nimmt der Ausfluss ab, der den Körper vor Krankheitserregern schützt. Somit steigt das Risiko für Infektionen und es kann gelber Scheidenausfluss als Anzeichen dieser Erkrankungen auftreten. In der Schwangerschaft besteht ebenso ein erhöhtes Risiko für Infektionen, weshalb schwangere Frauen zum Schutz meist mehr Ausfluss als gewöhnlich produzieren. Kommt es hier wegen einer Infektion zu einer verstärkten Bildung von Leukozyten, so tritt gelber Ausfluss auf. Jedoch ist es nicht immer problematisch. Erst wenn weitere Symptome wie beispielsweise ein Jucken und Brennen auftreten, muss man zum Arzt oder zur Ärztin gehen.

Weitere Ursachen

Natürlich können auch Stress, falsche Intimhygiene und andere Infektionen zu einem gelben Scheidenausfluss führen. 

Gelber Ausfluss – was tun?

Beobachtest du gelben Ausfluss, welcher von weiteren Symptomen wie Schmerzen beim Sex, Jucken und Brennen, dann solltest du eine gynäkologische Praxis aufsuchen. In diesem Fall wird ein Abstrich oder eventuelle Urin- und Blutuntersuchungen durchgeführt. Diese können dabei helfen, die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch aufzuklären. Ist die Ursache gefunden, kann diese meist schnell und erfolgreich behandelt werden.

Gelber Ausfluss – Erfahrungen

Kommen wir zu einem Zyklus, den wir in der Beratung hatten. Diese stammt von einer Frau, die an PCOS erkrankt ist und schwanger werden möchte. Die Frau startet ihren Zyklus mit der Periode am 10. Dezember 2018, und endete einen Tag vor der nächsten Periode am 9. Januar 2019. Sie verspürt von Anfang an Jucken und Brennen und konnte im Zeitraum vom 15. bis 17. Zyklustag bröckeligen, weißlichen bis gelblichen Scheidenausfluss beobachten. Dieser ist ein Anzeichen einer Scheidenpilz-Infektion, die mit Vaginalzäpfen behandelt wurde. Diagnostiziert hat die Frau ihren Scheidenpilz mit einem Selbsttest für Zuhause, weil sie diese Erkrankung schon öfters hatte und die Symptome kennt.

Eisprung feststellen mit der NFP Methode

Die Frau hatte trotz PCOS einen Eisprung und konnte diesen im Zeitraum vom 1. bis 4. Januar 2019 mit der NFP Methode feststellen. Hierzu beobachtete sie ihren Ausfluss und ihre Temperatur im Zyklus und trug diese gemessenen Werte und den Schleim in ein Zyklusblatt ein. Aus der Temperaturkurve und dem Schleimverlauf, konnte sie gemäß den NFP Regeln ihren Eisprung zu 91 % sicher bis auf vier Tage genau eingrenzen. Willst du auch deinen Eisprung mit NFP bestimmen, dann schau doch mal bei meinem Kinderwunsch-Starter-Set vorbei. Dort bekommst du alle Infos für den Start in die NFP Methode. 

Fazit

Gelber Scheidenausfluss ist an sich erstmal nur ein Anzeichen für hormonelle Schwankungen oder eine Erhöhung der Leukozytenzahl. Ist der gelbe Ausfluss gesund, so treten keine weiteren Symptome auf. Falls jedoch neben dem gelben Scheidenausfluss auch noch weitere Symptome wie Brennen, Jucken oder gar Schmerzen beim Sex oder nicht periodische Blutungen auftreten, dann sollte man in eine gynäkologische Praxis gehen und die Ursachen abklären lassen.

Doch egal ob gelber Scheidenausfluss im Laufe deine Lebens im Zyklus auftritt oder nicht, ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind.

Quellen

Spinillo A, Capuzzo E, Nicola S, Baltaro F, Ferrari A, Monaco A. The impact of oral contraception on vulvovaginal candidiasis. Contraception. 1995 May;51(5):293-7. doi: 10.1016/0010-7824(95)00079-p. PMID: 7628203.

 

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