Ist ein 25 Tage Zyklus zu kurz, um schwanger zu werden? Wir zeigen anhand von einem realen Zyklus auf, worauf du beim Kinderwunsch achten musst.
Viele Frauen in der Kinderwunschzeit bekommen bei einem kürzeren Zyklus von 25 Tagen schon leichte Panik. Ist ein 25 Tage Zyklus zu kurz, um schwanger zu werden? Ebenso fragen sie sich, wie man den Eisprung bei einem 25 Tage Zyklus sicher bestimmen kann. In diesem Artikel zeige ich dir an meinem realen Zyklus, ob ein 25 Tage Zyklus lang genug ist, um schwanger zu werden. Ebenso werde ich kurz darauf eingehen, was du tun kannst, um die Chancen, ein Wunschkind zu empfangen, zu verbessern.
Ist ein 25 Tage Zyklus normal?
Ein 25 Tage Zyklus ist normal – Statistik © E. Raith-Paula, Natürliche Familienplanung heute, Springer Verlag 2020
Man hat sich die Zykluslänge von über 1600 Frauen, die insgesamt ca. 35000 Zyklen produziert haben, genau in Untersuchungen angesehen. Hieraus ergab sich, dass rund 8 % dieser Zyklen genau 25 Tage lang waren. Etwa 90 % der Zyklen sind zwischen 23 und 35 Tagen lang. Somit kann man ganz klar sagen, dass ein 25 Tage Zyklus völlig normal ist.
Eisprung bei 25 Tage Zyklus bestimmen
Es ist die Zeit gekommen, an der wir uns einen realen 25 Tage Zyklus von mir ansehen. Ich habe diesen Zyklus mit der NFP Methode dokumentiert, mit der man den Eisprung anhand der Eisprung-Anzeichen Zervixschleim und Basaltemperatur bestimmen kann. Mein besagter 25 Tage Zyklus startete am 19. Dezember 2020 mit der Periodenblutung und ging bis einen Tag vor der nächsten Periode am 12. Januar 2021.
Mit NFP den Eisprung bestimmen
Bei der NFP Methode misst man die Basaltemperatur im Zyklus und beobachtet den Zervixschleim beim Toilettengang. Die gemessenen Werte und die Zervixschleimqualität trägt man anschließend in ein Zyklusblatt oder eine Zyklus-App ein. Ich persönlich habe meine Basaltemperatur mit dem *cyclotest lady gemessen und für die Zyklus-Dokumentation die Lily App verwendet. Aus der Temperaturkurve und dem Schleimverlauf kann man den Eisprung zu 91 % sicher bis auf vier Tage genau eingrenzen. In meinem 25 Tage Zyklus war mein Eisprung nach der NFP Methode voraussichtlich im Zeitraum vom 15. bis 18. Zyklustag.
Eireifungsphase
Die Eireifungsphase wird in der Fachsprache auch Follikelphase genannt. In dieser Phase entwickelt sich im Eierstock eine befruchtungsfähige Eizelle, welche den Eierstock zum Eisprung verlässt. Somit dauert die Eireifungsphase von der Menstruation bis zum Eisprung. In einem normalen fruchtbaren Zyklus dauert die Eireifungsphase zwischen 12 und 21 Tagen. In meinem 25 Tage Zyklus war meine Follikelphase genau 16 Tage lang. Somit hatte ich eine normal lange Eireifungsphase und muss mir keine Sorgen, um meinen Zyklus machen.
Verkürzte Eireifungsphase – ein Problem?
Jedoch gibt es auch Frauen, die bei einem 25 Tage Zyklus eine verkürzte Eireifungsphase von weniger als 11 Tagen haben, dies kann zu einer Einschränkung der Fruchtbarkeit führen. In einer Pilotstudie mit 64 Frauen konnte man zeigen, dass Frauen, deren Follikelphase kürzer als 12 Tage ist, eine geringere Schwangerschaftswahrscheinlichkeit haben. Bei den Frauen mit verkürzter Eireifungsphase wurden innerhalb von einem Jahr nur 31 % schwanger. Im Vergleich dazu wurden in der Gruppe der Frauen mit einer normal langen Follikelphase in 12 Monaten etwa 66 % der Frauen schwanger. Somit scheint die Länge der Follikelphase einen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau zu haben.
Gelbkörperphase
Zeitlich gesehen ist die Gelbkörperphase die Zeit vom Eisprung bis einen Tag vor der nächsten Periode. Biologisch gesehen bilden sich die Eibläschen im Eierstock nach der Eireifung zurück, weil sie nicht mehr benötigt werden. Das eine Eibläschen, welches aufgeplatzt ist beim Eisprung und die Eizelle damit freigelassen hat, wandelt sich hierbei in den Gelbkörper um, der nun das Hormon Progesteron produziert. Dieses hilft dabei, die Gebärmutterschleimhaut weiter aufzubauen, mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und weitere Eisprünge zu verhindern. Normalerweise ist die Gelbkörperphase etwa 10 bis 16 Tage lang. Ist die Gelbkörperphase zu kurz, kann sich die Eizelle u.U. nicht richtig einnisten und es kann zur Fehlgeburt kommen. In meinem 25 Tage Zyklus war meine Gelbkörperphase nur 9 Tage lang und somit hatte ich in diesem Zyklus keine ausreichend lange Gelbkörperphase, um schwanger zu werden.
Wie kann man die NFP Methode erlernen?
Die NFP Methode kannst du am besten mit unserem Buch „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?“ erlernen. Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung in die NFP Methode mit Übungszyklen und Lösungen. In diesem Buch lernst du ganz genau, wie du den Eisprung bestimmen und die Länge der Zyklusphasen mit NFP bestimmen kannst. Ebenso befinden sich im Buch 15 Erfolgsgeschichten von Frauen, die mit NFP trotz erschwerten Bedingungen wie zum Beispiel PCOS, Endometriose, Schichtarbeit, Zykluschaos nach Pille, schlechtem Spermiogramm und vielem mehr natürlich schwanger geworden sind.
Ist ein 25 Tage Zyklus zu kurz, um schwanger zu werden?
Ein 25 Tage Zyklus ist erstmal eine normale Zykluslänge, die statistisch in etwa 8 % der Zyklen auftritt. Jedoch hängt es sehr stark davon ab, wie lang die Follikelphase oder die Gelbkörperphase sind, ob ein 25 Tage Zyklus fürs Schwangerwerden bedenklich ist oder nicht. Ist die Follikelphase verkürzt, ist die Eireifung eventuell gestört. Bei einer verkürzten Gelbkörperphase von weniger als 10 Tagen kann es dazu kommen, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend aufgebaut wird und sich die befruchtete Eizelle nicht einnisten kann. Dies ist ebenso nicht so günstig zum Schwangerwerden. Mit der NFP Methode kannst du sowohl den Eisprung als auch die Länge der Eireifungsphase und Gelbkörperphase bestimmen. Das ist sehr wichtig, wenn du wirklich wissen möchtest, ob du mit einem 25 Tage Zyklus schwanger werden kannst.
Doch egal, ob du deinen Eisprung bei einem 25 Tage Zyklus mit NFP bestimmst oder nicht, ich wünsche dir von Herzen alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind. 🤗🍀✨
Quellen
Check JH, Adelson H, Lurie D, Jamison T. Effect of the short follicular phase on subsequent conception. Gynecol Obstet Invest. 1992;34(3):180-3. doi: 10.1159/000292755. PMID: 1427421.