Ich habe keinen Eisprung – wie kann ich schwanger werden?

Kein Eispung - Wie tun?Du fragst dich, warum du keinen Eisprung hast – und möchtest schwanger werden? Wir zeigen dir, ob du keinen Eisprung hast und was du tun kannst.

Häufige Diagnose: KEIN Eisprung

Als Fruchtbarkeitsexpertin schreiben mich immer wieder Frauen an, die die Diagnose: „Sie haben keinen Eisprung, deshalb können Sie nicht natürlich schwanger werden!” von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin bekommen haben. Du bist also nicht allein! Doch häufig liegen die ÄrztInnen falsch mit ihrer Diagnostik und warum, möchte ich dir in den folgenden Abschnitten zeigen!

Häufige Fehldiagnose durch schulmedizinische Diagnostik

Legt man dann die medizinischen Fakten auf den Tisch, stellt man meistens fest, dass es sich um eine Fehldiagnose handelt. Hierzu muss man wissen, WIE ein Arzt oder eine Ärztin den Eisprung bestimmt. Erstens können Ultraschalluntersuchungen vorgenommen werden zu einer Zeit, in der der Eisprung vermutet wird. Jeder Frau ist klar, dass sie nicht 30 Tage am Stück zum Frauenarzt gehen kann, um einen Ultraschall zu machen. Dies wäre eigentlich nötig, um den Eisprung wirklich tatsächlich beobachten zu können.

Arzt kann den Zeitpunkt für Ultraschall nur schätzen

Also kann der Arzt oder die Ärztin im Prinzip nur raten, wann der Eisprung ist und dann testen. Das dieser vereinbarte „geratene” Ultraschall-Termin nicht mit dem tatsächlichen Eisprung übereinstimmen muss, ist glaub ich jeder Frau klar! Schließlich findet der Eisprung innerhalb von 12 bis 18 Stunden und nur einmal im Zyklus statt – so genau kann der Arzt das niemals vorher wissen.

Eizellreifung verläuft unregelmäßig

Erschwerend kommt hinzu, dass die Eizellreifung unregelmäßig verläuft. In der Fachsprache spricht man auch von einem kaskadenförmigen Verlauf der Eizellreifung. Das heißt, einmal sieht der Follikel schon groß entwickelt aus – dann entwickelt er sich wieder zurück und fängt erneut an zu wachsen etc. Das macht es dann noch schwieriger, zu erkennen, wie weit die Frau tatsächlich in ihrer Eizellenreifung ist. Diese Unsicherheiten führen dann natürlich häufiger zu Fehlinterpretationen durch Ultraschalluntersuchungen.

Eisprung auslösen mit künstlichen Hormonen – die Brechstange

Natürlich wissen die ÄrztInnen um diese Problematik der unsicheren Ultraschall-Eisprung-Tests, da man den Zeitraum des Eisprungs nicht ausreichend genau prognostizieren kann. Ebenso ist den ÄrztInnen absolut klar, dass es sowohl kostentechnisch als auch terminlich nicht möglich ist, eine Frau mit einem Kinderwunsch jeden Zyklustag (viele Frauen haben ihren Eisprung erst am 20. Zyklustag oder noch später) am Stück zum Ultraschall zu bestellen.

Eisprung wird künstlich gespritzt

Also spritzen die ÄrztInnen den Patientinnen mit Kinderwunsch den Eisprung einfach künstlich mit Hormonen. Der Vorteil liegt auf der Hand, dann weiß man halt wann der Eisprung in etwa stattfinden wird und kann die Ultraschalluntersuchung terminal besser planen. Im Ultraschall kann man dann schon sehen, ob der Eisprung tatsächlich stattgefunden hat. Anschließend tracken sie diesen durch künstliche Hormone ausgelösten Eisprung und schließen daraus auf den allgemeinen Zustand des natürlichen Zyklus der Frau. Bitte was?! Das heißt findet der „künstlich induzierte” Eisprung trotz Auslöser nicht statt oder gibt es Komplikationen, wird die Frau für „Unfruchtbar!” erklärt.

Natürlicher Eisprung wird meist gar nicht getestet

Jetzt hoffe ich, dass du mitkommst und an dieser Stelle auch die Stirn runzelst: Und wieso sollte man eigentlich von einem künstlich ausgelösten Eisprung auf einen natürlichen Eisprung schließen können – also wer sagt denn, dass auf natürliche Weise der Eisprung stattgefunden hätte ohne diese Medikamente? Ja, genau das ist der Widerspruch. Ich muss es ganz deutlich sagen: Ein künstlich induzierter Eisprung mit künstlichen Hormonen hat keinerlei Aussagekraft. Schließlich weiß der Arzt oder die Ärztin daraus nicht, ob die Frau im natürlichen Zyklus tatsächlich einen Eisprung hat oder nicht.

Mögliches Zykluschaos durch hormonelle Behandlung

Der Eisprung wurde ja nur künstlich herbei gerufen und hier reagieren nicht alle Frauenkörper super drauf, weil es ein starker Eingriff in den Ablauf des natürlichen Zyklus ist. Im schlimmsten Fall können die künstlichen Hormone sogar dazu führen, dass die Frauen mehrere Monate mit Zykluschaos zu kämpfen haben. Trotz dieser ganzen Probleme ist das „künstliche Auslösen vom Eisprung” momentan gängige Praxis und führt sehr häufig zu Fehldiagnosen.

Hormonbluttests sind zu unsicher

Einige ÄrztInnen untersuchen zusätzlich zum Ultraschall mittels Hormon-Bluttest den weiblichen Zyklus auf Unregelmäßigkeiten. Hierzu werden stichprobenartig zwei bis drei mal im Zyklus via Bluttest die weiblichen Steuerhormone für den Zyklus wie z. B. Progesteron, Östrogen, FSH und LH untersucht. Aus diesen etwa drei gemessenen Tagen wird dann auf den ganzen Zyklus und alle zukünftigen geschlossen. Das hier wieder die gleiche Probleme wie beim Ultraschall auftreten, dass die Hormonbluttests eventuell zum falschen Zeitpunkt im Zyklus gemacht werden usw., sollte klar sein. Es variieren die Zyklen der Frauen sehr stark und somit kommt es häufiger zu Fehldiagnosen, wie wir in unserem Artikel „Eisprung, trotz negativem Bluttest” am Beispiel einer realen Frau und ihren Zyklusaufzeichnungen ausführlich dargestellt haben.

Der natürliche Zyklus unterliegt großen Schwankungen

Zykluslänge Unregelmäßig

Schwankungsbreite der Zykluslängen bei 210 Frauen während eines Jahres – Quelle NFP heute!

In der Regel schwanken die meisten Zyklen einer Frau zwischen 23 und 35 Tagen. Auch kürzere oder noch längere Zyklen können auftreten. Ebenso zeigen wissenschaftliche Studien klar, dass die Zykluslänge einer Frau von Zyklus zu Zyklus stark variiert. Frauen, die sehr regelmäßige Zykluslängen mit weniger als 3 Tagen Abweichungen haben, sind sehr sehr selten. Somit ist es sehr schwer, hier die richtigen Termine für die Hormonbluttests festzulegen, wenn man gar nichts über den aktuellen Zyklus weiß.

Es ist normal, auch mal keinen Eisprung zu haben

Zyklen ohne Eisprung

Rosmus T (1992) et. al. Häufigkeit der Zyklen ohne Eisprung in den jeweiligen Altersgruppen der Frauen

Generell erleben wir im Gespräch mit den Frauen, dass die Diagnose „Kein Eisprung!” häufiger aus nur einem beobachteten Zyklus geschlossen wurde. Jetzt müsste ich eigentlich laut loslachen, wenn es nicht so traurig wäre. Schließlich erleben selbst gesunde Frauen im besten Alter statistisch in jedem 12. Zyklus einen Zyklus ohne Eisprung. Woher will der Arzt oder die Ärztin, denn wissen ob nicht gerade dieser 12. Zyklus zufällig passiert?

Zyklen ohne Eisprung in der Pubertät und in Wechseljahren häufiger

In der Pubertät oder in den Wechseljahren (ab ca. dem 40. Lebensjahr) nimmt die Wahrscheinlichkeit für Zyklen ohne Eisprung statistisch nochmals zu. Trotzdem kann man noch schwanger werden. Wer mir nicht glaubt, kann einfach mal die Probe machen. Gehe zum Frauenarzt und sage das du in den Wechseljahren bist, aber nicht mehr verhüten möchtest, aber auf keinen Fall ein Kind möchtest. Du wirst sehen wie dich dein Frauenarzt zumindest darüber aufklärt, dass du auch in den Wechseljahren schwanger werden zu können. Warum auch nicht? Schließlich wirst du immer noch Zyklen mit Eisprung produzieren – auch wenn es nicht mehr in jedem Zyklus so ist.

Viele ÄrztInnen haben keine Ahnung vom natürlichen Zyklus

Jetzt fragst du dich sicher, warum weiß z. B. meine Ärztin nicht, dass Zyklen ohne Eisprung auch natürlich auftreten können? Vielleicht weiß deine Ärztin das ja sogar und macht es trotzdem so, weil es viele der KollegInnen auch so machen und dieses Verfahren einfach die gängige Herangehensweise in gynäkologischen Praxen ist. Einfach nach dem Motto: „Zyklen ohne Eisprung sind selten – also passt das so!“

Natürlicher Zyklus umfasst nur 2 Wochen im Medizinstudium

Doch viel wahrscheinlicher ist es, dass deine Ärztin oder dein Arzt keine Ahnung vom natürlichen Zyklus hat (ÄrztInnen, die NFP kennen und praktizieren ausgeschlossen). Du glaubst mir nicht? Dann kommen wir mal zu den Fakten. Erstens nimmt der natürliche Zyklus der Frau rund 2 Wochen des gesamten Medizinstudiums ein. Hier lernen die Studierenden der Medizin mit Lehrbüchern, die größtenteils veraltet und nicht korrekt sind. Sie lernen dort in der Regel, wie man den Zyklus bzw. den Eisprung mithilfe der Pharmaindustrie künstlich beeinflussen kann. Ebenso lernen sie, wie man z. B. mithilfe der Pille den natürlichen Zyklus komplett ausschalten und durch einen künstlich hormonell erzeugten Zyklus „Pillenzyklus” ersetzen kann etc. Über den natürlichen Zyklus und wie man diesen zum Schwanger werden nutzen kann, lernen die künftigen Ärzte und Ärztinnen leider sehr wenig.

ÄrztInnen lernen im Studium über natürliche Zyklen zu wenig

Meine Ausbildung als Fruchtbarkeitsberaterin umfasste dagegen 2 Jahre und es ging NUR über den natürlichen Zyklus – nur mal im Vergleich und ich bin keine Ärztin. Dort habe ich unter anderem gelernt, wie man den Eisprung mithilfe der Beobachtung von Eisprungzeichen wie Zervixschleim und Basaltemperatur bis auf drei bis vier Tage eingrenzen kann. Ich habe dort gelernt, wie man anhand der Zyklusaufzeichnungen Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch wie Gelbkörperschwäche und Ovarialinsuffizienz eingrenzen kann. Und natürlich habe ich auch gelernt, wie ein Zyklus mit oder ohne Eisprung aussieht. Das alles habe ich von Ärztinnen gelernt, die sich im Gegensatz zu vielen ihrer Kolleginnen, ausführlich seit Jahrzehnten mit dem natürlichen Zyklus beschäftigen.

Nur 4 Lehrveranstaltungen zum natürlichen Zyklus in Deutschland

Doch die ÄrztInnen sind nicht daran Schuld, dass sie nicht ausreichendes Wissen über den natürlichen Zyklus haben. Aus meiner Ausbildung weiß ich, dass nur an VIER Unis in ganz Deutschland überhaupt eine Vorlesung zum natürlichen Zyklus sowie Zyklusdiagnostik existiert. Übrigens ist nur an einer von den vier Unis dieses Zyklusthema eine Pflichtvorlesung. Tja und wenn etwas wie der natürliche Zyklus eben nicht Pflicht ist, kannst du davon ausgehen, dass nur wenige Medizin-Studierende diese Vorlesungen besuchen. Meine Quelle hierfür kannst du auf der Website der Sektion Natürliche Fertilität, welche die Lehrveranstaltungen in Deutschland organisiert, selbst nachlesen.

Falls du jetzt auch von diesem Wissen profitieren möchtest, empfehle ich dir mein Kinderwunsch Starter Set. Dort bekommst du alles, was du brauchst, um sicher, schnell und einfach festzustellen, ob du einen Eisprung hast und wie du die fruchtbaren Tage im Zyklus bestimmst.

Wie du NICHT herausfindest, ob du einen Eisprung hast

Ich möchte es an dieser Stelle kurz machen. Es existieren unzählige Produkte auf dem Markt, die dir laut ihrer Werbung helfen sollen, deinen Eisprung einzugrenzen oder vorherzusagen. Hier wären Zykluscomputer, Zyklus Apps, LH Tests, Fruchtbarkeitsarmbänder und vieles mehr zu nennen. Die meisten dieser Methoden sind keine zuverlässigen Methoden, um den Eisprung einzugrenzen bzw. seine fruchtbaren Tage sicher zu bestimmen. Man erkennt es schon daran, dass diese Methoden keine klinischen Studien mit Schwangerschaftsrate aufweisen können. Das heißt, sie können überhaupt nicht beweisen, dass sie die Chance, natürlich schwanger zu werden erhöhen können. Weitere Gründe und Fakten, die meine These belegen, habe ich in meinem Artikeln „Sind Zykluscomputer wirklich schlauer als NFP Anwenderinnen?” und meine „LH-Test Erfahrung” ausführlich dargestellt.

Noch schlimmer und absolut unseriös sind „Eisprungrechner” als App oder im Internet, die auf unsicheren Kalendermethoden basieren, die die fruchtbaren Tage berechnen. Das diese absolut nicht funktionieren und warum man die fruchtbaren Tage damit NICHT bestimmen kann, habe ich ausführlich in meinem Artikel: „Eisprungrechner – wie gut sind sie wirklich?” niedergeschrieben.

Wie du ganz sicher herausfindest, ob du einen Eisprung hast

Nun haben wir viel darüber gesprochen, wie man den Eisprung NICHT eingrenzen kann. Jetzt möchte ich dir zeigen, wie du tatsächlich sicher herausfinden kannst, ob du einen Eisprung hast.

Die sicherste und eindeutigste Möglichkeit herauszufinden, ob du einen Eisprung hast, ist: die Anwendung der symptothermalen Methode nach den NFP Regeln. Diese Methode ist mit Abstand die beste Methode zur Bestimmung des Eisprung – warum, werde ich dir kurz erläutern.
NFP ist wie ein täglicher Hormonbluttest
Erinnerst du dich noch daran, dass ein Arzt jeden Tag einen Hormonbluttest bzw. einen Ultraschall machen müsste, um deinen Eisprung sicher einzugrenzen? Genau hier setzt, die symptothermale Methode (NFP) an. Bei dieser NFP Methode werden die Eisprungzeichen Basaltemperatur und Zervixschleim im Verlaufe des Zyklus beobachtet und in einer NFP App oder einem Zyklusblatt dokumentiert. Die Basaltemperatur ist hierbei ein Marker für das Progesteron und der Zervixschleim ein Marker für das Östrogen, den zwei wichtigsten Steuerhormonen des weiblichen Zyklus. Mit der täglichen Dokumentation von Schleim und Basaltemperatur dokumentierst du indirekt also den Verlauf deiner Hormonspiegel. Du machst quasi täglich einen Hormonbluttest, so wie es eigentlich auch der Arzt oder eine Ärztin machen müsste, um den Eisprung sicher einzugrenzen.

Eisprung bestimmen mit NFP

Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Studien zeigen, dass man den Eisprung mit NFP bis auf wenige Tage genau eingrenzen kann. Ebenso kann man mit dieser NFP Methode mittels Zyklusdiagnostik eingrenzen, ob tatsächlich ein Eisprung stattgefunden hat oder nicht. Bisher hatten die meisten Frauen, die uns aufgesucht haben, einen Eisprung bis auf ganz wenige Ausnahmen. Es gibt also guten Grund zur Hoffnung, dass auch DU einen Eisprung hast und natürlich schwanger werden kannst.

Höhere Schwangerschaftsrate mit NFP

schwangerschaft wahrscheinlichkeit nfpNFP ist wissenschaftlich hervorragend untersucht und kann auch in Studien nachweisen, dass sich durch die Bestimmung der fruchtbaren Tage, die Chancen schwanger zu werden, steigern lassen. In Studien wurden 81% der Frauen nach 6 Monaten schwanger – ohne konkrete Methode sind es nur 60%. Weitere Studien aus dem Jahr 2017 zeigen, dass auch Frauen mit langer Wartezeit und im höheren Alter ab 35 Jahren, ihre Chancen schwanger zu werden, mit NFP steigern können.

NFP sollte vernünftig erlernt werden

Man muss jedoch hier sagen, dass alle Frauen, welche an den Studien teilgenommen haben, die symptothermale Methode in einem Kurs mit begleitender Fachliteratur erlernt haben. Ebenso muss klar gesagt werden, dass wir mit NFP ausschließlich die symptothermale Methode meinen und keine Zykluscomputer, Zyklusapps, Fruchtbarkeitsarmbänder u.ä. Damit NFP funktioniert, muss man sich an die wissenschaftlich geprüften Regeln halten. Diese kann man in einem Buch nachlesen oder in einem Kurs erlernen. Nun wissen wir, dass die Kurse mit 150 bis 500 Euro schon relativ kostenintensiv sind. Aus diesem Grund haben wir ein umfassendes eBook mit dem Titel “WANN BIN ICH FRUCHTBAR?” geschrieben, indem sämtlich Wünsche unser BlogleserInnen enthalten sind.

Schritt für Schritt Anleitung in die symptothermale Methode

So findest du in unserem Buch eine Schritt für Schritt Anleitung in die symptothermale Methode inkl. Übungszyklen + Lösungen. Bonus Videos zum Zervixschleim, die dir die Deutung Interpretation erleichtern. Besonders anschaulich wird auch erklärt, wie du die fruchtbaren Tage und dein Eisprung eingrenzen kannst. Mit dem Kapitel zur Zyklusdiagnostik kannst du noch tiefer gehen und die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch eingrenzen. Hier lernst du, wie du mithilfe von 5 Fragen zu deinem Zyklus feststellen kannst, ob an deinem Zyklus alles ok ist oder etwas ungewöhnlich ist. So kannst du mit dem Wissen aus dem eBook, Zyklusbesonderheiten wie Gelbkörperschwäche und Ovarialinsuffizienz, welche das Schwangerwerden erschweren können, eingrenzen. Die 15 Erfahrungsberichte von Frauen, die mit NFP trotz Zykluschaos nach Pille, PCOS, Endometriose, Schichtarbeit, schlechtem Spermiogramm, langer Wartezeit etc. schwanger geworden sind, sollen dir Mut und Kraft geben, am Ball zu bleiben.

Wie du deiner Gynäkologin sagst, DASS du einen Eisprung hast

Nun kann es dazu kommen, dass du die Zyklus Aufzeichnungen vor dir liegen hast und ganz eindeutig zu sehen ist, wann dein Eisprung war. Und nun gehst du zu deiner Gynäkologin oder zu deinem Gynäkologen und dieseR macht einen Ultraschall. Nach verschiedensten Untersuchungen und mehreren Ultraschallterminen, kam er oder sie letztendlich zu dem Ergebnis, dass du KEINEN Eisprung hast. Jetzt ist die Frage, wie sagst du es nun deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin? 😉 ehrlich gesagt, gestaltet sich diese Angelegenheit oft wirklich sehr schwierig. Schließlich haben wir schon dargestellt, warum die meisten GynäkologInnen so wenig über den natürlichen Zyklus wissen. Nur wenige ÄrztInnen kennen unserer Erfahrung nach die NFP Methode und wissen auch, wie man die fruchtbare Tage mittels Beobachtung der Eisprungzeichen wie Zervixschleim und Basaltemperatur bestimmt.

Vielen ÄrztInnen können mit Zyklusaufzeichnungen nichts anfangen

Ich habe selbst damals geglaubt, dass doch alle GynäkologInnen dieses Wissen haben müssten und sich mindestens dafür interessieren müssten, weil es doch ihr Job ist. Ich habe mir sogar ernsthaft vorgestellt, wie meine Frauenärztin vor Freunde in die Luft springt, weil ICH ihr meine aufgemalte Zykluskurve präsentiere – wie ein Kind, das ganz stolz der Mami sein erstes gemaltes Kunstwerk zeigen möchte…;D Aber dem ist leider nicht so und ich musste das selbst feststellen, als ich damals 2012 freudig meiner Ärztin die aufgezeichnete Schwangerschafts-Zykluskurve zeigen wollte und sie sie nicht einmal ansehen wollte – traurig und abgewiesen wie ein Kind dessen Mutter sich das mühevoll erstellte Kunstwerk keines Blickes würdigt. Damals war ich erst mal schockiert und schwer enttäuscht. Was ja letztendlich auch etwas positives war, denn die Täuschung war aufgeflogen und endlich beendet – sprich also eine richtige ENT-Täuschung ;). Ich hatte bemerkt, dass ich mich mit meiner Gynäkologen eben nicht über die Zyklusbeobachtung austauschen konnte. Wenn du dich also z. B. mit deiner Gynäkologin über diese Methode austauschen möchtest, dann empfehle ich dir im Zweifelsfall, die Arztpraxis zu wechseln und gezielt im Internet nach einer Praxis zu suchen, die diese Methode auch kennt und unterstützt.

Was ist, wenn du WIRKLICH KEINEN Eisprung hast?

In wenigen Ausnahmefällen kann es sein, dass du wirklich kein Eisprung hast. In diesem Fall merkst du es mit der symptothermalen Methode daran, dass du keinen auswertbaren Temperaturanstieg hast und auch der Zervixschleim einen ungewöhnlichen Verlauf hat. Ich möchte dich zunächst erst einmal beruhigen, denn in den allermeisten Fällen ist es wirklich so, dass Zyklen ohne Eisprung ganz selten auftreten und dann im nächsten Zyklus zum Beispiel wieder alles normal mit Eisprung verläuft. Wenn du allerdings, über einen ganz langen Zeitraum hinweg keine Menstruation und keinen Eisprung hast, dann kann es sein, dass du der Sache schon mal auf den Grund gehen solltest. Es kann sein, dass du ein PCO-Syndrom hast oder eine andere Zyklusbesonderheit. Das solltest du auf jeden Fall ärztlich abklären lassen und eventuell mit einem Heilpraktiker oder Heilpraktikerin zusätzlich besprechen.

Anzeichen dafür, dass du KEINEN Eisprung hast

  • Keinen auswertbaren Temperaturanstieg
  • Eventuell einen Zervixschleim, der nicht zu sehen ist oder immer gleich aussieht
  • Dein Muttermund fühlt sich fast immer gleich an
    keine Menstruation

Zeichen dafür, dass du einen Eisprung hast

  • Deine Temperatur lässt sich nach den bekannten Regeln auswerten
  • Die Zervixschleim-Beobachtungen haben einen Qualitäts-Umschwung zeitnah zum Temperaturanstieg
  • Der Muttermund-Verlauf ist auswertbar in der Nähe des Temperaturanstiegs

Behandlungsmöglichkeiten, wenn du KEINEN Eisprung hast und schwanger werden möchtest

Vorab sei gesagt, dass man bei Behandlungen immer eine ärztliche Praxis und auf Wunsch auch noch andere Fachtherapeuten wie z. B. HeilprakterInnen, TCM TherapeutInnen etc. mit einbeziehen sollte. Von Alleingängen, wie ich sie von vielen Frauen sehe, die unzählige Mittelchen einnehmen, möchte ich ganz klar abraten. Dies ist kontraproduktiv und kann sogar dazu führen, dass der natürliche Zyklus völlig aus dem Ruder läuft.

#1 Kläre ab ob du wirklich keinen Eisprung hast

Ebenso sollte wirklich klar abgeklärt sein, also wirklich mittels NFP, dass du keinen Eisprung hast. Eine ärztliche Untersuchungen bezüglich eines Zyklus oder eine Diagnostik nur anhand von Hormonbluttests würde ich klar in Frage stellen. Sollte trotz allem herauskommen, dass du wirklich keinen Eisprung hast, gibt es zwei Möglichkeiten.

#2 Reproduktionsmedizin nutzen

Erstens kannst du sagen, ich habe keinen Eisprung also nutze ich jetzt die Reproduktionsmedizin oder Hormontherapie. Hierbei kann man sich künstlich Eisprünge spritzen lassen oder eben Methoden wählen, die keinen Eisprung erfordern. Einige Frauen haben Erfolg damit, andere nicht. Die individuellen Erfolgsaussichten kannst du mit deinem Kinderwunschzentrum in deiner Nähe besprechen.

#3 Zyklusdiagnostik nutzen und die Ursachen eingrenzen

Zweitens kannst du sagen: OK, ich habe keinen Eisprung – das ist ein Problem, das es zu lösen gilt. Ich möchte den Ursachen auf den Grund gehen und das wirklich auflösen sofern dies möglich ist. In diesem Fall ist ein Gespräch mit einer Zyklusberaterin, die deine Zyklen analysiert empfehlenswert. Zyklusberaterinnen wissen einfach viel über den natürlichen Zyklus und was Einfluss auf ihn hat. Beispielsweise haben viele LeistungssportlerInnen infolge der körperlichen Belastungen keinen fruchtbaren Zyklus mehr. Auch nach dem Absetzen der Pille oder in der Stillzeit ist ein Ausbleiben des Eisprungs bzw. ein Zykluschaos infolge der hormonellen Umstellung nicht ungewöhnlich.

Meist sind weitere Untersuchungen bei Fachärzten nötig

Die Erkenntnisse aus der Zyklusdiagnostik kann man dann mit einem Endokrinologen (spezialisiert auf hormonelle Vorgänge im Körper) vertiefen. Dieser kann in vielen Fällen weitere Ursachen eingrenzen. So hatten wir beispielsweise mal eine Frau, bei der wir mittels Zyklusdiagnostik eine Ursache für den ausbleibenden Eisprung feststellen konnten – es war schließlich eine Art Fehlsteuerung der Hormone, welche im Gehirn ihren Ausgangspunkt hatte. Dort wurde dann von einem Facharzt ein Gehirntumor festgestellt, der glücklicherweise operabel war. Nach der OP kam der Zyklus wieder und die Frau konnte sich ihren Traum vom Wunschkind erfüllen. So unglaublich kann es manchmal sein.

Zylusdiagnostik ist nicht nur bei Kinderwunsch sinnvoll

NFP hat dieser Frau also nicht nur den Kinderwunsch erfüllen, sondern wahrscheinlich sogar das Leben gerettet. Schließlich hätte die Frau bei einem weiteren Wachstum von diesem Tumor sterben können, da er lebenswichtige Funktionen im Gehirn blockieren hätte können. Hier sieht man, wie mächtig die Zyklusdiagnostik sein kann und dass sie eine sinnvolle Ergänzung zu klassischen ärztlichen Untersuchungen sein kann.

Nur sehr wenige Frauen haben gar keinen Eisprung mehr

Jedoch muss ich abschließend sagen, dass die meisten Frauen auch selbst bei der Diagnose „Kein Eisprung” einen ganz normalen Eisprung haben und schwanger werden können. NFP ist hier eine tolle Möglichkeit, um dies einfach, schnell und kostengünstig von zu Hause aus herauszufinden. Du bist selbst die Frau und ich möchte dich ermutigen, deine Eisprunganzeichen wie Zervixschleim und Basaltemperatur zu beobachten und damit deine fruchtbaren Tage zu bestimmen. Ich verspreche dir – es lohnt sich!

In diesem Sinne alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind wünscht Dir

DEINE ANNE

 

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{ 3 comments… add one }
  • Vera
    27. September 2019, 09:44

    Liebe Anne,
    aus Ihren Artikeln lese ich eine latente Ablehnung gegenüber der „Schul“medizin. Dürfen Sie haben. Dass NFP auf rein wissenschaftlichen (und damit „schul“medizinischem) Wissen beruht, dürfte Ihnen aber klar sein, oder?
    Abgesehen davon finde ich es nicht in Ordnung, dass Sie Ihren Lesern weismachen, dass Gynäkologen keine Ahnung vom weiblichen Zyklus hätten, da dieses Thema im Studium nicht sehr tiefgehend behandelt wird. Nun, Sie sind ja keine Ärztin, wie Sie selbst oft betonen. Ich übrigens auch nicht. Aber wenn man solche Artikel schreibt, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass ein Medizinstudium im Prinzip erstmal „nur“ Allgemeinärzte hervorbringt, deren Wissen ein wahnsinnig breites Spektrum abdecken muss.
    Um Gynäkologe zu werden müssen diese jungen Ärzte im Anschluss über Jahre hinweg eine Facharztausbildung machen, die den fachlichen Horizont Ihrer Fruchtbarkeitsberaterschule mit großer Sicherheit bei Weitem überschreitet.
    Natürlich streite ich nicht ab, dass es Ärzte gibt, die sich nicht viel Mühe geben und gerne den (für sie selbst) einfachsten und schnellsten Weg gehen. Ich möchte Sie nur darum bitten Ihre Behauptungen etwas differenzierter zu formulieren und Ihre Leserinnen nicht zu negativ gegenüber der Medizin zu beeinflussen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Vera Becher

    • Anne Zietmann
      28. September 2019, 12:03

      Sie können gern frei ihre Meinung äußern. Ich bin kein Gegner der Schulmedizin, ich vertrete schließlich eine schulmedizinische Methode. Doch leider und hier kommt meine Kritik, kennen sich die meisten Gynäkologen nicht mit der Methode aus. Es kommt in ihrer Ausbildung nicht vor. NFP wird auch nicht in der Fachärzteausbildung vermittelt und das muss hier deutlich sagen. Meine Kritik ist berechtigt und jede Frau, die NFP anwendet hat schon die Erfahrung gemacht, wie es ist seine Zyklen einer völlig desintressierten Ärztin zu zeigen. Die meisten Frauenärzte tun NFP dann auch als unwissenschaftlich ab, obwohl die Wirksamkeit in vielen Studien belegt ist. Es existiert sogar eine S1 Leitlinie für Fachärzte das die symptothermale Methode, die erste Wahl in der Bestimmung der fruchtbaren Tage ist. Doch aus den aufgeführten Gründen wissen die meisten Frauenärzte nichts davon und so wird es auch erstmal bleiben.

      • Vera Becher
        30. September 2019, 13:24

        Das klingt schon ganz anders als in Ihrem Artikel. Der klingt eher so wie ich ihn in meinem Ausgangskommentar beschrieben habe. Eine Methode nicht anzuerkennen ist etwas anderes als als Gynäkologe angeblich so gut wie nichts vom weiblichen Zyklus zu wissen. Da kommen wir uns schon näher. Ich bin selbst gespannt, was meiner sagt, wenn ich mit NFP bei ihm ankomme 🙂

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