Wie merkt man den Eisprung?

Wie merkt man den EisprungWie merkt man den Eisprung? Die 5 wichtigsten Eisprungzeichen zur Bestimmung der fruchtbaren Tage und Ovulation zum Schwangerwerden.

Kann man den Eisprung wirklich spüren? Woran merkt man, dass man gerade in der Eisprungphase ist. Es gibt viele Eisprungzeichen, aber nur wenige, die dir wirklich helfen, deinen Eisprungtag klar einzugrenzen. In diesem Artikel stellen wir dir die fünf wichtigsten Anzeichen für den Eisprung vor, die dir helfen deine hochfruchtbaren Tage rund um den Eisprung zu bestimmen.

1. Basaltemperatur

Die Basaltemperatur ist das einzige Eisprungzeichen, dass dir genau sagen kann, ob du einen Eisprung hattest oder nicht.

Basalthermometer mit 2 Nachkommastellen

Um die Basaltemperatur exakt zu messen, brauchst du allerdings ein spezielles Basalthermometer mit zwei Nachkommastellen und einer Messgenauigkeit von mindestens 0,05°C. Ein einfaches digitales Fieberthermometer reicht von der Genauigkeit also nicht aus. Die 7 besten Basalthermometer haben wir in einem Artikel für dich zusammengefasst.

Drei Minuten Messen

Die Basaltemperatur muss korrekt nach den NFP Regeln über den Zyklusverlauf gemessen werden. Für die orale Messung misst du einfach drei Minuten täglich unter der Zunge deine Basaltemperatur. Vor der Messung muss man mindestens eine Stunde geruht oder geschlafen haben. Die Messung sollte direkt nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen erfolgen. Die gemessenen Werte werden dann in eine NFP App oder ein Zyklusblatt eingetragen. Verbindest du die Messpunkte, so erhältst du eine Temperaturkurve. Falls du einen Eisprung hattest, kannst du drei Zyklusphasen erkennen.

Eisprungzeichen

1. Eireifungsphase (Tieflage)

In der Eireifungsphase ist die Temperatur in der Regel gering. In der Fachsprache der Basaltemperaturkurve wird diese Phase häufig auch Tieflage genannt. Innerhalb dieses Zyklusabschnitts wird die Eizelle aus den Eibläschen im Eierstock gebildet.

2. Eisprung (Temperaturanstieg)

Kurz nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur an. Dieser Anstieg wird durch eine Steigerung des Hormons Progesteron verursacht, das verstärkt nach dem Eisprung gebildet wird.

3. Gelbkörperphase (Hochlage)

Wird fortwährend Progesteron produziert, bleibt die Basaltemperatur nach dem Eisprung bis zum Einsetzen der Menstruation erhöht. Falls du schwanger bist, bleibt die Basaltemperatur fast immer bis zur Geburt deines Wunschkindes erhöht. Die erhöhte Körpertemperatur hat die Funktion, dass Körperfunktionen wie den Gewebeaufbau der Gebärmutterschleimhaut, Wachstum des Babys etc. schneller ablaufen können. Falls du nicht schwanger geworden bist, setzt etwa 10 bis 16 Tage nach dem Temperaturanstieg die Menstruation ein und ein neuer Zyklus beginnt.

Temperaturmethode bei Kinderwunsch nicht geeignet

Die alleinige Temperaturmethode bei Kinderwunsch ist relativ ungeeignet. Falls du genau und aufmerksam mitgelesen hast, ist dir aufgefallen, dass man zwar mit der Basaltemperatur feststellen kann, ob ein Eisprung stattgefunden hat. Jedoch steigt die Temperatur erst kurz nach dem Eisprung deutlich an. Und dies nützt dir nicht so viel, wenn du schwanger werden willst. Schließlich möchtest du wissen, wann du hochfruchtbar bist. Dies ist immer kurz vor dem Eisprung der Fall.

Symptothermale Methode sehr gut bei Kinderwunsch geeignet

Kombiniert man die Temperaturmethode mit der Zervixschleimmethode, kommt man zur symptothermalen Methode (NFP). Hier wird die Basaltemperatur gemessen und der Zervixschleim im Zyklusverlauf dokumentiert. Mit diesen zwei Eisprungzeichen kann man den Eisprung bis zu 91% bis auf vier Tage genau eingrenzen. Dies ergab eine Studie, die international mehrfach bestätigt wurde. Der Zervixschleim ist hierbei ein tolles Zeichen für den Beginn der fruchtbaren Tage. Er verändert sich markant vor dem Eisprung. Die Basaltemperatur für das Ende der fruchtbaren Zeit. Aus diesem Grund ist die Kombination so sinnvoll.

Erhöhte Chance schwanger zu werden

Schwangerschaftsrate NFP

Schwangerschaftsrate mit NFP und ohne NFP | Gnoth et. al. Hum Reprod. 2003 Sep;18(9):1959-66.

Übrigens wurden in Studien 81% der Frauen mit NFP innerhalb von nur 6 Monaten schwanger. Ohne symptothermale Methode werden im gleichen Zeitraum nur 60% schwanger. Somit hast du statistisch bessere Chancen schwanger zu werden, wenn du deinen Eisprung mit der symptothermalen Methode bestimmst. Du möchtest auch von dem Wissen profitieren und mit der symptothermalen Methode (NFP) beginnen? Dann empfehle ich Dir das Kinderwunsch Starter Set. Hier bekommst du alles, was du brauchst, um sofort durchzustarten.

2. Zervixschleim

Über den Zervixschleim haben wir ja schon kurz geschrieben. Er ist nach Ansicht vieler WissenschaftlerInnen das wichtigste Eisprungzeichen der Welt. Dies liegt daran, dass er sich im Gegensatz zur Basaltemperatur schon vor dem Eisprung markant verändert. Somit kannst du mit seiner Hilfe, schon vor dem Eisprung erkennen, wann du Sex haben musst, um höchstwahrscheinlich schwanger zu werden.

Nahrung für die Spermien

Erstmal sei vorweg gesagt, dass man immer genau dann schwanger werden kann, wenn man Zervixschleim im Zyklus beobachtet. Ohne Zervixschleim können die Spermien nicht im Körper der Frau überleben. Der Schleim ernährt u.a. die Spermien auf ihrem Weg durch die Gebärmutter zur Eizelle. Im Schleim können Spermien 3 bis 5 Tage im Körper der Frau befruchtungsfähig bleiben.

Individuelle Schleimqualität

Der Zervixschleim verändert sich im Laufe des Zyklus. Alle Frauen haben einen unterschiedlichen Zervixschleim und eine unterschiedlich beste Zervixschleimqualität. Jedoch ist allen gemeinsam, dass der Wassergehalt im Schleim bis zum Eisprung steigt. Ein typischer Verlauf ist daher häufig dadurch gekennzeichnet, dass die Frau einen wässrigen, spinnbaren Schleim in der Nähe des Eisprungs beobachtet.

Zervixschleim bis zum Eisprung

typischer Zervixschleim bis zum Eisprung © Natürliche Fruchtbarkeit

3. Muttermund

Muttermund Eisprungzeichen

Muttermund Eisprungzeichen © Natürliche Fruchtbarkeit

Nun gibt es Frauen, die nur sehr wenig Zervixschleim beobachten können. Ebenso kommt es vor, dass einige Frauen Schwierigkeiten haben, ihren Zervixschleim zu deuten. In diesen Fällen ist die häufigste Frage: Gibt es eine Alternative zu Zervixschleim? Ja, die gibt es – den Muttermund. Der Muttermund ist das Ende vom Gebärmutterhals, der das Tor zur Gebärmutter bildet. Dieser Muttermund verändert sich ebenso markant vor dem Eisprung. Schließlich muss das Tor für die Spermien geöffnet und weich sein, damit sie es auf ihrem Weg zur Eizelle möglichst leicht haben. In dem Moment, wo der Eisprung vorbei ist, muss sich das Tor wieder schließen. Hier können Frauen meist einen harten und geschlossenen Muttermund beobachten. In der symptothermalen Methode kann der Muttermund, ersatzweise zum Schleim, als zweites Symptom neben der Basaltemperatur zur Bestimmung der fruchtbaren Tage genutzt werden.

4. Mittelschmerz

Mittelschmerz - NFP Forum

Mittelschmerz Umfrage  © NFP Forum

Viele Frauen berichten, dass sie Ihren Eisprung durch ein Ziehen oder Stechen im unteren Becken erspüren können. Dieses Stechen und Ziehen wird in der Fachsprache auch gern als Mittelschmerz bezeichnet. Umfragen, des NFP Forum zeigen, dass ca. 60% der Frauen im Zyklus einen Mittelschmerz verspüren. Umgekehrt bedeutet, dass jedoch auch, dass fast 40% der Frauen gar keinen Mittelschmerz spüren. Im Gegensatz zum Zervixschleim, Muttermund oder der Basaltemperatur die jede Frau beobachten kann, ist das beim Mittelschmerz nicht möglich.
Aus diesem Grund kann der Mittelschmerz bis heute nicht als Hauptzeichen zur Eingrenzung des Eisprungs verwendet werden. Eine andere Sache ist, dass der Mittelschmerz auch nicht sonderlich genau ist und in Studien bis zu 9 Tage vor und 4 Tage nach dem Eisprung bemerkt wurde. Somit ist der Mittelschmerz zwar interessant und ein zusätzlicher Hinweis auf den Eisprung. Ein wirklich guter und zuverlässiger Ratgeber ist das allerdings nicht. Trotzdem würde ich Frauen immer empfehlen an Tagen mit Mittelschmerz Verkehr zu haben, um schwanger zu werden.

5. Ovulationstest

LH Anstieg vor dem Eisprung

LH Anstieg vor dem Eisprung © Natürliche Fruchtbarkeit

Viele Frauen möchten die Frage: „Wie merkt man den Eisprung?” mit einem positiven Ovulationstest beantworten. Die Grundidee hinter einem Ovulationstest ist ja ganz gut. Nachweislich steigt das luteinisierende Hormon (LH) vor dem Eisprung an. Das LH steht auch im direkten Zusammenhang mit den Hormonen, die den Eisprung auslösen. Doch leider gibt es ein paar Probleme, die die Zuverlässigkeit von Ovulationstests erschweren.

LH ist eines von 100 Hormonen, die den Eisprung auslösen

Nun muss man klar sagen, dass der genaue hormonelle Zusammenhang zur Auslösung des Eisprungs bis heute noch nicht vollständig geklärt ist. WissenschaftlerInnen vermuten, dass es bis zu 100 verschiede beteiligte Hormone an der Ovulation der Frau gibt. Das LH ist nur eines von diesen vielen Hormonen und nach Ansicht der WissenschaftlerInnen ist es noch nicht mal das zuverlässigste Hormon in diesem Zusammenhang. Warum wohl setzen die großen Zykluscomputer Hersteller wie Clearblue nicht mehr auf das LH, sondern auf das E1G Hormon. Mit diesem Hormon arbeitet der bekannte *Clearblue Fertilitätsmonitor, der eine positive Schwangerschaftsrate sowie eine verbesserte Eingrenzung der Ovulation nachweisen kann.

Ovulationstest mit unterschiedlicher Sensibilität

Bei der Entwicklung von Ovulationstest hat man eine weitere große Herausforderung. Erstens muss der Test so sein, dass er nicht bei jeder kleinen LH Schwankung reagiert. So würde der Test fast jeden Tag positiv anzeigen. Anders herum darf er auch nicht zu unsensibel sein und immer negativ anzeigen. Tja und dies gelingt leider nicht so gut, weil die Frauen so verschieden sind. Einige Frauen produzieren weniger LH im Peak, sie benötigen hochsensible 10er Test. Andere haben eine höhere Konzentration von LH im Urin, während des Peaks vor dem Eisprung. Sie können 20er Tests verwenden. Jedoch lässt sich nicht jede Frau in 10er oder 20er Frau einteilen und somit gibt es bei Ovulationstests immer wieder Probleme, die ich schon ausführlich in meinem Artikel „Meine LH-Test Erfahrung” beschrieben habe.

LH Tests sind kein eindeutiges Eisprungzeichen

Ein positiver LH Tests ist somit kein eindeutiges Anzeichen für einen Eisprung. Sie können damit nicht zum Frauenarzt gehen und sagen, dass sie nun sich in diesem Zyklus einen Eisprung hatten. Der Arzt wird Ihnen auf Nachfrage dann deutlich machen, dass man nur mit Ultraschall Untersuchung oder eben mit dem Messen der Basaltemperatur zweifelsfrei einen Eisprung feststellen kann. Somit wird der LH Tests immer ein wichtiges Hilfsmittel, aber eben kein eindeutiges Eisprungzeichen bleiben.

Fazit

Die Frage „Wie merkt man den Eisprung?” kann man mit verschiedenen Methoden angehen. Leider nutzen bisher nur wenige Frauen die eindeutigen klaren Eisprungzeichen wie Zervixschleim und Basaltemperatur zur Eingrenzung der fruchtbaren Tage um den Eisprung. Viele Frauen nutzen Ovulationstests, den Mittelschmerz oder wollen sogar den Eisprung berechnen. Letztere Option ist wohl die schlechteste, weil sie nachweislich nicht funktioniert, wie ich in meinem Artikel „Wie gut sind Eisprungrechner wirklich?” ausführlich dargestellt habe.

Ein wichtiger Satz zum Schwanger werden

Zusammenfassend kann man für Frauen mit Kinderwunsch folgenden Satz formulieren: Falls du Schwanger werden möchtest, habe ungeschützten Sex an Tagen um den Anstieg der Basaltemperatur herum, an Tagen mit der individuell besten Schleimqualität, an Tagen mit offen/hochstehenden Muttermund, an Tagen mit Mittelschmerz oder an Tagen mit positiven LH Test.

Symptothermale Methode ist beste Methode zur Bestimmung des Eisprungs

Wir haben wirklich viel ausprobiert, um natürlich schwanger zu werden. Möchte man Qualität haben und zuverlässige Ergebnisse, kommt man an der symptothermalen Methode nicht vorbei. In meinem eBook WANN BIN ICH FRUCHTBAR? gebe ich dir eine Schritt für Schritt Anleitung in die symptothermale Methode inkl. Übungszyklen + Lösungen. Ebenso habe ich dort Erfahrungsberichte enthalten von Frauen, die trotz Endometriose, PCO, Gelbkörperschwäche, Hashimoto, schlechtem Spermiogramm, Schichtarbeit, Zykluschaos nach Pille u.v.m. natürlich schwanger geworden sind. In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Eingrenzen deines Eisprungs und Bestimmung der fruchtbaren Tage.

DEINE ANNE ♡

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