Ist das Femometer Basalthermometer für die Bestimmung der fruchtbaren Tage mit NFP geeignet? Mein Testbericht über Funktionsumfang, Bedienung u.v.m
Nachdem ich die Femometer App ausführlich getestet habe, möchte ich mir die Zeit nehmen, auch das einfache Basalthermometer der Firma Femometer zu testen. Ich suche vor allem vermehrt nach einem Basalthermometer, dass einfach mal 3 Minuten messen kann. Die 3 Minuten Messzeit ist sehr wichtig, damit die gemessenen Werte der Basaltemperatur ausreichend genau sind. Der Hersteller gibt hier auch mal auf der Verkaufsseite die erforderliche Messzeit von 3 Minuten an, was wirklich selten geworden ist. Ist das NFP Thermometer von Femometer wirklich für die Bestimmung der fruchtbaren Tage mit NFP geeignet? Die Antwort bekommst du in diesem Testbericht über Funktionsumfang, Design und Bedienung etc.
Was kann das Femometer NFP Thermometer?
Das Femometer NFP Thermometer ist ein einfaches Basalthermometer ohne große Besonderheiten mit zwei Nachkommastellen. In der Beschreibung gibt der Hersteller eine Messgenauigkeit von 0,05° C an, was für die NFP Anwendung ausreichend ist.
Speichern von Temperaturwerten
Das Femometer Basalthermometer kann einen gemessenen Wert der Basaltemperatur speichern. Somit ist die Eintragung der gemessenen Basaltemperatur in eine geignete NFP App oder ein Zyklusblatt auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
Harte unflexible Messspitze für vaginale Messung
Leider hat das einfache Basalthermometer der Firma Femometer keine flexible Messspitze, sodass die orale Messung etwas unangenehmer ist. Meistens messe ich aber ohnehin vaginal, da stört mich die starre Messspitze nicht.
Messbereich vom Femometer NFP Thermometer
In der Verpackungsbeilage steht, dass das Femometer NFP Thermometer im Bereich von 32°C bis 42°C verwendet werden kann. Somit kann das Basalthermometer nach der Kinderwunschzeit problemlos als Fieberthermometer verwendet werden.
Umschaltung zwischen °C und °F
Das einfache Femometer Basalthermometer kann problemlos zwischen °C und °F umschalten. Dies ist vor allem für Frauen aus dem amerikanischen Raum von Bedeutung, die nach wie vor auf Fahrenheit als Standardeinheit für die Basaltemperatur setzen.
Haltbarkeit vom Femometer Basalthermometer
Die Haltbarkeit vom Femometer wird vom Hersteller auf ca. 2-3 Jahre geschätzt. Unserer Erfahrung nach können Basalthermometer etwa 1 Jahr genau messen. Anschließend bemerkt man an den Kurven, dass sie unruhiger werden. Anschließend sollte man das Basalthermometer wechseln, da es nicht mehr genau genug misst.
Meist kommt es aber gar nicht dazu, da in Studien mit NFP etwa 81% der Frauen innerhalb der ersten 6 Monate mir NFP Anwendung schwanger werden. Im Vergleich dazu werden nur 60% der Frauen im selben Zeitraum ohne NFP schwanger. Dies zeigt, dass es sich lohnt, NFP anzuwenden, da die Anwendung der NFP Methode die Schwangerschaftsrate erhöhen kann. Du möchtest jetzt mit NFP durchstarten, dann empfehle ich dir mein Kinderwunsch Starter Set. Hier bekommst du alle Infos dazu, was du brauchst, um sofort mit NFP zu beginnen.
Was kann das Femometer Basalthermometer nicht?
Das Femometer Basalthermometer hat leider keine beleuchtete Display-Anzeige. Ebenso piepst es schon nach ca. 60 Sekunden. Somit empfehle ich als Ergänzung eine beleuchtete 3-Minuten-Sanduhr zu verwenden, sodass man die Werte auch bei Dunkelheit ablesen kann und die Messzeit von drei Minuten einhalten kann.
Basaltemperatur messen mit dem Femometer NFP Thermometer
Die Messung mit dem NFP Thermometer von Femometer ist kinderleicht. Vor der Messung einfach den ON/OFF Knopf betätigen – das Basalthermometer bei oraler Messung 3 Minuten unter die Zunge nehmen und 3 Minuten messen. Das Basalthermometer piepst zwar nach 30 bis 60 Sekunden leise, aber das kannst du ignorieren. Das NFP Thermometer von Femometer misst auch nach dem Piepton weiter. Ich persönlich kontrolliere die Messzeit mit einer 3-Minuten Sanduhr, weil ich das einfacher finde als im Handy einen Wecker einzustellen. Ebenso ist eine 3 Minuten Sanduhr leise, was nicht unwichtig ist, wenn man nicht möchte, dass andere Anwesende im Raum aufwachen.
Mein NFP Insider Tipp – Basaltemperatur messen, reicht nicht aus!
Es liegt mir wirklich am Herzen, dass alle Frauen, die diesen Blog regelmäßig lesen, höhere Chancen haben, schwanger zu werden. Doch viele Frauen schreiben mir, dass sie lediglich die Basaltemperatur messen, um ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen. Meist nutzen Sie auch noch dazu ein Zykluscomputer oder eine Fruchtbarkeitsapp, dessen Erfolgsrate (Schwangerschaftsrate) wissenschaftlich nicht geprüft ist und meist auf der Basaltemperaturmethode basiert. Was viele Frauen nicht wissen, ist, dass bis heute der Mensch allen Zykluscomputern deutlich überlegen ist, wie ich kürzlich in meinem Artikel: „Sind Zykluscomputer wirklich schlauer als NFP AnwenderInnen?” ausführlich dargestellt habe. Hinzu kommt, dass die Basaltemperatur allein für den Kinderwunsch nicht die beste Option ist. Warum das so ist, erkläre ich dir im Folgenden.
Temperaturmethode funktioniert nicht bei allen Frauen
Die Temperaturmethode funktioniert NICHT bei allen Frauen. In Studien konnten in nur 52% der Zyklen, der teilnehmenden Frauen, die fruchtbaren Tage bestimmt werden. Also kann man sagen, dass die Basaltemperaturmethode in rund der Hälfte der Zyklen versagt hat. Die Ursache dafür liegt nicht bei den Frauen, sondern an der Temperaturmethode selbst. Schließlich sind die Regeln für den Temperaturanstieg viel zu streng gewählt. So erfüllen nur noch wenige gemessene Temperaturkurven, die Anforderungen und die anderen fallen halt durch. Eine Frau mit einem Kinderwunsch kann es sich nicht leisten – jeden zweiten Zyklus “wegschmeißen” zu können – also muss sie etwas anderes machen, finde ich.
Miss deine Basaltemperatur UND deinen Zervixschleim
An dieser Stelle möchte ich dich wirklich ermutigen, nicht nur deine Basaltemperatur zu messen, sondern auch deinen Zervixschleim zu beobachten. Warum? Ganz einfach, denn wenn man Zervixschleim und Basaltemperatur beobachtet, hat man gleich zwei Eisprungzeichen, die die fruchtbaren Tage anzeigen. Dies führt dazu, dass du für die Bestimmung der fruchtbaren Tage, die symptothermale Methode nutzen kannst. Diese NFP Methode hat geringere Anforderungen für die Temperaturkurve, da es eine zusätzliche Absicherung durch den Schleim gibt. Mit den Regeln der symptothermalen Methode konnte in Studien etwa 94,5% der Zyklen der Frauen ausgewertet werden. Dies waren übrigens die gleichen Frauen, wie in der Studie mit der Temperaturmethode. Selbst bei Schichtarbeit und starken Wechsel Temperaturstörungen infolge der Aufstehzeit konnten in etwa 80% der Zyklen die fruchtbaren Tage bestimmt werden.
Somit kann heute fast jede Frau ihre fruchtbaren Tage mit NFP bestimmen, auch wenn sie total unregelmäßige Zyklen, Zykluschaos nach Pille oder PCOS hat.
NFP ist wissenschaftlich untersucht
Die häufigste Frage, die sich Frauen stellen, ist doch: „Was bringt mir das, wenn ich NFP anwende, bzw. meinen Zervixschleim und Basaltemperatur im Zyklus beobachte? ” Tja und hier kann man ganz klar sagen, dass NFP in Studien eben mehrfach gezeigt hat, dass der Sex zur hochfruchtbaren Zeit, die Schwangerschaftsrate deutlich erhöhen kann.
Besonders beeindruckend war dies in einer Studie aus dem Jahr 2017, wo man nur Frauen betrachtet hat, die schon mindestens ein Jahr und bis zu acht Jahren auf ihr Wunschkind warteten. Die Frauen waren im Schnitt über 35 Jahre alt und viele von ihnen hatten Vorerkrankung sowie die Reproduktionsmedizin bereits erfolglos in Anspruch genommen. Streng genommen hat niemand erwartet, dass hier überhaupt eine Frau auf natürlichem Weg schwanger wird. Doch man konnte zeigen, dass in 8 Monaten eine deutlich erhöhte Schwangerschaftsrate vorlag. Diese war ähnlich hoch wie bei der modernen Reproduktionsmedizin, weshalb die WissenschaftlerInnen als Resultat sogar das Folgende geschrieben haben:
“Training women to identify their fertile window in the menstrual cycle seems to be a reasonable first-line therapy in the management of subfertility.”
Übersetzung:
“Frauen beizubringen, wie sie ihr fruchtbares Fenster im Menstruationszyklus selbst identifizieren können, scheint eine vernünftige Erstlinientherapie beim Management der Subfertilität zu sein.”
Mal nicht so förmlich übersetzt, heißt das Fazit, dass Frauen die eine eingeschränkte Fruchtbarkeit haben, zuallererst NFP machen sollten, bevor sie die modernen Methoden der Reproduktionsmedizin oder sonstige Methoden nutzen. Und mit NFP sind KEINE Apps oder Fruchtbarkeitscomputer gemeint, sondern die selbstständige Anwendung der symptothermalen Methode.
Zyklusdiagnostik ist oftmals der Schlüssel zum Wunschkind
Viele Frauen mit Kinderwunsch versuchen mit einer Methode die fruchtbaren Tage effektiv und schnell zu bestimmen. Sie denken häufig, dass es NUR darum geht zu wissen, wann man fruchtbar ist und wann nicht. Doch das ist nicht das einzige. Der größte Vorteil der NFP liegt in der Zyklusdiagnostik.
Schließlich gibt es einen Grund, warum Frauen ohne Hilfe, ab 35 Jahren im Schnitt immer schwieriger schwanger werden. Diese Schwierigkeiten können alle Frauen mit geübten Auge selbst in ihren Zyklen sehen. Ab 35 Jahren verändern sich die Zyklen und es treten vermehrt Zyklusbesonderheiten wie Gelbkörperschwäche, Ovarialinsuffizienz, PCOS u.a. auf. Diese erschweren, das Schwangerwerden. Aus diesem Grund isti es sehr wichtig, diese Zyklusbesonderheiten frühzeitig zu erkennen und entsprechend mit der Hilfe einer Ärztin oder Heilpraktikerin zu behandeln.
Ich werde häufiger gefragt, wie denn die Zyklusdiagnostik funktioniert und somit möchte ich hier kurz das Grundprinzip erklären. Erstmal beobachtest du ja im Zyklus die Basaltemperatur und den Zervischleim. Die Basaltemperatur ist ein Marker für das Progesteron und der Zervixschleim für das Östrogen. Im Verlaufe des Zyklus verändert sich die Temperatur und der Zervixschleim so markant, dass man aus dem Verlauf der Temperaturkurve und dem Schleimverlauf einiges ablesen kann. Zum einen kannst du feststellen, wann und ob du einen Eisprung im Zyklus hattest. Zum anderen kannst du schauen, in welcher Zyklusphase du bist und wie lang deine Zyklusphasen sind. Aus der Statistik auf der Grundlage einer Datenbank mit ca. 40.000 Zyklen von über 2000 Frauen kann man dann ableiten, wann ein Zyklus fruchtbar ist und wann nicht. Auf diese Weise ist es möglich, die Gelbkörperschwäche oder eben die Ovarialinsuffizienz, die deinem Kinderwunsch im Weg stehen können, einzugrenzen.
Ich selbst habe auf diesem Weg dank NFP, selbst meine Gelbkörperschwäche festgestellt und konnte erst mit der Hilfe meiner Ärztin und Heilpraktikerin erfolgreich behandeln. Nun ist klar, hätte ich die Gelbkörperschwäche nicht erkannt, wäre ich vermutlich nicht zweimal erfolgreich natürlich schwanger und Mutter geworden.
Du möchtest auch von diesem Wissen profitieren, dann empfehle ich dir mein eBuch „WANN BIN ICH FRUCHTBAR?” Dort erfährst du, wie du Schritt für Schritt die fruchtbaren Tage mit NFP bestimmen kannst. Im Buch befinden sich Übungszyklen und Lösungen, sodass du dein Wissen stets überprüfen kannst.
Nun habe ich schon erwähnt, wie wichtig die Zyklusdiagnostik ist. Aus diesem Grund habe ich ein ausführliches Kapitel in meinem Buch zu diesem Thema verfasst mit 5 Schlüsselfragen, die dir helfen, eine eventuelle Zyklusbesonderheit, wie z. B. Ovarialinsuffizienz, Gelbkörperschwäche etc. in deinem Zyklus zu erkennen. Im Buch findest du auch reale Zykluskurven von Frauen, die diese Zyklusbesonderheiten mit NFP erkannt haben.
Im letzten Kapitel findest du zusätzlich 15 motivierende Erfolgsgeschichten von Frauen, die mit NFP trotz Schichtarbeit, langer Wartezeit, Gelbkörperschwäche, Hashimoto, PCOS, Endometriose, langer Wartezeit, Fernbeziehung, schlechtem Spermiogramm und vielem mehr schwanger geworden sind.
Design vom Femometer Basalthermometer
Kommen wir wieder zu unserem Basalthermometer Femometer zurück. Das Design finde ich schlicht und einfach. Die weiße Farbe mit dem kleinen rosa Touch spricht mich an und gibt dem Basalthermometer eine besondere Note. Das Basalthermometer ist sehr leicht und ist daher auch für die Messung unterwegs, z. B. bei der Übernachtung bei Freunden und Familie gut geeignet.
Fazit und Kaufentscheidungshilfe
Insgesamt kann man sagen, dass das *Femometer ein gutes Basalthermometer für die Messung der Basaltemperatur im Zyklusverlauf ist. Die einfache Bedienung, das schlichte Design und der moderate Preis machen es zu einem guten Einstiegsthermometer für NFP Anfängerinnen.
Die zugehörige Femometer App würde ich allerdings nicht installieren. Sie ist fehlerhaft und wertet nicht nach den korrekten NFP Regeln aus. Die Femometer App bestätigt leider das Ergebnis der Studie der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2017. Bei dieser Studie kam heraus, dass nur sehr wenige Apps überhaupt empfehlenswert sind. Hier gehört die Femometer App meiner Ansicht nach nicht dazu. Ich würde dir daher immer raten, eine der drei NFP Apps zu verwenden, die in dieser Studie mit gut oder zumindest befriedigend abgeschnitten haben und die ich auch im meinem Buch oder auf diesem Blog empfehle.
In diesem Sinne wünsche ich dir gut auswertbare Temperaturkurven und alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind
DEINE ANNE
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