Ovulationstest 3 Tage positiv – geht das? Wir zeigen dir, wieso es mehrere positive LH-Tests im Zyklus geben kann und welche Alternativen du hast.
Viele Frauen verwenden Ovulationstests, um ihren Eisprung in der Kinderwunschzeit zu bestimmen. Hierbei wird davon ausgegangen, dass das luteinisierende Hormon LH kurz vor dem Eisprung kurz ansteigt und dann wieder sinkt. Der LH-Test soll nun den LH-Peak herausfinden und somit den Eisprung eingrenzen. Jedoch haben nicht wenige Frauen in der Praxis einen Ovulationstest, der drei Tage positiv ist. Einige wenige Frauen erleben sogar die Situation, dass der LH-Test fast immer positiv anzeigt. In diesem Artikel möchten wir aufzeigen, wie es dazu kommen kann, dass ein Ovulationstest 3 Tage positiv ist. Darüber hinaus möchten wir Alternativen zur Ermittlung des Eisprungs aufzeigen.
Wie funktioniert ein Ovulationstest?
Ein Ovulationstest ist ein klassischer Urintest, welcher das luteinisierende Hormon (LH) misst. Dieses luteinisierende LH erreicht meist etwa 24 bis 48 Stunden vor dem Eisprung seinen Höhepunkt und fällt dann wieder ab. Ein LH-Test bestimmt die Konzentration vom LH im Urin und kann hierbei drei verschiedene Testergebnisse anzeigen:
Positiver Ovulationstest
Bei einem positiven LH-Test ist die Testlinie genauso stark oder stärker als die Kontrolllinie. Für gewöhnlich bedeutet ein positiver LH-Test, dass der Eisprung kurz bevorsteht.
Negativer LH-Test
Falls du einen negativen LH-Test hast, ist die Testlinie schwächer als die Kontrolllinie. Meist kommt bei einem negativen Testergebnis der Eisprung noch später im Zyklus, oder er ist schon vorbei.
Ungültiger Ovulationstest
Gibt es keine Kontrolllinie auf dem Teststreifen zu sehen, kann man die Testlinie nicht vergleichen. Somit ist der LH-Test ungültig. Ein ungültiger Test tritt meist bei falscher Anwendung oder Beschädigung des Ovulationstests auf.
Ovulationstest 3 Tage positiv – Geht das?
Ja, es ist möglich, dass ein Ovulationstest drei Tage positiv ist. Die Ursachen für dieses Phänomen schauen wir uns jetzt mal genauer an.
#1 Falsche Sensitivität
Wir wissen aus Studien, dass die LH-Konzentration zum Eisprung zwischen 6 und 101 mIU pro ml schwanken kann. Nun gibt es einige Ovulationstests, die eine Sensitivität von 10 mIU pro ml haben. Verwendet eine Frau solche hochsensiblen Ovulationstests, obwohl sie zum LH Peak eine LH-Konzentration von 20 mIU pro ml oder mehr hat, so zeigt der LH-Test im schlimmsten Fall immer positiv an. Dieses Phänomen ist jedoch nicht nur bei hochsensiblen Tests möglich, da der durchschnittliche LH Peak einer Frau bei einer Konzentration von ca. 43 mIU pro ml und damit deutlich über den 25 mIU pro ml Schwellwert von klassischen LH-Tests liegt.
#2 LH-Konzentration verläuft nicht immer wie ein Peak
Nun nehmen die Hersteller von LH-Tests ja kühn an, dass das LH-Level genau kurz vor dem Eisprung sprunghaft ansteigt und nach dem Eisprung sprunghaft wieder abfällt. Jedoch ergaben kleine Untersuchungen mit 43 Frauen, dass der Verlauf der LH-Konzentration sehr unterschiedlich sein kann. Bei 57 % der Frauen war der LH-Spiegel zwei bis sechs Tage erhöht und verlief eher wie ein Plateau. Also ist nach dieser Studie es durchaus wahrscheinlich, dass ein Ovulationstest drei Tage positiv ist.
#3 Mehrere LH-Peaks im Zyklus
Ein weiteres Problem ist, dass es in einem Zyklus durchaus mehrere LH-Peaks geben kann. Folglich kann ein Ovulationstest auch an drei unterschiedlichen Tagen im Zyklus positiv anzeigen.
#4 LH Peak ohne Eisprung
Das krasseste Phänomen ist jedoch, dass ein LH-Test positiv anzeigen kann, obwohl gar kein Eisprung stattgefunden hat. Das sogenannte „unruptierte Follikelsyndrom“ ist in zahlreichen Studien bekannt und hat die Wissenschaft ermutigt, neue Ovulationstests zu entwickeln.
Alternativen zu klassischen LH-Tests
Die angesprochenen Probleme mit Ovulationstests beschäftigen WissenschaftlerInnen und Frauen weltweit und sind der Grund, warum immer mehr Frauen clevere Alternativen zu LH-Tests suchen, um ihren Eisprung zu ermitteln.
#1 Ovulationstests mit zwei Hormonen
Eigentlich gibt es über 100 Hormone, die kurz vor dem Eisprung ansteigen und an dessen Auslösung beteiligt sind. Somit kam vor allem den WissenschaftlerInnen von Clearblue einfach der Gedanke, weitere Hormone bei einem Ovulationstest zu messen und somit eine Art doppelte Kontrolle einzufügen. Momentan ist der beste Ovulationstest der Welt, der *Clearblue fortschrittlich und digital, weil er neben dem LH auch noch das Östrogen (E3G) misst. Das Östrogen (E3G) erreicht ebenso kurz vor dem Eisprung seinen Höhepunkt. In Studien konnte der Clearblue Ovulationstest laut Beipackzettel in über 80 % der Zyklen den Eisprung finden. Ich habe den Clearblue Ovulationstest fortschrittlich und digital getestet und er hat meinen Eisprung erfolgreich in drei Zyklen gefunden.
#2 NFP Methode
Bei der NFP Methode beobachtet eine Frau ihren Zervixschleim und die Basaltemperatur im Zyklus. Die Temperaturdaten und die Zervixschleimqualität werden in einem Zyklusblatt oder einer Zyklus-App dokumentiert. Anschließend kann man aus der Basaltemperaturkurve und dem Schleimverlauf den Eisprung zu 91 % sicher bis auf vier Tage genau bestimmen. Falls du dich auch näher für die NFP Methode interessierst und diese Methode erlernen möchtest, empfehlen wir dir unser Kinderwunsch-Starter-Set. Dort findest du alles, was du brauchst, um sofort zu beginnen.
Fazit
Ja, ein Ovulationstest kann drei Tage positiv sein. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn man eine nicht geeignete Sensitivität verwendet oder die LH-Konzentration im Zyklus plateauförmig verläuft. So bin ich überzeugt, dass es viele Frauen gibt, die mit einem LH-Test nicht so eindeutig ihren Eisprung ermitteln können und eine Alternative brauchen. Für diese Frauen ist die NFP Methode eine beliebte Alternative, ebenso haben sich die Ovulationstests verbessert. Sogenannte Multi-Hormon-Ovulationstests, welche mehrere Hormone im Zyklus messen, sind im Vergleich zu LH-Tests zuverlässiger.
Jedoch wünsche ich dir, egal, welchen Eisprung-Tracker du persönlich nutzt, alles Gute auf deinem Weg zum Wunschkind.