Eileiterschwangerschaft erkennen und vorbeugen

Eileiterschwangerschaft

Eileiterschwangerschaft © Natürliche Fruchtbarkeit

Wie kann man eine Eileiterschwangerschaft erkennen und vorbeugen. Ich zeige dir, die häufigsten Symptome und Ursachen auf.

Von der Natur ist es eigentlich so gedacht, dass sich die Zygote (verschmolzene Eizelle mit Spermie) in der Gebärmutter einnistet und dort zum Baby heranwächst. Bei einer Eileiterschwangerschaft bleibt jedoch die befruchtete Eizelle auf ihrem Weg zur Gebärmutter stecken und nistet sich dann ungünstigerweise im Eileiter ein. Obwohl die Eileiterschwangerschaft nur bei 1 bis 2% der Schwangerschaften auftritt, ist sie eine der häufigsten Todesursachen von Frauen in der Frühschwangerschaft. Damit es nicht zu komplizierten Verläufen kommt, muss eine Eileiterschwangerschaft frühzeitig erkannt beziehungsweise ausgeschlossen werden. In diesem Beitrag werde ich dir an dem Zyklus einer meiner Klientinnen zeigen, wie man eine Eileiterschwangerschaft erkennen kann. Ebenso werde ich Hinweise geben, wie du eine Eileiterschwangerschaft vorbeugen kannst.

Eileiterschwangerschaft erkennen – Wie geht das?

Mit NFP kannst du keine ELSS feststellen. Eine Eileiterschwangerschaft kann ganz normal wie eine typische Schwangerschaft ablaufen. Das macht es auch so schwierig, sie festzustellen. Auch wenn es nicht mit NFP feststellbar ist, möchte ich euch ein NFP-Fallbeispiel zeigen. Freundlicherweise habe ich die Temperaturkurve meiner Klientin zur Verfügung gestellt bekommen, die leider eine Eileiterschwangerschaft vor Kurzem hatte und von mir auf ihrem Weg zum Wunschkind begleitet wird. Ich möchte dieser Frau an dieser Stelle sehr danken, die mit ihrem Zyklus nicht einfach nur ihre Erfahrungen zur Eileiterschwangerschaft teilt, sondern damit auch sehr vielen anderen betroffenen Kinderwunsch-Paaren hilft, die in einer ähnlichen Situation sind. Den Namen der Frau habe ich anonymisiert und nenne sie Maria. Doch ihr Zyklus und ihre Erfahrungen zur Eileiterschwangerschaft sind echt und genauso passiert.

Eileiterschwangerschaft Erfahrungen Zyklus

Maria teilt ihren Zyklus und ihre Eileiterschwangerschaft Erfahrungen mit uns © Natürliche Fruchtbarkeit

1# Schwangerschaft an Temperaturkurve erkennen

Der Zyklus von Maria startet am 25. Dezember 2021 mit der Menstruationsblutung. Während der Menstruation lässt sich Maria das dritte mal impfen mit der Booster Impfung.

Ob die Corona/Covid 19 Impfung mit der Eileiterschwangerschaft in Zusammenhang gebracht werden kann, ist unklar. Jedoch gibt es Studien, die einen Einfluss der Impfung auf die Zykluslänge und Periode nahelegen. An der Studie haben 2400 Frauen teilgenommen. Etwa 55% der Teilnehmenden wurden mit Biontech Pfizer geimpft, also genau die Impfung, die auch Maria bekommen hat.

Später Eisprung

Maria hat in diesem Zyklus eine verlängerte Eireifungsphase und kann erst am 26. Zyklustag einen Temperaturanstieg dokumentieren. Sie hat ihren Zervixschleim in diesem Zyklus nicht beobachtet, dafür aber LH-Tests mit dem Clearblue Fertilitätsmonitor gemacht.

Mit der NFP Methode – also Basaltemperatur plus Zervixschleim-Beobachtung – kann man den Eisprung zu 91% sicher bis auf vier Tage genau eingrenzen, dies zeigen internationale Studien deutscher WissenschaftlerInnen aus Heidelberg. Anhand der Temperaturkurve hat der Eisprung im Zeitraum vom 24. bis 27. Zyklustag stattgefunden. Maria hatte am 23. und 25. Zyklustag Verkehr somit hat einer dieser Tage zur Empfängnis geführt. Falls du auch den Eisprung mit der NFP Methode bestimmen möchtest, empfehlen wir unser Kinderwunsch Starter Set. Dort erkläre ich dir, was du für den perfekten Start in die NFP Methode brauchst.

Positiver Schwangerschaftstest am 11. Tag nach Temperaturanstieg

Am 11. Hochlagentag (36. Zyklustag) hat Maria zum ersten Mal in diesem Zyklus einen positiven Schwangerschaftstest gehabt. Wir empfehlen hier eine der 5 besten LH Teststreifen in Deutschland zu verwenden, die ich ausführlich für dich getestet habe. Hierbei ist der *Clearblue Schwangerschaftstest aktuell der beste Schwangerschaftstest, weil er neben dem LH noch andere eisprungauslösende Hormone misst. Somit liegt seine Fehlerquote geringer als die vieler anderer Hersteller, welche nur das LH messen.

Erhöhte Temperaturkurve in Frühschwangerschaft

Natürlich kann man immer einen Schwangerschaftstest machen, aber auch die Temperaturkurve hat Maria eine Schwangerschaft angezeigt. Schließlich bleibt die Basaltemperatur im Falle einer Schwangerschaft im ersten Trimester erhöht. Auch Maria hätte, wenn sie mindestens 18 Tage nach dem Eisprung ihre Basaltemperatur dokumentiert hätte, ihre Schwangerschaft ausschließlich mit NFP feststellen können. Normalerweise setzt die Menstruation etwa 12 bis 16 Tage nach dem Eisprung ein. Das diese bei Maria ausgeblieben ist und ihre Temperatur erhöht war ist ein klares Schwangerschaftsanzeichen. Allerdings hatte sie ja ganz leichte Blutungen. Dazu komme ich gleich noch.

#2 Eileiterschwangerschaft erkennen und eventuelle Symptome bemerken

Eigentlich sieht es nach einer ganz normalen Schwangerschaft aus. Jedoch treten schon kurz nach dem Eisprung einige merkwürdige Unterbrauchstechen auf. Am Anfang könnte man noch denken, dass es sich um einen verspäteten Mittelschmerz handelt. Vielleicht war es auch ein natürliches zyklusbedingtes Stechen.

Ungewöhnliche Zwischenblutungen

Doch dass dieses Ziehen so viele Tage in der Hochlage andauert und immer wieder Zwischenblutungen auftreten und keine Menstruation einsetzt, kann schon auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten. Leider konnte in der ärztlichen Praxis dies noch nicht festgestellt werden zu diesem Zeitpunkt. Es gibt auch viele Schwangerschaften, die trotz ähnlicher Schmerzen und Blutungen letztendlich ganz normal velaufen.

Starkes Brustspannen nach dem Eisprung

Am 28. Zyklustag schreibt sie in ihre Zyklus App, dass ihre Brüste brennen. Sehr starke Brustschmerzen sind auch ein Schwangerschaftsanzeichen, aber eben auch ein Anzeichen für eine Eileiterschwangerschaft. Wobei die gewöhnlichen Schwangerschaftsanzeichen eher ein intensives Spannungsgefühl in den Brüsten und eine hohe Druckempfindlichkeit sind – und kein Brennen in den Brüsten. Das ist dennoch auch nicht wirklich eindeutig.

Wehenartige Unterleibsschmerzen

Später bekommt Maria noch heftige wehenartige Unterleibsschmerzen und Bauchschmerzen. Weiter mögliche Symptome für eine Eileiterschwangerschaft sind z. B. Schwindel, Blässe, Atemnot, rasender Puls oder Übelkeit sowie allgemeines Unwohlsein.

#3 Eileiterschwangerschaft ärztlich abklären

Es ist natürlich immer wichtig, bei Blutungen und Schmerzen in der Frühschwangerschaft eine gynäkologische Praxis aufzusuchen und die Ursachen abklären zu lassen. Auch Maria ist zur ärztlichen Untersuchung gegangen und dort wurde ein Ultraschall gemacht. Hierbei konnte kein Baby in der Gebärmutterhöhle erkannt werden. Auch eine Fruchtblase oder ein Dottersack für den Embryo waren nicht zu sehen. Es wurde zunächst eine Fehlgeburt vermutet.

Bauchhöhlenschwangerschaft oder Eileiterschwangerschaft?

Nun wurde ja schon via Ultraschall bemerkt, dass keine Schwangerschaft in der Gebärmutter vorliegt. Es ist bekannt, dass eine Eileiterschwangerschaft, bei einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter und einem erhöhten hCG Spiegel (positiven Schwangerschaftstest), die wahrscheinlichste Option ist. Zwar ist auch eine Bauchhöhlenschwangerschaft denkbar, jedoch sind 96% der Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter Eileiterschwangerschaften. Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft treten zudem meist noch heftigere Schmerzen und Blutungen auf, was auch bei Maria erst mal nicht der Fall war.

Abtasten von Gebärmutter und Eierstock und Eileiter

Durch Abtasten können einige ÄrztInnen Hinweise für eine Eileiterschwangerschaft feststellen. Die Gebärmutter ist dann meist kleiner als normal und der Eileiter ist an einer Stelle dicker, was auf eine Eileiterschwangerschaft hindeutet. Ebenso werden beim Abtasten meist einseitige Schmerzen auf einer Seite festgestellt. Hierdurch kann vermutet werden, dass die Schmerzen aus einem Eierstock kommen, in dem sich fälschlicherweise ein Ei eingenistet hat.

Abnahme des hCG Spiegel unterhalb der Normwerte

Bei einer normalen Schwangerschaft verdoppelt sich der hCG Wert jeden Tag nach der Empfängnis im ersten Trimester. Steigt der hCG Wert nicht ausreichend schnell oder fällt sogar wieder ab, ist das ein weiteres mögliches Zeichen für eine Eileiterschwangerschaft. Auch bei Maria zeigt sich im Hormontest ein deutlich geringerer hCG Wert als normal. Somit lag leider die Vermutung sehr nahe, dass es sich wahrscheinlich um eine Eileiterschwangerschaft handelt.

Bauchspiegelung

Eindeutig feststellen kann man eine Eileiterschwangerschaft nur mit einer Bauchspiegelung bei diesem Eingriff kann die Eileiterschwangerschaft auch entfernt werden. Bei Maria war ja die Vermutung, dass es eine Fehlgeburt war, da zunächst kein Blut im Ultraschall sichtbar war. Doch ein paar Tage später wurden ihre Schmerzen immer mehr und dann wurde beim Ultraschall Blut im Magen gesehen. Daraufhin folgte eine erste Operation am 10. Februar. Es wurde Gewerbe der Schwangerschaft und 600 ml Blut entnommen. Interessant war, dass der betroffene Eileiter in der Länge angeschwollen war und nicht die typische kirschförmige Schwellung sichtbar war. Es wurde vermutet, dass sich bereits von allein einiges zurück gebildet hatte.

Leider kam es zu einer zweiten OP

Am 15. Februar kam es zu einer weiteren Operation, weil der hCG Wert deutlich angestiegen war. Das deutete darauf hin, dass noch Gewebe übersehen wurde bei der ersten Operation. Maria hatte außerdem immer mehr Schmerzen am 14. Februar und einen sehr hohen Puls von 129 auch im Ruhestand und ihr Kreislauf spielte verrückt. Sie legte sich immer wieder auf den Boden und machte die Füße hoch. Doch ihr Kreislauf und Puls erholten sich nicht. Im erneuten Ultraschall war zudem wieder Blut zu sehen und so kam es zu dieser zweiten Operation.

Zum Glück musste der Eileiter nicht entfernt werden

Nach der Operation erfuhr Maria, dass der Arzt ihren Eileiter nur anschneiden und glücklicherweise NICHT den Eileiter entfernen musste. Er konnte die Schwellung gut erkennen und das Gewebe entfernen. Um beide Eileiter wurde gespült und Blut abgesaugt. Bei der Kontroll-Untersuchung am 18. Februar ist der hCG Wert zum Glück wieder deutlich gesunken.

Eileiterschwangerschaft behandeln – Wie geht das?

Eine Eileiterschwangerschaft kann nicht ausgetragen werden. Ohne Behandlung würde irgendwann der Eileiter aufreißen, was zu lebensgefährlichen Blutungen in der Bauchhöhle führen würde. Aus diesem Grund muss eine Eileiterschwangerschaft zwingend behandelt werden und ärztlich beobachtet werden. Es geht hier in erster Linie darum, die Mutter zu retten, denn an den Folgen einer Eileiterschwangerschaft sind auch schon Frauen gestorben.

Medikamente oder OP?

Nehmen wir mal an, Maria wäre im besten Krankenhaus der Welt gewesen, wo man eine sogenannte Farbdopplersonographie durchführen kann. Hierbei kann man gut durchblutetes Gewebe sichtbar machen. Also auch die Schleimhäute im Eileiter, wo sich die Eizelle eingenistet hatte. In diesem Fall kann man die Eileiterschwangerschaft so früh feststellen, dass man sie auch eventuell nur durch Medikamente unterbinden kann, ohne eine OP machen zu müssen. Ähnlich wie eine Schwangerschaft durch eine Abtreibungspille im sehr frühem Stadium gestoppt werden kann. Jedoch haben die meisten Krankenhäuser diese Ausstattung nicht und jeder Fall ist auch ein bisschen anders.

Eileiterschwangerschaft abwarten – bis sie von allein geht?

Tatsächlich endet eine Eileiterschwangerschaft häufig allein, in dem sich der Embryo einfach nicht weiter entwickelt und von allein abgeht. Einige Ärzte beobachten daher die Entwicklung des Embryos im Eileiter mit Ultraschall und Bluttests und setzen eine OP erst dann ein, wenn sich Schmerzen oder Hinweise auf eine innere Blutung zeigen. In Deutschland ist es jedoch aufgrund des Risikos eher üblich, eine Operation durchzuführen – auch wenn keine Schmerzen oder Blutungen zu beobachten sind.

Wie lange pausieren nach Eileiterschwangerschaft?

Nach einer überstandenen Eileiterschwangerschaft empfehlen die meisten ExpertInnen (z.B. Uniklinik Schleswig Holstein) mindestens 3 bis 6 Monate mit einer erneuten Schwangerschaft zu pausieren. So wurde es auch Maria empfohlen. Nun macht sie bis mindestens Juni 2022 eine Kinderwunsch Pause. Mehr zum Thema Kinderwunsch Pause, kannst du in unserem Beitrag „Schwanger werden, wann ist eine Pause sinnvoll?” nachlesen.

Erkenne die Ursachen deiner Eileiterschwangerschaft

Normalerweise wandert die Zygote (verschmolzene Eizelle mit Spermie) nach dem Eisprung durch den Eileiter zur Gebärmutter und nistet sich dort ein. Eine Eileiterschwangerschaft kann also nur entstehen, wenn aus irgendwelchen Gründen die Eizelle im Eileiter stecken bleibt oder nicht weiter transportiert werden kann. Beispielsweise kann es sein, dass die Durchgängigkeit des Eileiters blockiert ist und/oder eine Störung der Flimmerhärchen vorliegt. Es gibt mittlerweile umfassende Untersuchungen, die sich mit den Ursachen einer Eileiterschwangerschaft beschäftigen. Die Hauptursachen lassen sich laut diesen Untersuchungen in folgende Gruppen einteilen.

#1 Polypen, Operationen, Fehlbildung des Eileiters

Ähnlich wie beim Darm, können auch beim Eileiter Polypen die Ursache für einen undurchlässigen Eileiter sein. Überdies können angeborene Fehlbildungen des Eileiters, Verklebungen oder Abknicken des Eileiters, Narben nach Operationen im Bauch- und Beckenbereich eine mögliche Ursache einer Eileiterschwangerschaft sein. Außerdem wird die Eizelle oder Zygote durch sogenannte feine Flimmerhärchen (Zilien) vom Eileiter zur Gebärmutter transportiert wird. Doch was ist, wenn die Anzahl der Zilien im Eileiter zu dünn besetzt ist, sie sich nicht mehr (richtig) bewegen oder fehlen. Klar, dass dann die Zygote im Eileiter zum Beispiel stehen bleiben könnte und eventuell gar nicht mehr bis zur Gebärmutterhöhle kommt.

#2 Frühere Erkrankungen

Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien können unter anderem Eileiterentzündungen auslösen, welche wiederum zu einer Verschlechterung der Durchlässigkeit des Eileiters führen können. Bei der Erkrankung Endometriose kann sich bei einigen Frauen auch Endometriosegewebe innerhalb des Eileiters ansiedeln und somit die Eileiterdurchlässigkeit beeinflussen. In selten Fällen kann außerdem Tuberkulose die Wahrscheinlichkeit für eine Eileiterschwangerschaft erhöhen.

#3 Frühere Fehlgeburten und Abtreibungen

Maria hatte ungefähr vier Monate vor dieser Eileiterschwangerschaft aus medizinischen Gründen einen frühen Schwangerschaftsabbruch mit Medikamenten vornehmen lassen. Letztendlich könnte das vermutlich auch ihr größter Risikofaktor für ihre Eileiterschwangerschaft gewesen sein. Auch natürlich auftretende Schwangerschaftsabbrüche oder frühere Eileiterschwangerschaften können dazu führen, dass das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft steigt.

#4 Hormone und Pille Danach sowie künstliche Befruchtung

Hormonelles Ungleichgewicht, die Pille Danach und andere künstliche Hormone können ebenso Einfluss auf die Durchlässigkeit des Eileiters haben. Was viele nicht wissen ist, dass Frauen unter künstlicher Befruchtung zu 20 bis 25% eine Fehlgeburt erleiden. Das ist ein Grund dafür, dass auch in Studien nach künstlicher Befruchtung die Eileiterschwangerschaft wahrscheinlicher ist.

Frau hat 15 Jahre die Pille genommen

Maria hat 15 Jahre lang die Pille genommen und sie aufgrund von zu hohem Blutdruck vor ungefähr fünf Jahren abgesetzt. Es ist nicht auszuschließen, dass die langjährige Pilleneinnahme auch einen Einfluss auf ihre erlebte Eileiterschwangerschaft hatte.

#5 Rauchen

Es gibt nur wenige Risikofaktoren für eine Eileiterschwangerschaft, die man so schnell und direkt durch sein eigenes Verhalten reduzieren kann wie das Rauchen. Dass Rauchen eine Eileiterschwangerschaft begünstigen kann, ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Jedoch gibt es umfassende Studien, die diesen Zusammenhang klar aufzeigen.

Maria hat nicht geraucht

Diesen Risikofaktor hat Maria nicht, weil sie noch nie in ihrem Leben geraucht hat. Inwieweit Passivrauchen hier eine Rolle spielt, kann ich nicht einschätzen.

#6 Verhütung mit Spirale, Kupferkette u.a.

Nicht ohne Grund wird die Verhütung mit Spirale, Kupferkette und vielem mehr vorwiegend Frauen empfohlen, die schon ein Kind geboren haben. Vielen ist der Schaden, den beispielsweise die Verhütung mit einer Spirale anrichten kann, gar nicht bewusst. Schließlich besteht die Verhütung darin, permanent zu verhindern, dass sich eine Zygote einnisten kann. Eisprünge und Befruchtungen können trotzdem weiter stattfinden. In Studien konnte man klar belegen, dass die Verhütung mit Spirale oder Kupferkette das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöhen.

Drei Jahre Kupferspirale

Nachdem Maria vor fünf Jahren mit der Einnahme der Pille aus gesundheitlichen Gründen (Nebenwirkung Bluthochdruck) aufhörte, verhütete sie drei Jahre lang mit der Kupferspirale. Beim Entfernen gab es zudem eine Komplikation, da ein Teil der Spirale abbrach und der restliche Teil jedoch bei der nächsten Periode zum Glück von selbst heraus kam. Es ist durchaus möglich, dass auch dies alles einen Einfluss darauf hatte, die Wahrscheinlichkeit auf eine Eileiterschwangerschaft bei Maria zu erhöhen.

#7 Alter und Eileiterschwangerschaft

Nun auch im Alter nimmt das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft zu. In einer Studie mit über 600.000 Teilnehmenden fand man heraus, dass das Risiko einer Eileiterschwangerschaft bei einer 21 jährigen Frau bei 1,4% liegt. Ist eine Frau schon 44 Jahre alt, so liegt ihr Risiko für eine Schwangerschaft im Eileiter mit 6,9% deutlich höher.

Individuelles Risiko für Maria

Maria ist bei ihrer Eileiterschwangerschaft 36 Jahre gewesen. Vermutlich liegt demnach ihr Risiko im mittleren Bereich, wenn man nur ihr Alter als Maßstab nimmt. Insgesamt ist Maria jedoch in mindestens vier von sieben Risikogruppen mehr oder weniger vorbelastet. Die Wahrscheinlichkeit für Maria, eine Eileiterschwangerschaft zu erleben, ist leider durch die Eileiterschwangerschaft selbst auch nochmal gestiegen. Ihr behandelnde Arzt schätzt ihre Wahrscheinlichkeit bei 20%, dass es ihr nochmal passieren könnte.

Eileiterschwangerschaft vorbeugen – Wie geht das?

Jede Frau, die einmal eine Eileiterschwangerschaft hatte, möchte dies natürlich nicht nochmal erleben. Ebenso wünscht sich keine Frau, die schwanger werden will, eine Fehlgeburt oder Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter. Somit ist es sinnvoll zu schauen, was wir tun können, um einer Eileiterschwangerschaft vorzubeugen.

#1 Höre mit dem Rauchen auf

Falls du noch Raucherin bist und einen unerfüllten Kinderwunsch hast, ist es ganz klar sinnvoll, mit dem Rauchen aufzuhören. Dass das Rauchen das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft erhöht, haben wir bereits schon diskutiert. Ja, auch ich habe mal geraucht und habe es geschafft, Nichtraucherin zu werden. In meinem Beitrag „Ungeplant Nichtraucher werden” berichte ich dir von meinen Erfahrungen dazu und gebe dir Tipps. Jedoch wissen wir alle, dass selbst wenn wir es schaffen, Nichtraucher zu werden, die Folgen noch viele Jahre danach sichtbar sind. Aus diesem Grund kannst du über eine Ausleitung des Nikotins in einer heilpraktischen Praxis in deiner Nähe nachdenken.

#2 Therapeutische Frauenmassage

Zur Verbesserung der Durchblutung der Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter bieten viele HeilpraktikerInnen die therapeutische Frauenmassage an. Auf Youtube haben wir ein ausführliches Interview zur Fruchtbarkeitsmassage mit Heilpraktikerin Isabel Gäßner für dich geführt. Ich persönlich denke, dass die therapeutische Frauenmassage eines der wichtigsten Vorkehrungen ist, um eine Eileiterschwangerschaft so gut es geht zu vermeiden, vor allem, wenn man zu einer Risikogruppe gehört. Das ist aber natürlich leider auch keine Garantie, dass es hilft.

#3 Teste und stabilisiere deine Hormone

Ich empfehle allen Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ein Zyklusmonitoring in einer gynäkologischen Praxis in deiner Nähe durchzuführen. Dort kannst du herausfinden, ob ein hormonelles Ungleichgewicht wie z. B. eine Östrogendominanz oder ein Progesteronmangel vorliegt. Um deine Hormone zu stabilisieren, kannst du zum Beispiel Fruchtbarkeitsyoga machen, in unserem Interview mit Yoga Lehrerin Julia Glesti erfährst du mehr darüber. Wenn dein Zyklus und/oder das Monitoring ein starkes Ungleichgewicht deiner Hormone zeigt, empfehle ich dir, dich intensiv mit dem Thema Hormongleichgewicht auseinander zu setzen oder dir eine fachliche Begleitung dafür zu suchen, um deine Hormone wieder in Einklang zu bekommen. Ansprechpartner und Anlaufstellen dafür können sein: HeilpraktikerInnen, TCM Therapie, Hormonberatung.

#4 Entgifte deinen Körper von künstlichen Hormonen

Falls du vorab die Pille, andere hormonelle Verhütungsmittel oder Medikamente wie die Pille Danach (PiDana) genommen hast, macht es Sinn, auch diese künstlichen Hormone zu entgiften. Hierfür kannst du eine begleitende Entgiftung und Darmreinigung zum Beispiel bei einer Heilpraktikerin in deiner Nähe durchführen.

#5 Baue deine Gebärmutterschleimhaut auf

Eine Fehlgeburt wird umso wahrscheinlicher, je schwächer die Gebärmutterschleimhaut ist. Aus diesem Grund gilt es vor allem, wenn man eine Fehlgeburt oder auch eine Eileiterschwangerschaft erlitten hat, in erster Linie darum, die die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen. In unserem Artikel „7 Wege die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen” erfährst du mehr zu diesem Thema.

#6 Verschlossene Eileiter angehen

Bei Polypen oder gar teils verschlossenen Eileitern bleibt nur eine Eileiterspülung oder Operation als Option übrig. Falls dies die Ursache für deine Eileiterschwangerschaft ist, bespreche die weiteren Verfahrensweisen unbedingt mit deine behandelnden Ärztin oder deinem Artzt. In unserem Artikel zum Thema „Verschlossene Eileiter” erfährst du mehr zu diesem Thema.

#7 Aufarbeitung und Familienaufstellung

Die psychische Aufarbeitung der vorherigen Ereignisse der Kinderwunschzeit, wie zum Beispiel eine andere Eileiterschwangerschaft und Geburten von Sternenkindern ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Empfehlenswert dafür sind Hebammen oder Trauer-Begleiterinnen. Die Themen können somit besser abgeschlossen und psychologisch besser verarbeitet werden. Das ist sehr wichtig, um wieder mental bereit für eine neue Schwangerschaft zu sein.

Familienaufstellung zur Traueraufarbeitung

Zudem gibt es noch die Möglichkeit einer Familienaufstellung, die ich zusätzlich zur Traueraufarbeitung empfehlen möchte. Vielleicht findest du auch einen Coach, der beides machen kann. Eine Familienaufstellung macht Sinn, um eventuelle Einflüsse aus deinem näheren Umfeld oder dir selbst herauszufinden, die zu deiner bisherigen Situation geführt haben. Vor allem in Fällen, wo wenig Klarheit herrscht, kann eine solche Aufstellung sehr viel bewirken. Bei einer Familienaufstellung können zum Beispiel unbewusste Muster oder Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen sichtbar werden, die für die zu lösende Problematik wichtig sein können.

#8 Nutze die Zyklusdiagnostik

Neben dem Zyklusmonitoring ist auch eine Zyklusdiagnostik sehr empfehlenswert. Hier schaust du dir, ebenso wie Maria, deinen Zyklus an. Du kannst zwar an deinen NFP-Zyklus-Aufzeichnungen nicht erkennen, dass eine Eileiterschwangerschaft passieren wird oder passiert ist, aber dafür kannst du andere wichtige Dinge sehen. Bei Maria zeigte sich beispielsweise im Vorfeld schon ein Progesteronmangel mit einer verkürzten Gelbkörperphase in ihrem Zyklus. Mehr zu diesem Thema erfährst du in meinem Beitrag: „Schwanger werden trotz Gelbkörperschwäche”.

Fazit

Eine Eileiterschwangerschaft zu erkennen, ist wirklich nicht so einfach, da sie auch wie eine ganz gewöhnliche Schwangerschaft verlaufen kann. Jedoch zeigen sich bei einer Eileiterschwangerschaft häufig bis zur 6. Woche eventuell Symptome wie Unterleibschmerzen, Blutungen oder ein übermäßiges Brustspannen. Allerdings kann das alles auch während einer normalen Schwangerschaft passieren und deshalb sind es leider keine eindeutigen Symptome.

NFP hilft dir eine Schwangerschaft rechtzeitig zu erkennen

Mithilfe von NFP kannst du zwar nicht feststellen, ob du eine Eileiterschwangerschaft hast oder nicht – aber, dass du schwanger bist, schon. Falls du deine Zyklen mit NFP dokumentierst, weißt du ja schon anhand der Temperaturkurve sehr früh, ob du schwanger bist. Dann wirst du ohnehin zu einer gynäkologischen Praxis gehen und eine Ultraschalluntersuchung für den Mutterpass machen. Dort wird dann meist eine Schwangerschaft festgestellt. Falls sich jedoch keine Schwangerschaft im Ultraschall in der Gebärmutter zeigt, aber du trotzdem einen positiven Test hast, dann ist leider eine Eileiterschwangerschaft sehr wahrscheinlich.

Eileiterschwangerschaft vorbeugen

Falls du schon mal eine Eileiterschwangerschaft erlebt hast, hast du mit den acht Schritten, die ich aufgeführt habe, eine kleine Hilfestellung und Orientierung für den Anfang. Ich wünsche Maria und allen anderen Frauen alles Gute auf ihrem Weg zum Wunschkind.

Liebe Grüße

Deine Anne

Hinweise

Diese Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen weitergegeben. Sie sind ausschließlich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, Heilpraktikerin oder Heilpraktiker.

Quellen

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[2] Saraiya M, Berg CJ, Kendrick JS, Strauss LT, Atrash HK, Ahn YW. Cigarette smoking as a risk factor for ectopic pregnancy. Am J Obstet Gynecol. 1998 Mar;178(3):493-8. doi: 10.1016/s0002-9378(98)70427-2. PMID: 9539515.

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[4] Nybo AA, Wohlfahrt J, Christens P, Olsen J, Melbye M. Is maternal age an independent risk factor for fetal loss?. West J Med. 2000;173(5):331. doi:10.1136/ewjm.173.5.331

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